WiWi Gast schrieb am 20.01.2022:
Wow - voll das spannende Forum! Jetzt möchte ich auch mal versuchen. Ich arbeite für ein Medizingerätehersteller mit über 80K MitarbeiterInnen weltweit. Derzeit verdiene ich knapp über 100K mit 35 Std/Woche, aber ich habe mich vor kurzem beworben auf eine Teamleiterstelle (nachdem ich von meinem Chef und meiner Chefs Chefin diesbezüglich angesprochen wurde). Bonus gibt es bei uns bis zu 10%, aber da müssen alle Sterne zusammenkommen, damit man die volle Höhe bekommt. In der neuen Position, würde ich 10-11 MitarbeiterInnen leiten. Was sollte ich dafür verlangen?
140k verlangen, 130k kriegen
Dieses "xyz verlangen und dann abc bekommen" ist etwas das doch nur in den Vorstellungen der Studis existiert. Am Ende sollte man eine realistische und faire Forderung machen. Zu hohe Forderungen führen oft zur Ablehnung denn was habe ich als AG davon wenn der AN von Anfang an unter seinen Erwartungen liegt? Entweder kann ich eine Entwicklung bieten die dann auf das Gehalt kommt oder ich sage die Erwartung zu. Ein darunter liegendes Gegenangebot mache ich nur wenn mir die Hände gebunden sind (Stichwort Gehaltsband) und/oder ich keine Alternative für die Position habe.
Kurz: wenn ihr einen Job wollt versucht mit fairen und realistischen Forderungen zu kommen und nicht mit Mondgehältern die ihr eh nicht bekommt! Orientierungshilfe bieten ja auch Glassdoor, Kununu und co.
Wenn es überhaupt zu Verhandlungen kommt. Das ist gar nicht mal sicher, oft heißt es auch einfach: Das zahlen wir.
Wobei ich das Bsp. mit 140 verlangen wenn ich 130 will noch ok finde. Das ist kein meilenweiter unterschied und lässt sich in meinen Augen auch noch rechtfertigen. Natürlich nur wenn die 130 realistisch sind. 10 % daneben liegen ist dann noch im Rahmen. Was anderes ist es, wenn ein gerechtfertigtes Gehalt 100 k wären und ich mit 140 k in die Verhandlung gehen will um dann bei 120 k zu landen. Das wird oft scheitern.
Und noch eine Anmerkung: Holt man beim Einstieg überdurchschnittlich viel raus, führt das durch Gehaltsbänder, Budgetvorgaben, etc. oft einfach dazu, dass das Plus was man verhandelt hat von den nächsten Lohnrunden abgezogen wird.
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