WiWi Gast schrieb am 25.04.2019:
Genau an so Kommentaren sieht man die Diskrepanz zwischen ärmeren und wohlhabenderen Familien. Jemand aus einer wohlhabenderen Familie wird zum Abitur durchgeboxt. Die Person bekommt Nachhilfe, da geht der Papa, der Rechtsanwalt ist/Steuerberater/Notar/BWLer was auch immer häufiger zum Lehrer, dann klappt es auch mit der Zugangsberechtigung zum Gymnasium. Die Person bekommt sein halbes Jahr im Ausland und später natürlich das Auslandssemester.
Klar kann man sich auch selbst unterrichten, aber wer bringt einem das bei, wenn die Eltern das akademisch evtl. nicht in dem notwendigen Umfang gelernt haben?
Ja, klar alles Ausreden... Aber genau an diesen Hürden hängt soziale Durchlässigkeit
WiWi Gast schrieb am 23.04.2019:
So einfach kann man es sich dann doch auch wieder nicht machen. Habe zwar selbst erlebt, wie die Töchter des Schulleiters alle mit die Besten ihres Jahrgangs waren und später, dass die Tochter des Studienleiters mit 1,* im "Studiengang ihres Vaters" abgeschlossen hat, aber der einfache "wohlhabende" BWLer-Papa hat da irgendwann keinen großen Einfluss mehr. Am Elternabend mag es die anderen Eltern und Lehrer ja vielleicht noch beeindrucken, wenn er von seinem Beruf erzählt und sich dann zum Elternsprecher wählen lässt, aber irgendwann ist mal Schluss und dann sind die Sprösslinge auf sich alleine gestellt. Und dann zeigt sich, wie viel das alles gebracht hat.
Mit der Dame aus dem ersten Beispiel, deren Vater der Schulleiter war, habe ich direkt nach dem Abi zusammen ein FSJ gemacht. In der Schule hatte sie noch einen riesigen Freundeskreis, weil sich natürlich jeder mit ihr gutstellen wollte, im FSJ war sie schlagartig die Einzelkämpferin ohne Freunde.
Bevor ich jetzt aber abschweife möchte ich sagen, dass die von dir beschriebenen Fälle mit Sicherheit nicht der Mehrheit entsprechen. Ja, man hat mit "wohlhabenden" Eltern bessere Chancen. Heißt aber nicht, dass jedes Kind einer Akademikerfamilie alles in den Hintern geschoben bekommt. Ich gebe dir Recht, dass in so einer Familie eher danach geschaut wird, dass das Kind Abi macht, studiert und einen guten Job bekommt, als es in einer sozial schwachen Familie der Fall ist. Das wird aber i.d.R. sicherlich nicht auf Biegen und Brechen gemacht, wie es in deinen (vermutlich auch bewusst überspitzten) Beispielen rüberkommt.
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