Wenn man nach dem Studium erst mal keine Lust mehr hat zu lernen, dann ist das OK. Aber dann sollte man nicht erwarten, dass man das Examen zum frühestmöglichen Termin ablegt. Bei den meisten meiner Kollegen scheint es so zu sein, dass die erst mal zwei Jahre lang gar nichts lernen und dann im letzten Jahr vor dem Examenstermin alles auf einmal durchziehen wollen.
So wie es mitbekomme, kriegen die dann tonnenweise Skripte vom Lehrgangsanbieter zugeschickt. Nach ein paar Monaten fängt dann zusätzlich der Präsenzunterricht nach Feierabend und am Wochenende an. Spätestens ab dem Zeitpunkt, wenn auch noch Zeit in Präsenzunterricht investiert werden muss, schaffen die es gar nicht mehr, alle Skripte durchzuarbeiten. Es bildet sich ein Rückstand. Dann fängt ca. ein halbes Jahr vor dem Examen auch noch das Klausurtraining an. Anscheinend schreiben da viele schon mit, obwohl sie noch gar nicht den Stoff ganz durchgenommen haben.
Also ich kann mir gut vorstellen, dass die Examensvorbereitung auf diese Weise ganz schön in Stress ausarten und in 50% der Fälle zu einem Nichtbestehen führt.
Meine Strategie ist, mich im ersten Jahr voll auf den Fernlehrgang zu konzentrieren und im ersten Schritt in Ruhe den Stoff zu lernen. Im zweiten Jahr konzentriere ich mich dann voll auf die Probeklausuren. Dadurch wird die Examensvorbereitung entzerrt und es entsteht weniger Stress. Es ist auch lernpsychologisch besser, da ich mehr Zeit habe, den Stoff ins Langzeitgedächtnis zu bringen.
Ich schreibe bald meine ersten Probeklausuren unter realistischen Prüfungsbedingungen. Und bisher ist es wirklich so gewesen, dass ich mit der Vorbereitung weniger Stress hatte. Ich denke, gerade bei berufsbegleitendem Lernen ist eine vernünftige Zeiteinteilung wichtig. Meine Kollegen meinen zu meiner Strategie, dass hier die Gefahr besteht, dass man sich über einen zu langen Zeitraum vorbereitet und am Ende die Luft raus ist und man keine Motivation mehr hat.
Wir werden sehen... ich bin wirklich gespannt. Die kommenden Probeklausuren werden bestimmt härter sein als die Skripte durchzuarbeiten. Auf der anderen Seite kann ich mich jetzt voll auf die Klausuren konzentrieren und habe nicht mehr den Lehrgang an der Backe.
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