Mein Senf:
BWL (ex Finance) Promotion -- lol :)
VWL Promotion sendet ein deutlicheres Signal als BWL, wenn BWL nicht Quant-Finance war. Nach meiner Erfahrung können Unternehmen (im Gespräch) das auch sehr gut einschätzen. So wie der Mediziner genau weiß, dass sein Dr. nichts wert ist und das auch gegenüber richtig promovierten offen sagt, so weiß der promovierte Marketingfritze auch darum, dass er kein VWL-PhD Programm geschafft hätte. Er hat aber den Abstand und die Reife, das vor einem Berufseinsteiger auch offen zuzugeben, statt sich wie der studierende BWLer gekränkt zu fühlen. Wie das zwischen Promovierten und Nicht-Promovierten aussieht, weiß ich nicht. Für eine Einstellung im ÖD ist die VWL Promotion sicherlich geeigneter (Bundesbank, EZB, einschlägige Ministerien), als eine BWL Promotion, aber Du wolltest ja in die freie Wirtschaft.
Daher: Sobald es um Sales geht und PowerPoint sich mit heißer Luft paart, geht es einzig um den Visitenkartendoktor. Sprich für UBs und weite Teile von WPs passt das mit der BWL. Da langt aber inhaltich auch ein Bachelor oder der Bankkaufmann+gesundem Menschenverstand ;) (Jaaa lasst mir doch den Spaß, nicht ernst nehmen)
Banken und Versicherungen sehen lieber einen VWLer, weil die besser rechnen können und das ist nun mal Handwerkszeug im Risikocontrolling, Treasury und überall wo mt großen Datensätzen hantiert wird. Allerdings ist das Können von VWLern da (bei Versicherungen) schon grenzwertig und wenn man nicht ein sehr gutes PhD Programm hatte und programmieren kann, kann man mit Physikern nicht annähernd mithalten.
Fazit: Wenn Du UBs und WPs nicht ausschließen möchtest, sondern für die genauso offen bist, wie für alles andere mit Ausnahme des Beamtentums und der Forschung, dann würde ich sagen mach das, was Dir am ehesten liegt. BWL ist sicherlich einfacher, aber - wie schon angemerkt - mehr Fleißarbeit. VWL ist anstrengender, kann aber reizvoll sein. Es ist eben ein bisschen wie im Studium: Wenn es dir gelegen hat, die 500 Seiten Marketingskript auswendig zu lernen, dann BWL. Berufschancen erarbeitest Du Dir meiner Meinung nur mit einem BWL Dr. der methodisch was mit Bankenregulierung/ Bilanzen/ Steuern zu tun hat oder (und besser) einem VWL Dr. aus dem Du raus gehst und kannst Matlab, Stata, E-Views und Co auswendig und kennst die Statistik in und auswendig.
MBA mag ja gut und schön sein, aber von Projektgequassel und "Management-Gedöns" kann sich das Unternehmen nix kaufen.
Disclaimer: ja, das ist alles pauschal und das ist auch gut so :)
P.s: Neben der ganzen BWL/VWL Debatte: Achte drauf einen guten und damit meine ich persönlich zu Dir passenden Doktorvater zu bekommen und ein Arbeitsumfeld, das Dir gefällt!! Der menschliche Faktor wird bei Promotionen dramatisch unterschätzt.
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