Gerade habe ich mal wieder eine Phase, in der mich das Leben ziemlich deprimiert. Seit meinem 19. Lebensjahr bin ich gesundheitlich etwas angeschlagen und deshalb sieht mein Lebenslauf auch nicht so toll aus. Die 13. Klasse einmal wiederholt, also mit 20 Abitur. Dann mit 20 angefangen Physik zu studieren bis 22, also 5 Semester. Ich war in der Schule sehr gut in Mathe und Physik und habe dieses Fach aus Interesse gewählt, allerdings war das Studium für mich zu anspruchsvoll, hatte eine zu hohe Arbeitsbelastung und ich konnte mir nicht vorstellen damit mein Leben zu verbringen. Danach habe ich dann ein VWL-Studium angefangen, was mich größtenteils auch sehr interessiert und zufrieden stellt. Durch zwei komplette Krankheitssemester und zwischndurch auch immer mal wieder kleinen Problemen bin ich nun auch schon im 8. Semester und brauche wohl noch 2. Ich hätte den Bachelor vermutlich dann mit 28. Für Praktika hatte ich bis jetzt keine Zeit, es sei denn ich hätte weitere Credits geopfert. Dies erschien mir aufgrund meines Alters aber keine gute Idee. Ich möchte mich mal hier erkundigen, ob und welche Perspektiven ich vielleicht haben könnte. Mir würde da folgendes einfallen:

a) Master machen, vermutlich mit 30 oder 31 fertig sein und hoffen einen Bekloppten zu finden, der mich einstellt. Welche Masterrichtung wäre eurer Meinung nach am Vielversprechendsten für ein gutes Jobangebot?

b) Eine studiumferne Neuorientierung? Vielleicht einen Job mit relativ kurzer oder keiner Ausbildung?

Leider kann ich die Vergangenheit nicht mehr beeinflussen. Was ist eurer Meinung nach die beste Option für eine einigermaßen annehmbare Zukunft?

1) mach dringend ein Praktikum. Das ist das allerwichtigste wenn du bisher null Erfahrung hast.
2) vorher Physik gemacht zu haben ist trotz Abbruchs ja nicht schlecht, allerdings find ich nach fünf Semestern nicht so top. Das setzt dich aber trotzdem schonmal in eine ganz gute Position für quantitative Aufgaben, ich würd mich also dahingehend orientieren.
3) Master: ja, mit genau 30 wär das auch noch nicht soo schlimm (gibt übrigens einjährige Master wozu ich dir auch raten würde, potentiell also sogar 29), danach wirds nur schwierig. Wichtiger ist aber PRAXIS!!!

Ausbildung: auf keinen Fall, was bringt das denn mit VWL?

Du solltest auf jeden Fall Praktika einschieben. das ist mMn wichtiger als etwas früher fertig zu sein. ansonsten ist nicht alles Gold was glänzt. zieh einfach mal was durch. Irgendwann merkst auch du, dass die "Jobromantik" wegfällt...

Ich würde jetzt ein Praktikum machen, nach dem bachelor 3 Praktika und dann einen einjährigen master. Danach ist dein einziges Manko dein alter. Außerdem hast du hohe chancen dass du bei einem der 4 Praktika "kleben bleibst". Die studiendauer ist eine der unwichtigsten Faktoren, so lange du ein paar praktika hast.

Ausbildung deshalb vielleicht, weil ich dann immerhin einen festen Job haben könnte vielleicht.

Wenn man nicht anspruchsvoll ist, besteht dann wohl eine Chance direkt nach dem Bachelor-Abschluss zu arbeiten?

Praktikum machen! 1-jährigen Master im Ausland einlegen. Schwerpunkt Steuern, Accounting oder Controlling wählen. Dann Berufsaussichten.

jan_z schrieb:

Ausbildung deshalb vielleicht, weil ich dann immerhin einen
festen Job haben könnte vielleicht.

Wenn man nicht anspruchsvoll ist, besteht dann wohl eine
Chance direkt nach dem Bachelor-Abschluss zu arbeiten?

Ja die besteht, generell auch für anspruchsvollere Jobs. Dein Hauptproblem ist jedoch das Fehlen jeglicher praktischer Erfahrung, daher dürfte die Option schwierig werden. Den Rat Praktikum hast du hier ja schon mehrfach gehört

Hast du schon mal über eine akademische Karriere nachgedacht? Da wäre das Alter kein so großes Problem und es geht allgemein etwas gemütlicher zu.

so schlimm finde ich das jetzt nicht. Mein Lebenslauf ist sogar noch katastrophaler und ich habe auch einen vernünftigen Job (Stichwort Geisteswissenschaften Magister mit 30, da würden mir hier viele den totalen Bankrott bescheinigen) Wichtig ist, dass du raus findest was du machen willst und das mekrt man am ehesten noch in einem Praktikum. Der Unterschied zwischen Berufsleben und Studieninhalten ist doch enorm.

Praktikum im Bereich Controlling, besser Datenanalysen!
Dann Master im quantitativen Bereich für Datenanalysen!

Fertig ist ein sehr vielversprechender BWL CV mit Mathe/Physik- Background.

a) akademische Karriere weiß ich nicht, ob das mein Ding wäre. Für mich ist ja schon das Studium nicht wirklich mein Ding und dann die ganzen befristeten Verträge und der Leistungsdruck. Starker Leistungsdruck ist eben Gift für mich!

b) bzgl. Praktika werde ich mich bewerben. Allerdings habe ich durch mein Studium bis jetzt noch wenig Erfahrung in Controlling oder Datenanalysen. Ob mich dann hier jemand für ein Praktika nimmt? :/

c) Welcher Master wäre das denn z.B.? Quantitativ sind ja vor allem Finance-Master ausgerichtet.

Lass das mit dem Master und Akademisch etc. Du bist nicht der Typ der studiert, dazu fehlt dir der Biss. Ist nicht schlimm geht vielen so. Aber so schneller man das einsieht, umso besser! Versuch so schnell wie möglich irgendwo unterzukommen (Praxis!) bzw. versuche eine Ausbidlungsstelle zu finden im kaufm. bereich