Einkommensmillion schrieb am 28.11.2023:
Drei Jahre im Voraus zu bezahlen macht nur Sinn wenn es darum geht das zvE zu reduzieren. Um Steuern zu sparen reichen zwei Jahren und zwei bis drei Monate.
Der Steuerspareffekt ergibt sich doch gerade aus der Reduktion des zvE. Diese beiden Themen kann man also gar nicht losgelöst voneinander betrachten.
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Das Geld wird also voraussichtlich irgendwann im Herbst 2026 aufgebraucht sein und du wirst für die letzten Monate in 2026 wieder Beiträge bezahlen müssen, was den Steuerspareffekt in 2026 zunichte macht.
Ich glaube da irgendwie an einen Denkfehler deinerseits. Steuern (zumindest auf KV-Beiträge) sparst du mit diesem Trick generell erstmal nur im Jahr 2024 (wegen des dann stark erhöhten Vorsorgeaufwandes). In den beiden Folgejahren zahlst du meist mehr Steuern, da aus den Krankenversicherungsbeträgen ja keinen Vorsorgeaufwand mehr generierst. Wenn du jetzt in 2026 doch "ein paar Tausend" EUR PKV-Beitrag nachzahlen musst, dann reduziert das ja dein zu versteuerndes Einkommen in 2026 wieder. Natürlich beeinträchtigt das ggf. die Möglichkeit, den Höchstbetrag von 1.900 EUR für Vorsorgeaufwendungen für die anderen Versicherungen zu verwenden.
Was du zudem nicht bedenkst: vom Vorsorgeaufwand (=Jahrestarifbetrag reduziert auf den Aufwand für Basisvorsorg) musst du noch Beitragsrückerstattungen und den AG-Anteil abziehen. Effektiv wirst du dann 2026 mit der Krankenversicherung, auch wenn du nachzahlen musst, auf einen Vorsorgeaufwand = 0 kommen.
Fiktives Zahlen-Beispiel: dein Tarifbetrag ist 6.000 EUR, davon Basisvorsorge ist 80%, AG-Anteil ist entsprechend 3.000 EUR pro Jahr. Im letzten Jahr kommt es zu einer Beitragserhöhung auf 8.000 EUR, der AG-Anteil erhöht sich dann auf 4.000 EUR. Außerdem bekommst du pro Jahr eine BRE von 1.000 EUR.
Du zahlst 3 Jahre voraus, also insgesamt 18.000 EUR.
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Jahr / 2024
Summe Vorsorgeaufwand
= gezahlte Beiträge 80% * 3 x 6.000 EUR
abzgl. AG-Anteil 3.000 EUR
abzgl. BRE 1.000 EUR
= 10.400 EUR
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Jahr / 2025
Summe Vorsorgeaufwand
= gezahlte Beiträge 0 EUR
abzgl. AG-Anteil 3.000 EUR
abzgl. BRE = 1.000 EUR
= -4.000 EUR (!).
.. hier bin ich jetzt nicht 100% sicher, ob der negative Vorsorgeaufwand tatsächlich dein zvE erhöht oder ob dieser Wert einfach dann mit 0 EUR angesetzt wird.
Auch bin ich nicht sicher, ob diese 4.000 EUR negativen Vorsorgeauwendungen noch zum Maximalbetrag der absetzbaren Vorsorgeaufwendungen (1.900 EUR) dazuaddiert werden können. Dann könnte man ja theoretisch insgesamt 5.900 EUR andere Versicherungsbeiträge steuermindernd ansetzen (wobei das wohl die wenigsten tatsächlich ausreizen können).
- Jahr / 2026
(du musst jetzt noch 2.000 EUR wegen der Beitragsanpassung nachzahlen, davon sind 80% Basisvorsorge)
Summe Vorsorgeaufwand =
= gezahlte Beiträge 80% * 2.000 EUR
abzgl. AG-Anteil 4.000 EUR
abzgl. BRE 1.000 EUR
= -3.400 EUR (!)
Fazit: auch im dritten Jahr ist dein Vorsorgeaufwand trotz erheblicher Beitragsanpassung immer noch negativ.
Deshalb bezahle für zwei Jahre (2024 und 2025) voraus und gib etwas Reserve dazu für den Fall dass die Beiträge in 2025 steigen. Für 2024 müsste er ja schon fest stehen. Und lege das Geld für 2026 lieber zinsbringend an.
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