Ich habe vor einigen Monaten mein Studium abgeschlossen... Durchschnitt ist durchschnittlich:)
...naja, in unserer Uni sogar relativ gut. Keine Auslandserfahrung.

Ich werde zu recht vielen VG eingeladen - trotz des durchschnittlichen Bachelors. Leider folgt den Gesprächen dann häufig 'ne Absage.

Wie war es bei Euch? Habt Ihr im VG gleich große Gehaltsverhandlungen geführt oder gar gleich ein Job-Angebot erhalten?

Wie nah ist man an der Stelle, wenn man an einem VG teilnimmt? Mir wurde häufig gesagt, dass bereits einige Bewerber am symbolischen Start waren und noch weitere kommen werden.

Über Zahlen wurde bei mir nur selten gesprochen und einen Vertrag habe ich auch bislang noch nicht gesehen. Allerdings spreche ich auch die Sprache des Volkes und nicht die der Politiker... habe an AC teilgenommen, in denen einige Bewerber

Erst einmal herzlichen Glückwunsch, denn mit einen mittelmäßigen Bachelor heute überhaupt eingeladen zu werden und das mehrfach ist schon selten - vorausgesetzt das waren auch gute Stellen und keine "Jobs".

Wenn man mit dir weder über Zahlen gesprochen hat, noch über einen grundsätzlichen Vertrag, dann bist du bestenfalls Füllmaterial oder kommst offenbar unglaublich schlecht an, denn natürlich spricht man in einem Vorstellungsgespräch über genau das. Was auch sonst?

Persönlich würde ich mich selbst analysieren, ob die "Sprache des Volkes" nicht vielleicht zu vulgär-primitiv ist und Leute abschreckt oder du diese Sprache vielleicht nur für allgemein Verständlich hälst, sie in Wirklichkeit aber peinlich-berührt.

Es gibt meistens mehrere Runden, d. h. Auswahlprozess!
VG heißt, Du könntest (!) für den Job in Frage kommen, das ist aber erstmal alles.

Sei froh, wenn Du nach dem VG Bescheid bekommst, viele Firmen melden sich gar nicht mehr. Traurig, aber wahr...

Was hast du denn für eine Durchschnittsnote und in welchem Bundesland bewirbst du dich denn wenn ich fragen darf?

Wieviele Leute die Unternehmen einladen ist recht unterschiedlich. Wer AC macht (dann teilweise sogar mit 2 Gruppen) hat im Regel ne zweistellige Zahl. So über alles heißt VG vermutlich nur knapp über 10% Chance auf nen Job. Von daher Kopf nicht hängen lassen.

Das stimmt so pauschal nicht, dass in Frage kommen "könnte" alles ist. Wie ein anderer Poster geschrieben habt, hängt es einerseits von AC versus Interviews ab. Beim ersteren stimmt deine Aussagen, AC Einladung heißt, dass man in ein (breites) Raster fällt. Interviews sind anders.

Ich hatte in allen interviews immer eine weitere einladung bekommen, sei es zu einem weiteren Gespräch oder sei es ein Angebot. das liegt mir auch mehr als das Schriftliche (wie man an meinem Schreibstil merken sollte).

Es geht im Gespräch aus AG Sicht in erstern Linie um zwei Dinge:
1) Passt du in das Team?
2) Stimmt das was in deinem CV steht, oder ist irgendwo zu dick aufgetragen?

Lounge Gast schrieb:

Es gibt meistens mehrere Runden, d. h. Auswahlprozess!
VG heißt, Du könntest (!) für den Job in Frage kommen, das
ist aber erstmal alles.

Sei froh, wenn Du nach dem VG Bescheid bekommst, viele Firmen
melden sich gar nicht mehr. Traurig, aber wahr...

Na ja, zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden ist eine Sache, aber damit hat man noch rein gar nichts erreicht!

Eine pauschale Antwort lässt sich auch nicht geben, wenn wir nicht wissen, um welche Unternehmen es sich handelt. Bei einigen gibt es ein Gespräch, bei anderen viele Runden.

Vorstellungsgespräch ist schwierig zu beurteilen und hängt sehr stark von Stelle und Unternehmen ab. Es gibt Fälle, da werden nur 2 oder 3 Kandidaten eingeladen und wenn es passt gibt es ein Angebot und es gibt Fälle da werden duzende Kandidaten über mehrere Runden interviewt und am Ende wird überhaupt keiner eingestellt. Ein Hinweis ist Dein Gesprächspartner, wenn es HR ist handelt es sich nur um ein Vor-Screening, wenn des der potenzielle Vorgesetzte ist wird es ernst (wenn der Dich haben will ist der Rest meist nur Formalie). AC ist etwas anders, denn üblicherweise hat die Firma, die das durchführt eine Vorstellung wie viele Kandidaten sie einstellen will (nicht pro AC, aber über alle ACs in einem Jahr), ich würde die Chancen mal grob mit 20-40% ansetzen (je nach Unternehmen). Im Regelfall gib es nach dem AC dann auch direkt Angebot oder Absage.

ich kenne es nur bei KMUs... da sind es i.d.R. 2 VGs.
Erste Auswahl über die Bewerbung, dann werden meist (je nach Anzahl der Bewerbungen) ca. 3 Leute eingeladen. Dann wird der Geeignetste nochmal eingeladen, aber da ist meist die Sache schon geritzt und es geht nur noch ums Gehalt und bissl Geplänkel.
Spreche aber hier von Stellen, die (bis jetzt) immer Berufserfahrung voraussetzen und von Bewerbern, die bereits mehrere Jahre BE haben.
Bei Absolventen habe ich das nur bei unserer Entwicklung mitbekommen. Da läuft es aber eigentlich genauso.
Wichtig ist immer, die Größe des Unternehmens. Je kleiner, desto schwieriger an gutes Personal zu kommen und dann ist der Prozess auch deutlich kürzer.

Lounge Gast schrieb:

Es geht im Gespräch aus AG Sicht in erstern Linie um zwei
Dinge:
1) Passt du in das Team?
2) Stimmt das was in deinem CV steht, oder ist irgendwo zu
dick aufgetragen?

Genau darum geht´s. Auf Punkt 1 liegt dabei regelmäßig der absolute Schwerpunkt. Wenn du bei deinem CV und deinen Fähigkeiten nicht geflunkert hast und generell gut vorbereitet ins Gespräch kommst, aber dennoch kein Angebot oder eine Einladung zu einem Zweitgespräch bekommen hast, dann liegt das zu 99% an deiner Persönlichkeit. In keinem einzigen meiner VG wurden mir fachliche Fragen gestellt. Es geht immer nur um folgendes:

• Weiß der Typ überhaupt, auf was für eine Stelle er sich beworben hat?
• Ist der Typ authentisch?
• Ist der Typ grds. freundlich zu Menschen?
• Ist der Typ mir persönlich (als Abteilungsleiter) sympathisch?
• Bringt der Typ mir persönliche Vorteile (nicht unbedingt der Firma)?
• Kann er mit Person xy zusammen konstruktiv arbeiten oder passen Sie nicht zusammen?
• Ist das einer, der kritische Fragen stellt oder einer, der macht was man ihm aufträgt?
• Will der Typ Karriere machen oder ist er mit weniger zufrieden?
• Ist der Typ nach 3 Jahren weg oder reicht ihm das, was wir bieten können?
• Muss ich in 2-3 Jahren Gehaltsforderungen befürchten, die ich wahrscheinlich nicht liefern kann?

Das kann man alles kaum beeinflussen und ist von Firma zu Firma komplett unterschiedlich. Mehr Vorbereitung als seinen eigenen CV und die Firma bzw. die Position zu kennen, ist meist nicht sinnvoll.

Meine Erfahrung zeigt, dass man an, ich nenn sie mal "kritischen Warum-Fragen" erkennen kann, wie gut man als Person tatsächlich angekommen ist. Wurden mehr als 2 kritische Warum Fragen gestellt, konnte man sich sicher sein, dass man nicht genommen wurde, weil man als Typ einfach nicht passte. Man muss diese kritischen Fragen aber von den "interessierten Warum Fragen" trennen. Wird interessiert gefragt, dann ist alles ok. Man merkt i.d.R. am Tonfall und der Art ob eine Frage kritisch war oder interessiert? Aber 2 mal kritisch, dann wars das.

Ins VG zu kommen ist schon mal gut. Ich kenne das so, dass da nur ca. 3 Leute eingeladen werden. Bei AC 5-6. Bei zum Teil 100-200 Bewerbern pro Stelle ist das schon mal sehr gut.

Trotzdem ist der Zweite bei sowas der erste Verlierer! Wenn immer irgendwer besser war, dann ist das eben so und man kann es nur weiter probieren.

Ich hatte 10 Bewerbungen, 3 AC und eine Zusage.

Wie viel ist denn "viele" Bewerbungen?

Wenn du wirklich schon zu mehreren VGs warst und nicht genommen wurdest deutet das darauf hin, dass du persönlich nicht überzeugen konntest.

Was heißt das?:

• Auftreten
• Kleidung
• Retorik
• Selbstbewusstsein
• Aussehen
• "Chemie"

Checke das noch mal. Oft kann man mit kleinen Änderungen (Haare, Rasur, Kleidung, Lautstärke der Aussprache usw.) viel erreichen. Besuche noch einen Retorik-Kurs (oft auch an Hochschulen).

Im ersten Gespräch wird am Ende die Gehaltsbandbreite vorsichtig abgeklopft, wenn die Chemie bis dahin gestimmt hat. Hat sie nicht gestimmt, wird auch nicht übers Gehalt gesprochen, da das Unternehmen das Angebot ja gar nicht aussprechen wird.

Einen schriftlichen Vertrag hat normalerweise niemand fürs erste Gespräch ausgedruckt.

"Allerdings spreche ich auch die Sprache des Volkes und nicht die der Politiker..."

Von diesem Typ kenne ich auch einige Exemplare - und damit meine ich nicht etwa solche, die tatsächlich die Sprache des Volkes (also auch meine Sprache) sprechen, sondern solche, die das von sich behaupten und stolz darauf sind. Übertrieben betrachtet, sind das oft Querulanten, die sich um keinen Preis in eine bestehende Firmenkultur einfügen wollen, sondern meinen, die Welt habe sich nach ihnen zu richten. Wenn Du also vermutest, dass Du deswegen eine Absage bekommen hast, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Du deswegen eine Absage bekommen hast.