Ruhezonen - nur etwas für "hippe" Arbeitgeber?
Viele Arbeitgeber haben in den vergangenen Jahren Ruhezonen für ihre Mitarbeiter entdeckt. Vor allem Unternehmen aus dem IT- oder Marketingbereich stellen ihren Angestellten solche Wohlfühlbereiche zur Verfügung. Schnell mag der Eindruck entstehen, dass Ruhezonen zu manchen Branchen nicht passen. Sind Hängematten, Bänke und Fitnessgeräte auf dem Gelände eines Industriebetriebs möglicherweise fehl am Platz? Oder Doppelstabmattenzäune, die die Sicht auf den Ruhebereich eines bodenständigen Handwerksbetriebs versperren? Manch ein Betriebsinhaber mag hier die Nase rümpfen und sich fragen, ob derartige Angebote die Arbeitskräfte zur Untätigkeit verleiten.

Gesundheitsförderung im Interesse der Arbeitgeber
Regelmäßige Pausen mit Entspannungsmöglichkeiten

• verbessern das Betriebsklima
• und sorgen für zufriedenere und gesündere Arbeitskräfte.

Viele betriebswirtschaftliche Studiengänge behandeln das Thema Mitarbeitergesundheit stiefmütterlich und konzentrieren sich auf die Vermittlung von Managementmethoden sowie der von Studierenden gefürchteten Statistik, einschließlich Mikroökonometrie.

Zweifellos benötigen angehende CEOs ein solides Verständnis für finanzwirtschaftliche Kennzahlen und mathematische Methoden. Doch wenn es darum geht, ein Unternehmen erfolgreich zu leiten, können sie dem Aspekt der Mitarbeitergesundheit nicht länger ausweichen. Hohe Krankenstände, Abteilungswechsel und Kündigungen

• beeinträchtigen die Personalplanung
• und verursachen unvorhersehbare Mehrkosten.

Deshalb entdecken Unternehmen in Deutschland vermehrt die betriebliche Gesundheitsförderung für sich. Der Gesetzgeber legt zwar Mindeststandards fest, doch diese allein reichen nicht aus, um sich von anderen Arbeitgebern abzuheben. Im Wettbewerb um Fachkräfte sind gesunde, leistungsfähige und motivierte Mitarbeiter unverzichtbar.
 

Die gesundheitlichen Vorteile von Ruhezonen im Freien
Der Aufenthalt im Freien wirkt sich positiv auf die psychische und körperliche Gesundheit aus. Er trägt dazu bei,

• das Herz-Kreislauf-System zu schützen,
• den Blutdruck zu senken
• und die Knochendichte zu erhöhen.

Sonnenlicht fördert die Produktion von Vitamin D, das das Immunsystem stärkt. Arbeitnehmer, die ständig krankheitsbedingt ausfallen,

• sind einerseits wenig produktiv
• und andererseits stecken sie andere Mitarbeiter an, was ebenfalls die Produktivität beeinträchtigt.

Ein starkes Immunsystem beugt zudem schwerwiegenden langfristigen Erkrankungen vor.

Ruhezonen im Freien bieten den Mitarbeitern außerdem die Möglichkeit zur regelmäßigen Aktivität. Bewegung und sportliche Betätigung wirken ebenfalls positiv auf die körpereigenen Abwehrkräfte und tragen zur Prävention chronischer Krankheiten wie Diabetes und Muskel-Skelett-Beschwerden bei. Gelegenheiten zur Entspannung während der Arbeitszeit reduzieren

• zudem das Risiko des Burn-out-Syndroms
• und von psychischen Erkrankungen, die oft mit längeren Ausfallzeiten einhergehen.
   

Wie können Unternehmen Ruhezonen im Freien gestalten?
Angenehme Ruhezonen erfordern keine enormen Investitionen. Sitzgelegenheiten wie Bänke und Liegen laden die Mitarbeiter dazu ein, für einen Moment zu entspannen. Terrassen oder Balkone schaffen eine angenehme Atmosphäre und drücken die Wertschätzung des Arbeitgebers für seine Angestellten aus. Manche Großunternehmen haben aufwendige Gärten oder Parks angelegt, in denen sich die Mitarbeiter erholen und sportlich betätigen können.
 

Ruhezonen für Mitarbeiter - eine gute Idee für alle Unternehmen (Fazit)
Das physische und psychische Wohlergehen der Mitarbeiter sollte für alle Unternehmer von Bedeutung sein. Angesichts des Fachkräftemangels sind Unternehmen gefordert, ihren Arbeitskräften eine angenehme Umgebung zu bieten, die

• ihre Gesundheit
• und Leistungsfähigkeit erhält.

Ruhezonen lassen sich bereits mit einfachen Mitteln und ohne hohe Investitionskosten realisieren.

Ganz gleich, welche baulichen Maßnahmen ergriffen werden, sollte jedoch im Voraus geprüft werden, ob es rechtliche Vorgaben gibt, die eingehalten werden müssen.