Ja und nein, mit 11 habe ich einen Job für Zeitungen austragen begonnen (unter den Namen meiner Eltern, da Kinderarbeit erst ab 13 erlaubt ist) und bei den Nachbarn Hilfstätigkeiten erledigt. Gerade die alte Dame hat sich immer sehr gefreut, wenn ich rüber kam. Das hat sich auch gut ausgezahlt, nicht selten sprangen da mal 20DM rüber.
Und was ist daran zum Lachen? Ich komme aus ärmeren Verhältnissen, außer Dach über dem Kopf und Essen habe ich von meinen Eltern nichts bekommen.
Und mit 11J. hatte ich so halt schon >50DM mtl. festes Einkommen. Ab 13 so 150-200DM (noch weitere Zeitung ausgetragen) und mit 15 fing ich dann auch mal mit Nachhilfe in Mathe an. Ab 16 gingen dann die Ferienjobs los und ab da habe ich immer bis zum Freibetrag verdient (so ca. 7500? p.a.) zzgl. Nachhilfe privat. Ich bin ab 16 dann auch regelmäßig zum Arbeitsamt wegen der Anzeigen für Nebentätigkeiten oder bin nach der Schule einfach zu Firmen gegangen und hab direkt nachgefragt. So verbrachte ich halt Nachmittage mit Arbeiten statt Hausaufgaben machen ;)
Ich hab ziemlich viel Drecksarbeit als Schüler machen dürfen, sowas prägt einen und daher habe ich sehr großen Respekt vor Menschen, die ihr ganzes Leben körperl. schwer arbeiten müssen. Für mich haben die Teilzeitschichten und paar Wochen Ferienjobs gereicht, um mich fürs Studium zu entscheiden.
Generell jedoch hatte ich bisher das Glück immer Geld zu verdienen und hatte nie Geldsorgen. Ich hab zwar auch recht viel Geld verschwendet, aber da es immer selbst verdient war, hatte ich damit nie ein Problem. Auch die Zukunft bereitet mir keine Sorgen. Ich weiß, dass ich bereit bin jegl. Arbeit auszuüben, wenn die Situation es erfordert. Und wenn ich Morgen arbeitslos werde, stehe ich eben Übermorgen am Band oder gehe auf den Bau. Finanzielle Sorgen hatte ich noch nie und da ich mich gut absichere, mache ich mir da auch keine (derzeit könnte ich >1 Jahr komplett auf Einkommen verzichten).
Nun aber zurück zum Thema:
Ich bin aktuell auch wieder im Hotel in Australien und es ist zwar schon super, dass einem Frühstück, Putzen und Wäsche waschen abgenommen werden. Aber andererseits vermisse ich es auch z.B. mal eben was zu kochen, weil ich Lust darauf habe. Sowas geht halt im Hotel einfach nicht. Und auch mal Gäste empfangen, oder geile Musik über eine HiFi-Anlage zu hören. Das mögen Kleinigkeiten sein, aber ich erfreue mich eben an solchen Dingen, oder am So einfach mal bis 14Uhr schlafen und dann trotzdem Frühstücken können.
Und das Wichtigste: Nach jeder Dienstreise betrete ich meine Wohnung immer mit den Worten "Home Sweet Home". Ich bin zwar gern auf Dienstreisen und habe mit Hotels kein Problem, aber es ist so schön, wenn man ein zu Hause hat und dorthin zurückkehrt.
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