Um dem Weinkeller Trollpost keine Nahrung zu geben, ein Alternativvorschlag zur Güte für ein einigermaßen sinnhaft diversifiziertes Portfolio. Nach meiner Ansicht, aber sicher nie verallgemeinerbar. Nur ein Vorschlag.
Vorab: Wir verlieren uns in der Frage ob ETFs das beste MITTEL sind, um in Aktien zu investieren oder ob ETFs eo ipso immer Gewinn bringen. Ich würde sagen, ja, WENN man sich entschieden hat in Aktien zu investieren, dann sind ETFs keine falsche Wahl. OB das ganze rentierlich ist, hängt von der Sicht auf Aktien ab. und das ist eine ganz andere Diskussion.
Vorschlag unter folgenden Annahmen:
im Beruf angekommen (vllt Mitte 30)
Vorhandenes Kapital: 100.000 Euro
Monatlicher Free Cashflow (nach allem, was man für jede Form von Komsum so raus haut): 1500 Euro
(Bspw. Netto EK 4500, Ausgaben für alles alles 3000 p.m)
40k Immobilie (80% Finanzierung = 180.000 Kaufpreis+ KaufNK) zur Vermietung.
Nehmen wir eine Nettomietrendite nach nicht-umlegbaren Kosten und Zinskosten (derzeit etwa 1,5%) nach Steuern von 3,5 % an. Das ist auch derzeit noch realistisch zu bekommen und gilt nach (!) Steuern. Details hierzu wären ein eigener Post, aber bei mir waren es zuletzt (Okt 2015) noch 4,3 % und soweit ich den markt beobachte, sind mit etwas Geduld und Ahnung auch weiterhin knapp unter 4 % möglich.
30k sehr langlaufende (30yr oder perpetual) festverzinsliche High Yield Corporate Bonds mit ordentlichen Kupons. Mir fallen mindestens vier mit einer Rendite von um 4 % und Kupons von über 4 % ein (VW zum Beispiel). Ja, das ist definitiv ein Risiko, weswegen man die 30k auch streuen sollte. Fonds sind in dem Bereich eigentlich sinnvoll, mir aber zu teuer und ETFs gibt es keine auf einen Index, der das macht oder abbildet, was ich gerne hätte. Dabei kann man später, wenn die Portfoliogröße es bei gleichzeitiger Diversifizierung zulässt, auch mal einen oder zwei Bonds in Fremdwährung kaufen. GBP? USD?
40k Aktien. Und ja: ETFs. 40% DAX (uhhh ein Home Bias, na und - angesichts der deutschen Unternehmen ist das eher ein China Bias, als ein Home Bias), 20 % S&P, 30 % MSCI, 10 % whatever you like.
Sparplan
wegen der 140k Kredit auf 30 Jahre gehen rd 500 Euro in Zins und Tilgung
Dem stehen in etwa 500 Euro netto-Mieteinnahmen entgegen (65 qm 9 Euro =585-Kosten und Rücklage)
Theoretisch kommen auch noch knapp 100 Euro im Monat an Cashflow aus dem HY Fixed Income Block, aber das wäre jetzt wirklich Mikromanagement.
Bleiben 1500 aus laufendem Einkommen
100 Euro Aktien ETFs. Entweder in obiger Aufteilung order irgendwas anderes. Wuppe unter dem Strich.
250 Cash auflaufen lassen (es sei denn man hat ein sehr gutes Cashmanagement und in den 3500 Ausgaben ist wirklich alles drin, also auch langfristige und einmalige Anschaffungen)
250 auflaufen lassen, um es spontan investieren zu können (bspw. Aktienkäufe nach solchen Events wie Brexit, Trump und ähnlichen Rücksetzern) oder um Fixed Income zu diversifizieren, was wegen der Ordergebühren nur in gewissen Blöcken Sinn ergibt und man braucht auch Gelegenheiten. Oder um EK für die nächste Immo zu bilden oder wahlweise, um den bestehenden zu tilgen, wenn es attraktiv sein sollte.
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