Hallo zusammen,

ich stehe nach längerer Krankheitsphase wegen Mobbing davor, krankheitsbedingt entlassen zu werden. Ich suche noch einen anderen Job, bin aber auch nicht mal halbwegs auf dem Gesundheitsstand wie vorher. Für Bewerbungen ist natürlich ein Zeugnis mit der Angabe "war von x-y länger krank" ein KO-kriterium, genauso wie eine Eigenkündigung, ohne einen neuen Job zu haben. Hat hier jemand einen Tip, wie man hier am besten verfährt ? Der AG hat mir auch ein schlechtes Zeugnis gegeben, so dass ich kaum Chancen auf einen Job habe. Hat hier jemand einen Tip oder sowas ähnliches mal erlebt ?

Erstmal tut es mir Leid, das zu hören, und ich wünsche dir gute Besserung und viel Erfolg.

Erstmal: wieso hat dir der AG ein schlechtes Zeugnis gegeben? Ging es um Mobbing am Arbeitsplatz? Falls ja, hast du bereits rechtliche Schritte geprüft?

Ansonsten würde ich mir nicht so viele Sorgen machen wegen der Krankheitsdauer. Solange der Rest passt, sollte das doch eigentlich passen und du zumindest eingeladen werden. Im VG würde ich, wenn es angesprochen wird, ehrlich sein und erzählen, dass du krank warst. Ob es sinnvoll ist, sowas im Anschreiben zu erwähnen, kann ich dir leider nicht sagen (ebenso, ob du die volle Arbeitszeit im Lebenslauf haben solltest oder nur die "wirkliche" Arbeitszeit).

Such vor allem nach Jobs evtl. auch mit reduzierter Stundenzahl, bei dem du nicht so unter Erfolgsdruck stehst.

Wenn du noch nicht entlassen wurdest, lass dich wegen irgendetwas VÖLLIG ANDEREM ! krankschreiben, dann beginnt die Schutzfrist wieder von vorne.

Geh mal zu einem Arbeitsrechtler zur Erstberatung...

Wenn du noch nicht entlassen wurdest, dann könntest du dich doch auch einfach so bewerben, als wärst du gerade in ungekündigter Position? Also im Lebenslauf auch einfach schreiben "seit XX/20XX als XY bei ZGmbh". Dann brauchst du auch kein Zeugnis beilegen. Und auch keine Krankheit etc. ansprechen, du willst dich eben beruflich verändern etc. Oder spricht da irgendwas dagegen? Wüsste jetzt nicht, dass man eine länger Krankheit bei einem Vorstellungsgespräch/Bewerbung erwähnen müsste - lass mich aber gerne eines besseren belehren.

Generell würde ich mich aber in dem Fall auch rechtlich beraten lassen, gerade wegen dem schlechten Zeugnis.

Wenn Du noch im Job bist, die Krankheit und Zeugnis eventuell komplett unter den Tisch fallen lassen. Viele Personaler haben Tunnelblick und trotz Heuchelei im Gespräch null Verständnis dafür. Die Schuld wird oft dem Opfer angelastet (blabla, mach Dir nix draus, weiß, ist schwer...)

Vielleicht eine Selbständigkeit zwischendurch oder ein Sabbatical (als Sprachlehrer in ein Entwicklungsland?). Letzteres kann auch zum Gesunden beitragen, wenn Du es irgendwie finanziell hinkriegst (auch wenn nur kostendeckend bescheidend solange Du ein Ticket zurück hast und hier Deine Bleibe anderweitig zwischenabgeben kannst o.ä.).

Anderen Job finden hat vielleicht Vorrang, wollte aber auch Alternativen genannt haben.

Daumen hoch, Du schaffst das! :-)

Hallo,

ich hatte ein ähnliches Problem wie du. Hatte total den Choleriker als Chef, sodass mein Leben gar nicht mehr zum Aushalten war. Irgendwann hatte ich innerlich gekündigt und habe nur das allernötigste gemacht. Dazu war ich auch oft krank. Es war mir alles so egal. Ich wollte einfach nur gekündigt werden. Bei Eigenkündigung erlischt der Anspruch auf ALG1. Aus diesem Grund habe ich nicht selber gekündigt.

Das Problem mit dem schlechten Zeugnis kannst du leicht beheben. Nehme mit dem Verfasser Kontakt auf und fordere diesen dazu auf ein besseres Zeugnis auszustellen. Falls dieser nicht reagiert (z.B. auf Mail) oder sich weigert dann drohe mit einer Klage. Ich sage dir zu 99% bekommst du ein besseres Zeugnis.

Einen neuen Job findest du immer wieder, solange die Unterlagen stimmen. Und wenn dich jemand in einem Vorstellungsgespräch fragt, weshalb es zur Trennung gekommen ist dann sage denen einfach, dass du für bestimmte Projekte angestellt warst, die eine zeitliche Befristung hatten. So kommst du aus dem Schneider.