Homeoffice satt - Wo sind die Mitstreiter
WiWi Gast schrieb am 12.01.2023:
Falsch, es gibt schon längst Unternehmen die ihre Führungskräfte komplett auf Remote Basis einstellen.
Die Alten haben natürlich gerne Präsenz, aber diese Generation gibt es in spätestens 10 Jahren nicht mehr in den Unternehmen. Entsprechend ändern sich auch die Regeln der Arbeit und als würde man im Office ständig mit dem Chef plaudern können um zu bonden.
Tempi passati.Inwiefern lassen sich Führungsaufgaben bitte vor Ort besser erledigen wenn keiner vor Ort ist? Sorry aber eigentlich zeigen sich genau in dieser Hinsicht die schlechten Führungskräfte: sie können gar nicht führen und wissen gar nicht was ihr eigentliches Tätigkeitsprofil ist.
Mitarbeiterführung hat überhaupt nichts mit Präsenz zu tun.Von den Jüngeren will die ständige Präsenz einfach keiner mehr und zwar völlig zurecht.
Vor 30 Jahren ging das nicht, heute aber eben schon.Bei den Kauf- und Mietpreisen müssen die Arbeitnehmer auch immer länger pendeln. Mit HO ist das dann ein Großteil der Woche nicht mehr nötig.
Da das Forum ja grösstenteils als "Karriereforum" angepriesen und genutzt wird, würde ich das Ganze vielleicht mal aus der Perspektive "Karriere" und nicht "Wie ist der Arbeitsalltag für mich am angenehmsten" betrachten. Versteht mich nicht falsch, ich bin der Meinung, dass jeder so arbeiten sollte, wie er möchte. Aber da hier in diesem Forum so viele Karrierebiester herumlaufen, ist dieser Aspekt mMn nicht zu vernachlässigen.
Das ist jetzt vielleicht eine grosse Überraschung für Viele hier, aber der Weg nach Oben und Beförderungen generell werden nicht vergeben, weil jemand seine Arbeit (gut) erledigt. Das tun viele. Jetzt gilt es noch aus der Masse der guten Arbeitnehmer herauszustechen. Wie schafft man das? Natürlich geht das nur über die "emotionale" Komponente des Vorgesetzten bzw. desjenigen der über die Beförderung entscheidet. Ihr dürftet alle beobachtet haben, dass eure Chefs tendenziell relativ wenig im HO sind (JAAAA ich habe es auch verstanden, dass hier auch ganze UN und Abteilungen im HO sind). Jetzt überlegt doch mal, wer von den "guten" Mitarbeitern die Beförderung bekommen wird? Natürlich derjenige, der auch viel im Büro vor Ort ist. Man kann einfach durch Kaffee- und Mittagspause sowie Gespräche vor und nach Meetings oder einfach zwischendurch einen ganz anderen Draht aufbauen, als wenn man sich einfach um 15 Uhr ins Teams-Meeting einwählt und um 16 Uhr wieder rausgeht. Bei hohem HO-Anteil macht ihr es denjenigen sogar noch leichter, da die Konkurrenz für die Beförderung kleiner wird.
Finde ich das verwerflich? Definitiv nicht! Betrachtet man einmal das Anforderungsprofil während eines Berufslebens, idealerweise die Karriereleiter nach oben: Am Anfang sind das vor allem operative Tätigkeiten. Mit der Zeit werden die operativen Tätigkeiten aber immer mehr durch Delegation, Mitarbeiterführung usw. abgelöst. Definitiv können operative Tätigkeiten im HO genauso gut bzw. vielleicht bei manchen sogar besser erledigt werden als im Büro. Aber Führungsaufgaben lassen sich eben vor Ort besser erledigen als im HO. Würde ich Führungsverantwortung an jemanden vergeben, der sich nie im Büro blicken lässt? Auf gar keinen Fall! Dementsprechend werden es Leute, die zu 100% im HO sind, schwerer haben die Karriereleiter hochzuklettern als Büroleute.
Ps.: Da ich hier im Thread schon einmal gelesen habe, dass man nicht alles immer nur schwarz/weiss sehen darf. Genau das ist der Punkt. Ich bin der Meinung das weder 100% HO/100% Büro die beste Lösung ist. Es muss ein Mittelweg gefunden werden.
Du verstehst meinen Post nicht! Einfach nochmal die letzten drei Zeilen durchlesen, falls du die vorher nicht geskippt hast ;-) Das typische schwarz/weiss-Denken: Du sagst die Annahme ist falsch, weil es UN gibt, die Führungskräfte in Remote einstellt. Was es gibt UN, die Remote Führungskräfte einstellen? Schockieren!
Ist die Aussage, dass man hart arbeiten muss um wohlhaben zu werden dann auch falsch, weil es einen Hartz-4-Empfänger gibt, der die Mio. im Lotto gewonnen hat? Denk mal drüber nach.
Ich muss deine Welt leider in Wanken bringen und drücke es deswegen noch einmal detaillierter für dich aus: Mitarbeiter, die immer Büro sind werden im Vergleich zu Mitarbeitern, die viel im HO sind mit höherer Wahrscheinlichkeit für Beförderungen berücksichtigt (Voraussetzung natürlich ähnliche Leistung). Das heisst ja nicht, dass es nicht auch 100% Remote als Führungskraft gibt, aber es ist einfach unwahrscheinlicher.
Bitte nicht immer die Formulierung jedes Satzes auf die Goldwaage legen und auch mal ein bisschen mitdenken. Danke ;-)
antworten