Bin seit 3 Jahren Sachbearbeiter im Einkauf eines KMUs tätig, werde aber nach IGM bezahlt. Dienstlich bin ich selten unterwegs, so ca. 5% würde ich schätzen. Ich verstehe mich blendend mit dem Geschäftsführer (Unternehmen hat <200MA) und als ich von der Misere meines Pendelns mit dem ÖPNV erzählt habe (täglich 2h+), hat er gesagt, ich könnte mir einen Dienstwagen holen. "Antrag" 2h+hat er mir dann auch gleich unterschrieben zukommen lassen.

Ich habe damit keine Gehaltsumwandlung oder so und eigentlich auch keine Nachteile bei den jährlichen Gehaltsverhandlungen, da es tariflich bei uns im Unternehmen nicht höher geht und ich nicht AT werden möchte.

Bisheriges Jahresnetto: ~40K. Das reicht mir vorerst auch für den anstehenden Hausbau + Kinder (Frau ist auch berufstätig).

Von der Leasingrate müsste ich 25% übernehmen, bekomme dafür aber eine Tankkarte + keine Kilometerbegrenzung.

Wieviel wäre euch unter diesen Bedingungen und mit eurem Privatautofahrverhalten ein Firmenwagen wert?

Ein Golf würde mich effektiv (durch 1%+x*0,03% und die 25%) 400Euro kosten.
Für ÖPNV zahle ich hingehen derzeit nur 60Euro.

Ich weiß somit nicht ob sich das durch die Privatfahrten wirklich lohnen würde.. Erfahrungen?

Bei Eigenbeteiligung zahlst du nicht 1%. Mit Eigenbeteiligung von 25% sind das 0,4% vom Listenpreis. Du versteuerst also nur noch 0,6% und 0,4% gehen normalerweise direkt von deinem Netto weg. Solltest du nochmal nachrechnen wie viel du tatsächlich zahlen musst.

Durch die Eigenbeteiligung von 0,4% deckt sich der Arbeitgeber im Endeffekt den größten Teil, wenn nicht sogar komplett, die Leasingrate ab. Zusätzlich hat er noch die Möglichkeit die Rate steuerlich abzusetzen. Von daher für Arbeitgeber ist das ein tolles Schnäppchen.

Hallo!

Das klingt soweit ja sehr gut, allerdings hast du in deiner Rechnung die Entfernungspauschale vom Zuhause zur Arbeit vergessen, die noch auf die 1% Regelung zukommt und evtl. einen großen Teil ausmacht!

UNd als Einkäufer kannst du das nicht Excel-basiert durchspielen und brauchst Studi-Rat aus einem Forum?

Naja, von "keine Gehaltsumwandlung" zu reden und dann 25% von der Leasingrate zu tragen passt für mich irgendwie nicht ganz zusammen.
Derzeit kostet mich mein Firmen A3 rund 215EUR netto da kurzer Arbeitsweg, beim neuen Job wird mich der Firmenwagen gut 400EUR netto kosten da längerer Weg und größeres Auto. Das ist für mich schon an der Grenze, obwohl ich es mir finanziell problemlos leisten kann, überlege aber schon fast, ein etwas kleineres Auto zu nehmen.

Den Firmenwagen nur mit dem Arbeitsweg zu vergleichen, da dürfte er sich nie lohnen. Hab damals auch scharf gerechnet (ÖPNV + Car-Sharing), wäre definitiv billiger gewesen. Aber die Flexibilität durch den Firmenwagen ist schon klasse, das ist mir das mehr an Geld sprich weniger netto absolut wert.

Hast Du die Steuerabzüge (Pendlerpauschale...) gegengerechnet? Wieviele Privatfahrten würdest Du denn damit durchführen? Wäre das das einzige Auto? Habt Ihr derzeit ein Auto? Was sagt die Frau dazu? Kinder schon unterwegs? Wie wichtig ist es Dir, ein nagelneues Auto zu fahren (Komfort, Zuverlässigkeit, Sicherheit)? Könntest Du dann Dienstfahrten stets von daheim aus antreten und würde Dir das etwas bringen?

Dann such dir doch einen vom Listenpreis her günstigeren Wagen aus. Wenn es dir egal ist, kannst du auch Dacia Duster für 11k nehmen anstatt bspw. für nen Golf 26 TEUR und dementsprechende 1% und 25% der Leasingraten zu zahlen.

Natürlich habe ich eine Excel-Kalkulation vorgenommen (Arbeitsweg etc. ist da inklusive, die 25% Eigenanteil beziehen sich tatsächlich auf die Leasingrate, vermindern damit aber den zu versteuernden Geldvorteil). Bei mir kam raus, dass ich unter den gegebenen Umständen jede Gelegenheit nutzen müsste (Urlaubsfahrten+Kurztrips) damit es sich monetär irgendwann lohnt. Da ich aber eher der Fernreise-Typ bin, ist das unwahrscheinlich.

Es wäre mein erstes und unser einziges Auto. Bisher alles immer mit ICE/ÖPNV erledigt, in vielen Fällen ist das ja aber recht unbequem. Daher bin ich mir so unsicher. Für mich war und ist ein Auto eine reine Geldverschwendung, wenn man nicht absolut darauf angewiesen ist (bin ich nicht).

Pro Monat würde ich knapp 20h Pendelzeit sparen, kann das aber nicht 1:1 mit meinem Netto-Stundenlohn gegenrechnen, weil ich im Zug bisher immer gelesen habe, was ich im Auto nicht mehr kann.

Vielleicht war meine Frage nicht richtig gestellt:

Wie sehr vereinfacht euch ein Firmenwagen tatsächlich das Leben (unbegrenzt tanken + fahren)? Und was ist es euch unter euren Umständen wert?

Lounge Gast schrieb:

Wie sehr vereinfacht euch ein Firmenwagen tatsächlich das
Leben (unbegrenzt tanken + fahren)? Und was ist es euch unter
euren Umständen wert?

Noch mal der mit ÖPNV + Car-Sharing (für Urlaubsfahrten) von weiter oben.
Bin 7 Jahre lang mit ÖPNV zur Arbeit, seit etwas über einem Jahr hab ich den Firmenwagen. Meine Frau hat auch noch ein kleines Auto (nicht für lange Strecken geeignet).
Es ging vorher auch, trotz Kind, war aber schon umständlich, wer nimmt das Auto, wer holt/bringt das Kind in die Kita, etc. Mittlerweile sind 2 Kinder da. In das kleine Auto würde wir alle samt Kinderwagen gar nicht reinpassen. Irgendeine Lösung hätte so oder so her gemusst. Ich finde den Firmenwagen geil, obwohl ich echt kein Autonarr bin, wichtig ist ein solides Auto mit ordentlich Platz. Es ist schon total bequem. Jederzeit ein schönes Auto vor der Tür, Sprit ist egal. Man fährt mal eben irgendwo hin, ist ja egal. Aus ökologischer Sicht natürlich nicht sinnvoll. Ich spare 10-15h Arbeitsweg im Monat, und wegen Umsteigen und so wäre auch Lesen/Arbeiten nicht möglich. Ich möchte es nicht mehr missen. Beim anstehenden Jobwechsel war das Auto ein Must-have, auch wenn es ökonomisch keinen Sinn macht. Ich find es einfach klasse. Kann gar nicht so genau sagen, warum ich da so emotional bin. Ich glaub, es hängt damit zusammen, dass ich schon so viel Geld auf dem Konto habe, dass das Gehalt gar nicht mehr so wichtig ist, vielleicht reizt mich deswegen das Auto. Schon irgendwie komisch.

Gott das ist doch so eine breite Fragestellung, wie soll sie dein individuelles Problem lösen?

Ich fahre seit 1999 durchgängig Firmenwagen mit 1% Regelung (Home-Office) seit Anfang des Jahres im Büro, also mit KM zu versteuern. Kostet mich nun 280 EUR (22km).... abzuziehen noch die Entfernungspauschale.

Vorteil:
in den 18 Jahren 2 "selbstverschuldete Totalschäden", dennoch beim Privatwagen (Familienauto) immer noch 35% SFR....

Fahre für knapp 3.000 EUR pro Jahr ein Auto, das maximal 3 Jahre alt wird..... lange Zeit VW Passat, jetzt VW Sharan.

Am Auto was defekt ? Entweder Garantie oder Firma zahlt...

Ist halt ein rundum sorglos Paket.

So ist es, und das haben wir in diesem Forum ja schon viele Male festgestellt.

Und Sorglospakete haben ihren Preis, und wer den nicht zahlen kann/will, fährt seinen alten Golf, oder Öffentliche. Und so darf jeder machen, was er will.

Vertriebsmensch schrieb:

Ich fahre seit 1999 durchgängig Firmenwagen mit 1% Regelung
(Home-Office) seit Anfang des Jahres im Büro, also mit KM zu
versteuern. Kostet mich nun 280 EUR (22km).... abzuziehen
noch die Entfernungspauschale.

Vorteil:
in den 18 Jahren 2 "selbstverschuldete
Totalschäden", dennoch beim Privatwagen (Familienauto)
immer noch 35% SFR....

Fahre für knapp 3.000 EUR pro Jahr ein Auto, das maximal 3
Jahre alt wird..... lange Zeit VW Passat, jetzt VW Sharan.

Am Auto was defekt ? Entweder Garantie oder Firma zahlt...

Ist halt ein rundum sorglos Paket.