Ja, das streite ich auch nicht ab; beleidigt oder persönlich verletzt, wie sich der Chef in diesem Gespräch benommen hat. Ich glaube in der ganzen Sache geht es nicht um diese Gehaltserhöhung, aber das, dass er Rückzieher gemacht hat. Dass ich mich nicht fair behandelt gefühlt habe.
Ich habe immer gerne alles gemacht, sie konnten mir so viel geben. Als das nötig war, war ich am Wochenende bei der Arbeit, wenn etwas fertig gemacht werden musste. Damals habe ich dafür eine Anerkennung in Form eines Bonuses erhalten. Jetzt war ich so sauer, weil er einfach nach ein paar Tagen kommen konnte und sagen "jetzt klappt das nicht" und mich nicht drei Wochen warten lassen (bis ich wieder selbst nachhacken musste). Wenn etwas in seinem Interesse war, wusste er wo er mich finden kann, aber so konnte er mir das nicht ganz normal kommunizieren (wir sind im Büro ein paar Schritte voneinander entfernt).
Seine Argumente haben mich auch ja persönlich beleidigt. Ja, nach Elternzeit ist eine Gehaltserhöhung schwierig das ist mir klar, aber wenn man nicht fragt, dann hat auch nichts. Deswegen habe ich anfangs keine große Erwartungen gehabt und ich war auf eine Verschiebung des Gesprächs bis zum Dezember vorbereitet. Andererseits war meine letzte Gehaltserhöhung vor 2,5 Jahren.
Ja, ich bin nicht mehr Nr. 1. Ich muss auch nicht, solange meine Arbeit geschätzt wird. Ich kann gut arbeiten, in meiner Teilzeit leisten was andere in Vollzeit machen. Ich habe dort nie gemeckert. Oft morgens als ich zur Arbeit gekommen bin, hatte ich meine Gedanken, wie gerne ich die Tätigkeiten dort mache. Ich hätte nichts dagegen, dass die Tätigkeiten anders verteilen wurden, solange die Verteilung FAIR ist. Wenn das nicht mehr der Fall ist, dann bin ich ständig genervt, weil andere "Däumchen drehen" und ich habe die schlechteste Sachen, die mich viel Zeit und Nerven kosten. ABER gut, ich kann auch solche "Probleme" in Herausforderungen umdrehen SOLANGE das gesehen und anerkannt/ geschätzt wird. Angenommen ich hätte jetzt kein Angebot und noch nicht an neuen Bewerbung interessiert, also noch vor 5 Monaten; es kommt mein Chef und mich lobt und gibt mir eine Gehaltserhöhung, die einigermaßen passt, dann wäre ich dort weiterhin geblieben und ich bin sicher, dass ich mit spaß die Aufgaben weiterhin gemacht hätte.
Wg der anderen Kollegin; das war nicht nur meine Meinung. Dort arbeitet noch eine mit der ich befreundet bin, dann habe ich immer auch in der Elternzeit etwas schlechtes gehört. Die weitere (dritte) Kollegin hilft dieser "schlechterer" nicht, weil sie so Nase voll von ihr hat. Ich fühlte mich für sie verantwortlich, weil ich sie empfohlen habe (ich kannte sie nur privat und ich wusste nicht wie sie arbeitet). Sie konnte selbständig nicht arbeiten, keine Probleme selbständig lösen, nachdenken, überlegen, sie hatte ihre Stunden nicht gearbeitet, ging schneller nach Hause (da bin ich mir sicher). Ich glaube auch nicht, dass sie im HomeOffice richtig gearbeitet hat. Das konnte ich meinem Chef nicht sagen, aber ich hatte mit ihr das Gespräch. Und das Gespräch war nötig gewesen. Seitdem habe ich mich nicht mehr verantwortlich gefühlt und sie hat sich inzwischen verbessert. Mein Chef stand hinter ihr, wo ich mir dachte; ja das lohnt sich ja nicht mehr 120% von mir zu geben, weil andere profitieren besser mit so einem Verhalten. Das war die erste Enttäuschung. Dann oft kamen solche Gedanken als ich etwas machen musste; warum sollte ich mich so bemühen, es lohnt sich nicht mehr, weil in damaligem Moment ich "der Feind" war. Ich habe den Eindruck, dass seitdem das Verhältnis mit meinem Chef anders war. Die Frage die ich mir auch oft gestellt habe; will ich weiter SO arbeiten? Mich nicht engagieren, nur das nötigste machen, eine Durchschnittliche sein, meine Stunden abarbeiten und nach Hause gehen? Ich glaube seitdem ich die Arbeit hatte und festgestellt habe, dass das mein Traumjob ist, kenne ich das Gefühl glücklich bei der Arbeit zu sein. Aber jetzt bin ich das nicht, weil ich den Eindruck habe, dass ich hier verascht bin.
Ich bin froh, dass ich bis Ende des Monats und bis zur Kündigung so viel Zeit noch habe. Ich reflektiere viel und es hilft mir auch das was hier geschrieben wurde.
Zuerst neues Angebot sollte nur dazu dienen um wieder nach Gehaltserhöhung zu fragen und wenn ich eine Absage erhalten hätte, hätte ich etwas anderes in der Hand. Aber mittlerweile tendiere ich dazu, dass ich sowieso gehen werde. Trotz dass hier mich einige schlecht beurteilen und wie konnte ich das jemals denken, dass mir eine Gehaltserhöhung zusteht.... Das ändert nichts an der Tatsache, dass ich mich schlecht behandelt fühle und nicht mehr wohl in dem Unternehmen. Und zum Glück sind alle frei und wenn mir so ein Verhalten seitens des Unternehmens nicht mehr passt, dann kann ich weiter gehen - ich habe kein Problem damit.
WiWi Gast schrieb am 05.11.2022:
WiWi Gast schrieb am 04.11.2022:
Die Frage habe ich mir mehrmals selbst gestellt. Ich glaube, dass der Punkt A) am ehesten zutrifft. Weil es mir auch klar, dass ich gut verdiene. Ich habe Arbeit ohne Stress, die sind sehr verständnisvoll wg der Kinderkrankheiten, dass ich manchmal ausfalle usw. Wenn ich von meinem Chef ein Trost bekommen hätte; " warte mal bis Dezember mal ab", hätte das ganze anders ausgesehen. Wahrscheinlich mit 100 € netto würde ich weiterhin dort bleiben, aber jetzt leider nicht mehr. Noch bis Januar 2022 (letzter Monat der Elternzeit) hat jeder von meinen Freunden von mir gehört, dass das mein Traumjob (und Traumchef) ist und ich bleibe dort bis zur Rente ;) oder solange bis mein Chef da ist. Dann komme ich zurück und dann kommt ein Schlag ins Gesicht.... eins nach dem anderen.
Schon im Februar sehe ich, dass mein Chef hinter meiner Kollegin steht, die schlecht fachlich ist, sehr schlechtes Arbeitsmoral hat, weil sie weniger arbeitet als sie sollte und hat sich meinen Chef um die Finger gewickelt. Und ich war die "böse", weil ich meine Gesellschaft vor der Elternzeit zurück haben wollte. Das war die erste Enttäuschung; weil sie Vorzüge ziehen konnte, obwohl sie das gar nicht verdient hat. Dann habe ich mir nur so gedacht, dass es sich nicht lohnt gut zu arbeiten, weil der Chef hinter ihr stand. Danach habe ich festgestellt, dass mir so eine Arbeitsweise ohne sich zu engagieren , nicht passt. Dann habe ich auch festgestellt, dass andere entspanntes Leben haben und weniger Arbeit als ich....
Was hätten sie machen können... einfach erklären und sagen, dass ich etwas abwarten soll. Aber das war auch nicht so, dass andere in dieser Zeit nichts erhalten haben. Ich weiß von drei Personen , die etwas erhalten haben als sie angedeutet haben, dass sie etwas mehr Geld haben wollen.
WiWi Gast schrieb am 04.11.2022:
Spannende Diskussion.
Glaubst du (TE), dass es die mehr um
A) Wertschätzung (Anerkennung, Stolz, etc.) oder
B) eher um Gehalt ging?
Was hätte die Führungskraft machen können, wenn die Firma / der Bereich nicht mehr Budget hat?
Ich stehe vor einer ähnlichen Herausforderung und möchte der Person Recht tun & Wertschätzung geben, aber kann nicht mehr bezahlen.
Unabhängig davon, ob ich dich verstehen kann oder nicht, aber du klingst für mich eher beleidigt.
Du scheinst es gewohnt gewesen zu sein, die Nummer 1 zu sein. In deiner Elternzeit mussten sie die Arbeit anders verteilen und warum sollte man das nach der Rückkehr alles wieder ändern?
Ist die andere Kollegin nur in deinen Augen nicht gut?
Persönlich finde ich eine Gehaltserhöhung kurz nach der Rückkehr aus der Elternzeit schwierig
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