WiWi Gast schrieb am 29.01.2022:
Die letzten 2 Kommentare (hoffentlich sind es dann auch noch die letzten 2) sind völlig sinnlos. Der Kollege möchte wechseln weil die Branche und der Job zukunftsträchtiger ist. Er wechselt auch zu 0,5,10% mehr Gehalt. Wenn ich bisher für 130 k Steine klopfen würde, würde ich auch für 130 k in ein digitaleres Umfeld (beispiel) wechseln. In 10 Jahren möchte er halt keine Steine mehr klopfen.
Die Realität ist leider nicht immer so einfach. So wie du es beschreibst, habe ich vor vielleicht 5-6 Jahren auch noch gedacht. Inzwischen bin ich aber ebenfalls in diesen Gehaltssphären angekommen (ziemlich genau 140k dieses Jahr) und da überlegt man sich jeden weiteren Karriereschritt doppelt und dreifach - wenn man schlau ist.
Inzwischen hat man nämlich Verpflichtungen, Hauskredit, Familie und auf der anderen Seite durch die lange Betriebszugehörigkeit eine quasi Unkündbarkeit, kennt die Chefs, das Umfeld, die Arbeitsbedingungen, etc.
Wie gesagt, vor 5-6 Jahren wäre ich mutiger gewesen, Da wäre ich auch mal nur wegen der Stelle gewechselt oder hätte gehaltlich sogar kleinere Einbußen hingenommen. Inzwischen ist die Situation so sicher und komfortabel, da würde ich nie im Leben für das gleiche Geld wechseln. Und so lange meine Tätigkeit nicht "Steine klopfen" ist - jetzt mal sinnbildlich um bei deinem Beispiel zu bleiben, gibt es meines Erachtens auch gar keinen Grund ein derartiges Risiko ohne Risikoaufschlag einzugehen. Da würde ich lieber noch weiter suchen, bis man eine Stelle findet, bei der Tätigkeit UND Gehalt passen.
Das ist nur meine Meinung, die ich auch dir, lieber TE, nochmal mit auf den Weg geben will. Wenn du dennoch dieses Risiko eingehen möchtest und nach einem Rat fragst, wäre mal interessant zu wissen, wie das Gespräch in Bezug auf das Gehalt gelaufen ist. Du hast also deine Vorstellung genannt (145k) und der AG hat darauf geantwortet, dass die Stelle mit 130k gegradet ist. Wie ging das Gespräch weiter? Wie hast du darauf reagiert? Wurde dir in Aussicht gestellt, dass hier in Zukunft noch Spielraum besteht? Oder hast du lediglich deine Vorstellung genannt und das Angebot über die 130k hast du dann schriftlich erhalten?
Grundsätzlich könnte ich es ja nicht mit meinem Stolz vereinbaren, 145k zu fordern und direkt das Gegenangebot für 130k anzunehmen. Hat auch etwas mit Standing und Respekt zu tun. Abhängig von der oben genannten Frage zum Gesprächsverlauf würde ich mich vermutlich telefonisch bei der Recruiterin melden und ihr mitteilen, dass die 130k unter deinen Vorstellungen liegen und du aber bereit wärst, dich auf 137k (oder welche Grenze du dir auch immer gesetzt hast) zu einigen. Dann wirst du ja hören, wie die Reaktion ist. Wenn gesagt wird, 130k oder nichts - musst du dir halt im Vorfeld überlegen, ob du auch damit leben kannst.
Noch ein letzter Tipp für die Zukunft: mir sind in den letzten Jahren auch schon 2-3 interessante Stellen ganz zufällig ins Auge gefallen. Dann rufe ich dort immer als erstes in der Personalabteilung (oder der Personalberatungsagentur) an und frage, in welcher Gehaltsrange die Stelle liegt, und ob es Sinn macht, mich mit meiner Gehaltsvorstellung überhaupt zu bewerben. Meine Erfahrung zeigt, dass die Gegenseite hier in der Regel immer sehr auskunftsfreudig und hilfsbereit ist.
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