Vielleicht kurz ein paar Worte zu mir: 32 Jahre alt, Wi.Ing. Master, 3 Jahre Berufserfahrung strategischer Einkauf, Branche Medizintechnik, wohnhaft in München.

Ich suche seit mehr als einem Jahr nach einer neuen beruflichen Herausforderung im Raum/Großraum München - mal mehr mal weniger intensiv. Klar, dass da auch die großen Unternehmen in München als pot. Arbeitgeber interessant sind und in Frage kommen: -BMW, -Webasto, -Knorr, -Siemens, -MAN, usw. usw.

Ich habe bereits mehrere Bewerbungen an die o.g. Firmen geschrieben, Erfolgsquote gleich null. Nicht einmal auch nur eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch....!?!? Gut, bei Knorr war ich einmal, was aber auch nur durch einen Headhunter zustande kam --> Aussage Knorr: Mhhh.... keine Erfahrung im Automotive-Bereich.... nee, brauchen wir nicht (im ironischen Sinne)

Ich bin mittlerweile an einem Punkt, wo ich die Stellenanzeigen dieser Unternehmen schon gar nicht mehr zur Kenntnis nehme, da ich es nicht mehr einsehe, Zeit für Bewerbungen zu investieren, bei denen ich weiß, dass die Erfolgsaussichten mehr als schlecht sind....

Wie ist da eure Meinung? Habt ihr schon ähnliche Erfahrungen gemacht? Bzw. habt ihr einen ähnlichen Beschluss für euch persönlich getroffen?

schwierige Situation. Gerade die großen Unternehmen züchten sich ihren Nachwuchs meist selbst heran oder die Stellen werden intern besetzt. Meist gehen auch die Stellen über Vitamin B weg.
Komme selbst aus MUC.
Bei BMW war in den letzten Monaten (zumindest im Bereich meines Bekannten) Einstellungsstop. Bei MAN sieht es aktuell generell nicht so rosig aus.
Alle Unternehmen arbeiten im großen Stil mit Personalvermittlern bzw. Leiharbeitern zusammen. Siemens mag hier evtl. noch die Ausnahme sein.

Wie du ja selber festgestellt hast, fehlt dir das Branchen-Knowhow. Gerade im strategischen Einkauf dürfte das nicht irrelevant sein. Bei anderen Stellen wie z.B. IT ist es was anderes.
Zudem wirst du nicht mit 50k in die Verhandlung gegangen sein.
An deiner Quali dürfte es nicht liegen.

Fazit: such dir Stellen im Mittelstand. Die zahlen genauso gut, wenn nicht sogar besser und in meinen Augen hast du dort auch mehr Perspektiven wie bei nem Großkonzern.

Ich habe mal gelesen, dass der Einkauf sehr branchenabhängig ist. Demnach dürftest du nur in der Medizintechnik-Branche eine Chance haben. Einkäufer sollen angeblich ihr ganzes Berufsleben lang in einer Branche bleiben.

Ich finde es logisch. Da hier die Produktkenntnisse und Beziehungen zu Lieferanten die größte Rolle spielen. Bei BMW würdest du praktisch wieder bei Null anfangen. Das machen die natürlich nicht, zumindest nicht zu einem fortgeschrittenen Gehalt.....

Interessantes Thema. Ich denke es kommt auch darauf an, ob du bei einem großen Fisch im Bereich Medizintechnik tätig bist. Dort gibt es sehr viele kleine Unternehmen, die kein Mensch kennt. Generell ist ein Sprung von einem unbekannten Unternehmen in ein bekanntes eher schwieriger als andersrum, unabhängig von der ausgeübten Tätigkeit.

Vielleicht sind auch deine Gehaltsvorstellungen total überzogen? Hast du dich auf konkrete Stellen beworben oder initiativ? Redest du von 30 Bewerbungen im Jahr oder von 5? Passen die Stellen mit deinen Erfahrungen überein oder ist es "nur" ein angrenzender Bereich, z.B. Disposition / Logistik?

Bin der erste Poster. Unser User "DAX Einkäufer" könnte hierzu evtl. was sagen, wie er die Situation sieht.

Ich meine auch mal gelesen zu haben, dass gerade der Einkauf sehr speziell ist. Wenn du dort keine Branchenkenntnisse hast, wird es schwierig werden.
Muss es denn zwingend eine Position im Einkauf sein? Gerade als Wirt-Ing. stehen dir doch die Türen offen.
Was hast du denn für ein Gehalt gefordert?

Was hat das mit München zu tun?

In München läuft vieles über Vitamin B - klappere doch mal deine Bekannten ab, ob die von offenen Stellen wissen und deinen CV direkt an den Abteilungsleiter geben. Das führt schneller zum Gespräch als der Weg über HR.

Wenn ihr wüsstet, was für ein Klüngel in Lüneburg herrscht.... München ist ein Paradies dagegen.

die Probleme sind ganz klar: keine Branchenkenntnis. Bei den großen wollen viele rein und da gibt es sicher sehr viele Einkäufer von Zulieferern die Branchenkenntnisse haben und von einem Job bei den Großen träumen. Da bist du als fachfremder Einkäufer erstmal 2. oder 3. Wahl. Wie jemand schon sagte, im Einkauf sind Branchenkenntnisse unheimlich wichtig. Im Bereich Rechnungswesen dagegen eher weniger. Vitamin B kann natürlich einiges bringen.

Bin übrigens der Thread-Starter....

Vielen Dank für das interessante Feedback. Generell bin ich aber auch der Meinung, dass in ein paar einzelnen Bereichen im Einkauf überall mit dem gleichen Wasser gekocht wird (mal mehr, mal weniger heiß) ...unabhängig von der Branche.

Langfristig möchte ich ohnehin vom Einkauf weg und mich Richtung Supply Chain Management / Produktionsmanagement orientieren. Hat da schon jemand Erfahrung mit einem ähnlichen Wechsel?

Sei froh nicht bei BMW, MAN und bei der KnorrBremse eingeladen worden zu sein. Ich selbst bin bei einem lead vendor in München und die Stimmung im Automotive Bereich geht immer mehr in den Keller. Klar, aktuell werden noch gute Gewinne gemacht, aber alle Automotive people in München wissen ganz genau, dass sich carsharing immer mehr durchsetzen wird. Ein carsharing-car ersetzt im Durchschnitt 10 herkömmliche Autos. Die Belegschaft bei den 3 genannten Firmen wird deshalb mittelfristig am Standort München extrem sinken. Als ehrlichen Tipp rate ich dir, gehe besser zu einem Mischkonzern.

Die großen Unternehmen in München - grade Maschinenbau werden nach wie vor mit Bewerbungen zugeschi***n.

Und dann noch Wechsel in ganz anderen Bereich? Schwierig... Sicher gehts im Prinzip um dasselbe am Ende... aber was soll man erstmal mit einem Einkäufer ganz ohne Produktwissen?

In München gibts aber noch genug anderes an Medizintechnik, Pharma, Biotechnologie etc. und die Schweizer haben da gerne ihre Deutschlandvertretungen...
Ansonsten SCM in München industrieorientiert höchstens über "externe Beratungsfirmen". Wtf auch immer.

Tja, ich würde heute auch niemandem mehr raten, in den Einkauf zu gehen. Es sei denn, er/sie hat eine gewisse Leidenschaft dafür. "Einmal Einkauf, immer Einkauf".....ich hoffe, ich bekomme noch rechtzeitig die "Kurve". Ein Leben lang mache ich das auf jeden Fall nicht. Hab ja schon nach drei Jahren die Schnauze voll davon. Leider bin ich damals eher zufällig in den Einkauf gekommen. Tja, nun hab ich den "Salat". Hätte ich nur was g'scheits gelernt....Schreiner o.ä. ;-)

Innerhalb von meinem Freundeskreis höre ich immer wieder Aussagen wie "Ja du hast doch deinen Master.... ich verstehe das nicht, dass du nichts bekommst.... bist doch mehr als qualifiziert damit" usw. usw. .....ganz ehrlich, Master am Ar**h.... der nützt überhaupt nichts....darauf sollte sich auch niemand was einbilden. Leider ist ein Masterabschluss heute ein "Must-have"....aber mal ehrlich, den macht man doch nur, damit man beim Bewerbungsprozess wenigstens die erste Runde übersteht und Konkurrenz aussticht - oder!? Für was anderes taugt der doch nicht. Bitte komm mir jetzt niemand mit Führungsaufgaben daher.....oder höheres Gehalt....oder irgendein anderen Quatsch. Das muss man realistisch sehen !!! Sollte ich irgendwann mal auf Grund meines Masters Abteilungsleiter sein und 150.000 Öcken p.a. nach Hause tragen, dann starte ich nochmal einen Thread mit dem Titel "Leute, macht euren Master - es lohnt sich!!!"

Selbst Winsen und Uelzen sind betroffen von dieser Vetternwirtschaft

Lounge Gast schrieb:

Wenn ihr wüsstet, was für ein Klüngel in Lüneburg
herrscht.... München ist ein Paradies dagegen.