Wie Jobwechsel in andere Fachrichtung hinkriegen?
Hallo zusammen,
ich befinde mich aktuell in einer etwas verzwickten Situation und freue mich über eure Meinungen.
Grobes Profil:
- WiWi studiert, Schwerpunkte Marketing und wirtschaftspolitische Themen
- seit 2 Jahren im Job (3 Jahre mit Traineejahr)
- aktuell ca. 60k Grundgehalt, Bonus ca. 12%
- effektive Arbeitszeit vielleicht 30h, Freitags Home Office, d.h. höchstens mal ne Telko
Nach der Uni war die Jobsuche etwas schleppend, daher ging der Weg für mich in den Bereich Business Analyse, mit einem Trainee. Rückblickend war das Trainee aber nur ein sexy klingendes Recruitinginstrument des Konzerns, da ich mich wild im Konzern bewegen und in verschiedenen Bereichen quasi ein besser bezahlter Praktikant war.
Nun bin ich seit fast 2 Jahren als Quereinsteiger sehr IT-nah in Prozessthemen für Backendsysteme unterwegs. Mein Arbeitsbereich ist bunt gemischt und einen wirklichen Fokus gibt es da nicht (eher Feuerwehreinsätze und man wird verschoben, wo eben Not am Mann ist). Ich habe dem ganzen auch Zeit gegeben, aber ich muss mir eingestehen, dass mich das ganze absolut gar nicht interessiert und ich dementsprechend auch nicht wirklich performe. Durch die wechselnden Aufgaben in Projekten und Stabsabteilung hab ich nach meinem Gefühl auch kaum was in der Zeit gelernt. Um ehrlich zu sein habe ich einfach die sehr komfortablen Bedingungen hingenommen und mein Privatleben genossen. Ich merke aber, dass ich eine neue Herausforderung brauche. Meine Kollegen sind alle nett, aber eher Marke Konzernchiller, die seit 10-15 Jahren schon auf ihren Positionen sitzen und sich höchstens verändert haben, wenn es eine Reorga so verlangt hat.
Wie soll es weiter gehen? Mein Wunschbereich: Marketing/CRM, gerne auch mit digitalem Schwerpunkt. Auf jeden Fall irgendwie nah am Kunden
- Problem: auf dem Markt bekomme ich nicht wirklich die gleichen Bedingungen geboten, vor allem beim Gehalt. In Gesprächen kommt dann natürlich auch raus, dass ich von IT nicht wirklich den Plan hab.
- Problem: Für Juniorpositionen komme ich nicht in Frage, hat mir auch eine HRlerin so bestätigt. Auf seniorem Level wird mir abgesagt, weil mir relevante Erfahrung fehlt (verständlich).
Konzern-intern ist der Markt mau. Aufgabenveränderung auf der Stelle ist nicht möglich, da alle Ressourcen in dem Großprojekt gebraucht werden, in dem ich mich auch aktuell befinde (Ende ca 2023 angedacht).
Ich hab schon überlegt 1-2 Jahre Beratung zu machen, um den Fachrichtungswechsel hinzubekommen, aber ich kann es irgendwie nicht über mich bringen, wenn ich an 50+ Std/Woche und einsame Hotelzimmer denke.
Mein Bekanntenkreis beneidet mich teils um dieses Lotterleben, aber durch meine 0%iges Interesse an dem Bereich ist es für mich einfach nicht mehr möglich, hier zu bleiben.
Habt ihr Tipps, wie man in diesen Fällen agieren kann? Vielleicht sogar aus eigener Erfahrung? Freue mich über jeglichen, hifreichen, Input :)!
antworten