Hallo,

ich stecke im Moment in einer Zwickmühle und weiß nicht was ich tun soll!!!

Bin BWL Absolventin (Schwerpunkt Marketing) und suche nun seit 2 Monaten nach einem Jobeinstieg.

Ich hatte vor 1 Woche ein Vorstellungsgespräch, war auch sehr nett, Chef super nett, Gehalt stimmt...nur eben nicht der Aufgabenbereich (Personal/Vertrieb), das Ganze würde als Projektmitarbeiter laufen! Wenn ich an die Arbeit denke, bekomme ich regelrecht Bauchschmerzen...

Ich habe noch einige andere Bewerbungen laufen und habe gehofft, dass sich bis heut was tut...leider aber nicht...und morgen ist der Tag an dem ich mich entscheiden muss, die Firma will ein Feedback ob ich den Job machen möchte.

Was meint ihr, soll ich den Job erst einmal annehmen, Berufserfahrung sammeln, mich weiter bewerben und wenn sich dann was ergibt in meinem Schwerpunkt, kündigen?
Wenn ich den Job nicht annehmen bleibe ich solange arbeitslos und muss mit meinen Ersparnissen zurechtkommen, die aber langsam auch zur Neige gehen...

Hat jemand schon einmal so eine Erfahrung gemacht? Ist sowas machbar, habt ihr selber vielleicht schon mal so gehandelt?

Danke für euer Feedback !!!

Wenn Du bachelor bist, häng nen Master dran. Ansonsten weiterbewerben. Marketing ist schwer, weil völlig überlaufen. Grundsätzlich hast Du bei Marketing die Wahl zwischen spass im Job bei Praktikantenähnlichem Gehlat oder kein Spass im Job bei wettbewerbsfähigem gehalt. Such Dir das aus, was dich glücklicer macht.

Naja, das hilft Dir jetzt leider nicht weiter, aber an alle anderen:

Den ersten Job sucht man WÄHREND des letzten Semesters, so dass man danach gleich loslegen kann.

Ich kann dich sehr gut verstehen.

1.) Marketing ist hoffnungslos überlaufen ist, jeder hält sich für "kreativ" "innovativ" etc., das Fach hat ein sexy Image, aber nur die wenigsten Absolventen mit diesem Schwerpunkt arbeiten auch direkt in diesem.

2.) 2 Monate Jobsuche sind rein gar nichts. Von daher ist ein Angebot nach dieser Zeit nicht so schlecht. Dass auf Bewerbungen oftmals gar keine Reaktion kommt ist auch normal, also brauchst du kaum zu hoffen, dass sich so schnell bei den restlichen was tut.

3.) "Berufserfahrung" ist so ein inflationär verwendetes Wort, das Absolventen immer vorgehalten wird und im Kopf rumschwirrt. Entscheidend ist "relevante" Berufserfahrung. Nach 2-3 Jahren in Personal/Vertrieb hast du keine direkte Marketingerfahrung und wird die Jobchancen für diesen Bereich nur unwesentlich erhöhen.

4.) "Projektmitarbeiter" kann alles und jeder sein, der Ausdruck ist völlig inhaltsleer. Die Frage ist, was "Personal/Vertrieb" genau heißt? Wenn es irgendwas mit Personalvermittlung/Personalberatung/Personaldisposition zu tun hat würde ich sogar raten, die Finger von zu lassen.
Sonst würde ich dafür plädieren, wenn kein Umzug damit verbunden ist, die Sache anzunehmen, parallel weiter (gezielt) Bewerbungen verschicken, die aktuelle Tätigkeit aber verschweigen bzw. erst nach 9-12 Monaten im CV aufnehmen.

Naja, Marketing-Schwerpunkt macht den Berufseinstieg nicht einfacher. Nimm den Spatz in der Hand, statt die Taube auf dem Dach anzustarren.

"Bauchschmerzen"...naja, haben wir es nicht eine Nummer kleiner. Gibt ne Menge Menschen, die froh wären, einen Job zu haben.

Aber wenn Du ohne Job leben kannst...

Warum muss man das WÄHREND des letzten Semesters machen? Bin jetzt im vorletzten semester, aber wollte wenn ich fertig bin sowieso für ein paar Monate in die USA und rumreisen und mich erst danach anfangen umzuschauen! Denke aber nicht, dass das zum Nachteil wäre.

Marketing muss nicht unbedingt schlecht sein. Kommt halt drauf an, welche Akzente man dadurch setzen konnte und vor allem auch, an welcher Uni man das Fach studierte. Dieses hippe und ach so tolle kreative Zeugs im Marketing gibts eigentlich nur im Kommunikationsbereich und vor allem in Agenturen. Zudem, an manchen Hochschulen ist Marketing schlichtweg ein Laberfach ohne spezifischen Inhalten. An einigen ausgewählten Unis hingegen wird Marketing extrem vielseitig und quantitativ ausgestaltet. Ich hatte auch Marketing Schwerpunkt, welches sehr methodisch und quantitativ aufgebaut war. Dadurch hatte ich auch eine Schnittmenge zu Marketing-Controlling sowie Mafo. Habe mich dann auch bei verschiedenen Firmen beworben, darunter auch die oft genannten Big4 und kam dann auch in einen Bewerbertag. Fürs Audit mag Marketing vielleicht nicht so brauchbar sein, fürs Advisory/Beratung hingegen mehr. Jedenfalls hatte ich dann verschiedene Angebote und mich dann für was anderes entschieden. Insofern würde ich alles nicht zu eng sehen.

Grundsätzlich sind 2 Monate Bewerbungszeit aber nicht viel. Vor allem bei größeren Firmen benötigen die Prozesse meist deutlich länger. Nur bei Beratungen kanns manchmal deutlich schneller gehen.
Wenn du "nur" einen Bachelor in Marketing hast, würde ich dir aber empfehlen noch einen Master zu machen und durch bestimmte Praktika und Schwerpunktwahl mehr in die Richtung deines "Traumjobs" zu gehen.

Du kannst ja die anderen Bewerbungen weiterhin laufen lassen und wenn sich da noch was ergibt in der Probezeit verkürzt kündigen.
Ansonsten: Je länger du arbeitslos bist, desto schwerer wird die Jobsuche.

Marketing macht nur Sinn mit mächtigem Vitamin B, sodass man bei irgendeinem großem Konsumgüterhersteller reinkommt.

1. Den "Traumjob" gibt es nicht. Glaub' nicht, was Dir Personaler im VG sagen. Ich habe schon mehrmals erlebt, dass vorher versprochene/zugesagte Konditionen (Aufgaben/Gehalt/Festanstellung) nicht eingehalten worden sind.
2. 2 Monate Suche ist gar nichts! Glaub' bloß das Märchen vom Fachkräftemangel und Firmen, die händeringend jemand suchen. Die Realität sieht ganz anders aus!
3. Nach der erfolgten Einstellung kommt erstmal die Probezeit! Eine Zeit, die man nicht unterschätzen sollte: Stress, Beobachtung, Kritik, viel Energie! Einarbeitung? Oft schlampig und schlecht organisiert.
4. Beantrage ALG II. Das ist keine Schande und für die Übergang eine Möglichkeit, da die laufenden Kosten weitergehen.