WiWi Gast schrieb am 14.01.2022:
Und was ändert es daran, dass ich bei Daimler und Co. mehr bekomme und daher wenig Anreiz hätte zu wechseln? Insbesondere weil die wenigste hier im Forum Polen sind denke ich.
Also ein Paar Polen gibt es schon hier und zum einen- es gibt nicht viele polnischen Produktionsingenieure mit BE in der Automobilindustrie. Zum zweiten, diese ein Paar, die es gibt haben sich auch inzwischen verbeamten lassen bei OEMs in BW oder BY.
Das Beamtentum hat aber sowieso bei Tesla nichts verloren. Denn bei Tesla gibt es ne andere Arbeitskultur, wie schon oben jemand erwähnt hat. In vielen deutschen OEM wird die Bürokratie als Ausdruck der Wertschätzung wahrgenommen. Ein Unterschrift des Ingenieur muss doch etwas wert sein, z.B. man müsse mit einer hohen Zeitaufwand rechnen. Ich kritisiere das ja nicht, aber so etwas gibt's bei Tesla nicht. Deshalb alle diese Erwägungen " ohoho ich verdiene beim Daimler bei 37.5 Stunden pro Woche soundsoviel, Tesla spricht mich also nicht an" vereinfachen das Problem, denn man nicht gleichzeitig dazu sagt, dass dort andere Arbeitskultur herrscht und das spielt ne enorme Rolle.
Ich kann mir ziemlich gut vorstellen, dass Tesla kein Bock auf solche verbeamtenen Ingenieure hat - genauso so wie die Ingenieure kein Bock auf Tesla haben. Geld ist ja wichtig, aber nicht so wichtig wie man es hier im Forum schildert. Zumal gibt es auch andere Faktoren.
Über die Bandarbeit reden wir hier nicht. Da wird's natürlich viele Polen geben. Aber polnische Ingenieure ohne BE werden erst später vielleicht ne Rolle spielen. Und auch das nur vielleicht. Vorerst braucht die Tesla MA mit BE. dies werden überwiegend die Deutschen. Und im Allgemeinen werden das die Leute, die eine Herausforderung jetzt brauchen. Bin kein Muttersprachler, aber die Art und Weise wie ihr das Wort "Beamtentum" hier nützt... Also es steckt viel dahinter, klar, aber ich kriege den Eindruck, dass damit auch das Gegenteil des Wortes "Herausforderung" gemeint ist, oder?
Die Ansiedlung in der Nähe der polnisch-deutschen Grenzübergang lag eher daran, dass man mit polnischen Zulieferer sehr intensiv kooperieren wollte, wie das bei manch anderen deutschen OEMs schon teilweise der Fall ist. Selbst Daimler bezieht aus Polen ca 20% aller Ersatzteile Die Arbeitskräfte findet man in Brandenburg ohnehin.
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