Hey Leute, ich habe gerade gemerkt, dass ich ~10 Jahre meines Lebens ruiniert habe. Ich bin 28 und werde hoffentlich mit 29-30 meinen Bachelor Studium mit 3.0 (besser wird es kaum) beenden. Ich studiere insgesamt 7 Jahre (6 Jahre das gleiche Fach, 3 ist Regelstudienzeit). Fragt mich bitte nicht warum. Es ist nicht einfach, es macht kaum Spaß und es ist nicht mein Ding (nur als ich 16-18 war, war ich von Programmieren begeistert) ich möchte aber das Studium jetzt einfach nur beenden. Während des Studiums habe ich einmal in McDonads für 3 Monate und einmal in einer anderen Firma vor dem PC (auf Emails geantwortet und ähnliches) auch für 3 Monate gearbeitet.

Nun stelle ich mir die Frage ob ich mit ~30 ein anderes Studium, welches ich viel schneller beenden würde, beginnen soll. Am besten etwas, wo ich mit Menschen und nicht den ganzen Tag vor dem PC arbeiten soll z.B. Richtung Business, Finanzen oder BWL, da ich ein bisschen Mathe Kenntnisse besitze.

Ein Grund warum ich Informatik studieren wollte war, dass ich angst hatte mit Menschen zu kommunizieren. Nun auf der einen Seite, möchte ich mich verändern, verbessern, soziale Phobie (ist eigentlich nicht ganz so schlimm) überwinden, selbstbewusster werden usw. Dafür muss ich die Angstsituationen nicht mehr vermeiden also viel mit fremden kommunizieren, mehr Kontakte haben, möglicherweise öffentlich auftreten, Präsentationen halten usw. und auf der anderen Seite macht mir das Programmieren kein Spaß. Das heißt ein Zweitstudium könnte hier die beiden Probleme lösen. Was würdet ihr mir nach dem Bachelor Abschluss empfehlen zu machen? Zweitstudium, Master wenn möglich, einfach arbeiten gehen da ich sonst mit über 30 ohne Erfahrung kaum Arbeit finden werde oder etwas anderes?

Finanzieren könnte ich es eigentlich mit Nebenjob+Wohngeld, da bafög für das 2 Studium nicht geht.
Danke

BA beenden, nicht - konsekutiven MA drauf setzen (BWL etc.) und parallel arbeiten gehen. Somit verdienst du wenigstens etwas Geld, mach einfach den MA besser, dann hast du was ordentliches in der Hand und nen vernünftigen Abschluss. Oder: mach stattdessen ne solide Ausbildung. Auch in deinem Alter kein Grund, sich zu schämen. Auf keinen Fall: einfach so arbeiten gehen, ohne was zu beenden.... Hilfsarbeiter zu werden kann nicht deine Zukunft sein. Alles Gute.

Mach eine Ausbildung zum Pfleger bzw. Handwerker.

Moin,
also erstmal: Was passiert ist ist passiert, du kannst daran nichts ändern also arbeite daran dass zu akzeptieren (ich weiß, ist leichter gesagt als getan) und schaue nach vorne.

Was die möglichen Studiengäng angeht: Wenn du daran denkst BWL zu studieren, hast du schon einmal darüber nachgedacht von Informatik zu wirtschaftsinformatik (vorzugsweise mit mehr BWL als Info, es gibt teilweise winfo Studiengänge die 80% bwlmodule haben) zu wechseln? Du könntest dir dann einige Module von deinem jetzigen Studium anrechnen lassen und nach Abschluss eben als Bwler mit etwas IT Erfahrung arbeiten.

WiWi Gast schrieb am 13.01.2021:

Mach eine Ausbildung zum Pfleger bzw. Handwerker.

Ja als Krankenpfleger verdient man sogar ganz gut, wenn man nicht gerade in den Großstädten wohnt.

Reinigungskräfte und Bauarbeiter werden zurzeit dringend gesucht. Arbeit findest du auf jeden Fall. Hoffe das gibt dir Hoffnung.

WiWi Gast schrieb am 13.01.2021:

Mach eine Ausbildung zum Pfleger bzw. Handwerker.

Ja als Krankenpfleger verdient man sogar ganz gut, wenn man nicht gerade in den Großstädten wohnt.

Es geht nicht darum dass er was verdient, sondern das er überhaupt was findet. Für manche Berufe ist 1.600€ brutto mehr als angemessen.

Bin 28 und habe mich für einen Neustart (Zweitstudium) entschieden. Bereue es bisher nicht.
Bedenke, dass du eine Motivation brauchst, ein realistisches 'das kommt nach dem Studium'.
Überlege dir, wo du dich sehen möchtest, was sinngebend für dich ist.

Richtung Business, BWL, Finanzen sitzt du genauso vor dem PC.

Evtl. wäre ja sogar eine industrielle Lehre etwas für dich?
Da gibts doch immer auch Späteinsteiger und bei großen Konzernen kann man dort auch recht ordentlich verdienen, vor allem wenn es Schichtzulagen gibt.

Ich denke, du weißt selbst, dass das Studium nicht dein Ding ist? Warum macht du nicht etwas ganz anderes, als noch mehr Zeit mit einem neuen Studium zu vergeuden?
Warum keine grundsolide Ausbildung? Du kannst ohne Probleme z.B. in den Pflegebereich. Da landen nicht wenige, die erst einmal eine anderes Berufsleben hatten und ihre Erfüllung dort finden. Im Gegensatz zu den Behauptungen ist es zwar stressig, wird aber doch nicht so schlecht bezahlt. Als Top-Pfleger z.B. im OP-Bereich sind auch 60k keine Utopie. Der Job ist zudem krisensicher und du kannst ihn überall ausführen, wenn du mal wechselst. Selbe Spiel mit dem Handwerk oder ähnliches, was wirklich solide ist und Zukunft hat.

Timo schrieb am 12.01.2021:

Hey Leute, ich habe gerade gemerkt, dass ich ~10 Jahre meines Lebens ruiniert habe. Ich bin 28 und werde hoffentlich mit 29-30 meinen Bachelor Studium mit 3.0 (besser wird es kaum) beenden. Ich studiere insgesamt 7 Jahre (6 Jahre das gleiche Fach, 3 ist Regelstudienzeit). Fragt mich bitte nicht warum. Es ist nicht einfach, es macht kaum Spaß und es ist nicht mein Ding (nur als ich 16-18 war, war ich von Programmieren begeistert) ich möchte aber das Studium jetzt einfach nur beenden. Während des Studiums habe ich einmal in McDonads für 3 Monate und einmal in einer anderen Firma vor dem PC (auf Emails geantwortet und ähnliches) auch für 3 Monate gearbeitet.

Nun stelle ich mir die Frage ob ich mit ~30 ein anderes Studium, welches ich viel schneller beenden würde, beginnen soll. Am besten etwas, wo ich mit Menschen und nicht den ganzen Tag vor dem PC arbeiten soll z.B. Richtung Business, Finanzen oder BWL, da ich ein bisschen Mathe Kenntnisse besitze.

Ein Grund warum ich Informatik studieren wollte war, dass ich angst hatte mit Menschen zu kommunizieren. Nun auf der einen Seite, möchte ich mich verändern, verbessern, soziale Phobie (ist eigentlich nicht ganz so schlimm) überwinden, selbstbewusster werden usw. Dafür muss ich die Angstsituationen nicht mehr vermeiden also viel mit fremden kommunizieren, mehr Kontakte haben, möglicherweise öffentlich auftreten, Präsentationen halten usw. und auf der anderen Seite macht mir das Programmieren kein Spaß. Das heißt ein Zweitstudium könnte hier die beiden Probleme lösen. Was würdet ihr mir nach dem Bachelor Abschluss empfehlen zu machen? Zweitstudium, Master wenn möglich, einfach arbeiten gehen da ich sonst mit über 30 ohne Erfahrung kaum Arbeit finden werde oder etwas anderes?

Finanzieren könnte ich es eigentlich mit Nebenjob+Wohngeld, da bafög für das 2 Studium nicht geht.
Danke

Studium abschließen und Richtung IT-Sales gehen. Bei großen Playern wirst du nicht unter kommen, allerdings gibt es auch gute kleine Unternehmen / Start-ups.
Gehalt ist okay und du hast den Kontakt mit Menschen.

Ja, mache auf jeden Fall den Bachelor fertig, und suche dir einen Job in dem deine IT-Kenntnisse ein "Plus" sind. Es gibt ja auch IT Projektmanagement, IT Beratung, IT Sales... überall hast du mit Menschen zu tun, und bist nicht den ganzen Tag am Programmieren. Vielleicht kannst gibt es ja die Möglichkeit deine Bachelorarbeit in Kooperation mit einem kleinen Unternehmen zu schreiben? Du hättest einen Fuss in der Türe, und einen besseren, inhaltlich fachbezogenen Einblick in Unternehmen.

D.h. Prio 1: Bachelor fertig, dann Berufseinstieg mit fachlichem Bezug. Das ist in deinem Alter sehr, sehr wichtig.
Danach kannst du berufsbegleitend (evtl. in Teilzeit) immernoch einen nicht-konsekutiven Master machen, in einem Themengebiet, das dich interessiert...

WiWi Gast schrieb am 13.01.2021:

Bin 28 und habe mich für einen Neustart (Zweitstudium) entschieden. Bereue es bisher nicht.
Bedenke, dass du eine Motivation brauchst, ein realistisches 'das kommt nach dem Studium'.
Überlege dir, wo du dich sehen möchtest, was sinngebend für dich ist.

Was sind deine beruflichen Ziele nach dem Bachelor? Was du vorher gemacht?