Hallo zusammen,
ich habe einen guten Freund der voraussichtlich 2020 sein Abitur macht. Er ist dann allerdings schon 22 (war durchgehend in der Schule, ist aber 1x sitzengeblieben, musste 1x wegen privater Schicksalsschläge die Stufe wiederholen und hat weitere 2 Jahre durch Schulwechsel verbraucht (musste wiederholen um von der Hauptschule auf die Realschule zu kommen und dann noch mit G9 aufs Gymnasium)). Seine Noten sind, so Leid es mir tut, aber wirklich abgrundtief schlecht (wird wenn dann ein 3,X Abi). Was habt ihr für Ideen, welche Ausbildung/Studium er angehen könnte? Ich möchte einfach, dass er irgendwo unterkommt, ne Ausbildung macht und was hat 'womit er seine Brötchen verdienen kann'. Er lebt in sehr schwierigen Verhältnissen, deshalb schalte ich mich da ein und versuche Ratschläge zu geben. Ich suche nun nach Wegen für ihn, die er realistisch bestreiten kann (mit schlechtem Abi reinkommen und nicht allzu schwierig), einfach was solides. Achja und an eine Ausbildung im Handwerk hab ich schon gedacht, aber das passt körperlich nicht. Vielen Dank schonmal!

Bringt nix, solche Leute muss man leider fallen lassen.
Habe meinen besten Freund durch die ganze Oberstufe gecarried. Habe sogar seine Klausuren geschrieben, da ich mit meinen viel früher fertig war. Am Ende ging es an der Uni und da ich nicht da war, hat er kläglich versagt. Dann Ausbildung angefangen und 1.9 brutto.....
Meine ganzen Mühen waren also umsonst.
Habe mich selber durch die Hilfe wahrscheinlich runtergezogen

Nicht jeder ist für ein Studium geeignet, Dein Freund gehört offenbar dazu. Ist ja kein Problem. Zur Zeit herrscht ein wahnsinniger Fachkräftemangel (versuch mal einen Elektriker, Dachdecker etc. zu bekommen, dann merkst Du wie schlimm es ist). Wenn er eine solche Lehre macht, später meinetwegen noch einen Meister drauf und sich selbstständig macht, sind die Verdienstchancen auch nicht per se schlecht. Ganz im Gegenteil. Im Nachbarort fährt ein "Gas-Wasser-Sch... Meister" gleich drei neue Porsches...

Die Frage ist ja ob dein Freund einfach nur Faul etc. Ist oder war , oder auch wirklich nicht der Schlaueste. Ich selber habe mein Abitur mit 3,6 bestanden , war einfach zu faul keine Lust , danach Bankkaufmann Lehre begonnen , intern weitergebildet durch gute Leistungen und verdiene All-In mit Ende 20 schon meine 65k. Es kommt immer auf die Person selbst an , nicht auf irgendwelche nichtssagenden Noten.

Wenn er technisch/handwerklich etwas drauf hat, würde ich ihm definitiv eine Ausbildung zum Mechatroniker oder Industriemechaniker oder ähnliches raten. Die Berufe werden in Zunkuft wieder stark gefragt sein, weil so viele studieren und gut verdient man eig. auch.

Erzieher Ausbildung. In BW zahlen die meisten Kindergärten nach Tarif. Nach 5jahren ist man bei 42k mit allen Zulagen. Finde ich jetzt nicht so schlecht.

Quelle: meine Schwester, die in dem Job richtig aufblüht nach einem 3,4 Abitur.

Von einem FH Studium oder gar einer Uni würde ich ihm stark von abraten. Mit einem 3,X Abi wird die Uni zur Hölle

Ausbildung Fachinformatiker.
Noten egal und nach Ausbildung selbes Gehalt wie jeder BWL Bachelor.

Wenn er eher Faul ist dann die Ausbildung im öffentlichem Dienst.

ein freund also.......

aber klingt schlimm, würde ausbildung empfehlen, bürokaufmann oder ähnliches. dann für 1800 brutto einsteigen wäre drin.

Kann man nicht pauschalisieren. Die Gründe für die schlechten Leistungen sind doch irgendwie nachvollziehbar. Wenn er sich hinsetzt und ein Fach findet welches ihm liegt, kann er das reißen. Die Leistungen in der Schule sind nicht zwingend ausschlaggeben für die Zukunft. Häufig ja, aber nicht immer!

WiWi Gast schrieb am 27.09.2019:

Von einem FH Studium oder gar einer Uni würde ich ihm stark von abraten. Mit einem 3,X Abi wird die Uni zur Hölle

WiWi Gast schrieb am 27.09.2019:

Ausbildung Fachinformatiker.

Noten egal und nach Ausbildung selbes Gehalt wie jeder BWL Bachelor.

Wenn er eher Faul ist dann die Ausbildung im öffentlichem Dienst.

Lustig, die Ausbildung bspw. zum Finanzwirt im Finanzamt hat so ziemlich die schwierigste Prüfung die es unter Ausbildungen gibt, daher würde ich von solchen Gedanken dringend abraten!

Wenn er auf Büro steht: Erstmal Ausbildung zum Groß- und Außenhandleskaufmann, anschließend gute Weiterbildungsmöglichkeiten.
Sonst Industriemechaniker o.Ä. auch nicht verkehrt.

WiWi Gast schrieb am 27.09.2019:

Ausbildung Fachinformatiker.

Noten egal und nach Ausbildung selbes Gehalt wie jeder BWL Bachelor.

Wenn er eher Faul ist dann die Ausbildung im öffentlichem Dienst.

Lustig, die Ausbildung bspw. zum Finanzwirt im Finanzamt hat so ziemlich die schwierigste Prüfung die es unter Ausbildungen gibt, daher würde ich von solchen Gedanken dringend abraten!

Wenn er auf Büro steht: Erstmal Ausbildung zum Groß- und Außenhandleskaufmann, anschließend gute Weiterbildungsmöglichkeiten.
Sonst Industriemechaniker o.Ä. auch nicht verkehrt.

Finanzwirt ist ein Studium und keine Ausbildung du Kek.

Und klar im öD sind nur die High Performer unterwegs. Merke ich jedes mal, wenn ich was mit dem FA oder sonst einem Amt klären muss...

Hab selbst 3,x abi.
Losverfahren Uni Köln BWL studiert - und das gar nicht so schlecht ;) Abi sagt 0,0 aus. Man muss halt wollen.

Zu dem Kumpel. Hab fast eine identische Story: Realschule, Ausbildung (abgebrochen, weil faul), Abi-Versuch 1, abi-Versuch 2. Ich hab jeden Tag mit ihm gelernt, dann abbruch, arbeitslos, neue ausbildung durch mich, jetzt nur noch unzufrieden... jetzt will er "traden"
Ich hab gesagt mach dein abi und dann berufsbegleitend bwl. aber sobald was kommt, wo er nachweislich "liefern" muss, ist er raus.

Konzentriere dich auf dich. Irgendwann müssen die leute ihren eigenen weg gehen!

Ich hatte ein 3,x Abi und hab es auf einer staatlichen Uni auf 2,2 geschafft. Abitur muss absolut nichts bedeuten wenn man sich zusammenreißt und sich hinhockt zum lernen

Studieren. Hatte auch ein 3,X Abi, erstes Semester verbockt, dann "aufgewacht" und 1,9 Bachelor und 1,8 Master BWL. Also es geht schon, aber Motivation und Arbeitseifer müssen einfach da sein, sonst geht es nicht.

Habe selber ein 3,2 Abitur gemacht, dann an NC-freier Uni einen Bachelor mit 2,1 und einen Master an anderer guter Uni mit 1,6. Dazu jeweils Auslandssemester, heut habe ich nach vier Jahren BE einen Job >75k in einem Konzern, also eine ganz normale Karriere ist möglich.

Mit 3, Abi studieren spricht halt nicht gerade für die Uni...

WiWi Gast schrieb am 27.09.2019:

Ich hatte ein 3,x Abi und hab es auf einer staatlichen Uni auf 2,2 geschafft. Abitur muss absolut nichts bedeuten wenn man sich zusammenreißt und sich hinhockt zum lernen

Studium an zulassungsfreier Uni. Hier in Österreich gibt es etliche deutsche NC Flüchtlinge von denen auch die wenigsten an der Uni scheitern.

Im Hochschulbereich werden die Karten neu gemischt, ich würde ihm aber zu einer Uni raten. FH ist etwas für Leute die in der Schule gut zurecht kamen, da das System sehr ähnlich ist. Spreche aus Erfahrung.
Wichtig ist, dass er was macht das ihn interessiert und das ist selten im Wiwi Bereich anzutreffen.

Naja, es gibt nicht wenige die mit einer 3,x im Abi studieren. Heute weiß doch schließlich jeder, dass es Unis gibt, bei denen Du ohne etwas wissen zu müssen durch kommst. Was ich schon alles von Studenten gehört habe wie die sich durch das Studium schummeln...

WiWi Gast schrieb am 27.09.2019:

Mit 3, Abi studieren spricht halt nicht gerade für die Uni...

WiWi Gast schrieb am 27.09.2019:

Ich hatte ein 3,x Abi und hab es auf einer staatlichen Uni auf 2,2 geschafft. Abitur muss absolut nichts bedeuten wenn man sich zusammenreißt und sich hinhockt zum lernen

Also ich will hier nicht sagen, dass ich ihm ein Studium überhaupt nicht zutraue. Aber ich glaube ich kann seine Fähigkeiten gut einschätzen und glaube eine Ausbildung ist erstmal besser für ihn. Kann ja später immernoch studieren. Ich studiere selbst inzwischen und muss sagen, er hätte den notwenidgen Fleiß aber es mangelt wohl am Intellekt...

Und zu dem Vorschlag, mich von ihm abzuwenden: Nein, auf keinen Fall. Ja, ich habe ihn in der Schule etwas mitgezogen als ich in der Oberstufe noch bei ihm war aber meine Leistungen sind davon nicht beeinträchtigt worden.
Vielen Dank für die bisherigen Vorschläge, ich würde sehr gerne noch weitere hören.

Das Wichtigste ist einfach sich nie labeln zu lassen.

Wenn man die Ratschläge für einen Abiturienten hier so hinnehmen würde, müsste sich jeder Realschüler und Hauptschüler eingraben.

Soll halt was machen wovon er überzeugt ist unabhängig von Chancen. Gerade Menschen die eventuell intrinsische Motive haben bzw. gegen den Strom schwimmen und nicht den Standard entsprechen sollte man dies nicht nehmen. Eigentlich keinem aber besonders nicht denen. Wenn man dann hier die Kurve nicht bekommt, dann wird es in der Tat schwer. Das schöne nach dem Abi ist doch, dass man zum ersten Mal zu 100% seinen Interessen folgen kann. Der Werdegang zuvor war lediglich dazu da um sich so viele Türen wie möglich offen zu halten. Dadurch wird das Interesse natürlich wieder durch irgendeine Note eingeschränkt

Is alles noch drin. Habe selbst nen ähnlichen Lebenslauf und kenne eine ganze Reihe von Leuten die mit vermeintlich schlechter Leistung im Abi ein super Studium hingelegt haben und anschliessen sehr gut bezahlte Jobs bekommen haben.
NC freie Uni oder FH auf jeden Fall probieren wenn er einen entsprechenden Job anpeilt.

Leistungen im Studium können komplett anders ausfallen als in der Schule und zwar in beiden Richtungen.

Zu meiner Zeit waren viele WING Studiengänge zb NC frei. (Auch TU) Da würde wohl keiner sagen der taugt nix.

WiWi Gast schrieb am 27.09.2019:

Von einem FH Studium oder gar einer Uni würde ich ihm stark von abraten. Mit einem 3,X Abi wird die Uni zur Hölle

Liegt es denn an Faulheit oder Dummheit? Bei ersterem kann man immer den Schalter umlegen.

TUM-BWL und dann auf jeden Fall mit 1,X abschließen. Dann ist das Alter und der Abi-Schnitt egal.

Der TUM-BWL Bachelor interessiert keinen.

WiWi Gast schrieb am 27.09.2019:

TUM-BWL und dann auf jeden Fall mit 1,X abschließen. Dann ist das Alter und der Abi-Schnitt egal.

WiWi Gast schrieb am 27.09.2019:

Leistungen im Studium können komplett anders ausfallen als in der Schule und zwar in beiden Richtungen.

Zu meiner Zeit waren viele WING Studiengänge zb NC frei. (Auch TU) Da würde wohl keiner sagen der taugt nix.

Ja können, in 99% der Fälle wird das aber ähnlich laufen. Wo soll denn da auch ein Veränderungsprozess stattfinden, wenn man direkt nach der schwachen Schullaufbahn ins Studium übergeht?

Klar, ein schlechtes Abi bedeutet jetzt noch nicht das Ende für eine ordentliche Karriere und mit welchem Alter man es erwirbt ist letztlich egal, trotzdem ...

Vielleicht erst mal eine Ausbildung machen und dann weiter sehen. Viele werden da richtig erwachsen und bekommen einen regelrechten Ehrgeiz, doch noch was größeres zu erreichen.
Am günstigsten wäre da wohl eine Ausbildung zum ...Kaufmann und dann BWL. Besonders empfehlenswert ist auch die Ausbildung zum Fachinformatiker oder Informatikkaufmann, da kann man dann ein Studium in Wirtschaftsinformatik gut drauf setzen.
Nicht so toll sind halt Ausbildungen in der Pflege und im Handwerk. Beide sind sehr anstrengend und man muss dafür schon der Typ sein.

Noch was:
Der Tipp, Wing zu studieren, weil es häufig NC frei ist ... Bitte nicht!
Gerade bei den technischen Studiengängen, die sehr häufig NC frei sind, gibt es so viele ehemalige schlechte Schüler, weil das quasi die einzige Option für ein Studium war. Die haben dort aber keine Chance, weil die Studiengänge einfach sehr schwer sind und sie so große Lücken im Schulstoff haben. Das würde einfach schief gehen.

WiWi Gast schrieb am 27.09.2019:

Der TUM-BWL Bachelor interessiert keinen.

TUM-BWL und dann auf jeden Fall mit 1,X abschließen. Dann ist das Alter und der Abi-Schnitt egal.

Sag das mal den Leuten die reihenweise von MBB/PE's gehired werden ;)

Ein bekannter hat mich mal mit dem Zitat beglückt - Wenn ich keinen Ausbildungsplatz finde, dann muss ich eben studieren -. Während wir früher darüber diskutiert haben, oder auch heute manchmal noch diskutieren, ob die NC Grenzen für Medizin und Psychologie gerechtfertigt sind, gibt es in BWL und Jura für quasi jeden eine Möglichkeit die Fächer zu studieren und wenn es bei Jura an der allgemeinen Hochschulreife scheitert, gibt es unzählige andere Studiengänge. An manchen Fachhochschulen und privaten Hochschulen reicht ja eh schon die Mittlere Reife. Dabei sehe ich es nicht mal, als falsch an, dass jeder studieren kann. Nur mittlerweile fehlt es immer mehr an fairen Selektionskriterien für die weitere Laufbahn. Ob jemand in Mannheim, an der FS, oder Uni Leipzig war sollte meiner Meinung nach egal sein

Danke für dieses Zitat. WiWi Treff ist einfach der Hammer.

WiWi Gast schrieb am 27.09.2019:

Ein bekannter hat mich mal mit dem Zitat beglückt - Wenn ich keinen Ausbildungsplatz finde, dann muss ich eben studieren -. Während wir früher darüber diskutiert haben, oder auch heute manchmal noch diskutieren, ob die NC Grenzen für Medizin und Psychologie gerechtfertigt sind, gibt es in BWL und Jura für quasi jeden eine Möglichkeit die Fächer zu studieren und wenn es bei Jura an der allgemeinen Hochschulreife scheitert, gibt es unzählige andere Studiengänge. An manchen Fachhochschulen und privaten Hochschulen reicht ja eh schon die Mittlere Reife. Dabei sehe ich es nicht mal, als falsch an, dass jeder studieren kann. Nur mittlerweile fehlt es immer mehr an fairen Selektionskriterien für die weitere Laufbahn. Ob jemand in Mannheim, an der FS, oder Uni Leipzig war sollte meiner Meinung nach egal sein

WiWi Gast schrieb am 27.09.2019:

Danke für dieses Zitat. WiWi Treff ist einfach der Hammer.

Ein bekannter hat mich mal mit dem Zitat beglückt - Wenn ich keinen Ausbildungsplatz finde, dann muss ich eben studieren -. Während wir früher darüber diskutiert haben, oder auch heute manchmal noch diskutieren, ob die NC Grenzen für Medizin und Psychologie gerechtfertigt sind, gibt es in BWL und Jura für quasi jeden eine Möglichkeit die Fächer zu studieren und wenn es bei Jura an der allgemeinen Hochschulreife scheitert, gibt es unzählige andere Studiengänge. An manchen Fachhochschulen und privaten Hochschulen reicht ja eh schon die Mittlere Reife. Dabei sehe ich es nicht mal, als falsch an, dass jeder studieren kann. Nur mittlerweile fehlt es immer mehr an fairen Selektionskriterien für die weitere Laufbahn. Ob jemand in Mannheim, an der FS, oder Uni Leipzig war sollte meiner Meinung nach egal sein

Obwohl er prinzipiell nicht unrecht hat, es gibt zwar noch einige Studiengänge wie GeWi, E-Technik oder Maschinenbau wo das bei weitem viel schlimmer ist und jeder "Muruk" das studiert. Niveau ist natürlich entsprechend angepasst.

habe ein 3.3er abi. dann im bachelor 1.2 und im master 1.3 an einer staatlichen "target" uni

WiWi Gast schrieb am 27.09.2019:

habe ein 3.3er abi. dann im bachelor 1.2 und im master 1.3 an einer staatlichen "target" uni

Und wo bist du gelandet?