Kenne ich gut. Bin BWL-Absolvent und ich war mir eigentlich schon vor der Oberstufe sicher, dass ich schnell Führungskraft werden möchte. Daran hat sich bis jetzt nichts geändert, aber wie oft denke ich an mein FSJ beim DRK im Rettungsdienst vor dem Studium zurück und frage mich, ob dieser Beruf nicht erfüllender für mich wäre. Dann kommen bei mir innerlich aber die Argumente, dass die Aufstiegsmöglichkeiten dort sehr begrenzt sind, das Ansehen des Berufes immer weiter sinkt, die Arbeitszeiten spätestens mit Familie bescheiden sind und man mit dem Gehalt, wenn man denn überhaupt über die Runden kommt, keine großen Sprünge machen kann. Trotzdem mache ich mir wirklich oft Gedanken, ob das nicht der bessere Weg für mich wäre.
In meinem Freundeskreis (Anfang bis Mitte 20) sieht es ähnlich aus. Obwohl wir heutzutage so eine große Menge an Informationen haben, weiß doch wirklich niemand, wie er das Studium gestalten soll und wo er als was später arbeiten möchte. Ganz davon zu schweigen, wo man sich in 20 Jahren sieht. Ich denke es liegt auch daran, dass wir eben heute einen weiteren Horizont haben als "früher". Natürlich gab es auch vor 40 Jahren Leute, die genau wussten, was sie machen wollen und wie sie ihren Weg gestalten. Aber viele konnten das doch gar nicht selbst entscheiden, trotzdem hat man die "vorgeschriebenen" Berufe erlernt und ein Leben lang ohne großes Murren gearbeitet. Klingt jetzt sehr verallgemeinert und sehr einfach, aber Fakt ist eben, dass wir heute alle Möglichkeiten haben. Und dennoch ist die Angst da, nach 5 Jahren Berufserfahrung zu merken, dass dieser Job nichts für einen ist und dass man in ein ganz anderes Berufsfeld will, es dafür aber einfach zu spät ist. So zumindest bei mir. Ich hätte gerne eine Ausbildung zum Notfallsanitäter gemacht und als solcher gearbeitet. Aber ich habe die Befürchtung, dass ich dann in 10 Jahren nicht einfach sagen kann, dass ich jetzt Abteilungsleiter in einer kaufmännischen Abteilung werde...
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