Hallo zusammen,

Vielleicht jetzt der hundertste Thread zum Thema, viele andere sind aber arg veraltet und das Thema hat, denke ich, enorme Relevanz für alle jüngeren hier, die andere Fragen haben, als welche Car-Policy bei welchem Berater am besten ist.

Folgendes angenommen: Abi 1,2-1,5; Schülerpraktikum Steuerberater o. Ä.; engagiert in der Schule und aktives Mitglied im örtlichen JU oder JL Verband.

Ich denke dies entspricht relativ vielen jungen „Profilen“, die sich hier Threads durchlesen.

Vielleicht auch als Rekapitulation für alle, bei denen die „Was nach dem Abi Phase“ schon etwas her ist…

Mal angenommen, die Frage was studiert werden soll ist außenvor (irgendwas WiWi-artiges).

Würdet ihr ins Ausland?
FSJ?
Direkt studieren?
Ausbildung?
Weit weg ziehen?
Vielleicht sogar im Ausland studieren?

Ich freue mich auf Erfahrungsberichte von Erfahrenen.

Ich würde nach dem Abi IMMER ein Jahr Pause empfehlen, mach irgendwas worauf du Lust hast oder was du schon immer mal ausprobieren wolltest.

Wenn du ne Idee zum Gründen hast dann gründe, wenn du Backpacken willst und das Geld dafür hast dann toure ein Jahr durch die Gegend oder arbeite 6 Monate und toure dann 6 Monate oder mach ein FSJ oder Grundwehrdienst. Wichtig ist nur irgendwas zu machen, wenn dich später jemand fragt und du sagst ich hab 1 Jahr lang nur CSGO gezockt kommt das Schei*e, wenn du sagst du hast geholfen eine Schule in Burkina Faso zu bauen oder du bist den Jakobsweg gegangen macht dich das interessant und du lernst bei beiden Sachen etwas fürs Leben.

Du solltest nur bestenfalls so langsam eine grobe Idee haben wohin du später möchtest, viele Stipendienprogramme oder Unis eröffnen ein Jahr vorher schon das Anmeldeverfahren (im Ausland zumindest) und ggf. musst du noch rechtzeitig Sprachnachweise oder ähnliches sammeln.

An deiner Stelle wuerde ich ins Ausland verreisen und z.B. Englisch lernen. Es sei denn du sprichst fließend, dann macht das nicht so viel Sinn. Ich weiß nicht ob so was noch gibt aber frueher gab es Work & Travel.
Fuer mich waren das die besten Erinnerungen.

Ich habe (und würde das auch weiter jedem so raten) direkt nach dem Abi angefangen zu studieren. Ein Gap Year zwischen Abi & Studienbeginn im darauffolgenden Jahr sind genau genommen 15 Monate und das ist wirklich eine sehr lange Zeit, wenn du nicht genau weißt wie du diese 15 Monate füllen wirst. Viele machen in der Zeit einfach unnötig oft Party, den x-ten Urlaub oder kommen auf andere dummen Ideen.

Zudem kommt man aus einem geregelten Tagesablauf raus und verliert die Disziplin sich einfach stundenlang an den Schreibtisch zu setzen. Habe ich vielfach bei den Leuten meiner ehemaligen Jahrgangsstufe so beobachten können und haben mir einige auch so bestätigt. Wenn du schon ein Praktikum bei einer Steuerberatung gemacht hast kannst du vor dem Studium vermutlich auch kein noch besseres Praktikum machen.

Wenn du früh mit dem Studium anfängst hast du hingegen den Vorteil, dass du in der Uni tendenziell zu den jüngeren Leuten gehörst und dir somit später mehr Zeit lassen kannst für (verlängertes) Auslandssemester, Praktika, Gap Year zwischen Bachelor und Master, etc. Zudem fand ich es immer angenehm mich früh mit älteren und reiferen Menschen zu umgeben um mich von ihnen inspirieren zu lassen, mir Tipps holen zu können etc.

Außerdem hast du gerade am Anfang eines Wiwi Studiums noch einige Fächer die sehr dem der Mathematik aus der Oberstufe ähneln, wenn du da das Wissen aus dem Abi noch im Kopf hast ist das auch ein Vorteil gegenüber den Leuten die alles nochmal komplett nachholen müssen.

Also solltest du keinen ausgeklügelten Plan haben, wie du dieses Gap Year möglichst produktiv oder erfüllend nutzen willst, würde ich direkt an die Uni gehen.

Gap Year ist reine Zeitverschwendung und bringt zu hohe Opportunitätskosten mit sich. Geh am besten direkt studieren und machen in der Zeit zwischen der letzten Abiklausur und Studienbeginn Praktika

Kann nur aus persönlicher Erfahrung berichten: Ich habe direkt angefangen zu studieren und würde es heute definitiv NICHT nochmal so machen. Mein Lebenslauf (grob): Abi, Bachelor, Job, Master Ausland, Job

Heute würde ich es so machen: Nach dem Abi Gap Year, mindestens 6 Monate einfach reisen und das Leben genießen. Bachelor inkl. Auslandssemester, vielleicht noch mit Freisemester für ein Praktikum + nochmal weg, Gap Year Praktika + Ausland, Master inkl. Auslandssemester oder Master direkt im Ausland. Nach Master sprich vor Berufseinstieg nochmal weg.

Warum? Man arbeitet noch lang genug, wozu also direkt anfangen? Ab dem Zeitpunkt wo du arbeitest hast du noch 6 Wochen frei, wovon du kaum mehr als 3 am Stück nehmen kannst. Es gibt so viele geile Länder auf der Welt die ich jetzt alle bereisen will, ich würde daher lieber 1 Jahr später anfangen zu arbeiten und dafür so viel wie möglich von der Welt sehen.

Ich war mit 24 mit dem Master fertig und arbeite seitdem, ich sag mal so: 2 Jahre später anfangen und die Zeit irgendwo auf der Welt verbringen hätten mir sicherlich auch nicht geschadet.

Da ich und viele meiner Freunde nicht aus gut situierten Häusern kommen, stand sowas wie "Geh 6 Monate reisen" nie zur Debatte, weil sich das keiner leisten konnte. Ein paar von uns haben direkt angefangen zu studieren und das dann in den Sand gesetzt, weil wir einfach noch zu unreif waren.

Wenn ich jetzt nochmal in der Zeit zurück reisen könnte, würde ich definitiv direkt nach dem Abi den Grundwehrdienst machen. Du kommst mal ein bissl Weg von daheim ohne gleich irgendwo im Ausland zu enden, lernst Verantwortung zu übernehmen und auf eigenen Beinen zu stehen, lernst früh aufzustehen und wirst körperlich fitter. Viele die ich kenne, sind dadurch unglaublich gereift und man schafft sich Erinnerungen fürs Leben. Das eine Jahr, welches man dort "verliert", interessiert am Ende keine Sau mehr. Ob ich jetzt mit 22 aus der Uni komme oder mit 23, spielt überhaupt keine Rolle. Im Gegenteil, die Leute die den Zivi oder die Bundeswehr gemacht haben, unterscheiden sich nicht nur im CV, sondern meiner Meinung nach auch Menschlich deutlich vom Einheitsbrei.

Klar, man könnte jetzt mit "Du kannst nicht von deinen Freunden auf alle andere schließen" daherkommen, aber ging hier ja um die persönliche Erfahrung.

WiWi Gast schrieb am 26.07.2023:

Da ich und viele meiner Freunde nicht aus gut situierten Häusern kommen, stand sowas wie "Geh 6 Monate reisen" nie zur Debatte, weil sich das keiner leisten konnte. Ein paar von uns haben direkt angefangen zu studieren und das dann in den Sand gesetzt, weil wir einfach noch zu unreif waren.

Wenn ich jetzt nochmal in der Zeit zurück reisen könnte, würde ich definitiv direkt nach dem Abi den Grundwehrdienst machen. Du kommst mal ein bissl Weg von daheim ohne gleich irgendwo im Ausland zu enden, lernst Verantwortung zu übernehmen und auf eigenen Beinen zu stehen, lernst früh aufzustehen und wirst körperlich fitter. Viele die ich kenne, sind dadurch unglaublich gereift und man schafft sich Erinnerungen fürs Leben. Das eine Jahr, welches man dort "verliert", interessiert am Ende keine Sau mehr. Ob ich jetzt mit 22 aus der Uni komme oder mit 23, spielt überhaupt keine Rolle. Im Gegenteil, die Leute die den Zivi oder die Bundeswehr gemacht haben, unterscheiden sich nicht nur im CV, sondern meiner Meinung nach auch Menschlich deutlich vom Einheitsbrei.

Klar, man könnte jetzt mit "Du kannst nicht von deinen Freunden auf alle andere schließen" daherkommen, aber ging hier ja um die persönliche Erfahrung.

Das sehe ich genauso, guter Ratschlag!

Akademische Karriere eher Köln. Karriere in der freien Wirtschaft eher Mannheim.