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PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

know-it-all schrieb am 19.03.2024:

Dein Denkfehler ist, dass du deine aktuelle Situation auf "später" extrapolierst. Wenn du alt bist, wird aus "alle 3 bis 5 Jahre" eher "alle 3 bis 5 Tage" oder "alle 3 bis 5 Wochen".

Du bist auch im Vertrieb? Das sind mal wieder die typischen Märchen und jeder, der Eltern & Großeltern hat und in Kontakt steht, weiß wohl genau, dass auch die nicht wöchentlich zum Arzt gehen. Öfters als alle 3 Jahre - klar. Aber auch im Alter 75+ und bei gesundem Lifestyle ist es wahrscheinlich, dass man in einem Jahr überhaupt nicht zum Facharzt muss.

Und ich kenne durchaus auch alte Leute im Bekanntenkreis, die warten mal eben 2+ Monate auf einen MRT-Termin, trotz akuter Schmerzen.

Bei uns hier als GKVler ca. eine Woche +/- 2 oder 3 Tage.

Und hast du mal solche Schmerzen, willst du vielleicht auch nicht erst 5 Arztpraxen durchtelefonieren, um mit Glück eine zu finden, die dich dann doch sofort behandelt.

Wenn du akut etwas hast (z.B. Schmerzen), dann kannst du zu jedem Arzt hingehen und er muss dich behandeln. Mit akuten Schmerzen kannst du auch einfach in die Notaufnahme fahren.

Wenn es etwas nicht-akutes ist, telefoniert man ein paar Praxen ab und nimmt dann die Praxis mit der offenen Sprechstunde. Sehe da kein Problem, das einmal alle 3 bis 5 Jahre zu machen bzw. im Alter vielleicht einmal im Jahr (wobei man seine Praxen ja schon kennt, einmal so eine Praxis mit einer offenen Sprechstunde gefunden, kann man ja immer wieder da hin gehen).

  • Je nach Tarif deutlich bessere Leistungen als GKV

Es gibt da genug unabhängige Vergleiche von Nicht-Vertrieblern, da schneidet die GKV überwiegend besser ab, d.h. dort sind mehr Leistungen inkludiert, welche in der PKV überwiegend fehlen.

  • Maßgeschneiderte Gesundheitsleistungen - je nach Bedarf

Genau. Über Ausschlüsse kann der Versicherungskonzern maßgeschneidert Sachen ausschließen. Das stimmt.

  • Günstiger in jungen Jahren und bei Leistungsfreiheit

Spätestens mit Kindern und bei einem ordentlichen Vertrag nicht mehr. Da muss man schon billig-billig.

  • vertraglich festgeschriebene medizinische Leistungen (keine willkürlichen Anpassungen des Leistungskatalogs wie in der GKV)

Riesiger Nachteil. Viele Innovation kommen bei der GKV viel früher oder sind bei PKV-Altverträgen dann gar ganz raus.

Pro GKV:

  • (deutlich?) günstiger im Alter
  • Familienversicherung
  • einfacherer Wechsel von einer Kasse zur nächsten (ein Wechsel in der PKV in einen anderen Tarif, ist zwar nicht unmöglich, aber doch deutlich aufwendiger)

Günstiger. Immer mindestens sehr gute Leistungen, weil 95% der Menschen in der GKV sind, damit auch politische Leistung. Bei der PKV fallen viele Altverträge runter und das interessiert keinen in der Politik. Das waren dann vor 40-50 Jahren einfach schlechte Verträge, wo viele Leistungen fehlen und die Beiträge sind dafür schon weit über 1.000 Euro im Alter.

Und man kann als GKVler jederzeit private Leistungen dazukaufen, wenn es irgendwo wirklich medizinisch notwendig wäre. Was zu 99,9% nicht der Fall ist, da die GKV gleichwertig oder besser als die meisten PKV-Verträge bezüglich der Leistung sind. Aber hey, als PKVler hat man jetzt ja immer noch Homöopathie. Das ist doch was, statt richtiger Medizin.

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

WiWi Gast schrieb am 18.03.2024:

Ich hab die Erfahrung gemacht, viele Privatpraxen behandelt GKV Patienten grundsätzlich nicht, egal ob man die Rechnung selber zahlen würde oder nicht. Sobald man sagt man sei GKV versichert heißt es, Ciao wir haben leider keine Kassenzulassung.

Wenn man Selbstzahler ist, ist es irrelevant, ob man in der GKV ist, oder nicht. Warum sollte man da überhaupt eine GKV angeben? Das interessiert die Praxis nicht. Der Arzt wird dich höchstens Ablehnen, weil du nicht solvent erscheinst.
Du bist ja auch als PKV-Versicherter "Selbstzahler", da du aus Sicht der Praxis die Rechnung zahlst. Die Frage is halt nur, ob die Rechnung im Nachgang von einer Versicherung übernommen wird oder nicht. Aber das ist losgelöst vom Arztbesuch.

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

WiWi Gast schrieb am 19.03.2024:

Ich hab die Erfahrung gemacht, viele Privatpraxen behandelt GKV Patienten grundsätzlich nicht, egal ob man die Rechnung selber zahlen würde oder nicht. Sobald man sagt man sei GKV versichert heißt es, Ciao wir haben leider keine Kassenzulassung.

Wenn man Selbstzahler ist, ist es irrelevant, ob man in der GKV ist, oder nicht. Warum sollte man da überhaupt eine GKV angeben? Das interessiert die Praxis nicht. Der Arzt wird dich höchstens Ablehnen, weil du nicht solvent erscheinst.
Du bist ja auch als PKV-Versicherter "Selbstzahler", da du aus Sicht der Praxis die Rechnung zahlst. Die Frage is halt nur, ob die Rechnung im Nachgang von einer Versicherung übernommen wird oder nicht. Aber das ist losgelöst vom Arztbesuch.

Ich habe mich das auch schon gefragt und es gibt ein Regelung nach der bestimmte Dinge, die von der GKV nicht, aber von einer PKV bezahlt werden, bei GKV Versicherten nicht! privat abgerechnet werden dürfen!. An die Begründung, warum das so ist, kann ich mich nicht mehr genau erinnern, hatte aber irgendwas mit Preisbildung zu tun.

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

WiWi Gast schrieb am 19.03.2024:

Der Kommentar ist natürlich totaler Quatsch. Es wurde doch gerade medial kommuniziert, dass eine große Anzahl der Arztpraxen ohne die PKV nicht überleben können. Wie soll es auch umgekehrt sein bei 90/10?

Wie soll was? 90% der Versicherten sind in der GKV. Wenn du diesbezüglich eine Wissenslücke hattest, dann habe ich diese jetzt geschlossen.

Und ja, natürlich wird in den Kliniken separiert, falls möglich.

Nein, das können die gar nicht managen, weil es an Personal usw. fehlt. Es wird primär für das KH und das Personal passend gemacht. Am Anfang steht die medizinische Notwendigkeit, dann das verfügbare Personal, Material usw. und ganz zum Schluß kommen dann die Ansprüche der PKVler.

Daher finde ich auch diese 1-Bett Versicherungen so lustig. In den meisten KHs ist das absolut nicht umsetzbar, daher kann man sich diesen Baustein auch sparen.

Aber hey, es gibt auch gute Nachrichten, durch neue, operative Methoden wird die Verweildauer im KH sowieso immer weiter reduziert.

Und falls nicht, bekommst du Ausgleichszahlungen pro Tag. Das gilt natürlich nur für Notfälle. Für die "normalen", also planbaren Krankenhausaufenthalte gehe ich entweder in eine Privatklinik oder Krankenhäuser mit eigener PKV-Abteilung.

Ja, dann geh gerne in eine Privatklinik oder zu den KHs mit eigener PKV-Abteilung. Wobei ich so etwas noch nie in einem KH gesehen habe. Im Gegenteil, manche Abteilungen werden KH-übergreifend fleißig zusammen gelegt. D.h. manches KH bietet nicht mal alle Abteilungen aufgrund von Kostendruck an.

Im Notfall ist das sowieso scheißegal, da wird das nächstbeste KH angefahren. Bei weniger dramatischen Sachen und wenn du dem Personal genehm bist, entscheiden sie sogar nach bestem Wissen und Gewissen, denn es gibt auch Qualitätsunterschiede zwischen KHs und deren Abteilungen.

Also der Kommentar beinhaltet sehr viel GKV-Wunschdenken, die so nicht realitätskonform sind.

Wahrscheinlich triggert dich mein Beitrag, weil dein PKV-Vermittler eine "Ich bin der PKV-König und überall wird mir der rote Teppich ausgerollt" rosarote Welt versprochen hat. Die Realität sieht anders aus.

Woher ich das weiss? Weil ich früher im RD gearbeitet habe und ich genug Ärzte kenne.

Was ist deine Expertise? Die Versprechen deines PKV-Vermittlers?

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

WiWi Gast schrieb am 19.03.2024:

Ich hab die Erfahrung gemacht, viele Privatpraxen behandelt GKV Patienten grundsätzlich nicht, egal ob man die Rechnung selber zahlen würde oder nicht. Sobald man sagt man sei GKV versichert heißt es, Ciao wir haben leider keine Kassenzulassung.

Wenn man Selbstzahler ist, ist es irrelevant, ob man in der GKV ist, oder nicht. Warum sollte man da überhaupt eine GKV angeben? Das interessiert die Praxis nicht. Der Arzt wird dich höchstens Ablehnen, weil du nicht solvent erscheinst.
Du bist ja auch als PKV-Versicherter "Selbstzahler", da du aus Sicht der Praxis die Rechnung zahlst. Die Frage is halt nur, ob die Rechnung im Nachgang von einer Versicherung übernommen wird oder nicht. Aber das ist losgelöst vom Arztbesuch.

Das stimmt eben leider nicht. Das Problem ist das du theoretisch die Rechnung bei deiner GKV einreichen könntest und sie diese rechtlich zahlen müsste wenn es sich um medizinisch notwendige Leistungen handeln würde, die im GKV Katalog abgebildet sind.

Daher fragt dich jeder reine Privatpraxis, wie du versichert bist und auch bei welcher PKV. Denn käme es zu einer solchen Situation würden die Probleme kriegen, da sie Zahlungen der GKV mangels Zulassung garnicht verarbeiten könnten. Sprech mal mit Ärzten. Die können dir das besser erklären.

Daher ist es ein tiefer Irrglaube man könnte als GKV Patient, wenn es drauf ankommt die eine oder andere medizinisch sinnvolle Behandlung selber zahlen, auch wenn sie nicht im GKV Katalog ist. Das gilt nur für diese anerkannten Igelleistungen usw. Es gibt aber oft Behandlungen, die sehr frisch am Markt sind und die es aus medizinischer Sicht lohnenswert wäre auszuprobieren bevor man z.B. an eine OP denkt. Diese Abwägungen kriegt man als GKV Patient garnicht mit da sie dir der Arzt auch nicht erklären würde. Denn der Arzt kann sie nicht als medizinisch sinnvoll einstufen, wenn sie von der GKV nicht bezahlt wird.

Überleg doch selbst, wieso sind wohlhabende Menschen und selbst Ärzte alle in der Regel in der PKV? Sicher nicht weil sie Geld sparen wollen, was wie gesagt bei guten PKV Tarifen auch oftmals nicht stark ausgeprägt ist.

Die GKV ist ein super System für die breite Masse der Bevölkerung die wenig verdienen, da dort das Preis-Leistungsverhältnis noch stimmt. Für Spitzenverdiener tut es das aber leider nicht.

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

WiWi Gast schrieb am 19.03.2024:

Das stimmt eben leider nicht. Das Problem ist das du theoretisch die Rechnung bei deiner GKV einreichen könntest und sie diese rechtlich zahlen müsste wenn es sich um medizinisch notwendige Leistungen handeln würde, die im GKV Katalog abgebildet sind.

Daher fragt dich jeder reine Privatpraxis, wie du versichert bist und auch bei welcher PKV. Denn käme es zu einer solchen Situation würden die Probleme kriegen, da sie Zahlungen der GKV mangels Zulassung garnicht verarbeiten könnten. Sprech mal mit Ärzten. Die können dir das besser erklären.

Ja, aber du bist Selbstzahler, als hast du eine Rechnung bekommen, die du bezahlen musst. Da steht dein Name darauf und die Inkassofirma kommt dann zu dir nach Hause, wenn du sie nicht zahlst.

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

WiWi Gast schrieb am 19.03.2024:

Der Kommentar ist natürlich totaler Quatsch. Es wurde doch gerade medial kommuniziert, dass eine große Anzahl der Arztpraxen ohne die PKV nicht überleben können. Wie soll es auch umgekehrt sein bei 90/10?

Wie soll was? 90% der Versicherten sind in der GKV. Wenn du diesbezüglich eine Wissenslücke hattest, dann habe ich diese jetzt geschlossen.

Na, 10% können 90% Stützen weil sie das Geld bringen. Ist doch nicht so schwer zu verstehen, oder? Dass die 90% GKV'er die 10% PKV'ser stützen ist wohl eher Wunschdenken der Kassenpatienten, wenn ich auf die horrenden Transferzahlungen aus Steuermitteln schauen.

Nein, das können die gar nicht managen, weil es an Personal usw. fehlt. Es wird primär für das KH und das Personal passend gemacht. Am Anfang steht die medizinische Notwendigkeit, dann das verfügbare Personal, Material usw. und ganz zum Schluß kommen dann die Ansprüche der PKVler.

Daher finde ich auch diese 1-Bett Versicherungen so lustig. In den meisten KHs ist das absolut nicht umsetzbar, daher kann man sich diesen Baustein auch sparen.

Aber hey, es gibt auch gute Nachrichten, durch neue, operative Methoden wird die Verweildauer im KH sowieso immer weiter reduziert.

Und falls nicht, bekommst du Ausgleichszahlungen pro Tag. Das gilt natürlich nur für Notfälle. Für die "normalen", also planbaren Krankenhausaufenthalte gehe ich entweder in eine Privatklinik oder Krankenhäuser mit eigener PKV-Abteilung.

Ja, dann geh gerne in eine Privatklinik oder zu den KHs mit eigener PKV-Abteilung. Wobei ich so etwas noch nie in einem KH gesehen habe. Im Gegenteil, manche Abteilungen werden KH-übergreifend fleißig zusammen gelegt. D.h. manches KH bietet nicht mal alle Abteilungen aufgrund von Kostendruck an.

Ja, ich gehe auch in eine Privatklinik, ich gehe auch zu einem Hausarzt mit Privatprechstunde und ich gehe am liebsten in reine Privatpraxen - vorzugsweise abends oder am Samstag,

Im Notfall ist das sowieso scheißegal, da wird das nächstbeste KH angefahren. Bei weniger dramatischen Sachen und wenn du dem Personal genehm bist, entscheiden sie sogar nach bestem Wissen und Gewissen, denn es gibt auch Qualitätsunterschiede zwischen KHs und deren Abteilungen.

Wie schon gesagt, ich erwarte keine Qualitätsunterschiede. Aber ich habe keinen Bock mit vier oder gar sechs Leuten auf einem Zimmer zu liegen, wenn es sich nicht vermeiden lässt und dafür zahle ich gerne mehr.

Wahrscheinlich triggert dich mein Beitrag, weil dein PKV-Vermittler eine "Ich bin der PKV-König und überall wird mir der rote Teppich ausgerollt" rosarote Welt versprochen hat. Die Realität sieht anders aus.

Woher ich das weiss? Weil ich früher im RD gearbeitet habe und ich genug Ärzte kenne.

Was ist deine Expertise? Die Versprechen deines PKV-Vermittlers?

Keine Ahnung, ich war nie bei einem Vermittler. Ich war über meine Eltern privatversichert, danach acht Jahre in der GKV und bin dann wieder in die PKV zurück gewechselt, da ich mit dem GKV-System unzufrieden war.

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

Sehe es auch eher als Stadt/Land Gefälle als GKV/PKV Gefälle. Ich lasse mich lieber als GKV´ler in einer Stadt behandeln, wo viel Expertenwissen vorhanden ist, als ein PKV´ler auf dem Land.

Medizin ist unter dem Strich auch nur ein Handwerk das mit viel Erfahrung und im Austausch it guten Leuten wächst. Und das ist in der Stadt einfach mehr gegeben.

Und nen Termin habe ich bisher auch fast immer bekommen. Wenn es eilig ist, rufe ich halt bei meiner Krankenkasse an, die organisieren dann schon was.

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know-it-all

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

WiWi Gast schrieb am 19.03.2024:

know-it-all schrieb am 19.03.2024:

Dein Denkfehler ist, dass du deine aktuelle Situation auf "später" extrapolierst. Wenn du alt bist, wird aus "alle 3 bis 5 Jahre" eher "alle 3 bis 5 Tage" oder "alle 3 bis 5 Wochen".

Du bist auch im Vertrieb?

Nein! Ist das dein Argumentsstil, alle, die Argumente vorbringen, die dir und deinem anscheinend einseitig GKV-gefärbten Weltbild nicht in den Kram passen, als "Vertriebler" zu verdächtigen?

Und ich kenne durchaus auch alte Leute im Bekanntenkreis, die warten mal eben 2+ Monate auf einen MRT-Termin, trotz akuter Schmerzen.

Bei uns hier als GKVler ca. eine Woche +/- 2 oder 3 Tage.

Wo ist denn "bei uns hier" ? Mit so einer Ortsangabe kann ich nicht viel anfangen. In Düsseldorf ist es jedenfalls bei vielen Ärzten so, dass man mit Privatversicherung "einfach" schneller Termine bekommt, ohne, dass ich mir den Hintern im Wartezimmer wundsitzen muss.

Es gibt da genug unabhängige Vergleiche von Nicht-Vertrieblern, da schneidet die GKV überwiegend besser ab, d.h. dort sind mehr Leistungen inkludiert, welche in der PKV überwiegend fehlen.

Die "unabhängigen" Vergleiche möchte ich gerne mal sehen. Bestand das Testfeld der PKV-Tarife nur aus Basis- oder Einstiegstarifen`?

Riesiger Nachteil. Viele Innovation kommen bei der GKV viel früher oder sind bei PKV-Altverträgen dann gar ganz raus.

Ja klar... Weil die PKV-Versicherungsbedingungen zählen ja nicht konkrete Behandlungsmethoden aus dem letzten Jahrhundert auf, sondern enthalten eben allgemeine Formulierungen, die _natürlich_ (!) auch neue und innovative Behandlungstechniken beinhalten.
Vereinfach gesagt: solange die Behandlung eine GOÄ/GOZ Nummer hat, und nicht explizit in den Versicherungsbedingungen ausgeschlossen ist, wird sie in einem guten Tarif auch bezahlt.

Und man kann als GKVler jederzeit private Leistungen dazukaufen, wenn es irgendwo wirklich medizinisch notwendig wäre. Was zu 99,9% nicht der Fall ist, da die GKV gleichwertig oder besser als die meisten PKV-Verträge bezüglich der Leistung sind. Aber hey, als PKVler hat man jetzt ja immer noch Homöopathie. Das ist doch was, statt richtiger Medizin.

Jetzt hast du mich erwischt. Natürlich bin ich nur in der PKV, weil die auch Homöopathie erstatten.

Was ich noch vergessen hatte:
Zuzahlung in der Apotheke gibt es in der (meiner) PKV auch nicht. Ich zahle zwar zunächst in der Apotheke die ganze Rechnung für's Rezept, aber nach Einreichung wird das komplett erstattet. Der GKV-Versicherte muss immer schön seinen Eigenanteil zahlen.

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

WiWi Gast schrieb am 19.03.2024:

Das stimmt eben leider nicht. Das Problem ist das du theoretisch die Rechnung bei deiner GKV einreichen könntest und sie diese rechtlich zahlen müsste wenn es sich um medizinisch notwendige Leistungen handeln würde, die im GKV Katalog abgebildet sind.

Daher fragt dich jeder reine Privatpraxis, wie du versichert bist und auch bei welcher PKV. Denn käme es zu einer solchen Situation würden die Probleme kriegen, da sie Zahlungen der GKV mangels Zulassung garnicht verarbeiten könnten. Sprech mal mit Ärzten. Die können dir das besser erklären.

Ja, aber du bist Selbstzahler, als hast du eine Rechnung bekommen, die du bezahlen musst. Da steht dein Name darauf und die Inkassofirma kommt dann zu dir nach Hause, wenn du sie nicht zahlst.

Das hat auch niemand bestritten, dass Selbstzahler die Rechnung selber bekommen und zahlen… Ich glaub du hast meinen Beitrag nicht verstanden….

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

know-it-all schrieb am 19.03.2024:

Jetzt hast du mich erwischt. Natürlich bin ich nur in der PKV, weil die auch Homöopathie erstatten.

Was ich noch vergessen hatte:
Zuzahlung in der Apotheke gibt es in der (meiner) PKV auch nicht. Ich zahle zwar zunächst in der Apotheke die ganze Rechnung für's Rezept, aber nach Einreichung wird das komplett erstattet. Der GKV-Versicherte muss immer schön seinen Eigenanteil zahlen.

Das ist doch schön. Homöopathie und 10 Euro auf die Hand. Ein Hoch auf die GKV. Und wenn es dann mal kritisch wird, dann verweigert die PKV die Leistung.

Siehe unter anderem: "Mythos Privatversicherung – verzweifelte Patienten kämpfen um ihr Recht". Siehe unter anderem die zahlreichen Klagen gegen die PKV wegen Verfahren, welche längst bei der GKV bezahlt werden - insb. im Bereich Krebstherapien.

Die PKV ist bei Goodies wie 10 Euro hier, Krankentagegeld dort, Homöopathie oder dem Einbettzimmer. Wenn es um die medizinische Leistungen im Einzelfall geht, ist die PKV der GKV oft hinterher oder bzw. bei der Behandlung von Depressionen (Psychotherapie) einfach dauerhaft schlechter.

Und das ganze ist auch logisch. Wenn eine Uniklinik eine neuartige Therapie anbietet, bringen die 3% echten privatversicherten keinen Umsatz (Beamte haben Beihilfe - die ist tlw. schlechter als GKV/PKV). Wer in Deutschland neuartige Therapien anbietet, der kann 90% nur erreichen, wenn er die GKV anspricht. PKVler fallen da tlw. hinten runter (d.h. manche zahlen es, manche nicht, manche zahlen es nach Klage, ...). In der stationären Behandlung zallt die PKV auch nicht mehr als die GKV, d.h. dem Krankenhaus ist der PKVler nicht lieber. Eher ist es da unsicher, ob es zu Zahlungsausfällen kommt.

Gleiches übrigens bei kleinen Dienstleistern wie Physiotherapeuten. Die bekommen vom Privatpatienten nicht mehr, aber müssen dann das Geld von privat eintreiben (ist ja privater Einzelvertrag mit jedem einzelnen Kunden). Viele lehnen daher Privatversicherte generell ab, weil sie stattdessen einfach das Geld von der Kasse einfordern können und auch erhalten, ohne Zahlungsausfallrisiko oder Mikro-Management von Kleinstkunden.

PKV-Vertriebsfirmen sind knallharte gewinnorientierte Unternehmen. Niedrigpreisige Goodies wie 10 Euro hier, Homöopathie dort und Einzelzimmer oder auch Geld für die Sehhilfe werden erstattet. Wenn die Uniklinik 20.000 Euro für eine Behandlung will, bist du lieber GKV-versichert. Manche PKV erstattet es, manche nicht, manche erst nach Klage und Rechtsstreit. Gleiches bei einer Depression - da hat die GKV mal eben bis zu 27.000 Euro für dich übrig. Die PKV macht bei 2.700 Euro den Cut.

Es ist eben eine Versicherung, die gut zum generieren von Profiten ist. Kleine Goodies werden erstattet, der Kunde fühlt sich wohl. Bei den großen Positionen, welche die GKV anstandslos zahlt, geht es in den Streit - dort entsteht dann der Profit der PKV.

Für mich als Privatkunden wäre es umgekehrt besser. 10 Euro alle paar Jahre - bitte schön. Brille habe ich nicht, sonst zahle ich die 500 Euro alle 5 Jahre selbst. Aber wenn dann mal die Rechnung über 20k-30k kommt, diesen Fall würde ich gerne versichern. Die PKV arbeitet genau anders herum - gut für den Aktienkurs, schlecht für den Kunden.

Zur Rettung des Ganzen: Großteils ist die Versicherung doch eh egal. Ich habe Kettenraucher an Lungenkrebs sterben sehen. Übergewichtige Fleisch-Junkies an Herzinfarkt. Ehemalige Workaholics haben einen Schlaganfall bekommen. Ich kenne keinen Fall, wo die Wahl PKV oder GKV wirklich gesundheitliche Relevanz hatte. In diesen Fällen sind die 10 Euro beim Rezept und die 500 Euro für die Brille vielleicht doch entscheidend für die Wahl GKV oder PKV.

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

Beamte sind keine echten PKVler, die Beihilfe zahlt tlw. sehr mies, unter GKV-Niveau.

Ganz im Gegenteil, der Zauberbaustein heißt Beihilfeergänzungstarif. Für 20-30€/Monat zahlt die PKV auch noch die Differenz zur Beihilfeleistung.
Leistung wie 100% Zahnersatz ist in fast allen Beamtentarifen Standard.

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

Wo ich Recht geben muss: die GKV zahlt tatsächlich für teure Therapien recht anstandslos. Selbst teure Immuntherapien für ein paar 100k werden üblicherweise ganz normal gezahlt. Was natürlich Blödsinn ist, ist dass die PKV das nicht erstattet. Sofern es medizinisch notwendig ist, wird gezahlt und zwar von allen.

Die Unterschiede bei den richtigen Big Tickets, also bspw. Krebsbehandlungen sind recht marginal. Zumindest was Arzt und Medikamente angeht. Bei den Hilfsmitteln sind die GKV dann wieder recht knausrig und man muss sich mit geleasten Krücken rumschlagen.

Auch Hörgeräte etc. werden nur schlecht erstattet. Das kann dann auch gerne mal in die Tausende gehen. Von dem Zahnersatz mal abgesehen, der ist objektiv bei der PKV besser.

Macht ja auch Sinn, dass die Unterschiede nicht so groß sind, kostet ja auch beides fast das gleiche. Dass man den Profit bei der PKV mitbezahlt ist übrigens Unsinn: die meisten PKV sind als VvaG gegründet worden. Da gibt es keine Shareholder, die eine Dividende wollen. Der Rest ist eigentlich nur wirres Geschreibsel, was keinen Bezug zur Realität hat. Dass man einem

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

Nein, nicht im Gegenteil, er hat Recht! Ich habe auch einen Beamtentarif, ergänzt durch diverse Zusatzversicherungen.

Meine Selbstbehalte sind trotzdem relativ hoch. Und Einzelzimmer im Krankenhaus habe ich nicht dabei, dann wäre es noch teurer.

WiWi Gast schrieb am 19.03.2024:

Beamte sind keine echten PKVler, die Beihilfe zahlt tlw. sehr mies, unter GKV-Niveau.

Ganz im Gegenteil, der Zauberbaustein heißt Beihilfeergänzungstarif. Für 20-30€/Monat zahlt die PKV auch noch die Differenz zur Beihilfeleistung.
Leistung wie 100% Zahnersatz ist in fast allen Beamtentarifen Standard.

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

WiWi Gast schrieb am 20.03.2024:

Wo ich Recht geben muss: die GKV zahlt tatsächlich für teure Therapien recht anstandslos. Selbst teure Immuntherapien für ein paar 100k werden üblicherweise ganz normal gezahlt. Was natürlich Blödsinn ist, ist dass die PKV das nicht erstattet. Sofern es medizinisch notwendig ist, wird gezahlt und zwar von allen.

Es gibt hunderte Fälle, die öffentlich bekannt sind, wo eben erst geklagt werden musste. Da gehst du erstmal 100k-200k in Vorleistung und klagst und hoffst, dass es übernommen wird. Viele tausende Fälle sind gar nicht erst öffentlich bekannt und viel werden es dann wahrscheinlich einfach nicht gemacht haben, weil sie gar nicht so hoch in Vorleistung gehen konnten.

Die Unterschiede bei den richtigen Big Tickets, also bspw. Krebsbehandlungen sind recht marginal. Zumindest was Arzt und Medikamente angeht. Bei den Hilfsmitteln sind die GKV dann wieder recht knausrig und man muss sich mit geleasten Krücken rumschlagen.

Yep. Das sind aber die Sachen, für welche ich auch keine Versicherung brauche. Da kaufe ich mir für 50 Euro die besten Krücken, die es gibt.

Auch Hörgeräte etc. werden nur schlecht erstattet. Das kann dann auch gerne mal in die Tausende gehen. Von dem Zahnersatz mal abgesehen, der ist objektiv bei der PKV besser.

Genau, da sag ich auch nichts. Das stimmt schon. Aber ein paar hundert, auch ein paar tausend Euro zahle ich aus der Portokasse. Es geht um die 50k/100k+ Behandlungen, wo die GKV allermindestens gleich gut ist, eher besser.

Macht ja auch Sinn, dass die Unterschiede nicht so groß sind, kostet ja auch beides fast das gleiche. Dass man den Profit bei der PKV mitbezahlt ist übrigens Unsinn: die meisten PKV sind als VvaG gegründet worden. Da gibt es keine Shareholder, die eine Dividende wollen.

Die Allianz dürfte wohl einer der größten Anbieter sein und die machen jedes Jahr gute Gewinne. Dazu kommen noch Vertriebskosten, weil ja kaum einer freiwillig in die PKV geht. PKV und BU sind die Versicherungen mit den höchsten Provisionen, mit Abstand. Wenn du von der AOK zur TK wechselst, fließt da kein Cent Provision.

Dazu braucht es Versicherungsmathematiker und Anlageprofis. Die GKV kalkuliert relativ simpel, bei der PKV muss der Vertrag sich versicherungsmathematisch auf 60-80 Jahre rechnen. Die Altersrückstellungen müssen angelegt werden.

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know-it-all

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

WiWi Gast schrieb am 19.03.2024:

[...] In der stationären Behandlung zallt die PKV auch nicht mehr als die GKV, d.h. dem Krankenhaus ist der PKVler nicht lieber. Eher ist es da unsicher, ob es zu Zahlungsausfällen kommt.

Allein dieser Satz ist so falsch, dass es mühsam ist, sich noch ernsthaft mit deinen übrigen Argumenten auseinanderzusetzen.
Natürlich zahlt die PKV im KH nicht mehr, wenn du einen Tarif wählst, der nur normale "Belegarztbehandlung" und "normale Krankenhausleistungen" versichert. Aber wenn man schon PKV versicht ist, wählt man sinnigerweise einen Tarif mit besseren Leistungen, also mit Wahlarztbehandlung (früher auch landläufig als "Chefarztbehandlung" bezeichnet) und Zwei- oder sogar Einbettzimmer. Dann kann das Krankenhaus selbstverständlich mehr abrechnen, als bei einem GKV-Versicherten. Und bei Krankenhausleistungen wird auch direkt mit der Versicherung verrechnet (zumindest macht das meine PKV so..), d.h. der Versicherte bekommt keine Rechnung und muss nicht (!) in Vorleistung treten, und damit muss das Krankenhaus auch keinen Zahlungsausfall befürchten.

Wenn ich meine, dass ich all das nicht brauche, dann wähle ich das beim Einchecken im Krankenhaus ab, und lande, wenn's schlecht läuft, im Dreibettzimmer, und werde vom jungen Assistenzart behandelt. Aber dann zahlt mir die Versicherung für die nicht in Anspruch genommenen Leistungen ein Krankenhaustagegeld aus. Das sind dann durchaus mehr als nur "10 EUR".
Als GKV-Versicherter kannst du dir diese Leistungen natürlich auch mit einer Zusatzversicherung erkaufen, aber den Tarif zahlst du komplett aus eigener Tasche (ohne AG-Anteil), wohingegen beim privatversicherten Angestellten der AG die Hälfte des Beitrags - auch für Krankenhauswahlleistungen - zahlt.

Es mag sein, dass das alles keine materiellen Beträge sind, wenn man nur mal kurz im Krankenhaus ist (2...3 Tage). Es soll ja aber durchaus Behandlungen geben, für die man auch mal 1 Woche oder länger im Krankenhaus ist, und dann summieren sich die nicht materiellen Einzelbeträge dann doch auf.

Bei Unsicherheiten ob die Versicherung eine bestimmte Leistung erstattet, hilft es übrigens, dass man da vorher einfach mal nachfragt und ggf. einen Heil- und Kostenplan (hier für den Zahnarzt) einreicht, und den sich vorher (!) zusagen lässt. In meinen Versicherungsbedingungen steht auch drin, dass ich das bei bestimmten Behandlungen tun muss.

Wer so naiv ist und meint, dass eine PKV alles vorbehaltlos erstattet, der wird eben auch gelegentlich sein blaues Wunder erleben. Deswegen hilft es schonmal auch die vielen kleingedruckten Seiten in den Versicherungsbedingungen zu lesen und - die wichtigsten Dinge - im Kopf zu behalten oder zumindest vor einer voraussichtlich teuren Behandlung nochmal nachzulesen.
Ein vermeintlicher Vorteil der GKV ist hier natürlich, dass dir der Arzt bereits vorher sagt, dass er dich als GKV-Versicherten nicht behandelt (das schützt vor späteren nicht erstatteten Kosten).
Den PKV-Versicherten behandelt der Artz hingegen erstmal gerne und erst später merkst du dann, dass die Versicherung die Rechnung nicht, oder nicht alle Positionen erstattet.

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

WiWi Gast schrieb am 19.03.2024:

In meinem Fall habe ich alle Arztpraxen im Landkreis abtelefoniert und keinen Termin mit weniger als 4 Monaten Wartezeit bekommen. Das war 2019 und seitdem ist die Lage nicht besser geworden.

Und da haben wir auch schon den Grund gefunden. Du schreibst: Landkreis. Dass es auf dem Land einen Ärztemangel gibt, ist schon lange bekannt. Nicht erst seit gestern. Wir wohnen ja am Stadtrand, habe mir gedacht - eh ich 20 Minuten durch die Stadt tingel, fahr ich 15 Minuten auswärts, habe einen Parkplatz und dort wird bestimmt nicht viel los sein - Land stirbt ja aus. Schwerer Fehler! Das Land stirbt zwar aus, die Ärzte aber noch viel schwerer. Während in der Stadt die Ärzte um die Patienten konkurrieren und offensichtlich viele Praxen keine gute Auslastung haben, ist es auf dem Land genau anders herum. Da fährt der halbe Landkreis zu der einen, verbliebenen Praxis.

Dass du aus dem Wort "Landkreis" auf "Leben auf dem Land" schließt ist bezeichnend. Der Landkreis hat 400k Einwohner und grenzt direkt an eine deutsche Großstadt. Noch dazu ist es einer der wohlhabendsten Landkreise Deutschlannds inlusive DAX40 Standort, einigen US Firmen und mehreren Hidden Champions. Ich habe über Einzelpraxen und Praxisgemeinschaften über 20 relevante Fachärzte angefragt. Das was du sagst trifft also in keiner Weise zu. Vielleicht hast du ja auch einfach das Glück, dass bei dir aus irgendeinem Grund überproportional viele kassenärztliche Sitze sind (vielleicht wohnst du ja Nahe einem Universitätsklinikum + Uni mit medizinischer Fakultät?)

Davon abgesehen werden die Kassensitze von der kassenärztlichen Gemeinschaft festgelegt. Dabei ist 1 Sitz = 1 Arzt egal ob der 100, 50 oder 20% arbeitet. Das führt logischerweise in den letzten Jahren zu immer mehr Problemen da auch bei den Ärzten Teilzeit häufiger wird. Zusätzlich dazu gibt es kaum neue Sitze bei einer alternden Gesellschaft die entsprechend wesentlich mehr Bedarf an Ärzten hat.

Ich zahle de facto aktuell schon deutlich mehr für die PKV als für die GKV da ich meine Kinder mitversichern muss, aber das ist es mir einfach wert und die Qualität ist spürbar höher!

Ich denke mal, als GKVler in der Stadt hat man eine bessere Qualität als der PKVler auf dem Dorf. Deine Terminprobleme hast du ja bereits beschrieben, aber die besten Ärzte suchen sich auch einfach die Städte als Lebensmittelpunkt aus. Ähnlich wie bei vielen Lehrern - alle wollen in die Stadt, obwohl sie auf dem Dorf genauso viel verdienen.

Du denkst und glorifizierst das GKV System, weil es scheinbar in deinem Ort genügend Ärzte gibt. In 90% des Landes trifft das nicht zu und fast jedem sind die gravierenden Probleme bekannt.

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

WiWi Gast schrieb am 20.03.2024:

Wo ich Recht geben muss: die GKV zahlt tatsächlich für teure Therapien recht anstandslos. Selbst teure Immuntherapien für ein paar 100k werden üblicherweise ganz normal gezahlt. Was natürlich Blödsinn ist, ist dass die PKV das nicht erstattet. Sofern es medizinisch notwendig ist, wird gezahlt und zwar von allen.

Es gibt hunderte Fälle, die öffentlich bekannt sind, wo eben erst geklagt werden musste. Da gehst du erstmal 100k-200k in Vorleistung und klagst und hoffst, dass es übernommen wird. Viele tausende Fälle sind gar nicht erst öffentlich bekannt und viel werden es dann wahrscheinlich einfach nicht gemacht haben, weil sie gar nicht so hoch in Vorleistung gehen konnten.

Die Unterschiede bei den richtigen Big Tickets, also bspw. Krebsbehandlungen sind recht marginal. Zumindest was Arzt und Medikamente angeht. Bei den Hilfsmitteln sind die GKV dann wieder recht knausrig und man muss sich mit geleasten Krücken rumschlagen.

Yep. Das sind aber die Sachen, für welche ich auch keine Versicherung brauche. Da kaufe ich mir für 50 Euro die besten Krücken, die es gibt.

Auch Hörgeräte etc. werden nur schlecht erstattet. Das kann dann auch gerne mal in die Tausende gehen. Von dem Zahnersatz mal abgesehen, der ist objektiv bei der PKV besser.

Genau, da sag ich auch nichts. Das stimmt schon. Aber ein paar hundert, auch ein paar tausend Euro zahle ich aus der Portokasse. Es geht um die 50k/100k+ Behandlungen, wo die GKV allermindestens gleich gut ist, eher besser.

Macht ja auch Sinn, dass die Unterschiede nicht so groß sind, kostet ja auch beides fast das gleiche. Dass man den Profit bei der PKV mitbezahlt ist übrigens Unsinn: die meisten PKV sind als VvaG gegründet worden. Da gibt es keine Shareholder, die eine Dividende wollen.

Die Allianz dürfte wohl einer der größten Anbieter sein und die machen jedes Jahr gute Gewinne. Dazu kommen noch Vertriebskosten, weil ja kaum einer freiwillig in die PKV geht. PKV und BU sind die Versicherungen mit den höchsten Provisionen, mit Abstand. Wenn du von der AOK zur TK wechselst, fließt da kein Cent Provision.

Dazu braucht es Versicherungsmathematiker und Anlageprofis. Die GKV kalkuliert relativ simpel, bei der PKV muss der Vertrag sich versicherungsmathematisch auf 60-80 Jahre rechnen. Die Altersrückstellungen müssen angelegt werden.

Seltsam. Ich habe noch nie gehört, dass auch nur eine deiner Behauptungen oder Szenarien irgendwo in meinem Bekanntenkreis, in dem es wirklich viele PKV-Versicherte gibt, je vorgekommen ist. Niemand muss sechsstellige Rechnungen vorstrecken, sobald eine Rechnung mehr als 4-5k beträgt, haben alle mir bekannten PKVen eine Direktabrechnung mti dem Rechnungssteller vereinbart (ich weiß es es erster Hand von Axa/DBV, Debeka und Signal, beim Rest sicher ebenso).

Eine enge Freundin ist Oberärztin an einer Uniklinik und von ihr habe ich genau gegenteilige Berichte zu dir. Die Privatpatienten sind ein wirtschaftlicher Faktor, der alleine aufgrund der Tatsache, dass bei ihnen fast immer der 3,5fache GOÄ-Satz mit knapper Begründung abgerechnet wird, für die KH-Finanzen erheblich ist.

Die PKV erstattet durch die Bank höhere Sätze als die GKV, die häufig bei 2,3fach begrenzt ist bzw. den Rest dann zusätzlich in Rechnung stellt. Aus diesem Grund haben Privatversicherte immer ein höheres Standing in Krankenhäusern oder Praxen, ganz einfach, weil sie für vergleichbare Behandlungen mehr Geld bringen. Die Erkenntnis ist nun wahrlich nicht neu.
Die Behauptung, PKVen bezahlen nur Goodies und sparen stattdessen bei kostspieligen Behandlungen oder gar die Unterstellung, Privatpatienten würden wegen Gefahr des Zahlungsausfalls ungern in Krankenhäusern gesehen, sind nur eines: Märchen.

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

Es gibt extrem unterschiedliche Private Krankenversicherungen und Tarife, daher kommen hier ja auch so verschiedene Annahmen und Erfahrungen raus. Dabei ist aber ganz klar bei Leistungen / Zahlungsbereitschaft der PKV:

Gute PKV > GKV > Schlechte PKV

Die Beihilfe ist im Mittel wohl etwa auf GKV-Niveau, vielleicht sogar etwas schwächer. Vernünftige PKV decken aber definitiv deutlich mehr ab als die GKV.

Außerdem sind PKV und GKV nur ähnlich teuer für Gutverdiener. Die GKV hat Einnahmen von knapp 4k€ je Versichertem (inkl. Kinder), das liegt definitiv unterhalb des PKV-Niveaus.

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AlexHH

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

WiWi Gast schrieb am 19.03.2024:

know-it-all schrieb am 19.03.2024:

Jetzt hast du mich erwischt. Natürlich bin ich nur in der PKV, weil die auch Homöopathie erstatten.

Was ich noch vergessen hatte:
Zuzahlung in der Apotheke gibt es in der (meiner) PKV auch nicht. Ich zahle zwar zunächst in der Apotheke die ganze Rechnung für's Rezept, aber nach Einreichung wird das komplett erstattet. Der GKV-Versicherte muss immer schön seinen Eigenanteil zahlen.

Das ist doch schön. Homöopathie und 10 Euro auf die Hand. Ein Hoch auf die GKV. Und wenn es dann mal kritisch wird, dann verweigert die PKV die Leistung.

Siehe unter anderem: "Mythos Privatversicherung – verzweifelte Patienten kämpfen um ihr Recht". Siehe unter anderem die zahlreichen Klagen gegen die PKV wegen Verfahren, welche längst bei der GKV bezahlt werden - insb. im Bereich Krebstherapien.

Die PKV ist bei Goodies wie 10 Euro hier, Krankentagegeld dort, Homöopathie oder dem Einbettzimmer. Wenn es um die medizinische Leistungen im Einzelfall geht, ist die PKV der GKV oft hinterher oder bzw. bei der Behandlung von Depressionen (Psychotherapie) einfach dauerhaft schlechter.

Und das ganze ist auch logisch. Wenn eine Uniklinik eine neuartige Therapie anbietet, bringen die 3% echten privatversicherten keinen Umsatz (Beamte haben Beihilfe - die ist tlw. schlechter als GKV/PKV). Wer in Deutschland neuartige Therapien anbietet, der kann 90% nur erreichen, wenn er die GKV anspricht. PKVler fallen da tlw. hinten runter (d.h. manche zahlen es, manche nicht, manche zahlen es nach Klage, ...). In der stationären Behandlung zallt die PKV auch nicht mehr als die GKV, d.h. dem Krankenhaus ist der PKVler nicht lieber. Eher ist es da unsicher, ob es zu Zahlungsausfällen kommt.

Gleiches übrigens bei kleinen Dienstleistern wie Physiotherapeuten. Die bekommen vom Privatpatienten nicht mehr, aber müssen dann das Geld von privat eintreiben (ist ja privater Einzelvertrag mit jedem einzelnen Kunden). Viele lehnen daher Privatversicherte generell ab, weil sie stattdessen einfach das Geld von der Kasse einfordern können und auch erhalten, ohne Zahlungsausfallrisiko oder Mikro-Management von Kleinstkunden.

PKV-Vertriebsfirmen sind knallharte gewinnorientierte Unternehmen. Niedrigpreisige Goodies wie 10 Euro hier, Homöopathie dort und Einzelzimmer oder auch Geld für die Sehhilfe werden erstattet. Wenn die Uniklinik 20.000 Euro für eine Behandlung will, bist du lieber GKV-versichert. Manche PKV erstattet es, manche nicht, manche erst nach Klage und Rechtsstreit. Gleiches bei einer Depression - da hat die GKV mal eben bis zu 27.000 Euro für dich übrig. Die PKV macht bei 2.700 Euro den Cut.

Es ist eben eine Versicherung, die gut zum generieren von Profiten ist. Kleine Goodies werden erstattet, der Kunde fühlt sich wohl. Bei den großen Positionen, welche die GKV anstandslos zahlt, geht es in den Streit - dort entsteht dann der Profit der PKV.

Für mich als Privatkunden wäre es umgekehrt besser. 10 Euro alle paar Jahre - bitte schön. Brille habe ich nicht, sonst zahle ich die 500 Euro alle 5 Jahre selbst. Aber wenn dann mal die Rechnung über 20k-30k kommt, diesen Fall würde ich gerne versichern. Die PKV arbeitet genau anders herum - gut für den Aktienkurs, schlecht für den Kunden.

Zur Rettung des Ganzen: Großteils ist die Versicherung doch eh egal. Ich habe Kettenraucher an Lungenkrebs sterben sehen. Übergewichtige Fleisch-Junkies an Herzinfarkt. Ehemalige Workaholics haben einen Schlaganfall bekommen. Ich kenne keinen Fall, wo die Wahl PKV oder GKV wirklich gesundheitliche Relevanz hatte. In diesen Fällen sind die 10 Euro beim Rezept und die 500 Euro für die Brille vielleicht doch entscheidend für die Wahl GKV oder PKV.

Also ich bin ebenfalls in der GKV bei der SECURVITA BKK und die bezahlt auch die Behandlung bei zugelassenen Ärzten und dazu noch im Rahmen die. (Arzneimittel der besonderen Therapierichtungen)

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

WiWi Gast schrieb am 20.03.2024:

Aus diesem Grund haben Privatversicherte immer ein höheres Standing in Krankenhäusern oder Praxen, ganz einfach, weil sie für vergleichbare Behandlungen mehr Geld bringen. Die Erkenntnis ist nun wahrlich nicht neu.

Genau, das ist die Denke der PKVler. Dementsprechend treten PKV-Patienten auch im KH auf ("Warum muss ich solange warten?" usw.). Im KH gilt das Notfallprinzip, da müssen die PKV-Patienten Geduld haben, wie jeder andere Patient auch und nein, es wird kein Patient sterben gelassen, damit der PKVler nicht warten muss.

Klar abrechnet werden natürlich die Extras bei den PKVlern, die optional sind, denn die notwendigen Leistungen werden in der GKV abgedeckt.

Also einfach mal von dem Vertriebsgerede der PKVen wieder auf den Boden der Realität kommen, nein der PKVler ist nicht der König, dem jeder Arzt die Schuhe putzen oder das Krankenhauspersonal fürstlich behandeln muss.

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

WiWi Gast schrieb am 20.03.2024:

Aus diesem Grund haben Privatversicherte immer ein höheres Standing in Krankenhäusern oder Praxen, ganz einfach, weil sie für vergleichbare Behandlungen mehr Geld bringen. Die Erkenntnis ist nun wahrlich nicht neu.

Genau, das ist die Denke der PKVler. Dementsprechend treten PKV-Patienten auch im KH auf ("Warum muss ich solange warten?" usw.). Im KH gilt das Notfallprinzip, da müssen die PKV-Patienten Geduld haben, wie jeder andere Patient auch und nein, es wird kein Patient sterben gelassen, damit der PKVler nicht warten muss.

Klar abrechnet werden natürlich die Extras bei den PKVlern, die optional sind, denn die notwendigen Leistungen werden in der GKV abgedeckt.

Also einfach mal von dem Vertriebsgerede der PKVen wieder auf den Boden der Realität kommen, nein der PKVler ist nicht der König, dem jeder Arzt die Schuhe putzen oder das Krankenhauspersonal fürstlich behandeln muss.

Bei Notfällen werden zum Glück alle Patienten, egal ob GKV oder PKV, gleich behandelt.
Der Unterschied wird eher bei geplanten Eingriffen zum Tragen kommen. Da gilt PKV>GKV, weil PKV höher abgerechnet werden kann. Krankenhäuser verdienen das meiste Geld mit geplanten OPs, nicht mit Notfallversorgung.
Daher ist die fürstliche Anspruchshaltung der PKVler begründet und nachvollziehbar, aber moralisch natürlich verwerflich.

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

WiWi Gast schrieb am 20.03.2024:

Bei Notfällen werden zum Glück alle Patienten, egal ob GKV oder PKV, gleich behandelt.

Es geht darum, dass Notfälle prio haben und da ist es dem Personal egal, ob ein GKV oder PKV Patient, der zu einem Regeltermin kommt, mal eben warten muss. Man muss auch dazu, es bricht dem PKVler kein Zacken aus der Krone, aber das ist eben die Erwartungshaltung, die von der PKV-Versicherung geweckt wird.

Der Unterschied wird eher bei geplanten Eingriffen zum Tragen kommen. Da gilt PKV>GKV, weil PKV höher abgerechnet werden kann. Krankenhäuser verdienen das meiste Geld mit geplanten OPs, nicht mit Notfallversorgung.

Siehe oben, Prio 1 ist die medizinische Notwendigkeit.

Daher ist die fürstliche Anspruchshaltung der PKVler begründet und nachvollziehbar, aber moralisch natürlich verwerflich.

Nein, es ist lediglich das Marketing der PKV-Versicherer, die genau dies vermitteln. Genauso, wie mit dem Einzelzimmer Zusatzbaustein, ich meine, es gibt zig Patienten, die das haben. Da müsste das Krankenhaus ein komplexes Zimmer-Management einrichten um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Daher, Pech, wenn kein Einzelzimmer frei ist, Pech!

Was will denn der PKVler machen? Das KH verklagen? Das Personal zwingen, ihn in ein EZ zu bringen?

Außerdem kann ich mir vorstellen, dass die Verträge eher in Richtung "falls ein EZ verfügbar ist usw." und nicht "ein EZ muss dem Patient zwingend vom KH zur Verfügung gestellt werden, sonst kann das KH verklagt werden.", gehen.

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know-it-all

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

WiWi Gast schrieb am 20.03.2024:

Es geht darum, dass Notfälle prio haben und da ist es dem Personal egal, ob ein GKV oder PKV Patient, der zu einem Regeltermin kommt, mal eben warten muss. Man muss auch dazu, es bricht dem PKVler kein Zacken aus der Krone, aber das ist eben die Erwartungshaltung, die von der PKV-Versicherung geweckt wird.

Hat dir ein Privatversicherter irgendwann mal einen einen Platz im KH weggeschnappt, oder warum hast du solche Aggressionen?

Außerdem kann ich mir vorstellen, dass die Verträge eher in Richtung "falls ein EZ verfügbar ist usw." und nicht "ein EZ muss dem Patient zwingend vom KH zur Verfügung gestellt werden, sonst kann das KH verklagt werden.", gehen.

Ist doch nicht so schwer zu verstehen: Du gibst beim Checkin ins KH an, ob/dass du ein EZ möchtest (und bereit bist dafür zu zahlen bzw. deine Versicherung). Wenn das KH dir keins anbieten kann, dann werden sie dir das dann schon sagen, und es dann auch nicht in Rechnung stellen. Da die Versicherung dann weniger ans KH zahlen muss, zahlt sie dem Versicherten typischerweise einen Teil des gesparten Betrages als Krankenhaustagegeld aus.

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

WiWi Gast schrieb am 20.03.2024:

Bei Notfällen werden zum Glück alle Patienten, egal ob GKV oder PKV, gleich behandelt.

Es geht darum, dass Notfälle prio haben und da ist es dem Personal egal, ob ein GKV oder PKV Patient, der zu einem Regeltermin kommt, mal eben warten muss. Man muss auch dazu, es bricht dem PKVler kein Zacken aus der Krone, aber das ist eben die Erwartungshaltung, die von der PKV-Versicherung geweckt wird.

Der Unterschied wird eher bei geplanten Eingriffen zum Tragen kommen. Da gilt PKV>GKV, weil PKV höher abgerechnet werden kann. Krankenhäuser verdienen das meiste Geld mit geplanten OPs, nicht mit Notfallversorgung.

Siehe oben, Prio 1 ist die medizinische Notwendigkeit.

Daher ist die fürstliche Anspruchshaltung der PKVler begründet und nachvollziehbar, aber moralisch natürlich verwerflich.

Nein, es ist lediglich das Marketing der PKV-Versicherer, die genau dies vermitteln. Genauso, wie mit dem Einzelzimmer Zusatzbaustein, ich meine, es gibt zig Patienten, die das haben. Da müsste das Krankenhaus ein komplexes Zimmer-Management einrichten um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Daher, Pech, wenn kein Einzelzimmer frei ist, Pech!

Was will denn der PKVler machen? Das KH verklagen? Das Personal zwingen, ihn in ein EZ zu bringen?

Außerdem kann ich mir vorstellen, dass die Verträge eher in Richtung "falls ein EZ verfügbar ist usw." und nicht "ein EZ muss dem Patient zwingend vom KH zur Verfügung gestellt werden, sonst kann das KH verklagt werden.", gehen.

Ein Krankenhaus ist aber nunmal nicht ständig mit Notfällen gefüllt und so lange zu warten bis man ein Notfall ist nur um priorität zu bekommen ist auch lächerlich.

Als ich GKV verichert war konnte ich nicht zum Arzt als ich musste (sehr starke Schmerzen im Bauch). Ich habe dann angeboten selbst zu zahlen und konnte tatsächlich so noch am selben Tag einen Termin bekommen.
Das hat mich dazu motiviert im Studium reinzuhauen um möglichst schnelk in die PKV zu kommen, was auch geklappt hat.

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

Im Krankenhaus, auch bei Nicht-Notfällen, zahlt die PKV nicht mehr als die GKV. Dem Krankenhaus geht es daher nicht um den Gewinn je Fall, sondern um Umsatzvolumen. Daher haben die großen GKVs wie etwa die TK dort spezielle Verträge und daher Priorität. Alleine die TK bringt einem Krankenhaus mehr Umsatzvolumen als alle PKVs in Summe zusammen.

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know-it-all

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

WiWi Gast schrieb am 21.03.2024:

Im Krankenhaus, auch bei Nicht-Notfällen, zahlt die PKV nicht mehr als die GKV.

Wie oft möchtest du diese Falschbehauptung jetzt eigentlich noch wiederholen?
Richtig ist: hat man in der PKV (oder per Zusatzversicherung) Wahlleistungen ("Chefarzt", Einzel- oder Doppelzimmer) versichert und nimmt diese für den Aufenthalt in Anspruch, dann rechnet das Krankenhaus natürlich pro Fall/Patient deutlich mehr ab, im Vergleich mit einem GKV-Patienten und dessen "Regelleistungen".

Wenn es so wäre, dass kein Unterschied zwischen Privat- und GKV-versicherten Patienten besteht, dann erklär doch mal bitte, warum es überhaupt eine (kostenpflichtige) Krankenhauszusatzversicherung für GKV-Versicherte gibt!

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know-it-all

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

WiWi Gast schrieb am 21.03.2024:

Alleine die TK bringt einem Krankenhaus mehr Umsatzvolumen als alle PKVs in Summe zusammen.

Ergänzend zu meinem vorherigen Beitrag:
Ja die (meisten) Krankenhäuser können ohne das Volumen der GKV-Versicherten natürlich auch nicht exisitieren und benötigen diese Patientenmenge folglich auch. Das bestreitet ja keiner, aber es geht ja um eine Entscheidungssituation und die Frage wer bei Knappheit den Vorzug bekommt:

In einem vereinfachten Gedankenspiel/Szenario, in dem ein Krankenhaus noch genau ein Bett frei hat, und es handelt sich nicht um einen Notfall, stehen zwei potentielle Kandidaten zur Belegung dieses Betts bereit:

  1. ein GKV-Versicherter für den nur die Regelleistungen abgerechnet werden können, ggf. aufgrund von Großkundenkonditionen (TK) sogar noch etwas weniger.
  2. ein PKV-Versicherter für den darüberhinaus auch Wahlleistungen abgerechnet werden können.

Preisfrage: Für welchen Patienten wird sich das Krankenhaus wahrscheinlich entscheiden ?
(kleiner Lösungstipp: ein Krankenhaus arbeitet auch nach ökonomischen Prinzipien und gewinnorientiert).

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

Völliger Unsinn, die GKV zahlt bei stationären Aufenthalt nur die Fallpauschale. Das inkludiert die Behandlung durch den Diensthabenden Arzt, wer auch immer das ist. Bei der PKV wird, sofern im Tarif enthalten, auch die Behandlung durch Spezialisten bezahlt, die nicht für die Pauschale behandeln (Wahlarzt). Meine PKV zahlt beispielsweise auch die Behandlung oberhalb der Höchstsätze der GOÄ bei stationären Aufenthalt. Die gesonderten Honorarvereinbarungen können ein Vielfaches von dem sein, was über die Fallpauschale bezahlt wird. Einzelzimmer kommt da natürlich on top.

Selbst wenn beim PKV nur die Pauschalen bezahlt werden, dann hat natürlich der GKV Patient trotzdem keine höhere Prio, selbst wenn er bei der GKV versichert ist, die 70% der Patienten des KH ausmachen. Kein KH schließt Volumenverträge mit GKV ab, wie bspw. die garantierte Lieferung von 2000 Bypass-OPs pro Jahr oder wie stellst du dir das vor?

WiWi Gast schrieb am 21.03.2024:

Im Krankenhaus, auch bei Nicht-Notfällen, zahlt die PKV nicht mehr als die GKV. Dem Krankenhaus geht es daher nicht um den Gewinn je Fall, sondern um Umsatzvolumen. Daher haben die großen GKVs wie etwa die TK dort spezielle Verträge und daher Priorität. Alleine die TK bringt einem Krankenhaus mehr Umsatzvolumen als alle PKVs in Summe zusammen.

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

WiWi Gast schrieb am 20.03.2024:

Nein, es ist lediglich das Marketing der PKV-Versicherer, die genau dies vermitteln. Genauso, wie mit dem Einzelzimmer Zusatzbaustein, ich meine, es gibt zig Patienten, die das haben. Da müsste das Krankenhaus ein komplexes Zimmer-Management einrichten um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Daher, Pech, wenn kein Einzelzimmer frei ist, Pech!

Was will denn der PKVler machen? Das KH verklagen? Das Personal zwingen, ihn in ein EZ zu bringen?

Außerdem kann ich mir vorstellen, dass die Verträge eher in Richtung "falls ein EZ verfügbar ist usw." und nicht "ein EZ muss dem Patient zwingend vom KH zur Verfügung gestellt werden, sonst kann das KH verklagt werden.", gehen.

Kollege, wir drehen uns jetzt im Kreis mit deiner Argumentation. Du willst halt unbedingt einen PKV-Versicherten davon überzeugen, dass die GKV in deinen von dir genannten individuellen Beispielen gleichwertig ist. Das mag auch sein, aber es ist nicht das Gesamtbild.

Ja, wenn ich als Notfall in ein Krankenhaus eingeliefert werden, ist mir mein Versicherungsstatus doch tatsächlich auch egal. Wie häufig kommt das vor? Und was sollen diese "hunderte" von Fällen sein, wo die PKV nicht zahlt? Praktischerweise lässt man die Referenz dann auch direkt weg.

Es reden hier alle PKV-Versicherte von den regelmäßigen Annehmlichkeiten, die mit das Leben als Versicherter erleichtert. Es ist mir egal, ob ich "im Notfall" auch sofort einen Arzttermin in der GKV bekomme. Wie viele von meinen Arztterminen sind "Notfall"? Vielleicht <10%. Es sind Kontrolle, Vorsorge, oder Wehwehchen, die man alle paar Jahre mal angehen muss, oder wo man einen Rat benötigt. Und in diesen Fällen hilft die PKV mit ihrem Abrechnungssystem nun mal.

Es ist mir vollkommen egal, ob ich einen Anspruch auf ein Einzelzimmer habe. Aber es ist mir nicht egal, ob ich in den nächsten vier Tagen oder vier Monaten zum Dermatologen komme.

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

WiWi Gast schrieb am 24.03.2024:

Nein, es ist lediglich das Marketing der PKV-Versicherer, die genau dies vermitteln. Genauso, wie mit dem Einzelzimmer Zusatzbaustein, ich meine, es gibt zig Patienten, die das haben. Da müsste das Krankenhaus ein komplexes Zimmer-Management einrichten um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Daher, Pech, wenn kein Einzelzimmer frei ist, Pech!

Was will denn der PKVler machen? Das KH verklagen? Das Personal zwingen, ihn in ein EZ zu bringen?

Außerdem kann ich mir vorstellen, dass die Verträge eher in Richtung "falls ein EZ verfügbar ist usw." und nicht "ein EZ muss dem Patient zwingend vom KH zur Verfügung gestellt werden, sonst kann das KH verklagt werden.", gehen.

Kollege, wir drehen uns jetzt im Kreis mit deiner Argumentation. Du willst halt unbedingt einen PKV-Versicherten davon überzeugen, dass die GKV in deinen von dir genannten individuellen Beispielen gleichwertig ist. Das mag auch sein, aber es ist nicht das Gesamtbild.

Ja, wenn ich als Notfall in ein Krankenhaus eingeliefert werden, ist mir mein Versicherungsstatus doch tatsächlich auch egal. Wie häufig kommt das vor? Und was sollen diese "hunderte" von Fällen sein, wo die PKV nicht zahlt? Praktischerweise lässt man die Referenz dann auch direkt weg.

Es reden hier alle PKV-Versicherte von den regelmäßigen Annehmlichkeiten, die mit das Leben als Versicherter erleichtert. Es ist mir egal, ob ich "im Notfall" auch sofort einen Arzttermin in der GKV bekomme. Wie viele von meinen Arztterminen sind "Notfall"? Vielleicht <10%. Es sind Kontrolle, Vorsorge, oder Wehwehchen, die man alle paar Jahre mal angehen muss, oder wo man einen Rat benötigt. Und in diesen Fällen hilft die PKV mit ihrem Abrechnungssystem nun mal.

Es ist mir vollkommen egal, ob ich einen Anspruch auf ein Einzelzimmer habe. Aber es ist mir nicht egal, ob ich in den nächsten vier Tagen oder vier Monaten zum Dermatologen komme.

Sogar 10% sind eine Übertreibung. In meinem 34 Jahren gab es einen einzigen Notfall.

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

Doofe Frage:
Angenommen ich gehe zum Arzt, sag den ich wäre Privatpatient (akutes Leiden, etc. damit die Vorteile des privatpatienten abstauben kann) und zahle die Rechnung auch selber. Kann ich später die Rechnung einfach bei der GKV einreichen und die zahlen halt ihren GKV Satz an mich und ich bleibe auf meinen „Anteil“ einfach hängen ?
Ich hätte mit der Variante übrigens gar kein Problem.

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

WiWi Gast schrieb am 02.04.2024:

Doofe Frage:
Angenommen ich gehe zum Arzt, sag den ich wäre Privatpatient (akutes Leiden, etc. damit die Vorteile des privatpatienten abstauben kann) und zahle die Rechnung auch selber. Kann ich später die Rechnung einfach bei der GKV einreichen und die zahlen halt ihren GKV Satz an mich und ich bleibe auf meinen „Anteil“ einfach hängen ?
Ich hätte mit der Variante übrigens gar kein Problem.

Leider nein, wenn dann darf die GKV nur mit dem Arzt abrechnen. Wenn der aber keine Kassenzulassung hat wird er Probleme kriegen wenn er dich als GKV Patient behandelt hat und es sich bei der Behandlung um solche gehandelt hatte, die er auch hätte abrechnen können. Wenn du den Arzt bzgl deines Versicherungsstatus anlügst und einfach selbst zahlst kann es gut gehen würde ich aber auf Dauer nicht machen wollen.

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

WiWi Gast schrieb am 02.04.2024:

Doofe Frage:
Angenommen ich gehe zum Arzt, sag den ich wäre Privatpatient (akutes Leiden, etc. damit die Vorteile des privatpatienten abstauben kann) und zahle die Rechnung auch selber. Kann ich später die Rechnung einfach bei der GKV einreichen und die zahlen halt ihren GKV Satz an mich und ich bleibe auf meinen „Anteil“ einfach hängen ?
Ich hätte mit der Variante übrigens gar kein Problem.

Joa, das glaube ich dir sofort, dass du kein Problem hast.
Die GKV ist allerdings ein Unternehmen wie jedes andere, mit dem du einen Vertrag hast. Das Prüfen und Erstatten von Selbstzahlerrechnungen verursacht allerdings interne Kosten. Also, wenn das nicht Vertragsbestandteil ist, warum sollte das die GKV für dich machen?

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

WiWi Gast schrieb am 02.04.2024:

Doofe Frage:
Angenommen ich gehe zum Arzt, sag den ich wäre Privatpatient (akutes Leiden, etc. damit die Vorteile des privatpatienten abstauben kann) und zahle die Rechnung auch selber. Kann ich später die Rechnung einfach bei der GKV einreichen und die zahlen halt ihren GKV Satz an mich und ich bleibe auf meinen „Anteil“ einfach hängen ?
Ich hätte mit der Variante übrigens gar kein Problem.

Nein und da reden wir dann auch von Beträgen wie 17€ bei einer 300€ Rechnung etc. da kann man sich den Versuch schon sparen.

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Voice of Reason

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

Natürlich kannst du zum Arzt gehen und sagen, dass Du Selbstzahler bist.
Und natürlich kannst Du danach versuchen, etwas bei Deiner GKV einzureichen.
Ob und wieviel Du da dann aber überhaupt irgendwas erstattet bekommst, ist eine ganz andere Frage.

WiWi Gast schrieb am 02.04.2024:

Doofe Frage:
Angenommen ich gehe zum Arzt, sag den ich wäre Privatpatient (akutes Leiden, etc. damit die Vorteile des privatpatienten abstauben kann) und zahle die Rechnung auch selber. Kann ich später die Rechnung einfach bei der GKV einreichen und die zahlen halt ihren GKV Satz an mich und ich bleibe auf meinen „Anteil“ einfach hängen ?
Ich hätte mit der Variante übrigens gar kein Problem.

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know-it-all

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

Voice of Reason schrieb am 02.04.2024:

Und natürlich kannst Du danach versuchen, etwas bei Deiner GKV einzureichen.
Ob und wieviel Du da dann aber überhaupt irgendwas erstattet bekommst, ist eine ganz andere Frage.

Die GKV haben doch sicher Standardprozesse für Abrechnungen (und dies erfolgt eigentlich immer direkt mit dem Arzt, denke ich). Deswegen würde ich eher nicht davon ausgehen, dass die GKV etwas mit einer Rechnung anfangen kann, die ein Versicherter direkt einreicht. Aber man kann's natürlich gerne versuchen ;-)

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

Dafür gibt es das Kostenerstattungsverfahren.

Noch wenige Kassen bieten einen Wahltarif Kostenerstattung an, der den Eigenanteil in solchen Fällen minimiert.

Siehe z.B.:
https://www.knappschaft.de/DE/VersicherungBeitraege/Wahltarife/Kostenerstattung/Node.html

Wichtig ist aber, dass weiterhin nur GKV-Leistungrn bezahlt werden, d.h. der Leistungskatalog bleibt der selbe.

Ich habe es lange genutzt im ambulanten Bereich (nicht Zahnarzt) und war zufrieden. Man kann als PKV Patient beim Arzt auftreten und bekommt den größten Teil bezahlt...

Voice of Reason schrieb am 02.04.2024:

Natürlich kannst du zum Arzt gehen und sagen, dass Du Selbstzahler bist.
Und natürlich kannst Du danach versuchen, etwas bei Deiner GKV einzureichen.
Ob und wieviel Du da dann aber überhaupt irgendwas erstattet bekommst, ist eine ganz andere Frage.

WiWi Gast schrieb am 02.04.2024:

Doofe Frage:
Angenommen ich gehe zum Arzt, sag den ich wäre Privatpatient (akutes Leiden, etc. damit die Vorteile des privatpatienten abstauben kann) und zahle die Rechnung auch selber. Kann ich später die Rechnung einfach bei der GKV einreichen und die zahlen halt ihren GKV Satz an mich und ich bleibe auf meinen „Anteil“ einfach hängen ?
Ich hätte mit der Variante übrigens gar kein Problem.

antworten
WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

WiWi Gast schrieb am 02.04.2024:

Doofe Frage:
Angenommen ich gehe zum Arzt, sag den ich wäre Privatpatient (akutes Leiden, etc. damit die Vorteile des privatpatienten abstauben kann) und zahle die Rechnung auch selber. Kann ich später die Rechnung einfach bei der GKV einreichen und die zahlen halt ihren GKV Satz an mich und ich bleibe auf meinen „Anteil“ einfach hängen ?
Ich hätte mit der Variante übrigens gar kein Problem.

Die GKV zahlt macimal den einfachen Betrag.vDeine Rechnung wird wahrscheinlich der 3,5x Betrag sein, 2,5/3,5 zahlst du dann noch selbst, wenn es überhaupt klappt...

antworten
know-it-all

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

WiWi Gast schrieb am 03.04.2024:

Die GKV zahlt macimal den einfachen Betrag.vDeine Rechnung wird wahrscheinlich der 3,5x Betrag sein, 2,5/3,5 zahlst du dann noch selbst, wenn es überhaupt klappt...

Die Überlegung geht in die richtige Richtung.
Allerdings werden nicht alle Rechnungspositionen mit Faktor 3,5 berechnet. "Nebenleistungen" zur eigentlichen Behandlung durch den Arzt wie Beratung oder auch die durch die angestellten Mitarbeiter durchgeführten Leistungen werden i.d.R. (zumindest in meiner Wahrnehmung unserer privaten Arztrechnungen) mit Faktor 1,8 oder 2,3 berechnet. Und formal muss der Arzt natürlich auch einen driftigen Grund haben, einen Faktor von 3,5 anzusetzen. Das kommt also tatsächlich nicht in allen Rechnungen vor, sondern eher "gelegentlich" - zumindest bei "Routinebehandlungen".
Der gewichtete Durchschnittsfaktor der Gesamtrechnung dürfte somit - meine Schätzung - im Bereich von <=2,5 liegen.
Für eine einzelne Rechnung wäre das also eher kein Problem, aber bei einer schwereren Krankheit mit zahlreichen Arztterminen können schon üppige Beträge zusammenkommen.
Bei denen wird man sich dann auch genau überlegen, ob man die aus eigener Tasche bezahlen kann und möchte.
Als Privatversicherter muss man sich das allerdings auch häufig genau überlegen, v.a. wenn man die schädlichen Effekte der Rechnungseinreichung auf die Beitragsrückerstattung berücksichtigt. Außerdem haben die gängigen Tarife einen jährlichen Selbstbehalt. Deswegen greift man in der Regel erst bei materiellen Beträgen auf die Krankenversicherung zurück und zahlt die kleinen Beträge auch aus der eigenen Tasche. Zumindest mache ich das so.

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Ceterum censeo

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

WiWi Gast schrieb am 02.04.2024:

Doofe Frage:
Angenommen ich gehe zum Arzt, sag den ich wäre Privatpatient (akutes Leiden, etc. damit die Vorteile des privatpatienten abstauben kann) und zahle die Rechnung auch selber. Kann ich später die Rechnung einfach bei der GKV einreichen und die zahlen halt ihren GKV Satz an mich und ich bleibe auf meinen „Anteil“ einfach hängen ?
Ich hätte mit der Variante übrigens gar kein Problem.

Die Fragestellung wurde ja bereits obenstehend gewürdigt, ich möchte nur gerne noch ein paar Grundlagen des Sozialversicherungsrechts einstreuen:
In der GKV gilt das sog. Sachleistungsprinzip (§ 2 SGB V), es ist grundsätzlich vorgesehen, dass Naturalleistungen gegenüber dem Patienten erbracht und vom medizinischen Leistungserbringer direkt mit der jeweiligen (gesetzlichen) Krankenkasse abgerechnet werden. Hiernach besteht daher a priori kein Anspruch auf Kostenerstattung, nicht einmal in Höhe des GKV-Anteils.
Wie jedes gute Prinzip sieht jedoch auch das Sachleistungsprinzip Ausnahmen vor: Es ist den Krankenkassen erlaubt, Tarife und Verträge anzubieten, die eben diese Möglichkeit der Kostenerstattung - gleich in welchem Umfang - eröffnen. Ob dieser Sachverhalt jedoch bei dir gegeben ist, vermag ich aus der Ferne nicht zu beurteilen.
Liebe Grüße

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

Warum fragen die Arztpraxen die PKV ab, wenn ich sage dass ich privat versichert bin? Ich meine, kann das der Praxis nicht egal sein, welcher PKV ich bin
? Die Rechnung wird doch ohnehin auf meinen Namen ausgestellt. Hab ich nie verstanden.

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know-it-all

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

WiWi Gast schrieb am 04.04.2024:

Warum fragen die Arztpraxen die PKV ab, wenn ich sage dass ich privat versichert bin? Ich meine, kann das der Praxis nicht egal sein, welcher PKV ich bin
? Die Rechnung wird doch ohnehin auf meinen Namen ausgestellt. Hab ich nie verstanden.

Für die Rechnungserstellung brauchen die Arztpraxen diese Information eigentlich nicht, denn die Rechnung geht ja an dich persönlich.

Aber alleine deine Personenstammdaten (Name, Adresse) erhebt die Praxis mit deiner Versichertenkarte - auch in der PKV. Wenn das der Standardprozess auch so vorsieht, dann könnte das eine Erklärung sein, warum sie dich zumindest nach einer PKV-Versichertenkarte fragen.

Und ich bin auch nicht sicher in folgendem Falle: bist du bspw. im PKV-Basistarif versichert, dann erstattet der nur die Leistungen, die auch die GKV leisten würde. Möglicherweise muss der Arzt das wissen, und dich auch entsprechend weniger "umfangreich" behandeln, so dass auf der Rechnung für die Behandlung dann eben nur GKV-analoge Positionen stehen. Und dann hast du, obwohl du formal "PKV-versichert" bist, natürlich nicht zwingend einen Anspruch auf eine "bevorzugte" Behandlung ;-)

Bei ambulanten Arztzbesuchen solltest du zudem generell deinen Tarif und die inkludierten Leistungen kennen. Einige PKV-Billigtarife erstatten ggf. nur einen 2,3x Gebührensatz. Wenn dein Arzt dann trotzdem mit 3,5x abrechnet, musst du die Differenz aus eigener Tasche zahlen.
Möglicherweise wollen die Arztpraxen das vorher wissen und dich entsprechend behandeln, oder lehnen die Behandlung ganz ab?

Für Krankenhäuser ist hingegen klar, warum sie nach deiner Versicherung fragen:
Einerseits erfolgt die Rechnungstellung bzw. Abrechnung hier direkt an die Versicherung.
Und im Krankenhaus erstattet mitnichten jede PKV alle Wahlleistungen wie Einbettzimmer und Wahlarzt ("Chefarzt"). Das Krankenhaus muss deswegen vorab wissen, welche dieser Leistungen sie mit deiner Versicherung abrechnen kann, und dich auch entsprechend unterbringen. Bei meiner Versichertenkarte stehen deswegen die erstattbaren Wahlleistungen im Krankenhaus auch drauf (konkret: Wahlarzt, aber "nur" Zweibettzimmer).

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

WiWi Gast schrieb am 04.04.2024:

Warum fragen die Arztpraxen die PKV ab, wenn ich sage dass ich privat versichert bin? Ich meine, kann das der Praxis nicht egal sein, welcher PKV ich bin
? Die Rechnung wird doch ohnehin auf meinen Namen ausgestellt. Hab ich nie verstanden.

Ich weiß aus erster Hand, dass die Arztpraxen das nur aus Kontrollgründen machen. Es kommt häufiger vor, als man glauben mag, dass privat und gesetzlich versichert verwechselt wird, ob versehentlich oder bewusst, sei mal dahingestellt. Über den Namen der Versicherung lässt sich so ein "Versehen" ausschließen.

Zudem sind einige gesetzlich Versicherte der Meinung, mit einer Zusatzversicherung wären sie Privatpatient. Dass der AOKler mit Zahnzusatzversicherung beim Dermatologen halt nicht als Privatpatient läuft, "wusste er nicht".
Daher fragen Praxen häufig dem Versicherungsnamen ab.

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WiWi Gast

Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?

WiWi Gast schrieb am 02.04.2024:

Doofe Frage:
Angenommen ich gehe zum Arzt, sag den ich wäre Privatpatient (akutes Leiden, etc. damit die Vorteile des privatpatienten abstauben kann) und zahle die Rechnung auch selber. Kann ich später die Rechnung einfach bei der GKV einreichen und die zahlen halt ihren GKV Satz an mich und ich bleibe auf meinen „Anteil“ einfach hängen ?
Ich hätte mit der Variante übrigens gar kein Problem.

Wir haben für unsere Kinder private Ambulant-Zusatzversicherungen abgeschlossen und sind bei der GKV ins Kostenerstattungsverfahren gewechselt. Beim Arzt treten die Kids seitdem als Privatpatienten auf, die Rechnungen reichen wir bei der GKV ein, die einen (kleinen) Teil erstattet. Der Rest wird von der Zusatzversicherung übernommen.

Seitdem wissen wir bspw. dass unser Kinderarzt ein gesondertes, hochwertig möbliertes Wartezimmer für Privatpatienten hat und die Wartezeiten haben sich auf ein Minimum reduziert (gerade mit Kindern ist man ständig akut ohne Termin beim KIA). Ob sich die Behandlung dadurch geändert/verbessert hat, vermag ich nicht zu beurteilen. Trotzdem krankes System.

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