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Beknacktes VG - ähnliche Erfahrungen?

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WiWi Gast

Beknacktes VG - ähnliche Erfahrungen?

Also, mal ne Geschichte für den Biergarten:

ich hatte ein VG bei nem Konzern. Das Gespräch hat nur eine Person geführt, sehr ranghoch. Nennen wir ihn Chef. Er kam natürlich, nachdem das Gespräch dreimal verschoben wurde aus Termingründen seinerseits, 15 Minuten zu spät.

Nach kurzer Begrüßung fing das Gespräch so an, er würde ja Mängel an meiner Qualifikation wegen zwei schlechten Noten im Zeugnis sehen etc. Ganz normal dagegen argumentiert und nicht entschuldigt. Und so gings dann so 10-20 Minuten weiter.

Dann kam die Frage: Sind Sie Raucher? "Nein". Stört es Sie, wenn ich rauche?

Und da dachte ich kurz nach: ihn rauchen lassen und bei Laune halten oder verneinen und schlechte Stimmung riskieren.
Ich dachte mir, dass ich hier bin, um nen Job zu kriegen - also hab ich es erlaubt.

Aber was dann kam, war irgendwie zu lustig. Der Typ hat Kaffee ohne Ende getrunken und in 50 Minuten 4 Kippen reingezogen und hat halt praktisch so in Biergartenatmosphäre Banalitäten über den Job und Karriere von sich gegeben und sich aufgespielt mit seiner Position. Und dann kamen halt auch ständig nur aussagen, dass es nicht auf Disziplin, Ehrgeiz und Wissen ankommt... sondern einfach nur auf Coolness, Kontakte und Spaß.

Ich hab es dann durchgezogen, mich die ganze Stunde aufrecht hingesetzt und fachliche Fragen gestellt. Und mich nicht abrücken lassen in dieses Gelabere, auch wenn ich es ertragen hab.

Aber letztlich fand ich dieses Gespräch so einen Schlag ins Gesicht für jmd., der eben aus keiner Netzwerk-Familie kommt, sich seine Uni-Karriere hat erarbeiten musste und nur durch Disziplin & Ehrgeiz dort steht, wo er steht.
Mir ist dabei schon klar, dass Kontakte extrem wichtig sind und Netzwerke. Aber sich schon im VG hinzustellen und damit anzugeben, dass man selbst sich nicht anstrengen musste (und stolz drauf sein) - das find ich halt mehr als beknackt.

Ich musste die Tage danach nicht lange überlegen und hab ganz kurz und prägnant abgesagt. Ich wollte auch nicht dazu schreiben, dass ich nen Job suche, in dem ich Stress und fachliche Herausforderungen hab und nicht da bin, um mit dem Chef kippen zu rauchen (wurden mir natürlich auch angeboten).

Im Nachhinein find ich das alles auch so furchtbar respektlos gegenüber einem Bewerber. Grad im VG ist eine Distanz normal. Für die Größe des Unternehmens eine totale Lachnummer.

Ist euch Ähnliches passiert? Und wie hättet Ihr reagiert?

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WiWi Gast

Re: Beknacktes VG - ähnliche Erfahrungen?

1) Ich glaube der Chef hat sich einen schlechten Spaß erlaubt bzw. eine sehr schlechte Strategie Bewerber abzuchecken. Ich nehme an mit der Raucherei und dem Gelaber, dass nur Lockerheit und Coolness wichtig sein, wollte er schauen, wie du reagierst. Sprich ob du ihm beipflichtest oder ob du widersprichst und zu deiner eigenen Überzeugung steht. Mal ganz ehrlich, von welchem Uni/FH Absolventen erwartet man denn, dass er im VG sagt, dass es nur auf Spaß etc. ankommt.
Also wie gesagt, ich glaube der wollte dir nur Fallen stellen, die du scheinbar gut umgangen hast. Sollte er das alles aus Überzeugung gesagt, haben, dann ist das einfach nur schlecht und unfassbar.

Also, deine Reaktion war absolut korrekt. Lass dich von so einenm Blödsinn nie verunsichern. Du musst mit deinem zukünftigen Chef nciht Best Buddy werden, er muss dich für deine Leistung respektieren. Manchmal läuft es leider andersherum, aber dann ist ggf. auch nicht das Unternehmen optimal für dich.

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WiWi Gast

Re: Beknacktes VG - ähnliche Erfahrungen?

Also ich wäre ja eher dankbar, wenn sich die Gesprächspartner im VG so präsentieren, wie sie wirklich sind. Dann sieht man ja auch schon besser, ob es für einen passt.

Ich glaube aus persönlicher Erfahrung, dass das Verhalten im VG immer einen wahren Kern hat und nie nur veranstaltet wird, um einen zu testen.

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WiWi Gast

Re: Beknacktes VG - ähnliche Erfahrungen?

Ich denke nicht, dass es Test war. Ich arbeite auch in einem größeren TecDAX-Unternehmen und kenne persönlich mehrere Führungskräfte, die eine ähnliche Einstellung haben.
Das liegt im Wesentlichen daran, dass sie seit Ewigkeiten in der Firma arbeiten und mit der Firma mitgewachsten sind. Dementsprechend wird ihnen von neuen/jungeren Mitarbeitern mehr Reskpekt entgegen gebracht, so dass sich diese Führungskräfte eben solche "prolo"-Charaktereigenschaften entwickeln. Solche Leute sind in der Regel, wie gesagt, mit der Firma mit gewachsten und NUR deshalb führende Positionen bekommen.

Tatsache ist auch, dass solche Führungskräfte schon lagen vergessen haben, was es heißt hart und diszipliniert zu arbeiten. Das gilt ganz besonders für große Konzerne. Dort ist ein einzelner Mitarbeiter (auch ein Chef) nur ein kleines Rad in einem großen Uhrwerk, so dass deren Alltag zum größten Teil aus Kaffeetrinken und "Indenhinterntretten" besteht.

für Konzerne also nichts ungewöhnliches.

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Diskussionen zu Erfahrungen

91 Kommentare

Genervt!

WiWi Gast

Vielleicht wäre mal ein Bewerbertraining nicht schlecht um zu sehen was man falsch macht ;-) Du kannst noch so tolle Qualifikatio ...

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