Ich habe mir ausgerechnet, wie viel Kapital ich mit 65 (inflationsbereinigt) brauchen werde, um bis 100 grundlegende Lebenshaltungskosten (Wohnung, Krankenversicherung, Lebenshaltung inkl. Medikamente und Nahrungsmittel) zu bezahlen (durch laufende Verzinsung UND Kapitalverzehr).
Dann habe ich ausgerechnet, wie viel ich pro Monat beiseite legen muss um bis zum 60. ausreichend Kapital zu haben (dieser Betrag steigt natürlich mit der Inflationserwartung), bei 3% Realverzinsung.
Ergebnis ist eine Art defined benefit pension plan. Mein Soll betrug Anfang 2012 mindestens 250 Euro pro Monat und wächst mit der Inflation an.
Das ist der Mindestbetrag, den ich zunächst in ETF, ab einem bestimmten Portfoliovolumen auch Aktien anlege, um zumindest eine Grundversorgung zu haben falls es keine staatliche Rente o.ä. gibt.
Da es unökonomisch ist, monatlich ETF-Anteile zu kaufen und ich derzeit deutlich mehr beiseite legen kann, kaufe ich alle 2 Monate Wertpapiere über ca. 2100 Euro (meistens ein wenig mehr).
Der Mindestbetrag ("pension liabilities") ist Tabu und wird nicht angetastet wenn kein Notfall vorliegt, der den Mindestbetrag übersteigende Betrag könnte verwendet werden, um beispielsweise eine Selbständigkeit zu finanzieren.
Zusätzlich lege ich noch in einzelne Wertpapiere an und halte ausreichend Cash um das Risiko zu reduzieren, zu ungünstigen Zeitpunkten verkaufen zu müssen.
Orientiere mich insgesamt am Treynor-Black model und versuche immer, günstig bewertete ETF zu kaufen.
Darüber hinaus habe ich noch eine Rentenversicherung aus 2004, für die ich ca. 600 Euro im Jahr bezahle (bisher 4%-5% Verzinsung p.a.), würde heute aber keine Rentenversicherung mehr empfehlen.
Staatliche geförderte Programme wie Riester, Rürup etc. können sich lohnen, tun es in den meisten Fällen aber nicht und sind mit zu unflexibel. Außerdem gibt man sein Geld wieder aus der Hand und kann nicht mehr darauf zurückgreifen, sondern bekommt nur eine monatliche Rente deren Höhe in 40 Jahren jemand anderes festlegt, wahrscheinlich unter übergeordneter Berücksichtigung der Interessen der Versicherungsunternehmen und der Staatsfinanzen...
Immobilien werden in 10-20 Jahren wahrscheinlich deutlich günstiger sein als jetzt, insbesondere aufgrund des demographischen Wandels (Anzahl der Immobilien bleibt in etwa gleich, Bevölkerung geht zurück, Preise sinken) - werde also noch nichts kaufen, zudem ich nicht ausschließen möchte, ins Ausland zu ziehen und ein Verkauf nach zu kurzer Zeit (< 10 Jahre) schon alleine aufgrund der hohen Transaktionskosten (ca. 11% Notar, GrESt, evtl. Makler) oftmals mit Verlusten verbunden ist.
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