WiWi Gast schrieb am 16.11.2022:
Ich verstehe das auch nicht, alle reden hier immer von Noten, aber in meinem privaten Umfeld sagen alle immer Noten und Abschlüsse sind völlig egal und es zählt nur, was du kannst und welche Erfahrungen du hast.
Ich bin Lehramtsstudent mit schlechten Noten, aber habe IT Erfahrung als Werkstudent und Zertifikate etc. Es ist in meinen Bewerbungen gefühlt immer 50/50 ob ich nach 1 Tag im CV Screening raus bin (Deloitte, KPMG, Accenture, einige andere) oder sofort eingeladen werde, super Gespräche habe und ein Angebot bekomme (Microsoft, PwC). Was das dann für meinen Vollzeiteinstieg in der Zukunft bedeuten wird, weiß ich auch nicht...
in was hattest du denn bei microsoft ein "super gespräch" und hast "ein angebot" bekommen? die "consulting" sparte bei MS ist doch eher sales als technisches consulting? dann würde auch sinn machen, dass der personal fit deutlich wichtiger ist als deine noten. den kunden cloudverträge aufschwatzen indem man ein paar usecases präsentiert und die fachlichen probleme an den technischen support weiterleiten ist halt keine kognitive riesenleistung, böse gesagt.
ansonsten sind die noten natürlich wichtig - nicht überwichtig, aber schlechte noten sprechen in der regel für faulheit, fehlendes interesse, fehlende kognitive kapazität oder schlicht keine zeit, weil man parallel noch eigene projekte macht. bei drei der vier möglichkeiten will man den bewerber mit großer wahrscheinlichkeit nicht einstellen.
bei firmen wie google läuft zudem viel über coding-challenges. das sind aber in der regel angepasste intelligenz-tests für informatiker. wenn man in sowas gut ist, hat man meist auch gute noten im infostudium und ist allgemein kognitiv fit - und das wollen die firmen.
je mehr fachliche erfahrung ein bewerber vorweisen kann, desto unwichtiger sind die noten natürlich - das trifft im fall des TE aber leider nicht zu.
in meiner erfahrung sind zudem viele leute, die sagen "das wissen aus der uni braucht man nicht im job, ich bin auch ohne das ein super informatiker" eben genau keine super informatiker. die können vielleicht gut mit entsprechenden tools eine webseite programmieren, aber an den kleinsten unvorgesehenden fachlichen herausforderungen scheitern sie dann - solche leute will man sicherlich auch nicht im klassischen consulting.
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