Du kannst die heutige Situation nicht mehr mit "damals" vergleichen. Bafög muss anteilig zurückgezahlt werden, was halbwegs anständiges Gehalt voraussetzt, nen Wohnheimsplatz muss man erstmal bekommen, dito Stipendium und Praktikum.
Davon abgesehen sind Menschen keine Automaten, in die man oben nur "bedingungslose Liebe" reinstecken muss, damit sie ein Einserabi samt summa cum laude - Hochschulabschluss produzieren. Es gibt Dinge, auf die du keinerlei Einfluss hast und die du auch nicht vorhersehen kannst. Lass dein Kind zB ADHS oder eine Lernschwäche haben - sagst du dann immer noch "naja, musst eben an deinem Charakter arbeiten, dann wird das schon"?
Dann wünschst du dir, die x € übrig zu haben, die dir als Selbstzahler bevorzugte Behandlung ermöglichen.
Geld ist eben nicht "total nebensächlich".
WiWi Gast schrieb am 18.08.2023:
Wie früh man in den Ruhestand geht, hängt in den meisten Fällen davon ab, inwiefern man seinen Job mag/hasst, und ob man gesundheitlich noch auf einem guten Niveau ist, oder schon sehr krank.
Wenn man seine Kinder "gut" erzieht (im Sinne von funktionale und emotional erreichbare Familie, bedingungslose Liebe) werden die von ganz alleine eine top Ausbildung erhalten, weil intrinsische Motivation, Neugier, Selbstbeherrschung usw sich entsprechend entwickeln.
Ob man das Abi + Studium mit 1,0 schafft, hängt in Deutschland nicht vom Geldbeutel ab, sondern hauptsächlich vom Charakter.
Hab das selbst geschafft und obwohl meine Eltern arbeitslos sind musste ich zu keinem Zeitpunkt ein Nebenjob machen, oder hatte Geldsorgen. Bafög, mega billige Studentenwohnheime in jeder Stadt, Stipendien und gute Praktikagehälter regeln das.
Klar gibt es Leute, die finanziell struggeln, aber ist halt eine Sache der Prioritäten und des Charakters.
Ich will meine Kinder so fördern wie meine Eltern es bei mir gemacht haben, und da ist Geld total nebensächlich.
Der einzig relevante Vorteil von noch mehr Geld sehe ich in der Sicherheit, Anerkennung und Unabhängigkeit, die man selbst psychologisch dadurch bekommen kann.
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