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Probleme mit BerufseinstiegErfahrungen

Ich will nicht die Welt retten...

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WiWi Gast

Ich will nicht die Welt retten...

Ich habe Logistik mit Schwerpunkt BWL studiert und 10 Monaten nach Abschluss des Masters endlich einen Job gefunden. Das hat so lange gedauert, weil ich keine Lust auf eine große Karriere habe, sondern einfach einen Arbeitsplatz will und ein Einkommen von dem man irgendwie leben kann. Bei Bewerbungsgesprächen stellte ich häufig fest, dass Arbeitgeber Leute wollen, die genau wissen was sie wollen und wie sie dem Unternehmen helfen können. Also so Fragen wie

  • "Welche neuen Ansätze/Idee haben Sie um Prozesse in unserem Unternehmen zu verbessern?"
    Boar, keine Ahung, ich kenne nicht mal die bestehenden Prozesse!
  • Die allerblödeste Frage ist "Wo sehen Sie sich in 5 bzw. 10 Jahren?"
    Leute, ich einen Arbeitsplatz und ein paar Euro verdienen!

Es ist nicht so, dass ich unmotivert oder gar faul wäre, im Gegenteil, ich bin sehr zuverlässig, loyal und erledige meine Arbeit sehr gewissenhaft, korrekt, schnell und bringe neue Ideen ein.

Werden denn nur karrieregeile Leute gesucht?

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WiWi Gast

Re: Ich will nicht die Welt retten...

"Wo sehen Sie sich in 5 bzw. 10 Jahren?" - Sorry, aber auf die Frage kann man sehr gut antworten OHNE dass man sich als Karrieregeile Sau präsentieren muss.

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WiWi Gast

Re: Ich will nicht die Welt retten...

Die Ansprüche sind eben extrem gestiegen! Heutzutage muss man lt. vieler Anforderungsprofile 2-3 Jobs gleichzeitig machen (IT, Englisch, BWL,...). Das Unternehmen will die ganze Person und nicht nur die Arbeitskraft. Die Zeiten sind unsicher, schnell und global.
Bsp.: Früher konnte man sich mit Fleiß und Können "hocharbeiten", hatte bis zur Rente einen (einigermaßen) sicheren Arbeitsplatz, konnte planen (Familie, Haus, Urlaub,...). Heute verlangt man Top-Noten, Studium, Erfahrung in x und y, perfekte Vorbereitung usw. Ohne Auswahlverfahren, Tests o.ä. bekommt man tlw. noch nicht mal einen Einstieg. Dazu kommt die Zunahme von Befristungen und Projektarbeiten, Lohn-Dumping und kostenlosem Probearbeiten. Man hat heute mehr Möglichkeiten (selbstständig, angestellt,...), aber gleichzeitig mehr Unsicherheit, Stress usw.

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WiWi Gast

Re: Ich will nicht die Welt retten...

Das Gefühl habe ich aktuell auch. Entweder ich gebe mich auf und widme mich einer Karriere (und damit meine ich wirklich Karriere a la Bereichsleitung o.ä.) oder ich kann gleich bei Aldi anner Kasse arbeiten gehen. Ich verstehe auch nicht, wieso momentan irgendwie keine "Normalo"-Jobs da sind, in denen man gute Arbeit leisten kann ohne dass alles daran gemessen wird, ob das für eine höhere Position reicht.

Schlimmer finde ich aktuell auch die Situation im Büro, dass einfach jeder meint, er hätte eine bessere Position verdient und dementsprechend ein riesiger Konkurrenzkampf da ist, wobei ich der Meinung bin, dass von denen niemand eine höhere Position verdient momentan. Irgendwie will wohl jeder Absolvent die Welt retten gehen ;-)

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WiWi Gast

Re: Ich will nicht die Welt retten...

Lass dich von der Stimmung bei den (Bald-)Absolventen nicht täuschen, die vorgespielte (oder tatsächliche) Karrieregeilheit resultiert aus einem hohen gefühlten Druck bzl. der eigenen finanziellen Zukunft. Das Unternehmen im VG immer die leistungsorientiertesten suchen dürfte auch auf der Hand liegen.

Meiner Wahrnehmung nach ist diese Karrieregeilheit eine Marketingshow, die oft nicht der Realität entspricht.

Ansonsten kann ich dir noch den öff. Dienst ans Herz legen.

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WiWi Gast

Re: Ich will nicht die Welt retten...

tja,
und im bereich aus 30-60 akademikern gibt es nur einen bereichsleiter und 3-4 abteilungsleiter.

ergo bleibt der durchschnitt sachbearbeiter wie bisher. aber anstatt das von anfang an zu akzeptieren meint jeder, weil er einen hochschulabschluss und irgendwo ein paar monate auslandserfahrung hat, sich aufopfern zu müssen für die ersten 5 jahre um karriere zu machen.
danach passt man sich dem externen druck an, weil wieder neue nachkommen die überstunden ohne ende reissen...

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WiWi Gast

Re: Ich will nicht die Welt retten...

Ich kann dich voll und ganz verstehen. Mir gehts ähnlich, ich bin mit einem normalen Job zufrieden, wo auch das Umfeld passt (v.a. Kollegen). Aber ich fürchte es gibt kaum noch solche Jobs. AG wollen immer den besten Absolventen / AN für einen Job und da ists echt traurig zu sehen, dass viele Absolventen mittlerweile Sachbearbeiterjobs machen, für den eigentlich eine normale Ausbildung ausreicht.

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checker

Re: Ich will nicht die Welt retten...

Naja, ich denke auch das es einen externen gefühlten Druck gibt den sich zu viele Beugen! ABER

Wenn "einfachen seinen Job machen" will - also ohne sich groß einen Kopf über seine eigne Zukunft oder die des Unternehmen machen zu wollen - der hätte Pförtner oder Friseur werden sollen.

Wie wollt ihr denn Gehälter von 40, 50, 60 kEUR rechtfertigen wenn ihr den arbeitseinstellung eines Fließbandarbeiters an den Tag legt.

Versteht mich nicht falsch, ich will auch einen Job 9-5 ohne Auslandsaufenthalte und den ganzen kram. Und ich bin sicher nicht karrieregeil. Allerdings weiß ich schon wo ich in 5 Jahren - etwa - stehen will und mache mir jeden Tag Gedanken was man im Unternehmen besser machen kann.

Das ist als Akademiker - also Fast-Wissenschaflter - auch nicht zuviel verlangt. Für andere Einstellungen gibt es Berufsausbildungen. Das meine ich nciht überheblich! Gerade weil ich selbst vor meinen Studium eine Berufsausbildung gemacht habe weiß ich das es da unterschiede gibt.

Wenn man einen Hochschulabschluss hat sollte man schon wissen was man will - für sich und sein Unternehmen.

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WiWi Gast

Re: Ich will nicht die Welt retten...

Mal ein paar Worte aus meiner Sicht (und ich nehme übers Jahr an etlichen VGs teil):

Die Beschreibungen in den Stellenanzeigen sind NATÜRLICH überzogen. In erster Linie wollen wir damit sicherstellen, dass wir nicht mit körbeweise Bewerbungen bombardiert werden, sondern zumindest ein erster Filter da ist. Dass nicht jeder Bewerber ein absoluter Überflieger ist, ist uns klar. Auch wir kochen nur mit Wasser.

Und bei Fragen wie "Wo sehen Sie sich in 5 Jahren" gibt es keine Muster-Antwort. Es geht darum festzustellen, ob sich der Bewerber realistisch einschätzt, ob er einigermassen planvoll durchs Leben geht oder ein Träumer ist etc.

Und dann geht es darum, seine Interessen kennenzulernen. Wer z.B. in 5 Jahren Vertriebsleiter sein will, für den ist ein Job in der Innenrevision nicht das Richtige. In diesem Zusammenhang kann ich aus eigener Erfahrung in Bewerbungsgesprächen wirklich jedem raten, authentisch zu sein. Das hilft allen Seiten.

PS: Mit ein bisschen Erfahrung liest man schon aus den Stellenbeschreibungen heraus, wo man eine ruhige Kugel schiebt. :-) Und im übrigen gibt es bereits einige sehr gute Posts in diesem Forum, die sich mit dem Thema "Wo ists am Stressfreiesten" beschäftigen...

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WiWi Gast

Re: Ich will nicht die Welt retten...

Japp, ist was dran. Entweder du machst "karriere" oder langweilst dich zu Tode. Dazwischen ist es schwer, was zu finden. Ich hab den Plan, erstmal n bisschen reinzuhauen in der Beratung und dann nämlich die einzig wahre alternative Selbstständigkeit irgendwann anzustreben. dazu brauch ich nur erstmal spielgeld und erfahrung, daher UB :-) Aber gut... Hobbies etc bleiben etwas auf der Strecke, aber man kann nich alles habe. Nur, nen 0815 Büro-Job?! NIE IM LEBEN!

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