Verzweiflung! Ausbildung? Wirtschaftsprüfer? Was nun?
Hallo alle zusammen,
ich habe momentan sehr große Sorgen, die ich alleine nicht mehr zu lösen weiß und deshalb nach Rat und Hilfe hier suche. Ich habe das Gefühl, dass ich langsam von der Selbstverzweiflung gepackt bin.
Ich hatte am Anfang meiner Schullaufbahn gute Noten vorlegen können. Nach mehreren Einschätzungtests hatte ich die Absicht Bürokauffrau/-mann zu werden. Nach meinem Realschulabschluss bin ich auf das Gymnasium. Ich weiß nicht weshalb, aber das Gymnasium hatte ich eher aufgrund der Nähe und des Freundeskreises ausgesucht, was ich später bemerkt habe, dass es ein sehr großer Fehler war, den ich heute noch bereue. Das Sumpfloch hat nur noch seinen Lauf genommen: Ich hatte aufgrund von Mobbing-Attacken in und außerhalb der Schule einen schlechten 3er- Schnitt Abi erzielt. Ich wusste wo ich arbeiten wollte, aber nicht welche Berufsposition ich besetzen wollte. Als ich nach Ausbildungsplätzen als Bürokauffrau/-mann suchte, hatte ich wegen dem Notenspiegel NICHT die Voraussetzungen erfüllt sehr gute bis gute Noten in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik vorzuweisen. Also wollte ich eine ähnlichen Ausbildung nachgehen, die meinen Fähigkeiten ohne Zweifel entsprachen. Doch ich wurde aufgrund meines Abiturs (!!!) nicht angenommen, was ich bis heute nicht verstehen kann, weil eine ehemaliger Kamerad 12 Monate später angenommen wurde.
Ich hatte also eine Orientierungspause eingelegt, um zu sehen was ich alles für Optionen hätte. Ich entschied mich für ein Studium, die wie die kaufmännische Ausbildung der Bürokauffrau/-mann und der ähnlichen Ausbildung ausgerichtet sein sollte.
Der Jobcenter war auch schon auf meinen Fersen und hat sich nicht darauf konzentriert, was mein Berufsziel oder -wunsch war, sondern dass ich "einfach" arbeite. Ich wurde auch nicht entsprechend an oder vom BIZ weitergeleitet...Das hatte ich also gemacht. Nach 6 Monaten langer, erfolgsloser Eigensuche nach einem Praktikumsplatz oder Job bin ich über das Arbeitsamt "einfach" drei Monate irgendwo beschäftigt wurden.
Unglücklicherweise habe ich im Studium wegen den selben Mobbing-Attacken , die dann zu extrem psychischen Problemen führten (selber hatte ich das nicht wahrgenommen), mich im gesamten Zeitraum meines Studiums durch meine Prüfungen kämpfen müssen. Deshalb habe ich einen Notenspiegel von sehr gut bis mangelhaft, wobei die mangelhaften Noten überwiegen.
Alles im allen umfasst diese ganze Erfahrung des Mobbings ca. 8 Jahre extrem "Psychoterror" und es sieht auch nicht nach einer Besserung aus. Weshalb ich mich mehr und mehr von der Außenwelt entferne, um meine "Sicherheit" zu wahren.
Ich darf - aus studieninternen Gründen - mein Studium nicht am selben Ort beenden.
Ich war sehr gut vorbereitet woanders mein Studium fortzufahren, wurde aber enttäuscht, weil ich trotz Absprache nicht angenommen wurde und dadurch Zeit verloren habe.
Ich bin die ganze Zeit, seit meines Studienortwechsels auf der Suche nach einem geeigneten Job, der einerseits was mit meinem Studium zu tun hat und andererseits nach einem Praktikum, um ggf. meine Kenntnisse auszubauen. In beiden Fällen bin ich nicht erfolgreich. Ich würde gerne beides machen. Durch den Wechsel könnte ich meine Noten von mangelhaft noch zum Guten aufbessern.
Heute hatte ich bei einem Arbeitsgeber angerufen, der mir sagte. Dass sie sich gegen mich entschieden haben, weil ich studiere und Studierende hätten nicht dieselben Berufskenntnisse, wie Auszubildende - TROTZ der Tatsache, dass man im selben/ähnlichen Berufsfeld studiert. Ich weiß auch nicht, ob mein Notenspiegel ausschlaggebend war für so eine Äußerung. Ich schäme mich oft, bei Bewerbungsschreiben diesen mit einzureichen, aber muss dieses dennoch tun.
Ich bin total geplättet. Ich bin jetzt total am grübeln, ob ich es nicht doch wagen sollte - trotz meines Studiums, trotz meiner mangelhaften Notendurchschnitts - mich für eine Ausbildung als Bürokauffrau/-mann zu bewerben, statt ein Praktikum von einer geringen Zeitdauer zu absolvieren.
Mir wurde von einem Arbeitsgeber, der mich sehr interessiert gesagt, "Eine Ausbildung macht man vor dem Studium und nicht danach!", andererseits hatte ich an der Handelskammer gefragt, die meinten, dass eine Ausbildung auch nach dem bzw. Während des Studiums (auch bei nicht dualem Studium) aufgenommen werden kann.
Ich habe auch echt kein Glück, wenn ich Informationen einhole.
Nebenbei habe ich mein Interesse für den Beruf des Wirtschaftsprüfers entdeckt, weiß aber nicht, ob ich es schaffe als Wirtschaftsprüfer je tätig zu sein - wegen meiner Schullaufbahn und teilweise wegen meiner Berufslaufbahn, weil ich Jobs hatte, die nichts mit dem Beruf auch nur annähernd zu tun haben. Ich weiß auch nicht ob ich wirklich der Typ dafür bin. Mir kommt die Messlatte wirklich hoch vor. Auch wegen diesen Begriffen von "sehr gut", "gut" wo ich im Vorfeld weiß ich hab das in den meisten Fächern nicht. Aber ich finde es verlockend, weil ich als Wirtschaftsprüfer in verschiedenen Berufsfeldern arbeiten könnte, die mich interessieren.
Meine tausend Fragen: Ich denke, dass ich mit einer Ausbildung mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben würde. Wie ich jetzt bemerkt habe, bin ich als Student nicht (sehr) interessant für den Arbeitsmarkt. Aber ich hätte nach dem Studium dann ein Jahr mehr wegen der Ausbildung ran zuhängen, obwohl man ja nach dem Studium ein Trainee absolvieren könnte. Aber reicht ein Trainee aus? Für meinen eigentlichen Berufsziel hab ich die Wahl an einem Traineeprogramm teilzunehmen, wobei die Aufnahme sehr schwer ist, andererseits könnte ich über Berufserfahrungen einsteigen. Auch mit dem Beruf des Wirtschaftsprüfers.
Ich habe überhaupt kein Überblick mehr und weiß auch nicht mehr an wen ich mich wenden soll, kann? Ich versuche jeden Tag mehr Struktur reinzubringen, was mir einfach nicht gelingt.
Ich habe nicht vor, dass einer von euch das für mich tut, aber ich brauche Rat und Hilfe bei den Fragen
- Soll ich noch eine Ausbildung machen, obwohl ich kurz vorm Abschluss bin? Spielt dabei das Alter eine Rolle?
- Ist ein Praktikum eine bessere Alternative zur Ausbildung , weil ich kurz vorm Abschluss stehe?
- Hätte ich Chancen als Wirtschaftsprüfer, trotz mangelhafter Noten (für die ich mich langsam schäme)? Kann ich meine Bildungslaufbahn durch Weiterbildung, Kurse, Masters etc. Aufbessern? Habe ich noch fehlende Qualifikationen, die ich aufbessern muss, kann?
- In welchen Fächern muss ich unbedingt sehr gute bis gute Noten aufweisen, um als Wirtschaftsprüfer bzw. Trainee angenommen zu werden?
Ich habe noch mehr Fragen, aber diese zerren am stärksten an mir.
Ich danke für eure Hilfe und Ratschläge! Ihr könnt mir hier auch eine Nachricht schicken.
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