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Audit, Tax & Big4 Probezeit

Probezeit im Audit

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WiWi Gast

Probezeit im Audit

Guten Abend zusammen!

Ich stehe vor der Entscheidung im Audit bei einer Big4 anzufangen.
Nun stelle ich mir die Frage, wie schlimm die Probezeit ist?
Soweit ich weiß bekommt man ja bestimmte Aufgaben und ein dafür vorgesehenes Zeitbudget zugeteilt.

  1. Sind diese Zeitbudgets fair?

  2. Was wenn ich für meine Aufgaben länger brauche als vorgesehen?
    --> Kann man das ehrlich so kommunizieren ohne das Bestehen der Probezeit zu riskieren?
    --> Oder muss man Überstunden machen und diese entsprechend nicht aufschreiben?

  3. Wie viel % der Einsteiger bestehen die Probezeit in etwa?

Würde mich mal interessieren, was ihr dazu zu sagen habt.
Wenn ihr dazu was wisst, gerne auch angeben, ob die Info aus Big4, Next10 oder mittelständischer WPG kommt.

antworten
WiWi Gast

Probezeit im Audit

Eine für alle Big4 und alle Teams gültige Aussage wirst du nicht bekommen. Dahinter steht ja kein Rechenmodell nach dem Motto nur x% dürfen die Probezeit bestehen.
zu deinen Fragen:

  1. Sind diese Zeitbudgets fair? ->was heißt fair hier? natürlich plant man bei einem Neuanfänger mehr Zeit ein, Rumtrödeln ist aber trotzdem nicht angesagt. Sollten aber im Normalfall machbar sein.

  2. Was wenn ich für meine Aufgaben länger brauche als vorgesehen?
    --> Kann man das ehrlich so kommunizieren ohne das Bestehen der Probezeit zu riskieren? - ist besser als nichts zu sagen und am Ende fällt auf 50% nicht oder komplett schlampig gemacht. Daran hängt nicht das Bestehen der Probezeit, aber wenn du ständig überschreitest und die Ergebnisse schlecht sind ist es nicht so gut.
    --> Oder muss man Überstunden machen und diese entsprechend nicht aufschreiben? - Diese Horrorgeschichten geistern immer rum, wenn ich solche Ansagen treffen würde als WP bei meinen MA würde ich eine Abmahnung bekommen und massiven Ärger mit dem BA, das macht niemand mehr.
antworten
WiWi Gast

Probezeit im Audit

Kleine WPG hier:

  1. Bei uns sind die Zeitbudgets unrealistisch und wir sind immer in Verzug, was auch daran liegen mag, dass wir noch old-school-mäßig unterwegs sind, heißt also Stift und Papier, sowie händische Referenzierungen etc.

  2. Ich kommuniziere das offen und bei uns wird händeringend nach Assistenten gesucht. Dafür wurde noch nie einer gekickt.
    Es fallen Überstunden an, was eher als „Lernzeit“ verkauft wird.

  3. Bei uns alle, außer man ist ein Rüpel oder kann gar nichts.
antworten
WiWi Gast

Probezeit im Audit

Abend,

also ich glaub es schafft fast kein Neueinsteiger die Aufgaben in der angegebenen Zeit zu erledigen, korrekt noch weniger :)

Die Kollegen dort wissen, wie es ist als Neueinsteiger zu sein.
Überstunden gibt es viele, dass sollte dir aber bei den Big4 klar sein. Überstunden aufschreiben darfst/sollst du "immer" machen!!! Jede Stunde die du arbeitest muss aufgeschrieben werden. Es gibt Manager die dir sagen du sollst Überstunden machen aber nicht aufschreiben. Das ist natürlich mies für neue Personen. Als Senior-Consultant zwing ich die Kollegen die mit mir auf meinen Projekten sind jede Stunde aufzuschreiben. Habe öfters auch daneben gestanden (neben ihrem Laptop), um sicherzugehen, dass die nicht weniger aufschreiben. Bin deshalb öfters mit den Partnern in Gesprächen und die stimmen mir da 100% zu. Klar kann es die Marge versauen, dass ist aber nicht dein Problem.

Ganz wichtig: Fragen, Fragen, Fragen!
Wenn man dir was erklärt und du verstehst es nicht, musst du fragen. Wenn du nicht fragst geht man davon aus, dass du es verstanden hast. Immer interaktiv (von sich aus) fragen und melden. Man weiss, dass ein New-Joiner wenig bis nichts kann (nicht böse nehmen).

Dafür sind die Big4 jedoch bekannt. In kurzer Zeit viel arbeiten für wenig Geld um sehr viel zu lernen und Eigenverantwortung zu haben. Darum kommen auch nach 2-3 Jahren bereits super Angebote aus der Industrie um einen abzuwerben ;)

Kurz gesagt zu deinen Punkten:

  1. Nein sind nicht fair. Aber beschweren tut sich auch keiner wenn du über dem gegebenen Zeitplan bist. Hauptsache du meldest dich wirklich zeitnah, dass du es nicht bis Tag X schaffst.

  2. Immer ehrlich kommunizieren. Überstunden sind normale Arbeitszeit (fühlt sich zumindest so an). Dafür darfst du es auch aufschreiben.

  3. Würde sagen 0% (bei EY). Kenne an meinem Standort nicht eine Person in den letzten 4-5 Jahren, die die Probezeit nicht bestanden hat. Es gab insgesamt 2 Leute die am ende der Probezeit von sich aus gegangen sind.

Abschließend: Gewöhn dich an +10h Arbeitstage (speziell zur Busy Season). Das sollte dich nicht überraschen. Überstunden aufschreiben? Rede mit dem Senior auf dem Projekt oder deinem Counsellor/persönlichem Vorgesetzten wie es da gehandhabt wird!!!! (sehr wichtig) Gibt tatsächlich Manager die das nicht erlauben wünschen. Stimm dich immer mit dem Team/deinen Kollegen ab, so fährst du immer am Besten.

Viel Glück wünsch ich dir :)

antworten
WiWi Gast

Probezeit im Audit

Würde mich auch interessieren. Ich möchte gerne aus dem traditionellen Banking (Firmenkundenbereich) raus und ins Audit um mit mehr Finanzgrundkenntnissen mich zu entwickeln (Entwicklung in Richtung CFO später...) und meine aktuelle Tätigkeit ist einfach sehr vertriebslastig... Nur die Bezahlung ist eben schlechter und die Workload was man hört schon ein gutes Stück höher ohne unbedingt immer Leistung messen zu können...

antworten
Big4 Auditor

Probezeit im Audit

WiWi Gast schrieb am 03.02.2021:

Guten Abend zusammen!

Ich stehe vor der Entscheidung im Audit bei einer Big4 anzufangen.
Nun stelle ich mir die Frage, wie schlimm die Probezeit ist?
Soweit ich weiß bekommt man ja bestimmte Aufgaben und ein dafür vorgesehenes Zeitbudget zugeteilt.

  1. Sind diese Zeitbudgets fair?

Die Frage hier ist, über welche Zeitbudgets wir reden. In der Regel teilen wir einem Praktikanten kein präzises Budget zu, u.a. weil Praktikanten auch nicht 1 zu 1 an den Mandanten weiterberechnet werden. Dass jemand Neues länger braucht ist klar. Wenn es doch einmal ein exaktes Stundenbudget gibt, ist das in der Regel die Vorgabe, die wir einem Prüfer mit Minimum einem Jahr Erfahrung vorgeben würden. Dieses Budget kann ein unerfahrener Prüfer in der Regel nur einhalten, wenn er die Qualität schleifen lässt, und das ist im Audit keine Option.

Was es aber gibt, sind grobe weiche Deadlines nach dem Motto: "Schau dir das mal an - ich denke das dürfte etwa 2 Stunden dauern."

Diese Deadlines dienen primär dazu eine grobe Richtlinie für den erwarteten Detailgrad zu geben sowie dazu gewisse Kommunikationspunkte vorzugeben. In so einem Fall würde ich vom Praktikanten erwarten, dass er, sobald er einschätzen kann, dass er länger brauchen würde, wenn er es ordentlich macht, kurz Rücksprache hält, ob er die Aufgabe richtig verstanden hat, ob er sich die Zeit nehmen soll/kann etc.

Klare und offene Kommunikation entlastet deine Betreuer und zeigt ihnen, dass du echte Verantwortung für die Qualität und Zeitmanagement deiner Aufgaben übernimmst und nicht nur wie ein Roboter Task nach Task abarbeitest.

  1. Was wenn ich für meine Aufgaben länger brauche als vorgesehen?
    --> Kann man das ehrlich so kommunizieren ohne das Bestehen der Probezeit zu riskieren?
    --> Oder muss man Überstunden machen und diese entsprechend nicht aufschreiben?

Der wichtigste Tipp für jeden Anfänger im Audit ist: Sei lernbereit, stell Fragen!
Ich weiß, dass es immer wieder gut gemeint ist, aber es ist ermüdend mit Anfängern zu arbeiten, die immer beweisen wollen, was sie können, indem sie bei Erklärungen ungeduldig mit "Das weiß ich doch!" unterbrechen.

Ich bin Manager, WP, StB im Audit und ich tausche mich täglich vielmals mit meinen Berufskollegen über Themen aus, die mir neu sind. Nicht das Vorwissen zeichnet einen guten Mitarbeiter in der WP aus, sondern die Fähigkeit mit kritischem wachen Verstand Fragen zu stellen. Kritische, neugiere, kluge und detaillierte Nachfragen zeigen mir weit besser, dass ich es mit einem guten Anfänger zu tun habe, als der Beweis, dass Buchführungs-Basics auswendig sitzen, die man im Worst-Case mit 10 Sekunden googlen auch nachschlagen hätte können.

Was hat das mit dem Thema zu tun:
Ja, kommuniziere ehrlich. Es gibt keinen effizenteren Weg deine Kollegen im Audit auf die Palme zu bringen, als ihnen eine Arbeit mit "Ich bin fertig - war alles kein Problem!" zu übergeben, die oberflächlich gut aussieht, aber durchzogen ist mit kleinen Fehlern und Unsauberkeiten.

Frage! Kommuniziere! Übernimm die Verantwortung dafür, dass du alle Antworten bekommst, die du brauchst um deine Aufgabe so gut zu erledigen, wie sie erledigt werden muss (und falls das nicht klar sein sollte: Frage!)

Ich sage neuen Kollegen immer: Ich beurteile dich nicht anhand der Qualität einer Arbeit, die du zum ersten Mal machst, sondern anhand der Qualität der Arbeit, die du zum zweiten Mal machst - denn dann sehe ich, ob du dazulernen und das Gelernte umsetzen kannst.

Zumindest bei mir auf dem Mandat (und bei den mir bekannten Kollegen auf den Mandaten) wirst du als Praktikant mit dieser Strategie besser ankommen als mit stupidem Vollgas-Durchackern.

Und nochmal: Sollte auf einem Mandat stupides Vollgas-Durchackern gewünscht sein, findest du das heraus, indem du fragst.

  1. Wie viel % der Einsteiger bestehen die Probezeit in etwa?

Formal besteht die Probezeit nahezu jeder. Es gibt notfalls immer auch eine stupide Tätigkeit, die man dem schlechtesten Neuanfänger geben kann. Wenn er nicht einmal das sauber macht, wird er gerne auf andere, schlechter besetzte Mandate weitergegeben. Bis sich allgemein herumgesprochen hat, dass wirklich niemand Bedarf an diesem Kollegen hat, ist die Probezeit meist bereits vorbei.

Teilweise wird einem solchen Kollegen dann aber auch nach der Probezeit höflich eröffnet, dass er hier keine Perspektive haben wird. Und da Audit nicht durch das hohe Startgehalt, sondern die guten Perspektiven glänzt, wird dieser Wink mit dem Zaunpfahl dann in der Regel auch verstanden.

Soweit kommt es nach meiner Erfahrung in unter 10% der Fälle und hängt dann meist mit Einsteigern zusammen, die in Phasen eingestellt wurden, wo man kurzfristig noch dringend jemanden brauchte.

Kurz: Über 90% und bei den unter 10% wundert sich in der Regel dann auch niemand

Würde mich mal interessieren, was ihr dazu zu sagen habt.
Wenn ihr dazu was wisst, gerne auch angeben, ob die Info aus Big4, Next10 oder mittelständischer WPG kommt.

Die Info kommt aus einer Big4.

antworten
Big4 Auditor

Probezeit im Audit

Nur als Ergänzung:
Irgendwie hatte ich jetzt gleichzeitig "Praktikum" im Hinterkopf. Alles Aussagen zu Praktikanten sind ebenso auf Neuanfänger übertragbar.

antworten
WiWi Gast

Probezeit im Audit

  1. in der Regel müssen Honorare so festgelegt werden, dass die Abschlussprüfung profitabel durchgeführt werden kann. Ausnahmen gibt es (strategische Mandate, Erstprüfung), erfordern aber eine gesonderte Genehmigung und dann gehts halt zu Lasten der Profitabilität. Auf meinen Aufträgen leg ich die Planungen immer so an, dass der Durchschnittsmitarbeiter das gut schafft.

  2. Zunächst: das sollte die absolute Ausnahme sein. Falls es doch passiert, solltest du frühzeitig den Grund kommunizieren. Es kommt immer mal vor, dass die Buchführung unterdurchschnittlich ist oder man zusätzliche Leistungen erbringt (neue regulatorische Anforderungen, neues Geschäftssegment etc). Das sollte der Manager auf dem Schirm haben und entsprechenden Mehraufwand in Rechnung stellen; aber nicht „einfach so“ arbeiten und niemanden sagen.
    Falls du allerdings deutlich langsamer bist als der Durchschnitt wird’s schwierig. Gerade bei Neueinsteigern ist eine gewisse Lernkurve eingepreist. Ansonsten musst du für dich selber entscheiden, was du tust. Geh selbstkritisch damit um und überlege, was du besser machen kannst. Eine Probezeitkündigung kommt praktisch nie vor, aber es gibt auch andere Methoden (keine Beförderung, geringe Gehaltserhöhung etc.) wie man den MA eine Kündigung „empfiehlt“.

  3. bei uns 100%, habe noch nie von einer Probezeitkündigung gehört. Aber von solchen Fällen wie unter 2.

Die Info kommt von einer Big4 im FS Audit.

WiWi Gast schrieb am 03.02.2021:

Guten Abend zusammen!

Ich stehe vor der Entscheidung im Audit bei einer Big4 anzufangen.
Nun stelle ich mir die Frage, wie schlimm die Probezeit ist?
Soweit ich weiß bekommt man ja bestimmte Aufgaben und ein dafür vorgesehenes Zeitbudget zugeteilt.

  1. Sind diese Zeitbudgets fair?

  2. Was wenn ich für meine Aufgaben länger brauche als vorgesehen?
    --> Kann man das ehrlich so kommunizieren ohne das Bestehen der Probezeit zu riskieren?
    --> Oder muss man Überstunden machen und diese entsprechend nicht aufschreiben?

  3. Wie viel % der Einsteiger bestehen die Probezeit in etwa?

Würde mich mal interessieren, was ihr dazu zu sagen habt.
Wenn ihr dazu was wisst, gerne auch angeben, ob die Info aus Big4, Next10 oder mittelständischer WPG kommt.

antworten
WiWi Gast

Probezeit im Audit

Big4 Auditor schrieb am 03.02.2021:

Guten Abend zusammen!

Ich stehe vor der Entscheidung im Audit bei einer Big4 anzufangen.
Nun stelle ich mir die Frage, wie schlimm die Probezeit ist?
Soweit ich weiß bekommt man ja bestimmte Aufgaben und ein dafür vorgesehenes Zeitbudget zugeteilt.

  1. Sind diese Zeitbudgets fair?

Die Frage hier ist, über welche Zeitbudgets wir reden. In der Regel teilen wir einem Praktikanten kein präzises Budget zu, u.a. weil Praktikanten auch nicht 1 zu 1 an den Mandanten weiterberechnet werden. Dass jemand Neues länger braucht ist klar. Wenn es doch einmal ein exaktes Stundenbudget gibt, ist das in der Regel die Vorgabe, die wir einem Prüfer mit Minimum einem Jahr Erfahrung vorgeben würden. Dieses Budget kann ein unerfahrener Prüfer in der Regel nur einhalten, wenn er die Qualität schleifen lässt, und das ist im Audit keine Option.

Was es aber gibt, sind grobe weiche Deadlines nach dem Motto: "Schau dir das mal an - ich denke das dürfte etwa 2 Stunden dauern."

Diese Deadlines dienen primär dazu eine grobe Richtlinie für den erwarteten Detailgrad zu geben sowie dazu gewisse Kommunikationspunkte vorzugeben. In so einem Fall würde ich vom Praktikanten erwarten, dass er, sobald er einschätzen kann, dass er länger brauchen würde, wenn er es ordentlich macht, kurz Rücksprache hält, ob er die Aufgabe richtig verstanden hat, ob er sich die Zeit nehmen soll/kann etc.

Klare und offene Kommunikation entlastet deine Betreuer und zeigt ihnen, dass du echte Verantwortung für die Qualität und Zeitmanagement deiner Aufgaben übernimmst und nicht nur wie ein Roboter Task nach Task abarbeitest.

  1. Was wenn ich für meine Aufgaben länger brauche als vorgesehen?
    --> Kann man das ehrlich so kommunizieren ohne das Bestehen der Probezeit zu riskieren?
    --> Oder muss man Überstunden machen und diese entsprechend nicht aufschreiben?

Der wichtigste Tipp für jeden Anfänger im Audit ist: Sei lernbereit, stell Fragen!
Ich weiß, dass es immer wieder gut gemeint ist, aber es ist ermüdend mit Anfängern zu arbeiten, die immer beweisen wollen, was sie können, indem sie bei Erklärungen ungeduldig mit "Das weiß ich doch!" unterbrechen.

Ich bin Manager, WP, StB im Audit und ich tausche mich täglich vielmals mit meinen Berufskollegen über Themen aus, die mir neu sind. Nicht das Vorwissen zeichnet einen guten Mitarbeiter in der WP aus, sondern die Fähigkeit mit kritischem wachen Verstand Fragen zu stellen. Kritische, neugiere, kluge und detaillierte Nachfragen zeigen mir weit besser, dass ich es mit einem guten Anfänger zu tun habe, als der Beweis, dass Buchführungs-Basics auswendig sitzen, die man im Worst-Case mit 10 Sekunden googlen auch nachschlagen hätte können.

Was hat das mit dem Thema zu tun:
Ja, kommuniziere ehrlich. Es gibt keinen effizenteren Weg deine Kollegen im Audit auf die Palme zu bringen, als ihnen eine Arbeit mit "Ich bin fertig - war alles kein Problem!" zu übergeben, die oberflächlich gut aussieht, aber durchzogen ist mit kleinen Fehlern und Unsauberkeiten.

Frage! Kommuniziere! Übernimm die Verantwortung dafür, dass du alle Antworten bekommst, die du brauchst um deine Aufgabe so gut zu erledigen, wie sie erledigt werden muss (und falls das nicht klar sein sollte: Frage!)

Ich sage neuen Kollegen immer: Ich beurteile dich nicht anhand der Qualität einer Arbeit, die du zum ersten Mal machst, sondern anhand der Qualität der Arbeit, die du zum zweiten Mal machst - denn dann sehe ich, ob du dazulernen und das Gelernte umsetzen kannst.

Zumindest bei mir auf dem Mandat (und bei den mir bekannten Kollegen auf den Mandaten) wirst du als Praktikant mit dieser Strategie besser ankommen als mit stupidem Vollgas-Durchackern.

Und nochmal: Sollte auf einem Mandat stupides Vollgas-Durchackern gewünscht sein, findest du das heraus, indem du fragst.

  1. Wie viel % der Einsteiger bestehen die Probezeit in etwa?

Formal besteht die Probezeit nahezu jeder. Es gibt notfalls immer auch eine stupide Tätigkeit, die man dem schlechtesten Neuanfänger geben kann. Wenn er nicht einmal das sauber macht, wird er gerne auf andere, schlechter besetzte Mandate weitergegeben. Bis sich allgemein herumgesprochen hat, dass wirklich niemand Bedarf an diesem Kollegen hat, ist die Probezeit meist bereits vorbei.

Teilweise wird einem solchen Kollegen dann aber auch nach der Probezeit höflich eröffnet, dass er hier keine Perspektive haben wird. Und da Audit nicht durch das hohe Startgehalt, sondern die guten Perspektiven glänzt, wird dieser Wink mit dem Zaunpfahl dann in der Regel auch verstanden.

Soweit kommt es nach meiner Erfahrung in unter 10% der Fälle und hängt dann meist mit Einsteigern zusammen, die in Phasen eingestellt wurden, wo man kurzfristig noch dringend jemanden brauchte.

Kurz: Über 90% und bei den unter 10% wundert sich in der Regel dann auch niemand

Würde mich mal interessieren, was ihr dazu zu sagen habt.
Wenn ihr dazu was wisst, gerne auch angeben, ob die Info aus Big4, Next10 oder mittelständischer WPG kommt.

Die Info kommt aus einer Big4.

Ich habe hier mehr zufällig reingeklickt und mit WP nichts zutun aber bin gerade sehr angetan davon, dass du dir die Zeit für so einen ausführlichen Beitrag genommen hast.

Auf solche netten Arbeitskollegen/Menschen freue ich mich schon.

antworten
Big4 Auditor

Probezeit im Audit

WiWi Gast schrieb am 04.02.2021:

Ich habe hier mehr zufällig reingeklickt und mit WP nichts zutun aber bin gerade sehr angetan davon, dass du dir die Zeit für so einen ausführlichen Beitrag genommen hast.

Auf solche netten Arbeitskollegen/Menschen freue ich mich schon.

Den Dank gebe ich gerne ebenso als Dank für das nette Feedback zurück.

Auch und gerade wenn das Gefälle WP zu Assistent für manchen oberflächlich betrachtet "hierarchisch" aussehen mag (dazu gibt/gab es ja parallel einen Thread), muss man sich im Klaren sein, dass ein WP auf gute und verantwortungsbewusste Assistenten sowie eine zielorientierte und offene Diskussionskultur stärker angewiesen ist als umgekehrt.

Letztendlich muss ich ja guten Gewissens die Prüfung testieren können.

Mit einem Team aus eingeschüchterten Ja-Sagern, die zeitlich und inhaltlich überfordert hektische Haken setzen, möchte ich nicht arbeiten, sondern mit einem Team aus neugierigen, kritisch denkenden Kollegen, die mir mit eigenem Verantwortungsbewusstsein klar ihre Meinung sagen.

Dies frühzeitig jedem (potenziellen) Neueinsteiger zu vermitteln, halte ich wiederum für fair und zielführend in der Kommunikation und der Wiwi-Treff gibt mir hier als Plattform die Hoffnung, dass es vielleicht den ein oder anderen Anfänger erreicht und positiv zum Einstieg beiträgt.

Kurz: Gern geschehen!

antworten
Ceterum censeo

Probezeit im Audit

WiWi Gast schrieb am 04.02.2021:

Ich habe hier mehr zufällig reingeklickt und mit WP nichts zutun aber bin gerade sehr angetan davon, dass du dir die Zeit für so einen ausführlichen Beitrag genommen hast.

Auf solche netten Arbeitskollegen/Menschen freue ich mich schon.

Da kann ich nur mein Placet geben, ein sehr schöner Beitrag des Kollegen!
Liebe Grüße

antworten
WiWi Gast

Probezeit im Audit

Hier der TE:

Auch von mir herzlichen Dank für eure ausführlichen Antworten!
Das hilft wirklich enorm und bringt eine Menge Klarheit.

antworten

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