Hier der TE.
Also mit teilweise so heftigen Reaktionen habe ich nicht gerechnet, da ich die Frage ernst gemeint habe und mich auch tatsächlich damit beschäftige. Erfreulicherweise kamen dann doch noch Antworten, die meine Frage ernst nahmen.
Es ist nun einmal so, dass manche Absolventen nicht froh sein müssen, überhaupt eine Stelle zu bekommen, sondern sich den Arbeitgeber mehr oder weniger aussuchen können. Wenn man viele Möglichkeiten hat, macht das die Wahl nicht leichter. Das hat auch nichts mit Überheblichkeit zu tun.
Für mich fühlt es sich einfach "wertvoller" an, wenn man von einem Unternehmen mit hohen Anforderungen genommen wird, als von einem, bei dem man sich über jede Bewerbung freut. Das ist wohl ein sehr menschlicher Gedankengang (oder wirtschaftlicher?), den man auf viele Lebenssituationen übertragen kann.
Es ist auch klar, dass sich ein Unternehmen nur hohe Anforderungen erlauben kann, wenn es auch viel bietet. Deshalb finde, dass man das schon bei der Entscheidungsfindung berücksichtigen kann. Vielleicht ist es auch einfach nur ein "greifbares" Kriterium für mich, da ich noch wenig Erfahrung habe, wonach ich sonst entscheiden soll. Wenn Attraktivität eines Unternehmens und Anforderungen Hand in Hand gehen, muss man auch nicht darüber nachdenken.
Diese "Problem" taucht meiner Meinung nach immer wieder auf. Zum Beispiel könnte jemand, der aufgrund guter Leistungen eine Stelle zum Promovieren in Aussicht hat sich dafür entscheiden, "weil er es kann" und seine Kommilitonen nicht; ohne dabei Rücksicht darauf zu nehmen, ob es für die eigenen Ziele überhaupt nützlich ist.
Ein ähnlicher Fall ist es, wenn ein 1,0 Abiturient Medizin studiert, weil er die Möglichkeit hat (als einer von wenigen im Jahrgang) und es vielleicht sein Umfeld deshalb erwartet. Wenn er stattdessen aber einen zulassungsfreien Studiengang wählt, der ihn interessiert (z.B. Mathe), waren dann die Anstrengungen die ihn von einem 4,0 Abitur trennen, vergebens? Meine Meinung dazu ist: Nicht alle, aber manche schon (z.B. wenn man irgendetwas stumpf auswendig gelernt hat, was nichts bringt).
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