WiWi Gast schrieb am 26.09.2023:

Etwas wird hier im Wiwi-Forum zu verallgemeinert, den einen "M.B." Absolventen gibt es nicht.

Die Spanne reicht vom Bachelor FH M.b. mit Schwerpunkt Konstruktion über den Master TU Absolventen mit Schwerpunkt Mechatronik oder Werkstoffwissenschaften. Der Abstand ist mindestens genauso groß, wie der Unterschied zwischen BWL und VWL. Genauso würde keiner einen Bachelor of Law von einer privaten FH mit einem 2x VB Rechtsassessor vergleichen, nur weil beide "Juristen" sind.

Mann kann jedoch generell formulieren, dass mittelmäßige oder gar schlechte Ingenieure keiner auf dem deutschen Arbeitsmarkt sucht.

Ich denke, der Vergleich hinkt ziemlich. Als Ingenieur/ Mintler spielt der Abschluss meiner Erhfahrung nach eine untergeordnete Rolle. Klar, gibt es den top 5% Absolventen von der RWTH mit Auslandserfahrung, der dann in eine Beratung geht oder direkt den Einstieg beim OEM/ Tier 1 Zulieferer für 65k-70/ Jahr schafft. Darüber ist dann aber die Luft beim Einstiegsgehalt auch schon sehr dünn. Darüber hinaus wird im Konzern meiner Meinung nach heutzutage hauptsächlich über Beziehungen und Politik und vor allem in Führungspositionen Karriere gemacht. Da haben dann zb Dualis schon einen riesen Vorsprung einfach weil sie schon lange im Unternehmen sind und ein Netzwerk haben. Die fachliche Expertenkarriere ist im Gegensatz nicht sehr ausgeprägt und wird auch nicht besonders gewertschätzt - fachliches Können wird von den Chefs eher als austauschbar betrachtet, der Erfahrene Ingenieur gilt teilweise als finanzielle Belastung, was der Grund ist, warum so viele Leute Frührente- Angebote Ihrer Arbeitgeber bekommen (bei ach so schlimmem Fachkräftemangel). Wenn du also der Superingenieur vom KIT bist, der beim Daimler sitzt, dann heißt dass nicht dass du mehr verdienst als der FH absolvent der vom Dienstleister kam und sich gut mit dem Chef versteht.

Dahingegend ist es bei den Juristen schon sehr transparent geregelt, wer welches Gehalt bekommt. Ab 15 Punkten in Summe in den Examen kann man bereits zum Einstieg mit Gehältern rechnen, die der tolle KIT-Ingenieur oder Mintler vermutlich in seinem ganzen Leben nicht verdient (groß über 100k). Alternativ suchen Gerichte in ganz Deutschland Staatsanwälte und Richter und werben mit Gehältern, wo man nach ein paar Jahren nach dem Studium direkt verdient wie ein Professor. Auch hier zieht der Mintler ohne standardmaßige Verbeamtung und mit TV-L Tarif den deutlich Kürzeren.

Prozentual zieht ein Ingenieur immer den Kürzeren und zwar weit aber das Leben spielt halt nicht in Prozenten wem das Themengebiet Jura oder Medizin nicht taugt der wird auch keine Karriere darin machen. Deswegen erst immer in sich gehen, was will ich eigentlich und worin bin ich gut dann hat man in der Regel eine Liste von 2 - 3 Richtungen und dann wählt man nach Gehalt/Zukunft/Sicherheit aus.

Was sind da bitte eure Quellen??? Wenn man nicht gerade in die GK geht, unterscheidet sich das Gehalt meiner Recherche nach nicht großartig

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Wenn du bereit bist, international zu arbeiten und auch auszuwandern und du liebst Informatik empfehle ich dir folgendes: Studiere Informatik. Nicht umsonst haben Computer Science Absolventen einen höheren Ruf als Anwälte dort.

Ich arbeite zurzeit bei Google im Londoner Office und habe von meine Peergroup eher mittelmässig abgeschnitten.

Warum Informatik?

• a.) Es gibt eine Menge Jobs die ne Menge Geld zahlen und die Konkurrenz ist wenn man sich international bewirbt deutlich geringer als man glaubt: Ausser FAANG und die Silicon Valley jobs wie UBER, Palo Alto Networks und verschiedene Unternehmen vor Ort die übrigens im FAANG Gehaltsbereich zahlen gibt es noch Hidden Champions.
  Beispiele für Hidden Champions: HFT Jobs im Technology Bereich (Cybersecurity, Linux Engineering Client Engineering) bei Jane Street, Optiver Citadel usw. Gehälter ohne Bonus liegen beim Einstieg zwischen 150k-250k. Beim Jane Street siehst du es auch auf der Homepage. Blackrock mit der Aladin Software zahlt auch ein ganzes Batzen Geld

• b.) Es gibt Nischen die unglaublich gut zahlen wie z.B. COBOL Entwickler bei Banken in der Schweiz, 110k Einstiegsgehalt, SAP Module wo beratungen wie RetailSolutions zwischen 150k-200k zahlen wie SAP CAR, UDF/R

• c.) Gründen ist später leichter, ein Informatiker kann einen App coden und das BWL Zeug kann man er auch lernen ein BWLer oder Jurist kann das nicht

• d.) Sowohl bei High Tech als auch HFT Jobs und den anderen Jobs hast du mehr Homeoffice, mehr Freiheiten und ein entspannteres Leben als als Arzt, Berater, IBler, PEler oder Jurist.

Wie würde ich das machen wenn ich du wäre?
Studiere Informatik (ohne Spezialisierung, kein Wirtschaftsinformatik, kein Cybersecurity usw)
Uniwahl empfohlen in diese Reihenfolge: Oxford, Cambridge, ETH, Imperial College, EPFL,
Uniwahl falls du in DE bleiben möchtest: RWTH, TUM, KIT

Bachelor: Nimm an die Vorbereitungskurse für programmieren und die Math Vorbereitungskurse teil. Versuch ein Schnitt unter 2.0 in DE zu halten in der Schweiz ne 5 und in UK First Class bis Upper Second Class. Wenn du im erstens Semester nicht rausgeflogen bist und diese Noten hast empfehle ich dir, dass du nachschaust was dir am meisten Spass macht in der Informatik und ein paar Projekte auf Github publizieren.

Sommerferien nach dem 2. Semester würde ich ein Praktikum machen. 10-16 Wochen wichtig ist, such dir einen Namen aus den man kennt entweder im IT Bereich IBM ist ein gutes Beispiel die suchen öfters, Siemens, Automobilbranche, Banken (internationale Banken nicht die Sparkasse) und such dir ein Software Engineering Bereich (wichtig für die Programmiererfahrung)

Nach deinem Praktikum bewirb dich auf Werkstudentenstellen. Hier kannst du sogar Big4 für Cybersecurity wählen wenn du in diese Richtung gehen möchtest (IT Cybersecurity Consulting/Pentesting). Bis zum Ende des Bachelors wechselst du 2-3 Werkstudentenstellen. Währenddessen muss dir langsam bewusst sein was dich passioniert. Versuch bis zum Ende des Bachelors auf eine dieser Schienen festzulegen (keine Besondere Reihenfolge) Cybersecurity, DevOps, Cloud, Software Engineering, ML&AI, Networking.

Nächster Step wäre es Projekte auf Github zu publishen aus dem Bereich oder ein Konto bei Hackthebox (für Cybersecurity) aufzumachen und diese zu veröffentlichen. Währenddessen kannst du nebenbei folgende Zertifizierungen machen(aufwand sehr gering, mit deine Studiumskenntnisse sollten es so 30-40 :

Cybersecurity: allgemein CompTIA Security+/Google Security Professional Certificate , Red Team OSCP OSWE Blue Team CySa+
DevOps: RHCSE, CCNA, Ansible Administrator Zertifikat, und ein Hashicorp Zertifikat
Cloud: Falls du bim FAANG arbeiten möchtest ein paar Google Cloud Zertifikate
Networking: Alle Cisco Zertifizierung bis CCIE oder bei Palo Alto doer Fortinet bis zur höchsten Stufe.

Danach Bachelor Abschliessen und ein Gap Year machen und dort 2-4 Praktika machen am besten jetzt mehr Richtung tech gehen auch international. und sich auf ein Master Bewerben am besten auch an den Unis. Machine Learning & AI beim imperial College die haben dort was echt starkes aufgebaut, Cybersecurity an der ETH den Joint Master mit der EPFL, wahrscheinlich den besten Cybersecurity Master weltweit.
Im Master dein Traumpraktikum (HFTs, FAANG, usw) und dann converten ggfs. noch ein Doktor dann kannst du gleich als Quant Trader. Pro Tipp für Jane Street: lern OCaml.

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