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Zurück aufs Land?

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 12.08.2021:

Präferenzen sind immer auch emotional und deine Rechnung ist, sorry, unsinnig. Man kann die menschliche Entwicklung nicht ausrechnen. Sie kommt automatisch.

Die Diskussion Land vs. Stadt driftet ab und wird nur noch emotional geführt.

Man muss die Diskussion so objektiv wie möglich führen:

1.) Hier wird das Landleben überwiegend mit Opportunitätskosten verteidigt, die sich aber nicht mit Zahlen rechnen lassen.

Opportunitätskosten sind eben die Lebensqualität inkl. größerer Plätze, Familie, Kindern etc.

Diese Lebensqualität ist wichtig und auf dem Land hat man sicherlich große Vorteile, aber diese Lebensqualität wird nicht mit objektiven Beurteilungen basierend auf Zahlen unterstützt.
Für einen mag diese Lebensqualität 1 Mio. EUR wert sein, aber für anderen eben 300K EUR.

Wie viel wert ist es, seine eigene Ruhe auf dem Land zu genießen und größere Plätze mit Kindern und Familien zu genießen?

Man muss in diesem Forum nicht rechtfertigen, wie toll es ist. Jeder muss für sich selber wissen.

2.) Egal, wo man lebt und kauft, ist es IMMER eine Wette auf Wertsteigerung bzw. Investment, selbst wenn man dieses Thema nicht so aktiv vorantreibt.

Man macht es automatisch.

Wenn ich das Bargeld auf meinem Bankkonto liegen lasse, dann ist es eine Wette auf steigende Zinsen.

Wenn ich Aktie X kaufe, dann ist es eine Wette auf steigende Kurse dank Gewinnsprünge.

Wenn ich ein ETH oder eine ETW auf dem Land kaufe, dann ist es eine Wette auf steigende Immobilienwerte mit steigender Attraktivität, um mehr Menschen in der Zukunft aufs Land zu holen.

Jeder muss selber wissen, wo man sein Leben verbringen will.

Aber man kann sein Leben bzw. seinen Lebensstil niemals von Anlageklassen treffen. Diese sind miteinander verknüpft.

Viel Erfolg!

Hmm.. Die menschliche Entwicklung kann schon rechnerisch prognostiziert werden.

  1. Ist die Stadt eine Pendlerstadt?
  2. Wie viele Arbeitsplätze entstehen in den nächsten Jahren?
  3. Wie viele 1-Person HH hat diese Stadt?
  4. Wer sind denn Zuzügler?

Basierend auf diesen Daten: Wie viele Einwohner erwartet man zusätzlich in den nächsten Jahren?

Wer eine Immobilien nur rein aus emotionalen Gründen und mit seinem Ego-Trip erwirbt, kann später schief gehen.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 12.08.2021:

Große Investoren sehen Stadtleben weiterhin im Kommen.

Nestle zieht von Niederrad ins Bahnhofsviertel.
Allianz hat Frankfurt Four für 1.4 Mrd. EUR gekauft.

Unternehmen und Investoren sehen halt anders als Foristen, die gerne auf dem Land leben wollen.

Geld geht dahin, wo viel Geld verdient wird.

Das ist die Stadt und nicht das Land.

Niederrad ist "Land"??

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 12.08.2021:

Große Investoren sehen Stadtleben weiterhin im Kommen.

Nestle zieht von Niederrad ins Bahnhofsviertel.
Allianz hat Frankfurt Four für 1.4 Mrd. EUR gekauft.

Unternehmen und Investoren sehen halt anders als Foristen, die gerne auf dem Land leben wollen.

Geld geht dahin, wo viel Geld verdient wird.

Das ist die Stadt und nicht das Land.

Niederrad ist "Land"??

Nein, aber die Bewegung von Niederrad ins Bahnhofsviertel zeigt doch, dass selbst innerhalb FFM eine Konzentration auf bestimmte Gebiete gebildet wird.

Wenn allein schon innerhalb FFM so ein Differenzierungsmerkmal entsteht, dann hat "Land" weniger Chance auf entstehende Arbeitsplätze.

antworten
WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 07.08.2021:

ExBerater schrieb am 07.08.2021:

Bei sowas drängt ich der Verdacht auf, dass es diejenigen gibt, die das Land bevorziehen und die, die es nicht kennen.

Also auf meinem Land gibt es (mindestens) genauso große Supermärkte die auch Fischtheken haben, es gibt unzähliche Griechen, Italiener und sonst welche Restaurants - und nicht wenige der deutschen Spitzenrestaurants sind ja auf dem Lande und nicht in Städten, Autohändler aller Marken gibt es im Umkreis von 15km

WiWi Gast schrieb am 07.08.2021:

Was machst Du denn auf dem Land wenn Du mal irgendeinen hochwertigen Salzwasser Fisch brauchst? Wenn Du auf ein Konzert gehen willst? Wenn Du mal nicht beim Dorfwirt ein Schnitzel essen willst? Wehe das Auto ist kaputt, die nächste Fachwerkstatt ist dann mit Glück 3 Dörfer weiter oder es gibt gar keinen Händler vor Ort wenn es mal kein Standard Auto ist.

3 Sterne findet man in D in Baiersbronn, Wolfsburg und Bergisch Glattbach, Rottach Egern und Perl-Nennig (DDR).

Es sei Deidesheim erwähnt, in der Pfalz - so viele gute und vielfältige Restaurants hat Frankfurt nicht zu bieten, dort gibt es Spesenitaliener, copycat-Steakhäuser und darunter Burgermonokultur aus der hippen Systemgastro.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 12.08.2021:

WiWi Gast schrieb am 12.08.2021:

Große Investoren sehen Stadtleben weiterhin im Kommen.

Nestle zieht von Niederrad ins Bahnhofsviertel.
Allianz hat Frankfurt Four für 1.4 Mrd. EUR gekauft.

Unternehmen und Investoren sehen halt anders als Foristen, die gerne auf dem Land leben wollen.

Geld geht dahin, wo viel Geld verdient wird.

Das ist die Stadt und nicht das Land.

Niederrad ist "Land"??

Nein, aber die Bewegung von Niederrad ins Bahnhofsviertel zeigt doch, dass selbst innerhalb FFM eine Konzentration auf bestimmte Gebiete gebildet wird.

Wenn allein schon innerhalb FFM so ein Differenzierungsmerkmal entsteht, dann hat "Land" weniger Chance auf entstehende Arbeitsplätze.

Ich erkenne in deinen Behauptungen keinerlei Logik. Auch beim dritten Mal lesen, machen sie immer noch keinen Sinn und ich verstehe nicht einmal, was das mit dem Threadthema zu tun haben soll.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 14.08.2021:

WiWi Gast schrieb am 07.08.2021:

ExBerater schrieb am 07.08.2021:

Bei sowas drängt ich der Verdacht auf, dass es diejenigen gibt, die das Land bevorziehen und die, die es nicht kennen.

Also auf meinem Land gibt es (mindestens) genauso große Supermärkte die auch Fischtheken haben, es gibt unzähliche Griechen, Italiener und sonst welche Restaurants - und nicht wenige der deutschen Spitzenrestaurants sind ja auf dem Lande und nicht in Städten, Autohändler aller Marken gibt es im Umkreis von 15km

WiWi Gast schrieb am 07.08.2021:

Was machst Du denn auf dem Land wenn Du mal irgendeinen hochwertigen Salzwasser Fisch brauchst? Wenn Du auf ein Konzert gehen willst? Wenn Du mal nicht beim Dorfwirt ein Schnitzel essen willst? Wehe das Auto ist kaputt, die nächste Fachwerkstatt ist dann mit Glück 3 Dörfer weiter oder es gibt gar keinen Händler vor Ort wenn es mal kein Standard Auto ist.

3 Sterne findet man in D in Baiersbronn, Wolfsburg und Bergisch Glattbach, Rottach Egern und Perl-Nennig (DDR).

Es sei Deidesheim erwähnt, in der Pfalz - so viele gute und vielfältige Restaurants hat Frankfurt nicht zu bieten, dort gibt es Spesenitaliener, copycat-Steakhäuser und darunter Burgermonokultur aus der hippen Systemgastro.

Laut Statistik (Michelin-Führer 2020) sind auch noch 62% der Sterne-Restaurants in ländlichen Regionen angesiedelt, aber es darf ja nicht sein, was nicht sein darf.

antworten
WiWi Gast

Zurück aufs Land?

Es ist ja ganz einfach:

Der Aufsteiger aus normalen Verhältnissen, aus Klein- oder Mittelstadt stammend, nun dabei, sich von diesen überschaubaren Rahmenbedingungen abzugrenzen, sucht ja nicht die wahre Lehre, wenn es ums Essen oder andere Dinge geht.

Er möchte, so gut es geht, "dazugehören", und das bedeutet für diese Art Mensch in Frankfurt eben ein Gutfinden dieser abartigen Wohnhochhäuser ("Towers"), das Frequentieren bestimmter Restaurants unabhängig davon, ob das Essen da wirklich etwas taugt, das Mitreden bei schnell angelesenen Themen wie "Warteliste für die Batman und Nautilus" und natürlich Tier- und Targetuni-Diskussionen.

Letzten Freitag mittag saß gleich eine ganze Truppe in dem Cafe im AGI-Gebäude an der Bockenheimer. Vollbärte, Loafer, Flatfronchinos. Der Anführer mit etwas zu langen, nach hinten gegelten Haaren und grüner Hose, natürlich bunte Socken und Double Monks.

Auf Heimaturlaub in ihrer Klein- oder Mittelstadt drehen solche Jungs dann ein großes Rad; Neuwagen leistet sich dort aus Vernunftsgründen kaum jemand, daher ist natürlich der nagelneue Firmenwagen, den man sich "bestellt" hat, eine große Sache. Berichtet man als UBler von Hotelübernachtungen im "Hilton", denken die ehem. Mitschüler und deren Mütter an gediegenen Luxus und weltmännisches Gehabe, nicht aber an spätnächtliche Unterhaltungsfilme aus dem Laptop und den schalen Hauch von Handelsreisendenlebensgefühl.

Daher kommen auch die nicht endenwollenden trotzigen Diskussionen über das hochwertige EFH "mit tollen Einbauten", denn das ist Referenzgröße für den eigenen Erfolg in der alten Heimat, auch wenn in Paris und London die weitläufige und zumeist denkmalgeschützte Großaltbauwohnung ein gängiges Habit der etablierten und nicht erst seit gestern wohlhabenden Klasse ist.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

Das kann sein und trotzdem ist die Dichte in Städten deutlich höher. Der ländliche Raum erstreckt sich wie der Name schon sagt über deutlich mehr Fläche.

WiWi Gast schrieb am 14.08.2021:

WiWi Gast schrieb am 14.08.2021:

WiWi Gast schrieb am 07.08.2021:

ExBerater schrieb am 07.08.2021:

Bei sowas drängt ich der Verdacht auf, dass es diejenigen gibt, die das Land bevorziehen und die, die es nicht kennen.

Also auf meinem Land gibt es (mindestens) genauso große Supermärkte die auch Fischtheken haben, es gibt unzähliche Griechen, Italiener und sonst welche Restaurants - und nicht wenige der deutschen Spitzenrestaurants sind ja auf dem Lande und nicht in Städten, Autohändler aller Marken gibt es im Umkreis von 15km

WiWi Gast schrieb am 07.08.2021:

Was machst Du denn auf dem Land wenn Du mal irgendeinen hochwertigen Salzwasser Fisch brauchst? Wenn Du auf ein Konzert gehen willst? Wenn Du mal nicht beim Dorfwirt ein Schnitzel essen willst? Wehe das Auto ist kaputt, die nächste Fachwerkstatt ist dann mit Glück 3 Dörfer weiter oder es gibt gar keinen Händler vor Ort wenn es mal kein Standard Auto ist.

3 Sterne findet man in D in Baiersbronn, Wolfsburg und Bergisch Glattbach, Rottach Egern und Perl-Nennig (DDR).

Es sei Deidesheim erwähnt, in der Pfalz - so viele gute und vielfältige Restaurants hat Frankfurt nicht zu bieten, dort gibt es Spesenitaliener, copycat-Steakhäuser und darunter Burgermonokultur aus der hippen Systemgastro.

Laut Statistik (Michelin-Führer 2020) sind auch noch 62% der Sterne-Restaurants in ländlichen Regionen angesiedelt, aber es darf ja nicht sein, was nicht sein darf.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

Eine Frage an die, die von der Großstadt „aufs Land“ gezogen sind: Wie weit ist die nächste Großstadt oder Metropole jetzt von euch entfernt? Ich frage wegen der Abgrenzung zwischen echtem Land und Speckgürtel.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

Für mich 15 km zur nächsten 500.000 Einwohner Großstadt.

WiWi Gast schrieb am 17.08.2021:

Eine Frage an die, die von der Großstadt „aufs Land“ gezogen sind: Wie weit ist die nächste Großstadt oder Metropole jetzt von euch entfernt? Ich frage wegen der Abgrenzung zwischen echtem Land und Speckgürtel.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 17.08.2021:

Eine Frage an die, die von der Großstadt „aufs Land“ gezogen sind: Wie weit ist die nächste Großstadt oder Metropole jetzt von euch entfernt? Ich frage wegen der Abgrenzung zwischen echtem Land und Speckgürtel.

Bei mir 90km nach München. Davon 87 km Autobahn. Mietkosten sind jetzt bei 30 Prozent von dem was ich in München zahlte bei besseret Lebensqualität.
Wohne nun in Kleinstadt mit 15k Leuten.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 15.08.2021:

Es ist ja ganz einfach:

Der Aufsteiger aus normalen Verhältnissen, aus Klein- oder Mittelstadt stammend, nun dabei, sich von diesen überschaubaren Rahmenbedingungen abzugrenzen, sucht ja nicht die wahre Lehre, wenn es ums Essen oder andere Dinge geht.

Er möchte, so gut es geht, "dazugehören", und das bedeutet für diese Art Mensch in Frankfurt eben ein Gutfinden dieser abartigen Wohnhochhäuser ("Towers"), das Frequentieren bestimmter Restaurants unabhängig davon, ob das Essen da wirklich etwas taugt, das Mitreden bei schnell angelesenen Themen wie "Warteliste für die Batman und Nautilus" und natürlich Tier- und Targetuni-Diskussionen.

Letzten Freitag mittag saß gleich eine ganze Truppe in dem Cafe im AGI-Gebäude an der Bockenheimer. Vollbärte, Loafer, Flatfronchinos. Der Anführer mit etwas zu langen, nach hinten gegelten Haaren und grüner Hose, natürlich bunte Socken und Double Monks.

Auf Heimaturlaub in ihrer Klein- oder Mittelstadt drehen solche Jungs dann ein großes Rad; Neuwagen leistet sich dort aus Vernunftsgründen kaum jemand, daher ist natürlich der nagelneue Firmenwagen, den man sich "bestellt" hat, eine große Sache. Berichtet man als UBler von Hotelübernachtungen im "Hilton", denken die ehem. Mitschüler und deren Mütter an gediegenen Luxus und weltmännisches Gehabe, nicht aber an spätnächtliche Unterhaltungsfilme aus dem Laptop und den schalen Hauch von Handelsreisendenlebensgefühl.

Daher kommen auch die nicht endenwollenden trotzigen Diskussionen über das hochwertige EFH "mit tollen Einbauten", denn das ist Referenzgröße für den eigenen Erfolg in der alten Heimat, auch wenn in Paris und London die weitläufige und zumeist denkmalgeschützte Großaltbauwohnung ein gängiges Habit der etablierten und nicht erst seit gestern wohlhabenden Klasse ist.

Was für ein super Beitrag - danke dafür!
Bitte meeeeehr :-)
Genauso ist es (auch wenn ich es nie so pointiert schreiben könnte)

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 17.08.2021:

Eine Frage an die, die von der Großstadt „aufs Land“ gezogen sind: Wie weit ist die nächste Großstadt oder Metropole jetzt von euch entfernt? Ich frage wegen der Abgrenzung zwischen echtem Land und Speckgürtel.

(10km: 50k Einwohner)
15km: 100k+ Einwohner
25km: 200k+ Einwohner

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 17.08.2021:

Eine Frage an die, die von der Großstadt „aufs Land“ gezogen sind: Wie weit ist die nächste Großstadt oder Metropole jetzt von euch entfernt? Ich frage wegen der Abgrenzung zwischen echtem Land und Speckgürtel.

100km nach Nürnberg

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

Wenns keine S-Bahn mehr gibt ist es definitiv auf dem Land.

WiWi Gast schrieb am 17.08.2021:

Eine Frage an die, die von der Großstadt „aufs Land“ gezogen sind: Wie weit ist die nächste Großstadt oder Metropole jetzt von euch entfernt? Ich frage wegen der Abgrenzung zwischen echtem Land und Speckgürtel.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 17.08.2021:

Eine Frage an die, die von der Großstadt „aufs Land“ gezogen sind: Wie weit ist die nächste Großstadt oder Metropole jetzt von euch entfernt? Ich frage wegen der Abgrenzung zwischen echtem Land und Speckgürtel.

Es gibt keinen Speckgürtel. Land beginnt, wo Stadt aufhört. Dörfer ohne Stadtnähe gibt's in D kaum.

antworten
WiWi Gast

Zurück aufs Land?

Kannst du vielleicht ein paar Infos teilen, wie sich dein Gehalt verändert hat? Oder ist es der gleiche Job bei jetzt 100% Home Office.

Meine Partnerin und ich "können aktuell nicht weg", da die Gehaltseinbußen einfach so viel größer wären als die Ersparnis bei Miete und Lebenshaltung.

Bei dir scheint es offenbar anders zu sein?

WiWi Gast schrieb am 17.08.2021:

WiWi Gast schrieb am 17.08.2021:

Eine Frage an die, die von der Großstadt „aufs Land“ gezogen sind: Wie weit ist die nächste Großstadt oder Metropole jetzt von euch entfernt? Ich frage wegen der Abgrenzung zwischen echtem Land und Speckgürtel.

Bei mir 90km nach München. Davon 87 km Autobahn. Mietkosten sind jetzt bei 30 Prozent von dem was ich in München zahlte bei besseret Lebensqualität.
Wohne nun in Kleinstadt mit 15k Leuten.

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ExBerater

Zurück aufs Land?

Naja, die frage ist wirklich, ist man noch im ÖPNV Netz der Großstadt.

Beispiel Düsseldorf:
Die Stadt Kaiserswerth oder der Stadteil D-Angermund,... sind bestimmt 10-15 Autominuten entfernt vom Stadtkern, haben auch ein völlig eigenes, ländliches Flair, aber du hast halt eine S Bahn oder gar Tram die direkt ins Zentrum füht.

Beispiel Sauerland:
Die nächste Großstadt ist mindestens 45min entfernt, und es gibt auch nur eine Zugverbindung die dann eher noch länger dauert.

Das sind für mich die beiden Extreme.
Aber dennoch: Im Grunde ist das Leben in beiden Beispielen ländlich geprägt, und aus dem Speckgürtel würde auch niemand für den täglichen Einkauf mal eben ins Zentrum fahren um eine größere Auswahl an Delikatessen zu haben, und wenn man schick ausgehen will, wird man in beiden Beispielen eher das Auto nehmen

WiWi Gast schrieb am 17.08.2021:

Eine Frage an die, die von der Großstadt „aufs Land“ gezogen sind: Wie weit ist die nächste Großstadt oder Metropole jetzt von euch entfernt? Ich frage wegen der Abgrenzung zwischen echtem Land und Speckgürtel.

Es gibt keinen Speckgürtel. Land beginnt, wo Stadt aufhört. Dörfer ohne Stadtnähe gibt's in D kaum.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 17.08.2021:

Kannst du vielleicht ein paar Infos teilen, wie sich dein Gehalt verändert hat? Oder ist es der gleiche Job bei jetzt 100% Home Office.

Meine Partnerin und ich "können aktuell nicht weg", da die Gehaltseinbußen einfach so viel größer wären als die Ersparnis bei Miete und Lebenshaltung.

Bei dir scheint es offenbar anders zu sein?

WiWi Gast schrieb am 17.08.2021:

WiWi Gast schrieb am 17.08.2021:

Eine Frage an die, die von der Großstadt „aufs Land“ gezogen sind: Wie weit ist die nächste Großstadt oder Metropole jetzt von euch entfernt? Ich frage wegen der Abgrenzung zwischen echtem Land und Speckgürtel.

Bei mir 90km nach München. Davon 87 km Autobahn. Mietkosten sind jetzt bei 30 Prozent von dem was ich in München zahlte bei besseret Lebensqualität.
Wohne nun in Kleinstadt mit 15k Leuten.

Ich bin der der 90km von München weg in eine Kleinstadt gezogen ist mit 15.000 Einwohnern. Bin mit Freundin weggezogen.

Meine Freundin verdient ca. 120.000 fix und 30.000 Bonus und arbeitet im IT-Sales. Sie hat ca. 1 Tag "Präsenz" in München, das fährt sie.
Ich verdiene 110.000 fix und 20.000 Bonus und arbeite beim IGM. Wir haben in normalen / nicht Corona Zeiten 3 Tage Präsenz in München und 2 Tage Home Office. Mein Gehalt stagniert seid 3 Jahren (0% wegen der schechten Tarifabschlüße der IGM). Die 3 Tage fahre ich auch. 1 Tag fahren wir gemeinsam. In Summe ist unsere Pendelzeit zur Arbeit sogar runter gegangen, da wir sonst auch 30-40 Minuten auf dem mittleren Ring gebraucht haben für 20km zur Arbeit. Wir hatten vorher ein Auto. Jetzt zwei. Die Mehrkosten für das Auto / Sprit sind ca. 500 Euro wenn man es korrekt rechnet mit Wertverlust.

Wir hatten vorher in München ein Kaltmiete von 2.300 Euro (Schwabing) für eine Wohnung aus den 80ern wo der Vermieter nie irgendwas gemacht hat ausser regelmäßig die Miete auf den Mietspiegel (bzw. darüber hinaus) angepasst hat.

Jetzt zahlen wir 900 Euro kalt für eine Doppelhaushälfte mit Garten. Dazu dann die 500 Euro für das zweite Auto. Macht 1.400 Euro. Ersparnis von 900 Euro bei Gleichzeitig (für uns) sehr viel höherer Lebensqualität (mehr Platz, mehr Grün, Ärzte, Einkaufen, und sogar schnelleres Internet als in München gibts hier auch).

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

Danke für die Antwort & Glückwunsch! Dann habt ihr wohl einen "guten Deal" gemacht.

Bei uns ist die Situation leider allerdings eine etwas andere. Unsere Gehälter sind ähnlich, allerdings möchten wir beide auf keinen Fall "lange" zur Arbeit pendeln. Wir wohnen aktuell in der Maxvorstadt (ca. 85qm, aber nur 1600 EUR und damit günstiger als ihr) und brauchen beide keine 15 Minuten mit dem Rad zur Arbeit. Aktuell sind es 1 bis maximal 2 Tage im Büro. Tendenz nach Corona: 2 bis 3 Tage im Büro.

Daher wäre die Konstellation für uns: Umzug aus der Stadt -> neue Jobs außerhalb der Stadt und dazu bräuchten wir ein Auto (aktuell haben wir keines).

Ganz grob würden wir von einer 50% Einsparung bei der Miete ausgehen und vielleicht nochmals 400-500 EUR an anderen Lebenshaltungskosten. Wären in Summe ca. 1200 EUR als Gesamteinsparung abzüglich der Mehrkosten für das Auto.

Alle Jobangebote sind allerdings so viel schlechter, dass wir ca. 60k EUR brutto pro Jahr (grob überschlagen 2,500 EUR netto pro Monat) verlieren würden. Daher lohnt es sich für uns aktuell leider nicht.

Vielleicht müssen wir das Thema pendeln bei uns nochmals überdenken, aber andererseits ist mir dir Lebenszeit im Auto (v.a. mit dem schrecklichen Verkehr in München) einfach zu schade im Moment.

Danke jedenfalls!

WiWi Gast schrieb am 17.08.2021:

WiWi Gast schrieb am 17.08.2021:

Kannst du vielleicht ein paar Infos teilen, wie sich dein Gehalt verändert hat? Oder ist es der gleiche Job bei jetzt 100% Home Office.

Meine Partnerin und ich "können aktuell nicht weg", da die Gehaltseinbußen einfach so viel größer wären als die Ersparnis bei Miete und Lebenshaltung.

Bei dir scheint es offenbar anders zu sein?

WiWi Gast schrieb am 17.08.2021:

WiWi Gast schrieb am 17.08.2021:

Eine Frage an die, die von der Großstadt „aufs Land“ gezogen sind: Wie weit ist die nächste Großstadt oder Metropole jetzt von euch entfernt? Ich frage wegen der Abgrenzung zwischen echtem Land und Speckgürtel.

Bei mir 90km nach München. Davon 87 km Autobahn. Mietkosten sind jetzt bei 30 Prozent von dem was ich in München zahlte bei besseret Lebensqualität.
Wohne nun in Kleinstadt mit 15k Leuten.

Ich bin der der 90km von München weg in eine Kleinstadt gezogen ist mit 15.000 Einwohnern. Bin mit Freundin weggezogen.

Meine Freundin verdient ca. 120.000 fix und 30.000 Bonus und arbeitet im IT-Sales. Sie hat ca. 1 Tag "Präsenz" in München, das fährt sie.
Ich verdiene 110.000 fix und 20.000 Bonus und arbeite beim IGM. Wir haben in normalen / nicht Corona Zeiten 3 Tage Präsenz in München und 2 Tage Home Office. Mein Gehalt stagniert seid 3 Jahren (0% wegen der schechten Tarifabschlüße der IGM). Die 3 Tage fahre ich auch. 1 Tag fahren wir gemeinsam. In Summe ist unsere Pendelzeit zur Arbeit sogar runter gegangen, da wir sonst auch 30-40 Minuten auf dem mittleren Ring gebraucht haben für 20km zur Arbeit. Wir hatten vorher ein Auto. Jetzt zwei. Die Mehrkosten für das Auto / Sprit sind ca. 500 Euro wenn man es korrekt rechnet mit Wertverlust.

Wir hatten vorher in München ein Kaltmiete von 2.300 Euro (Schwabing) für eine Wohnung aus den 80ern wo der Vermieter nie irgendwas gemacht hat ausser regelmäßig die Miete auf den Mietspiegel (bzw. darüber hinaus) angepasst hat.

Jetzt zahlen wir 900 Euro kalt für eine Doppelhaushälfte mit Garten. Dazu dann die 500 Euro für das zweite Auto. Macht 1.400 Euro. Ersparnis von 900 Euro bei Gleichzeitig (für uns) sehr viel höherer Lebensqualität (mehr Platz, mehr Grün, Ärzte, Einkaufen, und sogar schnelleres Internet als in München gibts hier auch).

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

Ich frage mich gerade was Dein Gehalt mit den Tarifabschlüssen der IGM zu tun hat ???
Dieses Gehalt welches Du verdienst wird nicht über Tarif bezahlt da zu hoch, also muss es außertariflich sein. Ich bin auch bei der IGM und werde auch außertariflich (90 tsd per Anno) bezahlt, da es keinen Tarif gibt der Dir 90 tsd garantiert bei der IGM.

Und in meinem Vertrag steht das mein Gehalt jedes Jahr um 2% erhöht wird egal ob Tariflich was abgeschlossen wird oder nicht.
Schau Dir mal lieber Deinen Vertrag nochmal an.

WiWi Gast schrieb am 17.08.2021:

WiWi Gast schrieb am 17.08.2021:

Kannst du vielleicht ein paar Infos teilen, wie sich dein Gehalt verändert hat? Oder ist es der gleiche Job bei jetzt 100% Home Office.

Meine Partnerin und ich "können aktuell nicht weg", da die Gehaltseinbußen einfach so viel größer wären als die Ersparnis bei Miete und Lebenshaltung.

Bei dir scheint es offenbar anders zu sein?

WiWi Gast schrieb am 17.08.2021:

WiWi Gast schrieb am 17.08.2021:

Eine Frage an die, die von der Großstadt „aufs Land“ gezogen sind: Wie weit ist die nächste Großstadt oder Metropole jetzt von euch entfernt? Ich frage wegen der Abgrenzung zwischen echtem Land und Speckgürtel.

Bei mir 90km nach München. Davon 87 km Autobahn. Mietkosten sind jetzt bei 30 Prozent von dem was ich in München zahlte bei besseret Lebensqualität.
Wohne nun in Kleinstadt mit 15k Leuten.

Ich bin der der 90km von München weg in eine Kleinstadt gezogen ist mit 15.000 Einwohnern. Bin mit Freundin weggezogen.

Meine Freundin verdient ca. 120.000 fix und 30.000 Bonus und arbeitet im IT-Sales. Sie hat ca. 1 Tag "Präsenz" in München, das fährt sie.
Ich verdiene 110.000 fix und 20.000 Bonus und arbeite beim IGM. Wir haben in normalen / nicht Corona Zeiten 3 Tage Präsenz in München und 2 Tage Home Office. Mein Gehalt stagniert seid 3 Jahren (0% wegen der schechten Tarifabschlüße der IGM). Die 3 Tage fahre ich auch. 1 Tag fahren wir gemeinsam. In Summe ist unsere Pendelzeit zur Arbeit sogar runter gegangen, da wir sonst auch 30-40 Minuten auf dem mittleren Ring gebraucht haben für 20km zur Arbeit. Wir hatten vorher ein Auto. Jetzt zwei. Die Mehrkosten für das Auto / Sprit sind ca. 500 Euro wenn man es korrekt rechnet mit Wertverlust.

Wir hatten vorher in München ein Kaltmiete von 2.300 Euro (Schwabing) für eine Wohnung aus den 80ern wo der Vermieter nie irgendwas gemacht hat ausser regelmäßig die Miete auf den Mietspiegel (bzw. darüber hinaus) angepasst hat.

Jetzt zahlen wir 900 Euro kalt für eine Doppelhaushälfte mit Garten. Dazu dann die 500 Euro für das zweite Auto. Macht 1.400 Euro. Ersparnis von 900 Euro bei Gleichzeitig (für uns) sehr viel höherer Lebensqualität (mehr Platz, mehr Grün, Ärzte, Einkaufen, und sogar schnelleres Internet als in München gibts hier auch).

antworten
WiWi Gast

Zurück aufs Land?

IGM zahlt nach Tarif locker bis 95k in Bayern bei 35hrd. Bei 40hrs gehts bis ca. 110k.

Ich verstehe die Aussage "habe 90k und muss deswegen AT bei IGM sein" nicht.

Die 0 Prozent Tabellenerhöhung führen tatsächlich dazu das die AT ler oft nichts bekommen weil einfach kein Budget bereit gestellt wird dann.

antworten
WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 18.08.2021:

IGM zahlt nach Tarif locker bis 95k in Bayern bei 35hrd. Bei 40hrs gehts bis ca. 110k.

Ich verstehe die Aussage "habe 90k und muss deswegen AT bei IGM sein" nicht.

Die 0 Prozent Tabellenerhöhung führen tatsächlich dazu das die AT ler oft nichts bekommen weil einfach kein Budget bereit gestellt wird dann.

Der Poster mit den 90k und AT Vertrag hat keinen IGM AT Vertrag in Bayern.
Die gehen erst ab ca. 110-120k los.

Ich bezweifle nicht das ihm seine Firma einen AT Vertrag gegeben hat, aber eine IGM Firma ist das vermutlich nicht.

antworten
WiWi Gast

Zurück aufs Land?

Ich habe nie verstanden, weshalb die ganzen BWL Menschen so viel Geld verdienen wollen. Lieber fahre ich einen Smart, lebe auf dem Dorf, verdiene meine 2,2k Netto und habe dafür meine Liebsten (Freunde und Familie) immer um mich, bevor ich für einen Job in eine Großstadt ziehe. Langfristig würde ich mich halt fragen: for what?

LG

antworten
WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 23.08.2021:

Ich habe nie verstanden, weshalb die ganzen BWL Menschen so viel Geld verdienen wollen. Lieber fahre ich einen Smart, lebe auf dem Dorf, verdiene meine 2,2k Netto und habe dafür meine Liebsten (Freunde und Familie) immer um mich, bevor ich für einen Job in eine Großstadt ziehe. Langfristig würde ich mich halt fragen: for what?

LG

Für 2,2k netto auf dem Land braucht es eh kein Studium. Das hat jeder ordentliche Handwerker nach 5-10 Jahren BE. Und der fängt dann mit 16 an zu arbeiten.
Hört sich bei Dir nach Low Performer an, der schon am Anfang der Karriere kein Bock hat.

antworten
WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 23.08.2021:

Ich habe nie verstanden, weshalb die ganzen BWL Menschen so viel Geld verdienen wollen. Lieber fahre ich einen Smart, lebe auf dem Dorf, verdiene meine 2,2k Netto und habe dafür meine Liebsten (Freunde und Familie) immer um mich, bevor ich für einen Job in eine Großstadt ziehe. Langfristig würde ich mich halt fragen: for what?

LG

Klasse, genauso eine einseitige Betrachtung wie die anderen 80% des Threads. Vielleicht findet man tatsächlich sogar neue Liebste in der Großstadt und freut sich dann einfach, dass man in die Heimat kommt und da auch noch Liebste hat, die man nicht vergessen hat.

antworten
WiWi Gast

Zurück aufs Land?

For glory. Deswegen ziehen wir aus unseren Dörfern oder sogar aus unseren Ländern. Warum ein Smart, wenn du einen Mercedes mit deiner harten Arbeit erwirtschaften?

Ich bin von Griechenland nach Deutschland gezogen aus DEM Grund. Ich habe kein Bock darauf, 800€ im Monat brutto mit Master usw zu verdienen und die Wahl zwischen Pest (leben alleine - WGs gibt's bei uns nicht - und fast nix sparen können wegen hohen Kosten) oder Cholera (echt viel sparen, aber dafür mit 25 bei der Familie zu leben). Dazu kommt die beschissene Wirtschaft und eine schwarze Zukunft. Was zum Teufel soll ich mit meinen Freunden machen oder mit meiner Familie, wenn ich meine Ambitionen in einem kleinen, bankrotten Land nicht verwirklichen kann? GOTT SEI DANK BIN ICH RAUS.

Klar, das Leben auf dem Land in DE lässt sich mit unserer Lage nicht vergleichen, also mein Rant ist off topic geraten. Aber in Großstädten gibt es eine Vielfalt an faszinierenden Jobs, Restaurants, Cafés und endlosen Sportmöglichkeiten. Gibt es HIIT Kurse oder Crossfit boxes in einem Dorf? Gibt es BJJ oder Kendo Dojos? Oder nur ein Fitnessstudio pro 50km? Hier in Frankfurt kann ich alles tun, wie ich möchte und ertragen kann. Was gibt's auf dem Dorf?

WiWi Gast schrieb am 23.08.2021:

Ich habe nie verstanden, weshalb die ganzen BWL Menschen so viel Geld verdienen wollen. Lieber fahre ich einen Smart, lebe auf dem Dorf, verdiene meine 2,2k Netto und habe dafür meine Liebsten (Freunde und Familie) immer um mich, bevor ich für einen Job in eine Großstadt ziehe. Langfristig würde ich mich halt fragen: for what?

LG

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ExBerater

Zurück aufs Land?

Also, vieles davon gibt es bei mir auf dem Land. Inzwischen gibt es sogar Fitness Studios in jedem Dorf bei uns mit mehr als 2000 Einwohnern, Judo/Karate sonst was gibt es schon seit Jahrzehnten überall

Dennoch, nein, die Auswahl ist natürlich nicht die Gleiche wie in der Großstadt.

Aber Gegenfrage: Wieviel davon nutz du denn?

WiWi Gast schrieb am 23.08.2021:

Klar, das Leben auf dem Land in DE lässt sich mit unserer Lage nicht vergleichen, also mein Rant ist off topic geraten. Aber in Großstädten gibt es eine Vielfalt an faszinierenden Jobs, Restaurants, Cafés und endlosen Sportmöglichkeiten. Gibt es HIIT Kurse oder Crossfit boxes in einem Dorf? Gibt es BJJ oder Kendo Dojos? Oder nur ein Fitnessstudio pro 50km? Hier in Frankfurt kann ich alles tun, wie ich möchte und ertragen kann. Was gibt's auf dem Dorf?

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

Ich komme selber aus einer ländlichen Gegend. Ein Kreis an größeren Handwerksbetrieben, Mittelständlern und Freiberuflern gibt hier ganz gut den Ton an, mit gut 6 bis 7Stelligen Gehältern(Gewinnen) und niedrigen Lebenshaltungskosten.

Der Studierte Wiwi ist weit davon entfernt hier irgendeinen Eindruck zu schinden.
Die sich beim Heimatbesuch zu affig geben sind eher die neuen Dorftrottel.

WiWi Gast schrieb am 17.08.2021:

Es ist ja ganz einfach:

Der Aufsteiger aus normalen Verhältnissen, aus Klein- oder Mittelstadt stammend, nun dabei, sich von diesen überschaubaren Rahmenbedingungen abzugrenzen, sucht ja nicht die wahre Lehre, wenn es ums Essen oder andere Dinge geht.

Er möchte, so gut es geht, "dazugehören", und das bedeutet für diese Art Mensch in Frankfurt eben ein Gutfinden dieser abartigen Wohnhochhäuser ("Towers"), das Frequentieren bestimmter Restaurants unabhängig davon, ob das Essen da wirklich etwas taugt, das Mitreden bei schnell angelesenen Themen wie "Warteliste für die Batman und Nautilus" und natürlich Tier- und Targetuni-Diskussionen.

Letzten Freitag mittag saß gleich eine ganze Truppe in dem Cafe im AGI-Gebäude an der Bockenheimer. Vollbärte, Loafer, Flatfronchinos. Der Anführer mit etwas zu langen, nach hinten gegelten Haaren und grüner Hose, natürlich bunte Socken und Double Monks.

Auf Heimaturlaub in ihrer Klein- oder Mittelstadt drehen solche Jungs dann ein großes Rad; Neuwagen leistet sich dort aus Vernunftsgründen kaum jemand, daher ist natürlich der nagelneue Firmenwagen, den man sich "bestellt" hat, eine große Sache. Berichtet man als UBler von Hotelübernachtungen im "Hilton", denken die ehem. Mitschüler und deren Mütter an gediegenen Luxus und weltmännisches Gehabe, nicht aber an spätnächtliche Unterhaltungsfilme aus dem Laptop und den schalen Hauch von Handelsreisendenlebensgefühl.

Daher kommen auch die nicht endenwollenden trotzigen Diskussionen über das hochwertige EFH "mit tollen Einbauten", denn das ist Referenzgröße für den eigenen Erfolg in der alten Heimat, auch wenn in Paris und London die weitläufige und zumeist denkmalgeschützte Großaltbauwohnung ein gängiges Habit der etablierten und nicht erst seit gestern wohlhabenden Klasse ist.

Was für ein super Beitrag - danke dafür!
Bitte meeeeehr :-)
Genauso ist es (auch wenn ich es nie so pointiert schreiben könnte)

antworten
WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 17.08.2021:

WiWi Gast schrieb am 15.08.2021:

Es ist ja ganz einfach:

Der Aufsteiger aus normalen Verhältnissen, aus Klein- oder Mittelstadt stammend, nun dabei, sich von diesen überschaubaren Rahmenbedingungen abzugrenzen, sucht ja nicht die wahre Lehre, wenn es ums Essen oder andere Dinge geht.

Er möchte, so gut es geht, "dazugehören", und das bedeutet für diese Art Mensch in Frankfurt eben ein Gutfinden dieser abartigen Wohnhochhäuser ("Towers"), das Frequentieren bestimmter Restaurants unabhängig davon, ob das Essen da wirklich etwas taugt, das Mitreden bei schnell angelesenen Themen wie "Warteliste für die Batman und Nautilus" und natürlich Tier- und Targetuni-Diskussionen.

Letzten Freitag mittag saß gleich eine ganze Truppe in dem Cafe im AGI-Gebäude an der Bockenheimer. Vollbärte, Loafer, Flatfronchinos. Der Anführer mit etwas zu langen, nach hinten gegelten Haaren und grüner Hose, natürlich bunte Socken und Double Monks.

Auf Heimaturlaub in ihrer Klein- oder Mittelstadt drehen solche Jungs dann ein großes Rad; Neuwagen leistet sich dort aus Vernunftsgründen kaum jemand, daher ist natürlich der nagelneue Firmenwagen, den man sich "bestellt" hat, eine große Sache. Berichtet man als UBler von Hotelübernachtungen im "Hilton", denken die ehem. Mitschüler und deren Mütter an gediegenen Luxus und weltmännisches Gehabe, nicht aber an spätnächtliche Unterhaltungsfilme aus dem Laptop und den schalen Hauch von Handelsreisendenlebensgefühl.

Daher kommen auch die nicht endenwollenden trotzigen Diskussionen über das hochwertige EFH "mit tollen Einbauten", denn das ist Referenzgröße für den eigenen Erfolg in der alten Heimat, auch wenn in Paris und London die weitläufige und zumeist denkmalgeschützte Großaltbauwohnung ein gängiges Habit der etablierten und nicht erst seit gestern wohlhabenden Klasse ist.

Was für ein super Beitrag - danke dafür!
Bitte meeeeehr :-)
Genauso ist es (auch wenn ich es nie so pointiert schreiben könnte)

Mir gefällt er nicht. Ich trage Vollbart und Loafer, arbeite im IB und für mich war dies ein wichtiger Schritt aus meinem Beamtenelternhaus in einer 50,000-Einwohner-Stadt.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

Dann hast du ein besseres "Land" im Vergleich zu dem Dorf, in dem ich aufgewachsen bin. Bei mir war es in Bayern grob zwischen München und Nürnberg.

Dort waren es ca. 5,000 Einwohner. Wir hatten kein Schwimmbad, kein Fitness, kein "Elektronikgeschäft", kein Bekleidungsgeschäft, kein Kino, keinen "Jugendtreff",... Lediglich die Läden für den täglichen Bedarf (Bäcker, Supermarkt, etc.) und ein paar Sportvereine (Fußball, Tennis, Angeln, etc.).

Die nächste "Stadt" (25.000 Einwohner) war ca. 15km entfernt. Diese war allerdings leider aufgrund des schlechten Nahverkehrs, nur per Auto erreichbar.

So eine Situation möchte und werde ich meinem Nachwuchs nicht zumuten. Hier leidet aus meiner Sicht wirklich die Lebensqualität.

ExBerater schrieb am 24.08.2021:

Also, vieles davon gibt es bei mir auf dem Land. Inzwischen gibt es sogar Fitness Studios in jedem Dorf bei uns mit mehr als 2000 Einwohnern, Judo/Karate sonst was gibt es schon seit Jahrzehnten überall

Dennoch, nein, die Auswahl ist natürlich nicht die Gleiche wie in der Großstadt.

Aber Gegenfrage: Wieviel davon nutz du denn?

WiWi Gast schrieb am 23.08.2021:

Klar, das Leben auf dem Land in DE lässt sich mit unserer Lage nicht vergleichen, also mein Rant ist off topic geraten. Aber in Großstädten gibt es eine Vielfalt an faszinierenden Jobs, Restaurants, Cafés und endlosen Sportmöglichkeiten. Gibt es HIIT Kurse oder Crossfit boxes in einem Dorf? Gibt es BJJ oder Kendo Dojos? Oder nur ein Fitnessstudio pro 50km? Hier in Frankfurt kann ich alles tun, wie ich möchte und ertragen kann. Was gibt's auf dem Dorf?

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

"Das Land" ist halt genauso vielfältig wie Städte. Es würde ja auch niemand behaupten, dass München und Münster quasi gleich sind, weil beides Großstädte sind.

Allerdings hat sich die Welt ja auch weiter gedreht. Durch den Onlinehandel sind Geschäfte nicht mehr ganz so wichtig wie früher. Und Kino wird auch immer mehr vom Streaming verdrängt. Bei Sportangeboten und so sieht es natürlich anders aus.

Ich persönlich finde es allerdings auch gar nicht schlecht, wenn meine Kinder lernen, dass es nicht immer alles gibt was sie gerne hätten und sie alles haben können was sie wollen, sondern dass sie sich an die Gegebenheiten anpassen müssen. Aber das entspricht glaube ich nicht mehr dem allgemeinen Zeitgeist.

WiWi Gast schrieb am 24.08.2021:

Dann hast du ein besseres "Land" im Vergleich zu dem Dorf, in dem ich aufgewachsen bin. Bei mir war es in Bayern grob zwischen München und Nürnberg.

Dort waren es ca. 5,000 Einwohner. Wir hatten kein Schwimmbad, kein Fitness, kein "Elektronikgeschäft", kein Bekleidungsgeschäft, kein Kino, keinen "Jugendtreff",... Lediglich die Läden für den täglichen Bedarf (Bäcker, Supermarkt, etc.) und ein paar Sportvereine (Fußball, Tennis, Angeln, etc.).

Die nächste "Stadt" (25.000 Einwohner) war ca. 15km entfernt. Diese war allerdings leider aufgrund des schlechten Nahverkehrs, nur per Auto erreichbar.

So eine Situation möchte und werde ich meinem Nachwuchs nicht zumuten. Hier leidet aus meiner Sicht wirklich die Lebensqualität.

ExBerater schrieb am 24.08.2021:

Also, vieles davon gibt es bei mir auf dem Land. Inzwischen gibt es sogar Fitness Studios in jedem Dorf bei uns mit mehr als 2000 Einwohnern, Judo/Karate sonst was gibt es schon seit Jahrzehnten überall

Dennoch, nein, die Auswahl ist natürlich nicht die Gleiche wie in der Großstadt.

Aber Gegenfrage: Wieviel davon nutz du denn?

WiWi Gast schrieb am 23.08.2021:

Klar, das Leben auf dem Land in DE lässt sich mit unserer Lage nicht vergleichen, also mein Rant ist off topic geraten. Aber in Großstädten gibt es eine Vielfalt an faszinierenden Jobs, Restaurants, Cafés und endlosen Sportmöglichkeiten. Gibt es HIIT Kurse oder Crossfit boxes in einem Dorf? Gibt es BJJ oder Kendo Dojos? Oder nur ein Fitnessstudio pro 50km? Hier in Frankfurt kann ich alles tun, wie ich möchte und ertragen kann. Was gibt's auf dem Dorf?

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

Ich verstehe nicht wo das Problem ist. Einfach ins Land ziehen nahe der Stadt (ca. 10-20km).
Dann hast du alles. So hab ich es gemacht weil ich beides bevorzuge. Ich bin 10 km einer 500.000 Einwohner Stadt gezogen. Wohne jetzt ländlich bzw. Dörflich und kann mit dem Fahrrad oder Bus schnell in die Stadt. Und zur Arbeit sind es auch nur 6 km. Macht es wie ich und ihr habt alles.

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ExBerater

Zurück aufs Land?

Mag sein aber ich glaube, Kinder LIEBEN genau diese Situation. Kenne zumindest kein Kind welches nicht super glücklich auf dem Land aufwächst / aufgewachsen ist.

Bis zum Alter von ~14 interessiert es die auch nicht, welche Gechäfts es gibt oder nicht.

Bei mir war das so:

  • Kindheit: Jeden Tag im Dorf unterwegs, im nächsten Wald, auf dem Spielplatz, später fas jeden Tag auf dem lokalen Bolzplatz
  • Nahezu jeder Junge war erstmal im Fußballverein, darüber ein irrsinniges Gemeinschaftsgefühl
  • Ein paar Ausnahmen machten Judo, waren im Schwimmverein oder in der Musikschule
  • Mit der Gymnasium-Zeit kam dann der nächst größere Ort (~5,000 Leute) wo es auch mehr Läden gab; das war dann 40min mit dem Bus aber bis zum Abi hatte man dort alles was man brauchte
  • Wenn es uns mal nicht gereicht hat, sind wir in die Großstadt (Köln) gefahren. Das war damals mit dem Zug bestimmt 2-3 Stunden (mit dem Auto nur 1) aber es war immer ein großes Erlebnis mit Freunden dorthin zum "Shoppen" (wir kauften dann meisten eine neue Levis, die wir auch bei uns im Dorf bekommen hätten - aber immerhin: Damals gab es nur in der Stadt einen McD, heute gibt es den bei uns um 200 Mann Dorf)
  • Konzerte haben mich eh erst interessiert als im Studium war - was ja dann sowieso mit größerer Stadt und Auto verbunden ist

Klar, meine Eltern mussten mich wahnsinnig oft chauffieren. Aber ich war praktisch jeden Tag mit meinen Freunden zusammen. Da fehlt nix. Materialistische Dinge fehlen dir nur, wenn es an den persönlichen Freundschaften fehlt

WiWi Gast schrieb am 24.08.2021:

Dann hast du ein besseres "Land" im Vergleich zu dem Dorf, in dem ich aufgewachsen bin. Bei mir war es in Bayern grob zwischen München und Nürnberg.

Dort waren es ca. 5,000 Einwohner. Wir hatten kein Schwimmbad, kein Fitness, kein "Elektronikgeschäft", kein Bekleidungsgeschäft, kein Kino, keinen "Jugendtreff",... Lediglich die Läden für den täglichen Bedarf (Bäcker, Supermarkt, etc.) und ein paar Sportvereine (Fußball, Tennis, Angeln, etc.).

Die nächste "Stadt" (25.000 Einwohner) war ca. 15km entfernt. Diese war allerdings leider aufgrund des schlechten Nahverkehrs, nur per Auto erreichbar.

So eine Situation möchte und werde ich meinem Nachwuchs nicht zumuten. Hier leidet aus meiner Sicht wirklich die Lebensqualität.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

Ich spreche doch nicht von materiellen Dingen, sondern einfach einer Vielzahl an Möglichkeiten (Sportangebot, Einkaufen, Cafes und Bars, etc.).

Mein Onkel wohnt in Unterhaching und das ist in meinen Augen der perfekte Kompromiss. Keine Großstadt, aber allerdings mit aller Infrastruktur und Geschäften. Dazu eine gute Anbindung an den Nahverkehr. Dennoch wohnt mein Onkel mit Familie und zwei Kindern in einem EFH mit Garten in einer "Siedlung" und Spielstraße.

Man hat also alle positiven Dinge, die du für das Land nennst und dazu die Vorteile bzw. Infrastruktur und Ausgehmöglichkeiten.

ExBerater schrieb am 24.08.2021:

Mag sein aber ich glaube, Kinder LIEBEN genau diese Situation. Kenne zumindest kein Kind welches nicht super glücklich auf dem Land aufwächst / aufgewachsen ist.

Bis zum Alter von ~14 interessiert es die auch nicht, welche Gechäfts es gibt oder nicht.

Bei mir war das so:

  • Kindheit: Jeden Tag im Dorf unterwegs, im nächsten Wald, auf dem Spielplatz, später fas jeden Tag auf dem lokalen Bolzplatz
  • Nahezu jeder Junge war erstmal im Fußballverein, darüber ein irrsinniges Gemeinschaftsgefühl
  • Ein paar Ausnahmen machten Judo, waren im Schwimmverein oder in der Musikschule
  • Mit der Gymnasium-Zeit kam dann der nächst größere Ort (~5,000 Leute) wo es auch mehr Läden gab; das war dann 40min mit dem Bus aber bis zum Abi hatte man dort alles was man brauchte
  • Wenn es uns mal nicht gereicht hat, sind wir in die Großstadt (Köln) gefahren. Das war damals mit dem Zug bestimmt 2-3 Stunden (mit dem Auto nur 1) aber es war immer ein großes Erlebnis mit Freunden dorthin zum "Shoppen" (wir kauften dann meisten eine neue Levis, die wir auch bei uns im Dorf bekommen hätten - aber immerhin: Damals gab es nur in der Stadt einen McD, heute gibt es den bei uns um 200 Mann Dorf)
  • Konzerte haben mich eh erst interessiert als im Studium war - was ja dann sowieso mit größerer Stadt und Auto verbunden ist

Klar, meine Eltern mussten mich wahnsinnig oft chauffieren. Aber ich war praktisch jeden Tag mit meinen Freunden zusammen. Da fehlt nix. Materialistische Dinge fehlen dir nur, wenn es an den persönlichen Freundschaften fehlt

WiWi Gast schrieb am 24.08.2021:

Dann hast du ein besseres "Land" im Vergleich zu dem Dorf, in dem ich aufgewachsen bin. Bei mir war es in Bayern grob zwischen München und Nürnberg.

Dort waren es ca. 5,000 Einwohner. Wir hatten kein Schwimmbad, kein Fitness, kein "Elektronikgeschäft", kein Bekleidungsgeschäft, kein Kino, keinen "Jugendtreff",... Lediglich die Läden für den täglichen Bedarf (Bäcker, Supermarkt, etc.) und ein paar Sportvereine (Fußball, Tennis, Angeln, etc.).

Die nächste "Stadt" (25.000 Einwohner) war ca. 15km entfernt. Diese war allerdings leider aufgrund des schlechten Nahverkehrs, nur per Auto erreichbar.

So eine Situation möchte und werde ich meinem Nachwuchs nicht zumuten. Hier leidet aus meiner Sicht wirklich die Lebensqualität.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

ExBerater schrieb am 24.08.2021:

Mag sein aber ich glaube, Kinder LIEBEN genau diese Situation. Kenne zumindest kein Kind welches nicht super glücklich auf dem Land aufwächst / aufgewachsen ist.

Bis zum Alter von ~14 interessiert es die auch nicht, welche Gechäfts es gibt oder nicht.

Bei mir war das so:

  • Kindheit: Jeden Tag im Dorf unterwegs, im nächsten Wald, auf dem Spielplatz, später fas jeden Tag auf dem lokalen Bolzplatz
  • Nahezu jeder Junge war erstmal im Fußballverein, darüber ein irrsinniges Gemeinschaftsgefühl
  • Ein paar Ausnahmen machten Judo, waren im Schwimmverein oder in der Musikschule
  • Mit der Gymnasium-Zeit kam dann der nächst größere Ort (~5,000 Leute) wo es auch mehr Läden gab; das war dann 40min mit dem Bus aber bis zum Abi hatte man dort alles was man brauchte
  • Wenn es uns mal nicht gereicht hat, sind wir in die Großstadt (Köln) gefahren. Das war damals mit dem Zug bestimmt 2-3 Stunden (mit dem Auto nur 1) aber es war immer ein großes Erlebnis mit Freunden dorthin zum "Shoppen" (wir kauften dann meisten eine neue Levis, die wir auch bei uns im Dorf bekommen hätten - aber immerhin: Damals gab es nur in der Stadt einen McD, heute gibt es den bei uns um 200 Mann Dorf)
  • Konzerte haben mich eh erst interessiert als im Studium war - was ja dann sowieso mit größerer Stadt und Auto verbunden ist

Klar, meine Eltern mussten mich wahnsinnig oft chauffieren. Aber ich war praktisch jeden Tag mit meinen Freunden zusammen. Da fehlt nix. Materialistische Dinge fehlen dir nur, wenn es an den persönlichen Freundschaften fehlt

Dann hast du ein besseres "Land" im Vergleich zu dem Dorf, in dem ich aufgewachsen bin. Bei mir war es in Bayern grob zwischen München und Nürnberg.

Dort waren es ca. 5,000 Einwohner. Wir hatten kein Schwimmbad, kein Fitness, kein "Elektronikgeschäft", kein Bekleidungsgeschäft, kein Kino, keinen "Jugendtreff",... Lediglich die Läden für den täglichen Bedarf (Bäcker, Supermarkt, etc.) und ein paar Sportvereine (Fußball, Tennis, Angeln, etc.).

Die nächste "Stadt" (25.000 Einwohner) war ca. 15km entfernt. Diese war allerdings leider aufgrund des schlechten Nahverkehrs, nur per Auto erreichbar.

So eine Situation möchte und werde ich meinem Nachwuchs nicht zumuten. Hier leidet aus meiner Sicht wirklich die Lebensqualität.

Nur weil es dir als Kind gefallen hat, heißt es nicht, dass es Kindern generell gefällt. Ich bin auf dem Kand aufgewachsen und habe es gehasst. Während der Grundschulzeit ging es noch, aber danach war es absoluter Mist. Zweimal am Tag ein Bus der in die nächste Kleinstadt fährt und zweimal einer der zurückfährt. Mal eben reinfahren ging nicht. Im Dorf selbst und in den Nachbardörfern gab es nichts außer einem Bäcker, einem Metzger und einer Apotheke. Freunde treffen war jedes Mal ein Aufwand und man konnte nicht mal eben Leute treffen.

Und es ging nicht nur mir so. Ich kenne niemanden dem es dort wirklich Spaß gemacht hat. Viele waren so gelangweilt, dass sie Mist gebaut haben wie rumzündeln auf dem Fußballplatz, den Bauern Tiere klauen, Mofa fahren ohne Führerschein und dann zwangsläufig Unfälle bauen, und und und. Nicht zu vergessen dass jeder einzelne Suizid in meinem erweiterten Bekanntenkreis in diesem Umfeld passiert ist. Das war ein Clusterfuck und meine Fresse, war ich froh als ich aus diesem Loch raus bin.

Das Landleben ist nicht diese utopische Idylle die sich viele vorstellen. Klar gibt es Orte, an denen es ganz angenehm ist, aber das ist dann meistens der Speckgürtel irgendeiner Großstadt, was man nun nicht wirklich als echtes Landleben bezeichnen kann, das ist eher ein Mittelding oder eher Kleinstadtniveau

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

Ich ziehe aus München nun in eine Kleinstadt mit 15.000 Einwohnern.

Aufgewachsen bin ich in einem Dorf mit 2.000 Einwohnern 15 Minuten Autofahrt von der Kleinstadt weg (wurde mit Daumenstop gefahren im Jugendlichen Alter).

Im Vergleich mit den Stadtkindern die ich in München kennen gelernt habe war meine Kindheit mehr abwechslungsreich (aus meiner Sicht) und ja bis 19 habe ich mich nie nach der Großstadt gesehnt. Es gab einen wahnsinnig großen Freudeskreis, Partyszene war sehr divers da immer irgendwo irgendwas anderes abging und man nicht jedes Wochenende in die selbe Bar ging. Zusammenhalt, etc. wie oben dargestellt bestätige ich auch.

Als ich 19 war bin ich dann eh zum Studieren und konnte mir die Großsstadt aussuchen.

Ich fands wirklich super. Glaube auch das viele Eltern in der Großsstadt heutzutage eher von sich auf die Kinder projezieren. Für Kinder bedeutet ein Haus Geld und Wohlstand. Nicht die 4 Zimmer Wohnung in Schwabing z.b.

Würde sagen dass Kleinstädte ab 10.000 - 15.000 Einwohner wirklich alles haben und ein rumchauffieren nicht nötig ist.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 15.08.2021:

Es ist ja ganz einfach:

Der Aufsteiger aus normalen Verhältnissen, aus Klein- oder Mittelstadt stammend, nun dabei, sich von diesen überschaubaren Rahmenbedingungen abzugrenzen, sucht ja nicht die wahre Lehre, wenn es ums Essen oder andere Dinge geht.

Er möchte, so gut es geht, "dazugehören", und das bedeutet für diese Art Mensch in Frankfurt eben ein Gutfinden dieser abartigen Wohnhochhäuser ("Towers"), das Frequentieren bestimmter Restaurants unabhängig davon, ob das Essen da wirklich etwas taugt, das Mitreden bei schnell angelesenen Themen wie "Warteliste für die Batman und Nautilus" und natürlich Tier- und Targetuni-Diskussionen.

Letzten Freitag mittag saß gleich eine ganze Truppe in dem Cafe im AGI-Gebäude an der Bockenheimer. Vollbärte, Loafer, Flatfronchinos. Der Anführer mit etwas zu langen, nach hinten gegelten Haaren und grüner Hose, natürlich bunte Socken und Double Monks.

Auf Heimaturlaub in ihrer Klein- oder Mittelstadt drehen solche Jungs dann ein großes Rad; Neuwagen leistet sich dort aus Vernunftsgründen kaum jemand, daher ist natürlich der nagelneue Firmenwagen, den man sich "bestellt" hat, eine große Sache. Berichtet man als UBler von Hotelübernachtungen im "Hilton", denken die ehem. Mitschüler und deren Mütter an gediegenen Luxus und weltmännisches Gehabe, nicht aber an spätnächtliche Unterhaltungsfilme aus dem Laptop und den schalen Hauch von Handelsreisendenlebensgefühl.

Daher kommen auch die nicht endenwollenden trotzigen Diskussionen über das hochwertige EFH "mit tollen Einbauten", denn das ist Referenzgröße für den eigenen Erfolg in der alten Heimat, auch wenn in Paris und London die weitläufige und zumeist denkmalgeschützte Großaltbauwohnung ein gängiges Habit der etablierten und nicht erst seit gestern wohlhabenden Klasse ist.

Volltreffer, musste schmunzeln ;)

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 24.08.2021:

Es ist ja ganz einfach:

Der Aufsteiger aus normalen Verhältnissen, aus Klein- oder Mittelstadt stammend, nun dabei, sich von diesen überschaubaren Rahmenbedingungen abzugrenzen, sucht ja nicht die wahre Lehre, wenn es ums Essen oder andere Dinge geht.

Er möchte, so gut es geht, "dazugehören", und das bedeutet für diese Art Mensch in Frankfurt eben ein Gutfinden dieser abartigen Wohnhochhäuser ("Towers"), das Frequentieren bestimmter Restaurants unabhängig davon, ob das Essen da wirklich etwas taugt, das Mitreden bei schnell angelesenen Themen wie "Warteliste für die Batman und Nautilus" und natürlich Tier- und Targetuni-Diskussionen.

Letzten Freitag mittag saß gleich eine ganze Truppe in dem Cafe im AGI-Gebäude an der Bockenheimer. Vollbärte, Loafer, Flatfronchinos. Der Anführer mit etwas zu langen, nach hinten gegelten Haaren und grüner Hose, natürlich bunte Socken und Double Monks.

Auf Heimaturlaub in ihrer Klein- oder Mittelstadt drehen solche Jungs dann ein großes Rad; Neuwagen leistet sich dort aus Vernunftsgründen kaum jemand, daher ist natürlich der nagelneue Firmenwagen, den man sich "bestellt" hat, eine große Sache. Berichtet man als UBler von Hotelübernachtungen im "Hilton", denken die ehem. Mitschüler und deren Mütter an gediegenen Luxus und weltmännisches Gehabe, nicht aber an spätnächtliche Unterhaltungsfilme aus dem Laptop und den schalen Hauch von Handelsreisendenlebensgefühl.

Daher kommen auch die nicht endenwollenden trotzigen Diskussionen über das hochwertige EFH "mit tollen Einbauten", denn das ist Referenzgröße für den eigenen Erfolg in der alten Heimat, auch wenn in Paris und London die weitläufige und zumeist denkmalgeschützte Großaltbauwohnung ein gängiges Habit der etablierten und nicht erst seit gestern wohlhabenden Klasse ist.

Was für ein super Beitrag - danke dafür!
Bitte meeeeehr :-)
Genauso ist es (auch wenn ich es nie so pointiert schreiben könnte)

Mir gefällt er nicht. Ich trage Vollbart und Loafer, arbeite im IB und für mich war dies ein wichtiger Schritt aus meinem Beamtenelternhaus in einer 50,000-Einwohner-Stadt.

Dann bist du ein richtig geiler Dude.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

Heute hängen doch eh alle vorm Smartphone/Laptop, und sich auf regelmäßige Trainingszeiten in Sportvereinen festzulegen (bei denen gar noch "Leistung" gemessen wird) will doch auch keiner.

Daher kann man doch leben wo man will, der globalistische Lifestyle ist überall.

antworten
WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 24.08.2021:

Ich verstehe nicht wo das Problem ist. Einfach ins Land ziehen nahe der Stadt (ca. 10-20km).
Dann hast du alles. So hab ich es gemacht weil ich beides bevorzuge. Ich bin 10 km einer 500.000 Einwohner Stadt gezogen. Wohne jetzt ländlich bzw. Dörflich und kann mit dem Fahrrad oder Bus schnell in die Stadt. Und zur Arbeit sind es auch nur 6 km. Macht es wie ich und ihr habt alles.

+1
Habe ich auch so gemacht. Bin in ein Dorf im Kölner Speckgürtel gezogen. Brauche bis in die die meisten "coolen Stadtteile" weniger Zeit als jemand, der inberhalb Kölns auf der anderen Rheinseite wohnt.
Aber so ist das leider oft hier im Forum, viele sehen nur schwarz oder weiß, nur Kaff in der tiefsten Eifel gegen Großstadt. Realitätsfern.

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ExBerater

Zurück aufs Land?

...und bestellen alle bei Amazon/Zalando ihre Klamotten, spielen im Web die gleiche Games, hören dank Spotify die selbe Musik, ...

Aber wollen "mehr Auswahl" und "Vielfalt" haben :-)

WiWi Gast schrieb am 24.08.2021:

Heute hängen doch eh alle vorm Smartphone/Laptop, und sich auf regelmäßige Trainingszeiten in Sportvereinen festzulegen (bei denen gar noch "Leistung" gemessen wird) will doch auch keiner.

Daher kann man doch leben wo man will, der globalistische Lifestyle ist überall.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 23.08.2021:

Ich habe nie verstanden, weshalb die ganzen BWL Menschen so viel Geld verdienen wollen. Lieber fahre ich einen Smart, lebe auf dem Dorf, verdiene meine 2,2k Netto und habe dafür meine Liebsten (Freunde und Familie) immer um mich, bevor ich für einen Job in eine Großstadt ziehe. Langfristig würde ich mich halt fragen: for what?

LG

Für 2,2k netto auf dem Land braucht es eh kein Studium. Das hat jeder ordentliche Handwerker nach 5-10 Jahren BE. Und der fängt dann mit 16 an zu arbeiten.
Hört sich bei Dir nach Low Performer an, der schon am Anfang der Karriere kein Bock hat.

Wenn Low Performer bedeutet mit minimalem Aufwand ein ausreichendes Gehalt und niedrigen Lebenshaltungskosten (ich wohne bei meinen Eltern auf 100qm in der Wohnung im Obergeschoss, daher keine Miete, abgesehen von den Nebenkosten) ein entspanntes Leben zu führen, ohne "Karriere" zu machen zu müssen, dann bin ich gerne ein Low Performer. Was soll mir denn groß passieren? Ich kann nicht aus meiner Wohnung geschmissen werden oder muss mich mit sonstigen Schwierigkeiten des niederen Mieter-Lebens herumschlagen.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 15.08.2021:

Es ist ja ganz einfach:

Der Aufsteiger aus normalen Verhältnissen, aus Klein- oder Mittelstadt stammend, nun dabei, sich von diesen überschaubaren Rahmenbedingungen abzugrenzen, sucht ja nicht die wahre Lehre, wenn es ums Essen oder andere Dinge geht.

Er möchte, so gut es geht, "dazugehören", und das bedeutet für diese Art Mensch in Frankfurt eben ein Gutfinden dieser abartigen Wohnhochhäuser ("Towers"), das Frequentieren bestimmter Restaurants unabhängig davon, ob das Essen da wirklich etwas taugt, das Mitreden bei schnell angelesenen Themen wie "Warteliste für die Batman und Nautilus" und natürlich Tier- und Targetuni-Diskussionen.

Letzten Freitag mittag saß gleich eine ganze Truppe in dem Cafe im AGI-Gebäude an der Bockenheimer. Vollbärte, Loafer, Flatfronchinos. Der Anführer mit etwas zu langen, nach hinten gegelten Haaren und grüner Hose, natürlich bunte Socken und Double Monks.

Auf Heimaturlaub in ihrer Klein- oder Mittelstadt drehen solche Jungs dann ein großes Rad; Neuwagen leistet sich dort aus Vernunftsgründen kaum jemand, daher ist natürlich der nagelneue Firmenwagen, den man sich "bestellt" hat, eine große Sache. Berichtet man als UBler von Hotelübernachtungen im "Hilton", denken die ehem. Mitschüler und deren Mütter an gediegenen Luxus und weltmännisches Gehabe, nicht aber an spätnächtliche Unterhaltungsfilme aus dem Laptop und den schalen Hauch von Handelsreisendenlebensgefühl.

Daher kommen auch die nicht endenwollenden trotzigen Diskussionen über das hochwertige EFH "mit tollen Einbauten", denn das ist Referenzgröße für den eigenen Erfolg in der alten Heimat, auch wenn in Paris und London die weitläufige und zumeist denkmalgeschützte Großaltbauwohnung ein gängiges Habit der etablierten und nicht erst seit gestern wohlhabenden Klasse ist.

Auch in London und Paris wohnt die Elite auf eigenem Grund. Oft dort in sog. Townhouses, faktisch Reihenhäuser. Aber die Etablierten wohnen nicht in einer Wohnung.

antworten
WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 01.08.2021:

Moin zusammen,

mich würde mal eure Meinung zu folgendem Thema interessieren, dafür kurz zu mir: Ich stamme aus einem kleinen 800 Einwohner Dorf in Mittelhessen und bin vor drei Jahren für den ersten Job (Informatik) in eine größere Stadt nach NRW gezogen. In der Zeit konnte ich mich beruflich und privat stark weiterentwickeln.

Während Corona habe ich aber auch gemerkt, dass mir meine Bekannten/Freunde und meine Familie aus der Heimat fehlen, obwohl ich hier inzwischen recht gut integriert bin. Daher frage ich mich aktuell, ob es nicht vielleicht besser wäre, wieder in die Heimat zu ziehen, meinen aktuellen Job könnte ich theoretisch bald 100% remote durchführen. Haben oder hatten Einige von Euch ähnliche Gedanken? Falls ja, würden mich eure Meinungen und Erfahrungen dazu interessieren.

Mir geht es genauso. Ich lebe seit acht Jahren in der Großstadt, komme aber aus einem schwäbischen 4.000-Einwohner-Dorf und vermisse es sehr. Die Lebensqualität in der Stadt ist meines Erachtens verschwindend gering und ich merke, wie es mich über die Jahre krank macht. Ich denke einfach nicht, dass der Mensch für ein Leben in Lärm, Schmutz und räumlicher Enge gemacht ist, und jetzt erzählt mir hier nichts vom tollen Kulturangebot und dass die Stadt ja viel mehr Freiheit böte. Gegen Massentierhaltung protestiert man, aber bei Menschen ist das dann ganz toll und erstrebenswert. Meine Freunde und Familie vermisse ich auch. Auf dem Dorf ist der Umgang der Menschen miteinander noch viel herzlicher, hilfsbereiter und tiefergehend. Also, ich denke, dass das eine durchaus plausible und sinnvoller Entscheidung wäre, aufs Land zurückzukehren.

Sehr ich auch so. Früher war das vielleicht mal so, dass "Stadtluft frei" macht, weil es in der Stadt eher möglich war, den sozialen Normen (hetero, verheiratet, religiös) zu entkommen, aber heute kann man auch auf dem Land leben, wie man möchte. Dank Internet kriegt man auch sehr viel von der Welt mit.

antworten
WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 15.08.2021:

Es ist ja ganz einfach:

Der Aufsteiger aus normalen Verhältnissen, aus Klein- oder Mittelstadt stammend, nun dabei, sich von diesen überschaubaren Rahmenbedingungen abzugrenzen, sucht ja nicht die wahre Lehre, wenn es ums Essen oder andere Dinge geht.

Er möchte, so gut es geht, "dazugehören", und das bedeutet für diese Art Mensch in Frankfurt eben ein Gutfinden dieser abartigen Wohnhochhäuser ("Towers"), das Frequentieren bestimmter Restaurants unabhängig davon, ob das Essen da wirklich etwas taugt, das Mitreden bei schnell angelesenen Themen wie "Warteliste für die Batman und Nautilus" und natürlich Tier- und Targetuni-Diskussionen.

Letzten Freitag mittag saß gleich eine ganze Truppe in dem Cafe im AGI-Gebäude an der Bockenheimer. Vollbärte, Loafer, Flatfronchinos. Der Anführer mit etwas zu langen, nach hinten gegelten Haaren und grüner Hose, natürlich bunte Socken und Double Monks.

Auf Heimaturlaub in ihrer Klein- oder Mittelstadt drehen solche Jungs dann ein großes Rad; Neuwagen leistet sich dort aus Vernunftsgründen kaum jemand, daher ist natürlich der nagelneue Firmenwagen, den man sich "bestellt" hat, eine große Sache. Berichtet man als UBler von Hotelübernachtungen im "Hilton", denken die ehem. Mitschüler und deren Mütter an gediegenen Luxus und weltmännisches Gehabe, nicht aber an spätnächtliche Unterhaltungsfilme aus dem Laptop und den schalen Hauch von Handelsreisendenlebensgefühl.

Daher kommen auch die nicht endenwollenden trotzigen Diskussionen über das hochwertige EFH "mit tollen Einbauten", denn das ist Referenzgröße für den eigenen Erfolg in der alten Heimat, auch wenn in Paris und London die weitläufige und zumeist denkmalgeschützte Großaltbauwohnung ein gängiges Habit der etablierten und nicht erst seit gestern wohlhabenden Klasse ist.

Es gilt immer noch als Ausweis einer Karriere und dass man es geschafft hat im Leben, wenn man in einer Großstadt lebt. Finde das lächerlich - vor allem, wenn man bedenkt in welchen kleinen Butzen die Leute dann da hausen, nur um sagen zu könne, sie seien Großstädter. Typisches Aufsteigerding das mit dem Großstadtleben so zu betonen. Das haben anscheinend gerade die nötig, die in kleinen Dörfern aufgewachsen sind.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

ExBerater schrieb am 24.08.2021:

Mag sein aber ich glaube, Kinder LIEBEN genau diese Situation. Kenne zumindest kein Kind welches nicht super glücklich auf dem Land aufwächst / aufgewachsen ist.

Dazu muss das Dorf aber eine bestimmte Größe haben und ausreichend Gleichaltrige müssen dort wohnen, damit sich entsprechende Jugendvereine überhaupt bilden können. Und ab 14 MUSS es für die Kinder eine Möglichkeit geben, rund um die Uhr ohne die Eltern in die nächste Stadt und wieder zurück zu fahren. In solchen "Qualitätsdörfern" sind die Immobilienpreise auch schon längst explodiert.

Gerade Mütter unterschätzen oft, wie extrem wichtig es für die Entwicklung der Kinder, insbesondere Jungen, ist, sich von den Eltern loszulösen. Wenn du als 14 jähriger in der Schule nur von deinen Wäldern und Kühen erzählen kannst, kommst du nicht gerade gut an. Sehe das gut bei meinem jüngeren Cousin: Heutzutage im Zeitalter von Instagram zählt bei den Kids nur, auf welchen angesagten Partys du bist und mit wem, nicht ob deine Eltern einen 1000qm Garten haben.

Diese Entwicklung muss man nicht gut finden, aber man sollte sie hinnehmen und daher wirklich gut überlegen, ob man seinen Immo-Größenwahn vielleicht lieber ein wenig zurückschraubt und stattdessen den Kindern ein für das 21. Jahrhundert angemessenes Umfeld bietet. Klingt jetzt hart, aber im Bekanntenkreis sehe ich schon die ersten Bauprojekte in diversen Kuhdörfern ohne ÖPNV und Supermarkt aufkeimen und darüber kann ich wirklich nur den Kopf schütteln.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

ExBerater schrieb am 24.08.2021:

Mag sein aber ich glaube, Kinder LIEBEN genau diese Situation. Kenne zumindest kein Kind welches nicht super glücklich auf dem Land aufwächst / aufgewachsen ist.

Dazu muss das Dorf aber eine bestimmte Größe haben und ausreichend Gleichaltrige müssen dort wohnen, damit sich entsprechende Jugendvereine überhaupt bilden können. Und ab 14 MUSS es für die Kinder eine Möglichkeit geben, rund um die Uhr ohne die Eltern in die nächste Stadt und wieder zurück zu fahren.

Ab 14 muss es sicherlich nicht die Möglichkeit geben, alleine rund um die Uhr irgendwohin zu fahren. Das kann man ab 18 machen und hat dann auch immer noch sein ganzes Leben vor sich.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

Frag einfach mal die Kinder, die in so ländlichen Gegenden aufgewachsen sind, dass sie täglich 2-3 Stunden Bus gefahren sind, um zur Schule zu kommen. Dann wirst du definitiv welche finden, die das Landleben nicht geliebt haben. Ich gehöre zu dieser Kategorie ... und als ich dann nach meinem Auslandsjahr in den USA wieder zurück kam, habe ich auch das erste Mal gemerkt wie beschränkt die Sichtweise vieler Dorfbewohner ist. Nach dem Abitur bin ich in die Großstadt gezogen.

In Schleswig-Holstein gibt es einige Dörfer, die extrem abgeschieden liegen und wo man nicht mal eben in die nächst größere Stadt kommt. Der Führerschein bedeutete dann die große Freiheit!

WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

ExBerater schrieb am 24.08.2021:

Mag sein aber ich glaube, Kinder LIEBEN genau diese Situation. Kenne zumindest kein Kind welches nicht super glücklich auf dem Land aufwächst / aufgewachsen ist.

Dazu muss das Dorf aber eine bestimmte Größe haben und ausreichend Gleichaltrige müssen dort wohnen, damit sich entsprechende Jugendvereine überhaupt bilden können. Und ab 14 MUSS es für die Kinder eine Möglichkeit geben, rund um die Uhr ohne die Eltern in die nächste Stadt und wieder zurück zu fahren. In solchen "Qualitätsdörfern" sind die Immobilienpreise auch schon längst explodiert.

Gerade Mütter unterschätzen oft, wie extrem wichtig es für die Entwicklung der Kinder, insbesondere Jungen, ist, sich von den Eltern loszulösen. Wenn du als 14 jähriger in der Schule nur von deinen Wäldern und Kühen erzählen kannst, kommst du nicht gerade gut an. Sehe das gut bei meinem jüngeren Cousin: Heutzutage im Zeitalter von Instagram zählt bei den Kids nur, auf welchen angesagten Partys du bist und mit wem, nicht ob deine Eltern einen 1000qm Garten haben.

Diese Entwicklung muss man nicht gut finden, aber man sollte sie hinnehmen und daher wirklich gut überlegen, ob man seinen Immo-Größenwahn vielleicht lieber ein wenig zurückschraubt und stattdessen den Kindern ein für das 21. Jahrhundert angemessenes Umfeld bietet. Klingt jetzt hart, aber im Bekanntenkreis sehe ich schon die ersten Bauprojekte in diversen Kuhdörfern ohne ÖPNV und Supermarkt aufkeimen und darüber kann ich wirklich nur den Kopf schütteln.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

ExBerater schrieb am 24.08.2021:

Mag sein aber ich glaube, Kinder LIEBEN genau diese Situation. Kenne zumindest kein Kind welches nicht super glücklich auf dem Land aufwächst / aufgewachsen ist.

Dazu muss das Dorf aber eine bestimmte Größe haben und ausreichend Gleichaltrige müssen dort wohnen, damit sich entsprechende Jugendvereine überhaupt bilden können. Und ab 14 MUSS es für die Kinder eine Möglichkeit geben, rund um die Uhr ohne die Eltern in die nächste Stadt und wieder zurück zu fahren. In solchen "Qualitätsdörfern" sind die Immobilienpreise auch schon längst explodiert.

Gerade Mütter unterschätzen oft, wie extrem wichtig es für die Entwicklung der Kinder, insbesondere Jungen, ist, sich von den Eltern loszulösen. Wenn du als 14 jähriger in der Schule nur von deinen Wäldern und Kühen erzählen kannst, kommst du nicht gerade gut an. Sehe das gut bei meinem jüngeren Cousin: Heutzutage im Zeitalter von Instagram zählt bei den Kids nur, auf welchen angesagten Partys du bist und mit wem, nicht ob deine Eltern einen 1000qm Garten haben.

Diese Entwicklung muss man nicht gut finden, aber man sollte sie hinnehmen und daher wirklich gut überlegen, ob man seinen Immo-Größenwahn vielleicht lieber ein wenig zurückschraubt und stattdessen den Kindern ein für das 21. Jahrhundert angemessenes Umfeld bietet. Klingt jetzt hart, aber im Bekanntenkreis sehe ich schon die ersten Bauprojekte in diversen Kuhdörfern ohne ÖPNV und Supermarkt aufkeimen und darüber kann ich wirklich nur den Kopf schütteln.

Wieso muss ich als Elternteil diese Entwicklung hinnehmen und kann den Kids nicht andere Werte vermitteln? Ist es erstrebenswert meinem Nachwuchs den Instagram Flex zu propagieren?

Ich sehe es bei meinem Neffen aktuell der in dieses Alter kommt. Der gründet seine Metalband im Keller, hat genug gleichaltrige Freunde mit Nischeninteressen. Dank Internet auch kreativer Input auf dem Land möglich. Er gehört dann vielleicht nicht zu den "coolen" Kids auf Instagram, so what?
Er ist glücklich und hat seinen social circle.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

Es gilt immer noch als Ausweis einer Karriere und dass man es geschafft hat im Leben, wenn man in einer Großstadt lebt. Finde das lächerlich - vor allem, wenn man bedenkt in welchen kleinen Butzen die Leute dann da hausen, nur um sagen zu könne, sie seien Großstädter. Typisches Aufsteigerding das mit dem Großstadtleben so zu betonen. Das haben anscheinend gerade die nötig, die in kleinen Dörfern aufgewachsen sind.

Was heißt immer noch? Das ist eher ein neues Phänomen. Schon zu Zeiten der Industrielistering hat es vor allem das Proletariat in die Städte gezogen (in übertragenem Sinne ist das auch jetzt noch so, gerade München ist ja dafür bekannt, Leute anzuziehen, die sich woanders schwer tun, einen Job zu finden).
Zu meiner Zeit als Jugendlicher (so vor 25-30 Jahren) war das zumindest aus meiner subjektiven Sicht mit dem hippen Stadtleben auch noch anders. Viele Schüler aus "besseren" Familien kamen von außerhalb, mir gegenüber vielen durchaus dumme Sprüche weil wir uns als Arbeiterfamilie kein Häuschen im Grünen leisten konnten. Ich kann mich noch lebhaft daran erinnern, dass mir gerade als ich noch jünger war oft "Ghetto-Kind" hinterhergeschmissen wurde.
Die Wohnlage war aber keinesfalls schlecht, im Gegenteil, heute sehr begehrt. Meine Eltern haben die Wohnung übrigens Anfang der 2000er verkauft und mein Vater war damals total froh, dass er mehr bekommen hat als den früheren Kaufpreis. Etwa 400k DM 1981 vs. 250k Euro 2003, ich vermute, nach Inflation war das sogar ein Verlustgeschäft. Damals aber normal.
Ich wohne seit dem Ende des Studiums übrigens immer außerhalb bzw. ländlich geprägt. Erstens gefällt mir das einfach besser, obwohl ich in der Stadt aufgewachsen bin und zweitens ist Leben in der Stadt für mich subjektiv immer noch mit einem Makel behaftet.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

Die Abgeschiedenheit ist aber eher die Ausnahme und wir haben 2021.

WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

Frag einfach mal die Kinder, die in so ländlichen Gegenden aufgewachsen sind, dass sie täglich 2-3 Stunden Bus gefahren sind, um zur Schule zu kommen. Dann wirst du definitiv welche finden, die das Landleben nicht geliebt haben. Ich gehöre zu dieser Kategorie ... und als ich dann nach meinem Auslandsjahr in den USA wieder zurück kam, habe ich auch das erste Mal gemerkt wie beschränkt die Sichtweise vieler Dorfbewohner ist. Nach dem Abitur bin ich in die Großstadt gezogen.

In Schleswig-Holstein gibt es einige Dörfer, die extrem abgeschieden liegen und wo man nicht mal eben in die nächst größere Stadt kommt. Der Führerschein bedeutete dann die große Freiheit!

WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

ExBerater schrieb am 24.08.2021:

Mag sein aber ich glaube, Kinder LIEBEN genau diese Situation. Kenne zumindest kein Kind welches nicht super glücklich auf dem Land aufwächst / aufgewachsen ist.

Dazu muss das Dorf aber eine bestimmte Größe haben und ausreichend Gleichaltrige müssen dort wohnen, damit sich entsprechende Jugendvereine überhaupt bilden können. Und ab 14 MUSS es für die Kinder eine Möglichkeit geben, rund um die Uhr ohne die Eltern in die nächste Stadt und wieder zurück zu fahren. In solchen "Qualitätsdörfern" sind die Immobilienpreise auch schon längst explodiert.

Gerade Mütter unterschätzen oft, wie extrem wichtig es für die Entwicklung der Kinder, insbesondere Jungen, ist, sich von den Eltern loszulösen. Wenn du als 14 jähriger in der Schule nur von deinen Wäldern und Kühen erzählen kannst, kommst du nicht gerade gut an. Sehe das gut bei meinem jüngeren Cousin: Heutzutage im Zeitalter von Instagram zählt bei den Kids nur, auf welchen angesagten Partys du bist und mit wem, nicht ob deine Eltern einen 1000qm Garten haben.

Diese Entwicklung muss man nicht gut finden, aber man sollte sie hinnehmen und daher wirklich gut überlegen, ob man seinen Immo-Größenwahn vielleicht lieber ein wenig zurückschraubt und stattdessen den Kindern ein für das 21. Jahrhundert angemessenes Umfeld bietet. Klingt jetzt hart, aber im Bekanntenkreis sehe ich schon die ersten Bauprojekte in diversen Kuhdörfern ohne ÖPNV und Supermarkt aufkeimen und darüber kann ich wirklich nur den Kopf schütteln.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

Danke danke danke
Du beschreibst genau meine Jugend. Deswegen nie wieder Dorf! Das möchte ich meinen Kindern nicht antun.
Die Größe des Orts ist dabei zweitrangig. Hauptsache es gibt einigermaßen einen ÖPNV und die Entfernungen sind Fahrrad gerecht.

WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

ExBerater schrieb am 24.08.2021:

Mag sein aber ich glaube, Kinder LIEBEN genau diese Situation. Kenne zumindest kein Kind welches nicht super glücklich auf dem Land aufwächst / aufgewachsen ist.

Dazu muss das Dorf aber eine bestimmte Größe haben und ausreichend Gleichaltrige müssen dort wohnen, damit sich entsprechende Jugendvereine überhaupt bilden können. Und ab 14 MUSS es für die Kinder eine Möglichkeit geben, rund um die Uhr ohne die Eltern in die nächste Stadt und wieder zurück zu fahren. In solchen "Qualitätsdörfern" sind die Immobilienpreise auch schon längst explodiert.

Gerade Mütter unterschätzen oft, wie extrem wichtig es für die Entwicklung der Kinder, insbesondere Jungen, ist, sich von den Eltern loszulösen. Wenn du als 14 jähriger in der Schule nur von deinen Wäldern und Kühen erzählen kannst, kommst du nicht gerade gut an. Sehe das gut bei meinem jüngeren Cousin: Heutzutage im Zeitalter von Instagram zählt bei den Kids nur, auf welchen angesagten Partys du bist und mit wem, nicht ob deine Eltern einen 1000qm Garten haben.

Diese Entwicklung muss man nicht gut finden, aber man sollte sie hinnehmen und daher wirklich gut überlegen, ob man seinen Immo-Größenwahn vielleicht lieber ein wenig zurückschraubt und stattdessen den Kindern ein für das 21. Jahrhundert angemessenes Umfeld bietet. Klingt jetzt hart, aber im Bekanntenkreis sehe ich schon die ersten Bauprojekte in diversen Kuhdörfern ohne ÖPNV und Supermarkt aufkeimen und darüber kann ich wirklich nur den Kopf schütteln.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

Auch 10 Jahre nach meinem Wegzug hat sich das mit dem ÖV nicht geändert. Akzeptiert bitte, dass echtes Landleben in einigen Teilen Deutschlands (S-H, Ostdeutschland) noch genau so abgeschieden ist.

WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

Die Abgeschiedenheit ist aber eher die Ausnahme und wir haben 2021.

WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

Frag einfach mal die Kinder, die in so ländlichen Gegenden aufgewachsen sind, dass sie täglich 2-3 Stunden Bus gefahren sind, um zur Schule zu kommen. Dann wirst du definitiv welche finden, die das Landleben nicht geliebt haben. Ich gehöre zu dieser Kategorie ... und als ich dann nach meinem Auslandsjahr in den USA wieder zurück kam, habe ich auch das erste Mal gemerkt wie beschränkt die Sichtweise vieler Dorfbewohner ist. Nach dem Abitur bin ich in die Großstadt gezogen.

In Schleswig-Holstein gibt es einige Dörfer, die extrem abgeschieden liegen und wo man nicht mal eben in die nächst größere Stadt kommt. Der Führerschein bedeutete dann die große Freiheit!

WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

ExBerater schrieb am 24.08.2021:

Mag sein aber ich glaube, Kinder LIEBEN genau diese Situation. Kenne zumindest kein Kind welches nicht super glücklich auf dem Land aufwächst / aufgewachsen ist.

Dazu muss das Dorf aber eine bestimmte Größe haben und ausreichend Gleichaltrige müssen dort wohnen, damit sich entsprechende Jugendvereine überhaupt bilden können. Und ab 14 MUSS es für die Kinder eine Möglichkeit geben, rund um die Uhr ohne die Eltern in die nächste Stadt und wieder zurück zu fahren. In solchen "Qualitätsdörfern" sind die Immobilienpreise auch schon längst explodiert.

Gerade Mütter unterschätzen oft, wie extrem wichtig es für die Entwicklung der Kinder, insbesondere Jungen, ist, sich von den Eltern loszulösen. Wenn du als 14 jähriger in der Schule nur von deinen Wäldern und Kühen erzählen kannst, kommst du nicht gerade gut an. Sehe das gut bei meinem jüngeren Cousin: Heutzutage im Zeitalter von Instagram zählt bei den Kids nur, auf welchen angesagten Partys du bist und mit wem, nicht ob deine Eltern einen 1000qm Garten haben.

Diese Entwicklung muss man nicht gut finden, aber man sollte sie hinnehmen und daher wirklich gut überlegen, ob man seinen Immo-Größenwahn vielleicht lieber ein wenig zurückschraubt und stattdessen den Kindern ein für das 21. Jahrhundert angemessenes Umfeld bietet. Klingt jetzt hart, aber im Bekanntenkreis sehe ich schon die ersten Bauprojekte in diversen Kuhdörfern ohne ÖPNV und Supermarkt aufkeimen und darüber kann ich wirklich nur den Kopf schütteln.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

ExBerater schrieb am 24.08.2021:

Mag sein aber ich glaube, Kinder LIEBEN genau diese Situation. Kenne zumindest kein Kind welches nicht super glücklich auf dem Land aufwächst / aufgewachsen ist.

Dazu muss das Dorf aber eine bestimmte Größe haben und ausreichend Gleichaltrige müssen dort wohnen, damit sich entsprechende Jugendvereine überhaupt bilden können. Und ab 14 MUSS es für die Kinder eine Möglichkeit geben, rund um die Uhr ohne die Eltern in die nächste Stadt und wieder zurück zu fahren. In solchen "Qualitätsdörfern" sind die Immobilienpreise auch schon längst explodiert.

Gerade Mütter unterschätzen oft, wie extrem wichtig es für die Entwicklung der Kinder, insbesondere Jungen, ist, sich von den Eltern loszulösen. Wenn du als 14 jähriger in der Schule nur von deinen Wäldern und Kühen erzählen kannst, kommst du nicht gerade gut an. Sehe das gut bei meinem jüngeren Cousin: Heutzutage im Zeitalter von Instagram zählt bei den Kids nur, auf welchen angesagten Partys du bist und mit wem, nicht ob deine Eltern einen 1000qm Garten haben.

Diese Entwicklung muss man nicht gut finden, aber man sollte sie hinnehmen und daher wirklich gut überlegen, ob man seinen Immo-Größenwahn vielleicht lieber ein wenig zurückschraubt und stattdessen den Kindern ein für das 21. Jahrhundert angemessenes Umfeld bietet. Klingt jetzt hart, aber im Bekanntenkreis sehe ich schon die ersten Bauprojekte in diversen Kuhdörfern ohne ÖPNV und Supermarkt aufkeimen und darüber kann ich wirklich nur den Kopf schütteln.

Ich sehe bei meinen Cousins auch, was zählt. Die hocken den ganzen Tag nur vor Smartphone, Konsole und PC. Zocken meinetwegen noch zusammen über Discord/Teamspeak, aber Erlebnisse in der realen Welt? Nene.. schon vor Corona nicht.

Die sog. Angebote der Stadt werden null (!!) genutzt. Einzig der Internet-Anschluss und den gibt es auch auf dem Land. Das weißt du ja vorher. Die meisten ländlichen Neubaugebiete der letzten 10 Jahre haben Glasfaser.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 24.08.2021:

Auch in London und Paris wohnt die Elite auf eigenem Grund. Oft dort in sog. Townhouses, faktisch Reihenhäuser. Aber die Etablierten wohnen nicht in einer Wohnung.

Dann erklär mal, warum Preise von ETW in Großstädten wie München, FFM, London, Paris) genauso teuer sind oder teilweise teurer als Häuser.

Die sogenannte "Elite" oder Etablierten (was auch immer heißen mag..) wohnen in einem Haus im Vorort, weil diese Gruppen möglicherweise auf deren Privatsphäre achten müssen.

Für solche Gruppen spielen aber Immobilienpreise bzw. Wertsteigerungen eine Nebenrolle, da sie sowieso anderswo Cash Flow generieren oder Vermögen aufbauen.

Alles abgesehen von deren persönlichen Präferenzen natürlich..

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

Ab 14 muss es sicherlich nicht die Möglichkeit geben, alleine rund um die Uhr irgendwohin zu fahren. Das kann man ab 18 machen und hat dann auch immer noch sein ganzes Leben vor sich.

Nein, in diesen 4 prägenden Jahren wird ein Kind zum Erwachsenen und muss sich auch mal alleine ausprobieren können ohne die Eltern. Wollt ihr die Kinder wirklich immer um 22 Uhr von der Party abholen müssen? Wart ihr denn nicht auch mal jung und wisst wie peinlich sowas in dem Alter ist? Die Stadtkinder, die ich kenne haben übrigens im Schnitt mehr Selbstbewusstsein und Social Skills (da nehme ich mich als Landkind nicht aus).

Schaut euch die jungen "Männer" von heute doch mal an: Immer weniger bekommen den Mund auf, immer mehr hatten noch nie eine Beziehung. Da brauchen wir nicht noch mehr wohlbehütete Mamakinder vom Dorf.

WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

Wieso muss ich als Elternteil diese Entwicklung hinnehmen und kann den Kids nicht andere Werte vermitteln? Ist es erstrebenswert meinem Nachwuchs den Instagram Flex zu propagieren?

Jeder junge Mensch sucht Anschluss zu seinen Altersgenossen und Social Media sind nun mal ein wichtiger Teil davon. Man sollte die Kinder natürlich motivieren das alles nicht zu ernst zu nehmen und die Gefahren vermitteln. Aber die Kinder davon komplett abzuschotten halte ich für absolut unverantwortlich, damit erzeugt ihr Außenseiter, die die prägendste Phase ihres Lebens alleine verbringen.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

Auch in London und Paris wohnt die Elite auf eigenem Grund. Oft dort in sog. Townhouses, faktisch Reihenhäuser. Aber die Etablierten wohnen nicht in einer Wohnung.

Dann erklär mal, warum Preise von ETW in Großstädten wie München, FFM, London, Paris) genauso teuer sind oder teilweise teurer als Häuser.

Die sogenannte "Elite" oder Etablierten (was auch immer heißen mag..) wohnen in einem Haus im Vorort, weil diese Gruppen möglicherweise auf deren Privatsphäre achten müssen.

Für solche Gruppen spielen aber Immobilienpreise bzw. Wertsteigerungen eine Nebenrolle, da sie sowieso anderswo Cash Flow generieren oder Vermögen aufbauen.

Alles abgesehen von deren persönlichen Präferenzen natürlich..

Hatten wir schon. Sie sind Spekulationsobjekte.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

Landjugend is real life.

Bei uns (Südbayern), gibts in jedem Dorf ab 2.000 Einwohner mehrere "Saufclubs" für die Jugendlichen. Diese überdauern sogar Generationen.
Die nächste 15.000 Einwohner Kleinstadt ist typischerweise auch 10-20km weit weg.

Nach München fährt da kaum einer außer die Leute die mal im Hugos vorm Ferrari posieren wollen.

Das Stadtleute sozialer sind als Landleute kann ich nicht bestätigen.
Hört euch mal die Stories von euren Freunden an die auf dem Dorf groß geworden sind, die haben regelmäßig zwischen 14-18 mehr erlebt als die Städter. Da gehts ab was Party, Suff, "Schei*e bauen", etc. anbelangt.

Auch entwickeln sich sub-kulturen und "ich starte selber was" auf dem Land viel besser als in der Stadt da man in der Stadt alles hinterhergetragen bekommt und es auch schwierig ist etwas selber aufzubauen "ich hätte gerne mal eine Fläche um eine Band spielen zu lassen" - unvorstellbar in der Stadt. Auf dem Land daily business. Da stellt jemand einen Generator auf und man nutzt ein Feld oder einen Garten oder der örtliche Bürgermeister stiftet einen Bauwagen oder ein nichtbenutztes Haus zur "Zwischennutzung" um den jugendlichen "was zu geben".

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

Nein, in diesen 4 prägenden Jahren wird ein Kind zum Erwachsenen und muss sich auch mal alleine ausprobieren können ohne die Eltern. Wollt ihr die Kinder wirklich immer um 22 Uhr von der Party abholen müssen? Wart ihr denn nicht auch mal jung und wisst wie peinlich sowas in dem Alter ist?

Die Frage ist aber, inwieweit man die Entscheidung für die Wohnsituation für (vermutlich) den Rest des Lebens von diesen 4 Jahren abhängig machen will.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

WiWi Gast schrieb am 24.08.2021:

Auch in London und Paris wohnt die Elite auf eigenem Grund. Oft dort in sog. Townhouses, faktisch Reihenhäuser. Aber die Etablierten wohnen nicht in einer Wohnung.

Dann erklär mal, warum Preise von ETW in Großstädten wie München, FFM, London, Paris) genauso teuer sind oder teilweise teurer als Häuser.

Die sogenannte "Elite" oder Etablierten (was auch immer heißen mag..) wohnen in einem Haus im Vorort, weil diese Gruppen möglicherweise auf deren Privatsphäre achten müssen.

Für solche Gruppen spielen aber Immobilienpreise bzw. Wertsteigerungen eine Nebenrolle, da sie sowieso anderswo Cash Flow generieren oder Vermögen aufbauen.

Alles abgesehen von deren persönlichen Präferenzen natürlich..

Die Häuser kosten mehrere Millionen, Wohnungen oft weniger als eine. Das kann sich jeder Konzern-Sachbearbeiter leisten, wenn nicht gleichzeitig noch ein dickes Auto vor der Tür stehen muss und 3x Urlaub pro Jahr und 3x Restaurant pro Woche.

Die Etablierten in ihren 3-20 Mio. Euro Villen - da kann der Sachbearbeiter nicht mehr ran.

Es gibt keinen Ort, wo Wohnungen den gleichen Stellenwert wie Häuser haben. Auch der New Yorker Banker hat auf höheren Karrierestufen das Haus in dem Hamptons als Familienwohnsitz. In Deutschland wohnt sowieso keiner in einer Wohnung, der sich auch ein Haus leisten könnte.

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

Frag einfach mal die Kinder, die in so ländlichen Gegenden aufgewachsen sind, dass sie täglich 2-3 Stunden Bus gefahren sind, um zur Schule zu kommen. Dann wirst du definitiv welche finden, die das Landleben nicht geliebt haben. Ich gehöre zu dieser Kategorie ... und als ich dann nach meinem Auslandsjahr in den USA wieder zurück kam, habe ich auch das erste Mal gemerkt wie beschränkt die Sichtweise vieler Dorfbewohner ist. Nach dem Abitur bin ich in die Großstadt gezogen.

In Schleswig-Holstein gibt es einige Dörfer, die extrem abgeschieden liegen und wo man nicht mal eben in die nächst größere Stadt kommt. Der Führerschein bedeutete dann die große Freiheit!

Ich denke, wir sind uns einig, dass niemand dort leben möchte, wo man 2-3 Stunden für den Schulweg braucht. Das ist aber auch nicht repräsentativ.
Ich wohne in einem 3.500 Einwohner Dorf und wir haben eine Grundschule, die weiterführenden Schulen sind in der nächsten 30.000 Einwohner Stadt, die ist 7 kM entfernt.
(Die nächste Großstadt übrigens 25 kM)

Auch das ist Landleben. Und ziemlich lebenswert.

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

Auch in London und Paris wohnt die Elite auf eigenem Grund. Oft dort in sog. Townhouses, faktisch Reihenhäuser. Aber die Etablierten wohnen nicht in einer Wohnung.

Dann erklär mal, warum Preise von ETW in Großstädten wie München, FFM, London, Paris) genauso teuer sind oder teilweise teurer als Häuser.

Die sogenannte "Elite" oder Etablierten (was auch immer heißen mag..) wohnen in einem Haus im Vorort, weil diese Gruppen möglicherweise auf deren Privatsphäre achten müssen.

Für solche Gruppen spielen aber Immobilienpreise bzw. Wertsteigerungen eine Nebenrolle, da sie sowieso anderswo Cash Flow generieren oder Vermögen aufbauen.

Alles abgesehen von deren persönlichen Präferenzen natürlich..

Die Häuser kosten mehrere Millionen, Wohnungen oft weniger als eine. Das kann sich jeder Konzern-Sachbearbeiter leisten, wenn nicht gleichzeitig noch ein dickes Auto vor der Tür stehen muss und 3x Urlaub pro Jahr und 3x Restaurant pro Woche.

Die Etablierten in ihren 3-20 Mio. Euro Villen - da kann der Sachbearbeiter nicht mehr ran.

Es gibt keinen Ort, wo Wohnungen den gleichen Stellenwert wie Häuser haben. Auch der New Yorker Banker hat auf höheren Karrierestufen das Haus in dem Hamptons als Familienwohnsitz. In Deutschland wohnt sowieso keiner in einer Wohnung, der sich auch ein Haus leisten könnte.

Es gibt also keinen Ort, wo Wohnungen den gleichen Stellenwert wie Häuser haben, aber dann nennst Du sofort New York.

Selbst in München (Altstadt-Lehel) sieht man aktuelle Wohnungen über 4 Mio. EUR. Auch in FFM gibt es solche. Och... Warte.. In Düsseldorf Oberkassel habe ich bereits auch Wohnungen über 2 Mio. gefunden, die locker mit Villen aus Meerbusch mithalten.

Jetzt übertreibst Du aber mit Preisen... 20 bis 30 Mio. EUR... Gibt es auch für Wohnungen in London oder New York..

Aber in Deiner Welt wohnen die Etablierten halt in Häusern mit mind. 20 Mio. EUR.
Sind alle Häuser in Grünwald oder am Tegernsee so viel wert? Ich meine ALLE.

Hör auf, alles zu pauschalisieren oder Du lebst wirklich in Deiner eigenen Welt..

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

Nein, in diesen 4 prägenden Jahren wird ein Kind zum Erwachsenen und muss sich auch mal alleine ausprobieren können ohne die Eltern. Wollt ihr die Kinder wirklich immer um 22 Uhr von der Party abholen müssen? Wart ihr denn nicht auch mal jung und wisst wie peinlich sowas in dem Alter ist?

Die Frage ist aber, inwieweit man die Entscheidung für die Wohnsituation für (vermutlich) den Rest des Lebens von diesen 4 Jahren abhängig machen will.

Dieses Problem zu lösen ist die Aufgabe der Eltern, sei es durch Taxis, Mofaführerschein (allerdings gefährlich wegen Alkohol!), Internat für die Kinder, etc. Oder ein Elternteil steht dann wirklich permanent telefonisch bereit um die Kinder zu ihren Freunden zu bringen oder abzuholen. Aber darauf habt ihr mir 40-50 nicht mehr jeden Abend und jedes Wochenende Lust, glaubt mir.

Ich rede wie gesagt nur von den Extremfällen (kleines Dorf ohne ÖPNV und unter 1000 Einwohner). Aber aufgrund der steigenden Preise ziehen immer mehr werdende Eltern auch solch abgelegene Orte in Betracht, und das halte ich für sehr schädlich für die Entwicklung.

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WiWi Gast

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Nein, niemand muss hier deine Definition von echtem "Landleben" akzeptieren. Land beginnt da, wo Stadt aufhört und 95% des Landes ist eben gut erschlossen und/oder stadtnah.

WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

Auch 10 Jahre nach meinem Wegzug hat sich das mit dem ÖV nicht geändert. Akzeptiert bitte, dass echtes Landleben in einigen Teilen Deutschlands (S-H, Ostdeutschland) noch genau so abgeschieden ist.

Die Abgeschiedenheit ist aber eher die Ausnahme und wir haben 2021.

WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

Frag einfach mal die Kinder, die in so ländlichen Gegenden aufgewachsen sind, dass sie täglich 2-3 Stunden Bus gefahren sind, um zur Schule zu kommen. Dann wirst du definitiv welche finden, die das Landleben nicht geliebt haben. Ich gehöre zu dieser Kategorie ... und als ich dann nach meinem Auslandsjahr in den USA wieder zurück kam, habe ich auch das erste Mal gemerkt wie beschränkt die Sichtweise vieler Dorfbewohner ist. Nach dem Abitur bin ich in die Großstadt gezogen.

In Schleswig-Holstein gibt es einige Dörfer, die extrem abgeschieden liegen und wo man nicht mal eben in die nächst größere Stadt kommt. Der Führerschein bedeutete dann die große Freiheit!

ExBerater schrieb am 24.08.2021:

Mag sein aber ich glaube, Kinder LIEBEN genau diese Situation. Kenne zumindest kein Kind welches nicht super glücklich auf dem Land aufwächst / aufgewachsen ist.

Dazu muss das Dorf aber eine bestimmte Größe haben und ausreichend Gleichaltrige müssen dort wohnen, damit sich entsprechende Jugendvereine überhaupt bilden können. Und ab 14 MUSS es für die Kinder eine Möglichkeit geben, rund um die Uhr ohne die Eltern in die nächste Stadt und wieder zurück zu fahren. In solchen "Qualitätsdörfern" sind die Immobilienpreise auch schon längst explodiert.

Gerade Mütter unterschätzen oft, wie extrem wichtig es für die Entwicklung der Kinder, insbesondere Jungen, ist, sich von den Eltern loszulösen. Wenn du als 14 jähriger in der Schule nur von deinen Wäldern und Kühen erzählen kannst, kommst du nicht gerade gut an. Sehe das gut bei meinem jüngeren Cousin: Heutzutage im Zeitalter von Instagram zählt bei den Kids nur, auf welchen angesagten Partys du bist und mit wem, nicht ob deine Eltern einen 1000qm Garten haben.

Diese Entwicklung muss man nicht gut finden, aber man sollte sie hinnehmen und daher wirklich gut überlegen, ob man seinen Immo-Größenwahn vielleicht lieber ein wenig zurückschraubt und stattdessen den Kindern ein für das 21. Jahrhundert angemessenes Umfeld bietet. Klingt jetzt hart, aber im Bekanntenkreis sehe ich schon die ersten Bauprojekte in diversen Kuhdörfern ohne ÖPNV und Supermarkt aufkeimen und darüber kann ich wirklich nur den Kopf schütteln.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

Nein, niemand muss hier deine Definition von echtem "Landleben" akzeptieren. Land beginnt da, wo Stadt aufhört und 95% des Landes ist eben gut erschlossen und/oder stadtnah.

Sicherlich nicht. Da rechnest du wohl alles was nicht Großstadt ist in das Landleben rein. Kleinstädte sind auch Städte. Wer wirklich auf dem Land lebt und nicht glaubt auf dem Land zu sein, nur weil er 5km aus Berlin rausfährt, weiß wie absolut schlecht die Infrastruktur auf dem Land ist

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

Wo beginnt denn in Hamburg oder Frankfurt Stadt- bzw Landleben?

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 26.08.2021:

Wo beginnt denn in Hamburg oder Frankfurt Stadt- bzw Landleben?

Frankfurt: südlich von Darmstadt, östlich von Hanau, westlich von Wiesbaden, nördlich von Bad Homburg oder Friedberg. Taunus kann man glaub ich nicht Land nennen.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 26.08.2021:

WiWi Gast schrieb am 26.08.2021:

Wo beginnt denn in Hamburg oder Frankfurt Stadt- bzw Landleben?

Frankfurt: südlich von Darmstadt, östlich von Hanau, westlich von Wiesbaden, nördlich von Bad Homburg oder Friedberg. Taunus kann man glaub ich nicht Land nennen.

Bad Nauheim / Heppenheim, ist das dann "Land"?

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ExBerater

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Die Diskussion wird etwas absurd hier oder?

Ohne Frankfurt oder Bad Nauheim zu kennen:
30,000 Einwohner, 40km von Frankfurt entfernt.
Natürlich ist das "Land" in Abgrenzung zu "Metropole/Großstadt"

Deutschland besteht zu ganz großen Teilen aus solchen Kleinstädten. Vielleicht ist das auch ein Grund für die Merkwürdigkeit der Diskussion hier.
Die einen denken bei Land an "3-Häuser-Siedlung irgendwo in Mecklenburg" die anderen denken bei Land an "Kleinstadt 40km von Großstadt entfernt".

In Deutschland kann man ganz wahnsinig gut in diesen Klein- oder mittelgroßen Städten leben. Sogar auf dem "richtigen Land" kann man oft sehr gut Leben. Außerdem, wer in einem Randbezirk einer Großstadt lebt, der lebt oft sowieso genau so als würde er in einer Kleinstadt leben.

Ich kann das nur am Beispiel Düsseldorf beschreiben. "Stadtteile" wie Angermund, Kaiserswerth, Kalkum, Witlaar,... sind mitunter die besten Gegenden für Familien zum Leben. Haben aber mit Düsseldorf so viel zu tun wie eine x-beliebige Kleinstadt auf dem Land

WiWi Gast schrieb am 26.08.2021:

WiWi Gast schrieb am 26.08.2021:

WiWi Gast schrieb am 26.08.2021:

Wo beginnt denn in Hamburg oder Frankfurt Stadt- bzw Landleben?

Frankfurt: südlich von Darmstadt, östlich von Hanau, westlich von Wiesbaden, nördlich von Bad Homburg oder Friedberg. Taunus kann man glaub ich nicht Land nennen.

Bad Nauheim / Heppenheim, ist das dann "Land"?

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 26.08.2021:

WiWi Gast schrieb am 26.08.2021:

WiWi Gast schrieb am 26.08.2021:

Wo beginnt denn in Hamburg oder Frankfurt Stadt- bzw Landleben?

Frankfurt: südlich von Darmstadt, östlich von Hanau, westlich von Wiesbaden, nördlich von Bad Homburg oder Friedberg. Taunus kann man glaub ich nicht Land nennen.

Bad Nauheim / Heppenheim, ist das dann "Land"?
Ich hab zwar an die ganzen kleinen Orte im Odenwald gedacht, aber Heppenheim ist auch eher ländlich würde ich sagen.

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WiWi Gast

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Meine Freundin und ich wohnen auf dem Land (4000 Einwohner Dorf), 5km in die eine Richtung ist eine kleinere Stadt (12k Einwohner), 8km in die andere Richtung ist eine größere Stadt (90k EW), unser Dorf hat direkten Autobahn Anschluss, bis FFM sind es 30-40 min je nach Verkehr. In der 90k Stadt hat man alles was man braucht (Kino, Theater, Bars, Kneipen, Restaurants, Weihnachtsmarkt...), in der näheren Umgebung ebenfalls. Bei uns im Dorf gibts ein klasse Biergarten und einen großen Supermarkt zu dem wir laufen können. Mehr brauchen wir nicht. Wir gehen vll 1x im Monat am Wochenende nach FFM zum shoppen oder irgendwelche Sachen machen die es nur dort gibt, die 30 min mit dem Auto sind kein Problem. Dafür zahlen wir 50% der Preise die im Taunus fällig werden (für alles), haben einen großen Garten und können innerhalb von 5 min im Wald spazieren gehen. Meine Freundin hat einen Arbeitsweg von 5km die sie entweder mit dem Auto oder Rad fahren kann, ich habe 4 Tage die Woche HO und den einen Tag in der Woche fahre ich gerne bis FFM. Das alles bei mir zu Frankfurter Gehältern bzw. bei ihr als Ärztin ist es sowieso egal.

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

Nein, niemand muss hier deine Definition von echtem "Landleben" akzeptieren. Land beginnt da, wo Stadt aufhört und 95% des Landes ist eben gut erschlossen und/oder stadtnah.

Sicherlich nicht. Da rechnest du wohl alles was nicht Großstadt ist in das Landleben rein. Kleinstädte sind auch Städte. Wer wirklich auf dem Land lebt und nicht glaubt auf dem Land zu sein, nur weil er 5km aus Berlin rausfährt, weiß wie absolut schlecht die Infrastruktur auf dem Land ist

Ja, dort, wo die Stadt aufhört, beginnt das Land, also auch da, wo die Kleinstadt aufhört. Gibt übrigens auch zahlreiche Städte mit mieser Infrastruktur. Oft sind die Dörfer da noch besser dran. Schau dir mal z.B. die Stadt Brandenburg an. Verstehe allerdings nicht, warum du in zig Beiträgen das Landleben abwerten und es irgendwie wie auf die drei fiktiven Dörfer in den Alpen beschränken willst, die wirklich etwas abseits sind, weil man nur im Frühling und Sommer den Pass hochkommt. Wir sind in Deutschland einfach flächendeckend gut aufgestellt und dicht besidelt. Da gibt es das abgelegene Tal ohne Zivilisation einfach nicht. und dort, wo Dörfer abgehängt sind, sind es normalerweise auch die Städte.

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

Nein, niemand muss hier deine Definition von echtem "Landleben" akzeptieren. Land beginnt da, wo Stadt aufhört und 95% des Landes ist eben gut erschlossen und/oder stadtnah.

Sicherlich nicht. Da rechnest du wohl alles was nicht Großstadt ist in das Landleben rein. Kleinstädte sind auch Städte. Wer wirklich auf dem Land lebt und nicht glaubt auf dem Land zu sein, nur weil er 5km aus Berlin rausfährt, weiß wie absolut schlecht die Infrastruktur auf dem Land ist

Es gibt eine offizielle Definition von Stadt und Land. Das nennt sich dann ländlicher Raum und urbane Region. Daher grenze ich nicht ab, sondern beziehe mich auf sie. Ich verstehe auch deine Motiviation nicht so ganz. Du bemühst dich, das ländliche Leben auf Abgeschiedenheit, Isolation und Rückständigkeit zu reduzieren. Am Ende bleiben dir vielleicht drei Dörfer in ganz Deutschland, wo das mit Mühe und Not zutrifft. Demnach hat das "echte Land" bei dir 10 Hektar und 400 noch teilweise vorhandene Einwohner, die allerdings alle auf dem Friedhof liegen, da die Dörfer eigentlich schon 1880 aufgegeben wurden oder heute unter neuangelegten Seen liegen. So macht die Diskussion keinen Sinn, oder?

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

Nein, in diesen 4 prägenden Jahren wird ein Kind zum Erwachsenen und muss sich auch mal alleine ausprobieren können ohne die Eltern. Wollt ihr die Kinder wirklich immer um 22 Uhr von der Party abholen müssen? Wart ihr denn nicht auch mal jung und wisst wie peinlich sowas in dem Alter ist?

Die Frage ist aber, inwieweit man die Entscheidung für die Wohnsituation für (vermutlich) den Rest des Lebens von diesen 4 Jahren abhängig machen will.

Dieses Problem zu lösen ist die Aufgabe der Eltern, sei es durch Taxis, Mofaführerschein (allerdings gefährlich wegen Alkohol!), Internat für die Kinder, etc. Oder ein Elternteil steht dann wirklich permanent telefonisch bereit um die Kinder zu ihren Freunden zu bringen oder abzuholen. Aber darauf habt ihr mir 40-50 nicht mehr jeden Abend und jedes Wochenende Lust, glaubt mir.

Ich rede wie gesagt nur von den Extremfällen (kleines Dorf ohne ÖPNV und unter 1000 Einwohner). Aber aufgrund der steigenden Preise ziehen immer mehr werdende Eltern auch solch abgelegene Orte in Betracht, und das halte ich für sehr schädlich für die Entwicklung.

Wenn man so an die Sache rangeht, wundern mich die Auswüchse unserer Generation auch nicht mehr. Es ist doch nicht erstes und oberstes Ziel von Eltern den Kindern alle Annehmlichkeiten vor die Füße zu legen und sie zu verwöhnen. Gerade in dem Alter ist es doch wichtig zu lernen, dass nicht alles so ist wie man es am liebsten hätte, man sich an Gegebenheiten anpassen und das Beste draus machen muss, dass man lernt auf eigenen Füßen zu stehen.

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WiWi Gast

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Meine persönliche Definition von Landleben bzw. meine Wunschvorstellung für´s Wochenende ist das freistehende Haus mit mindestens ein paar Hektar Grund, dem nächsten Nachbarn vielleicht gerade noch so in Sichtweite, und ein ein paar Kilometern bis zum nächsten Dorf.

Für alles andere könnte ich auch gleich in der Stadt bleiben, dieses Kleinstadtleben wäre der Horror für mich.

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 26.08.2021:

Wenn man so an die Sache rangeht, wundern mich die Auswüchse unserer Generation auch nicht mehr. Es ist doch nicht erstes und oberstes Ziel von Eltern den Kindern alle Annehmlichkeiten vor die Füße zu legen und sie zu verwöhnen.

Wie bitte? Der regelmäßige Kontakt (auch außerhalb der Schule) zu Gleichaltrigen ist für Kinder keine "Annehmlichkeit" sondern ein sehr wichtiges Grundbedürfnis, das heutzutage ohnehin schon viel zu kurz kommt. Und das wird nur noch verstärkt, wenn die Schulfreunde alle 15km entfernt wohnen, dorthin kein Bus fährt und die Eltern nach der Arbeit keine Zeit und Lust haben da sie selbst noch für zig andere banale Dinge (Einkaufen, Bank) in der Gegend rumkurven müssen. Ich hoffe wirklich dass manche Leute hier noch zur Vernunft kommen oder das mit den Kindern lieber sein lassen.

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 26.08.2021:

WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

Nein, niemand muss hier deine Definition von echtem "Landleben" akzeptieren. Land beginnt da, wo Stadt aufhört und 95% des Landes ist eben gut erschlossen und/oder stadtnah.

Sicherlich nicht. Da rechnest du wohl alles was nicht Großstadt ist in das Landleben rein. Kleinstädte sind auch Städte. Wer wirklich auf dem Land lebt und nicht glaubt auf dem Land zu sein, nur weil er 5km aus Berlin rausfährt, weiß wie absolut schlecht die Infrastruktur auf dem Land ist

Es gibt eine offizielle Definition von Stadt und Land. Das nennt sich dann ländlicher Raum und urbane Region. Daher grenze ich nicht ab, sondern beziehe mich auf sie. Ich verstehe auch deine Motiviation nicht so ganz. Du bemühst dich, das ländliche Leben auf Abgeschiedenheit, Isolation und Rückständigkeit zu reduzieren. Am Ende bleiben dir vielleicht drei Dörfer in ganz Deutschland, wo das mit Mühe und Not zutrifft. Demnach hat das "echte Land" bei dir 10 Hektar und 400 noch teilweise vorhandene Einwohner, die allerdings alle auf dem Friedhof liegen, da die Dörfer eigentlich schon 1880 aufgegeben wurden oder heute unter neuangelegten Seen liegen. So macht die Diskussion keinen Sinn, oder?

Exakt. Deutschland ist ein extrem dicht besiedeltes Land und hier wird so getan, als wäre man in den USA des 17. Jahrunderts und wundert sich dann, warum der Internetanschluss nicht vorhanden ist.

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 26.08.2021:

WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

Nein, niemand muss hier deine Definition von echtem "Landleben" akzeptieren. Land beginnt da, wo Stadt aufhört und 95% des Landes ist eben gut erschlossen und/oder stadtnah.

Sicherlich nicht. Da rechnest du wohl alles was nicht Großstadt ist in das Landleben rein. Kleinstädte sind auch Städte. Wer wirklich auf dem Land lebt und nicht glaubt auf dem Land zu sein, nur weil er 5km aus Berlin rausfährt, weiß wie absolut schlecht die Infrastruktur auf dem Land ist

Es gibt eine offizielle Definition von Stadt und Land. Das nennt sich dann ländlicher Raum und urbane Region. Daher grenze ich nicht ab, sondern beziehe mich auf sie. Ich verstehe auch deine Motiviation nicht so ganz. Du bemühst dich, das ländliche Leben auf Abgeschiedenheit, Isolation und Rückständigkeit zu reduzieren. Am Ende bleiben dir vielleicht drei Dörfer in ganz Deutschland, wo das mit Mühe und Not zutrifft. Demnach hat das "echte Land" bei dir 10 Hektar und 400 noch teilweise vorhandene Einwohner, die allerdings alle auf dem Friedhof liegen, da die Dörfer eigentlich schon 1880 aufgegeben wurden oder heute unter neuangelegten Seen liegen. So macht die Diskussion keinen Sinn, oder?

Denke ich mir auch. Es gibt eine klare Definition. Laut allen Statistiken würden die meisten Deutschen auch die ländliche Region mit Anschluss vorziehen, wenn sie es sich a) leisten könnten und b) entsprechende Arbeitsplätze vorhanden wären, denn die Stadt wird doch mehr und mehr Anziehungspunkt für Entwicklungen, bei denen auch alteingesessene Städter ihre Stadt kaum mehr wiedererkennen können. Ist ja nicht so, dass sich die Struktur, die Kosten, oder Lebensqualität in vielen Großstädten in den letzten Jahren nicht nachhaltig negativ verändert hätten.

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WiWi Gast

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Ich kann dazu auch mal meine eigene Story berichten:

Ich bin in einem kleinen Dorf in Bayern aufgewachsen, 50 Einwohner. Sehr bergiges und waldiges Gebiet. Handyempfang gibt es bis heute nicht, Breitbandinternet seit 2018. Rings herum ähnlich kleine Dörfer. Der nächste größere Knotenpunkt ist ein 2000-Einwohner-Ort mit Grundschulen, Kitas, Supermärkten, etc. Dieser ist 7km entfernt. Vorher gibt es, mit Ausnahme einer Metzgerei, die aber wegen fehlender Kundschaft schließen musste, keine Einkaufsmöglichkeiten.

Die Schulkinder, die auf das Gymnasium wollen, müssen in die nächste Kleinstadt, die 20km entfernt liegt. Die einfache Fahrzeit im Schulbus beträgt für die Kinder aus meinem Dorf eine Stunde (eine der ersten bzw. letzten Haltestellen). Rund um die Kleinstadt mit dem Gymnasium gibt es ähnliche Dorfstrukturen wie meine, was dazu führt dass alle Gymnasiasten aus der Region dorthin zur Schule gehen und zwei Schulfreunde unter Umständen bis zu 40km entfernt wohnen können.

Auf dem Gymnasium war natürlich alles was sich in der Kleinstadt abspielte Gesprächsthema Nummer 1. Und wer dort wohnte, egal ob Wohnung oder Haus, war automatisch cool und musste eigentlich gar nichts machen außer immer wieder ein paar Leute zum abhängen einladen. Die waren dann ganz automatisch beliebter. Klar gab es auch beliebte Mitschüler aus den Dörfern, aber die mussten sich schon wirklich anstrengen im Gespräch zu bleiben und zusehen dass sie regelmäßig abends in die Stadt konnten um dabei zu sein.

Natürlich ist das ein Extrembeispiel. Wenn ihr wirklich bei (<5km) oder in einer Kleinstadt wohnt, in der dann wahrscheinlich auch das Gymnasium eurer zukünftigen Kinder ist, ist alles super. Aber solche Zustände wie von mir beschrieben sollte man wirklich vermeiden. Und schon gar nicht sollte man denken dass man dem Kind etwas Gutes tut indem man es isoliert im Wald aufwachsen lässt oder sowas. Wälder und Naturschutzgebiete gibt es auch in der Großstadt.

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 26.08.2021:

Nein, niemand muss hier deine Definition von echtem "Landleben" akzeptieren. Land beginnt da, wo Stadt aufhört und 95% des Landes ist eben gut erschlossen und/oder stadtnah.

Sicherlich nicht. Da rechnest du wohl alles was nicht Großstadt ist in das Landleben rein. Kleinstädte sind auch Städte. Wer wirklich auf dem Land lebt und nicht glaubt auf dem Land zu sein, nur weil er 5km aus Berlin rausfährt, weiß wie absolut schlecht die Infrastruktur auf dem Land ist

Es gibt eine offizielle Definition von Stadt und Land. Das nennt sich dann ländlicher Raum und urbane Region. Daher grenze ich nicht ab, sondern beziehe mich auf sie. Ich verstehe auch deine Motiviation nicht so ganz. Du bemühst dich, das ländliche Leben auf Abgeschiedenheit, Isolation und Rückständigkeit zu reduzieren. Am Ende bleiben dir vielleicht drei Dörfer in ganz Deutschland, wo das mit Mühe und Not zutrifft. Demnach hat das "echte Land" bei dir 10 Hektar und 400 noch teilweise vorhandene Einwohner, die allerdings alle auf dem Friedhof liegen, da die Dörfer eigentlich schon 1880 aufgegeben wurden oder heute unter neuangelegten Seen liegen. So macht die Diskussion keinen Sinn, oder?

Na, auf die offizielle Definition verlässt du dich definitiv nicht mit deiner an den Haaren herbeigezogenen Behauptung, 95% des Landes seien gut erschlossen. Die Zahl hast du nämlich aus dem Hut gezaubert

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 26.08.2021:

WiWi Gast schrieb am 26.08.2021:

Wenn man so an die Sache rangeht, wundern mich die Auswüchse unserer Generation auch nicht mehr. Es ist doch nicht erstes und oberstes Ziel von Eltern den Kindern alle Annehmlichkeiten vor die Füße zu legen und sie zu verwöhnen.

Wie bitte? Der regelmäßige Kontakt (auch außerhalb der Schule) zu Gleichaltrigen ist für Kinder keine "Annehmlichkeit" sondern ein sehr wichtiges Grundbedürfnis, das heutzutage ohnehin schon viel zu kurz kommt. Und das wird nur noch verstärkt, wenn die Schulfreunde alle 15km entfernt wohnen, dorthin kein Bus fährt und die Eltern nach der Arbeit keine Zeit und Lust haben da sie selbst noch für zig andere banale Dinge (Einkaufen, Bank) in der Gegend rumkurven müssen. Ich hoffe wirklich dass manche Leute hier noch zur Vernunft kommen oder das mit den Kindern lieber sein lassen.

Kein Kontakt zu gleichaltrigen und überall hinkutschiert werden sind aber auch zwei unterschiedliche Sachen. Ich bin in einem 500 Seelendorf ohne ÖPNV in der Eifel aufgewachsen. Selbst da gab es eine handvoll (~10) Leute in meinem Alter mit denen man was machen konnte. Wenn man zu Schulfreunden wollte ist man mach der Schule mit zu denen und dann entweder abends mit dem stündlichen Bus in den Nachbarort gefahren und die letzten 3 km gelaufen oder man ist mal von Eltern oder Geschwistern abgeholt worden.

Gab es am Wochenende Partys die nicht im eigenen Ort waren wurde auch entweder gelaufen oder das Fahrrad genommen. War es mehr als 10, 15 km weg wurde sich halt ein Fahrer gesucht dessen Auto dann auch mit mindestens 5 Leuten voll war (hieß natürlich auch, dass man wenn man 18 war auch häufiger fahren musste). Oder es haben sich von wem die Eltern oder Geschwister bereiterklärt zu fahren, da wurden die Autos dann aber auch voll gemacht. Wenn gar nichts ging, teilte man sich ein Taxi.

Hat auf jeden Fall gut funktioniert, ohne das meine Eltern permanent Taxi spielen mussten.

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 26.08.2021:

Ich kann dazu auch mal meine eigene Story berichten:

Ich bin in einem kleinen Dorf in Bayern aufgewachsen, 50 Einwohner. Sehr bergiges und waldiges Gebiet. Handyempfang gibt es bis heute nicht, Breitbandinternet seit 2018. Rings herum ähnlich kleine Dörfer. Der nächste größere Knotenpunkt ist ein 2000-Einwohner-Ort mit Grundschulen, Kitas, Supermärkten, etc. Dieser ist 7km entfernt. Vorher gibt es, mit Ausnahme einer Metzgerei, die aber wegen fehlender Kundschaft schließen musste, keine Einkaufsmöglichkeiten.

Die Schulkinder, die auf das Gymnasium wollen, müssen in die nächste Kleinstadt, die 20km entfernt liegt. Die einfache Fahrzeit im Schulbus beträgt für die Kinder aus meinem Dorf eine Stunde (eine der ersten bzw. letzten Haltestellen). Rund um die Kleinstadt mit dem Gymnasium gibt es ähnliche Dorfstrukturen wie meine, was dazu führt dass alle Gymnasiasten aus der Region dorthin zur Schule gehen und zwei Schulfreunde unter Umständen bis zu 40km entfernt wohnen können.

Auf dem Gymnasium war natürlich alles was sich in der Kleinstadt abspielte Gesprächsthema Nummer 1. Und wer dort wohnte, egal ob Wohnung oder Haus, war automatisch cool und musste eigentlich gar nichts machen außer immer wieder ein paar Leute zum abhängen einladen. Die waren dann ganz automatisch beliebter. Klar gab es auch beliebte Mitschüler aus den Dörfern, aber die mussten sich schon wirklich anstrengen im Gespräch zu bleiben und zusehen dass sie regelmäßig abends in die Stadt konnten um dabei zu sein.

Natürlich ist das ein Extrembeispiel. Wenn ihr wirklich bei (<5km) oder in einer Kleinstadt wohnt, in der dann wahrscheinlich auch das Gymnasium eurer zukünftigen Kinder ist, ist alles super. Aber solche Zustände wie von mir beschrieben sollte man wirklich vermeiden. Und schon gar nicht sollte man denken dass man dem Kind etwas Gutes tut indem man es isoliert im Wald aufwachsen lässt oder sowas. Wälder und Naturschutzgebiete gibt es auch in der Großstadt.

Die kleinste Gemeinde Bayerns hat laut Statistik im Jahr 2021 (Gemeinde Chiemsee im Landkreis Rosenheim) 211 Einwohner und damit bereits mehr als das vierfache deines angeblichen Heimatortes. Chiemsee, die kleinste Gemeinde Bayerns, ist auch nicht besonders abseits, sondern gut angebunden. Dieses ominöse Dorf, in dem du aufgewachsen sein willst, und andere, die angeblich ähnlich groß wären, gibt es daher gar nicht, außer es ist gar kein Dorf, sondern ein Aussiedlerweiher, der zu irgendeiner Gemeinde gegliedert ist. Das wäre dann aber etwas ganz anderes, weil sich die Bewohner bewusst dafür entschieden hätten, Aussiedler zu sein. Dann will man gerade abseits wohnen.

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WiWi Gast

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Sorry, aber ich arbeite in der bayerischen Verwaltung. Es gibt in Bayern keine Gemeinde die kleiner als 200 Einwohner ist.

WiWi Gast schrieb am 26.08.2021:

Ich kann dazu auch mal meine eigene Story berichten:

Ich bin in einem kleinen Dorf in Bayern aufgewachsen, 50 Einwohner. Sehr bergiges und waldiges Gebiet. Handyempfang gibt es bis heute nicht, Breitbandinternet seit 2018. Rings herum ähnlich kleine Dörfer. Der nächste größere Knotenpunkt ist ein 2000-Einwohner-Ort mit Grundschulen, Kitas, Supermärkten, etc. Dieser ist 7km entfernt. Vorher gibt es, mit Ausnahme einer Metzgerei, die aber wegen fehlender Kundschaft schließen musste, keine Einkaufsmöglichkeiten.

Die Schulkinder, die auf das Gymnasium wollen, müssen in die nächste Kleinstadt, die 20km entfernt liegt. Die einfache Fahrzeit im Schulbus beträgt für die Kinder aus meinem Dorf eine Stunde (eine der ersten bzw. letzten Haltestellen). Rund um die Kleinstadt mit dem Gymnasium gibt es ähnliche Dorfstrukturen wie meine, was dazu führt dass alle Gymnasiasten aus der Region dorthin zur Schule gehen und zwei Schulfreunde unter Umständen bis zu 40km entfernt wohnen können.

Auf dem Gymnasium war natürlich alles was sich in der Kleinstadt abspielte Gesprächsthema Nummer 1. Und wer dort wohnte, egal ob Wohnung oder Haus, war automatisch cool und musste eigentlich gar nichts machen außer immer wieder ein paar Leute zum abhängen einladen. Die waren dann ganz automatisch beliebter. Klar gab es auch beliebte Mitschüler aus den Dörfern, aber die mussten sich schon wirklich anstrengen im Gespräch zu bleiben und zusehen dass sie regelmäßig abends in die Stadt konnten um dabei zu sein.

Natürlich ist das ein Extrembeispiel. Wenn ihr wirklich bei (<5km) oder in einer Kleinstadt wohnt, in der dann wahrscheinlich auch das Gymnasium eurer zukünftigen Kinder ist, ist alles super. Aber solche Zustände wie von mir beschrieben sollte man wirklich vermeiden. Und schon gar nicht sollte man denken dass man dem Kind etwas Gutes tut indem man es isoliert im Wald aufwachsen lässt oder sowas. Wälder und Naturschutzgebiete gibt es auch in der Großstadt.

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WiWi Gast

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Das ist sicher nicht die ländliche Norm. Laut Google gibt es in Deutschland auch gerade einnal 13 selbstständige Dörfer die nur 50 Einwohner haben und davon übrigens keines in Bayern.

WiWi Gast schrieb am 26.08.2021:

Ich kann dazu auch mal meine eigene Story berichten:

Ich bin in einem kleinen Dorf in Bayern aufgewachsen, 50 Einwohner. Sehr bergiges und waldiges Gebiet. Handyempfang gibt es bis heute nicht, Breitbandinternet seit 2018. Rings herum ähnlich kleine Dörfer. Der nächste größere Knotenpunkt ist ein 2000-Einwohner-Ort mit Grundschulen, Kitas, Supermärkten, etc. Dieser ist 7km entfernt. Vorher gibt es, mit Ausnahme einer Metzgerei, die aber wegen fehlender Kundschaft schließen musste, keine Einkaufsmöglichkeiten.

Die Schulkinder, die auf das Gymnasium wollen, müssen in die nächste Kleinstadt, die 20km entfernt liegt. Die einfache Fahrzeit im Schulbus beträgt für die Kinder aus meinem Dorf eine Stunde (eine der ersten bzw. letzten Haltestellen). Rund um die Kleinstadt mit dem Gymnasium gibt es ähnliche Dorfstrukturen wie meine, was dazu führt dass alle Gymnasiasten aus der Region dorthin zur Schule gehen und zwei Schulfreunde unter Umständen bis zu 40km entfernt wohnen können.

Auf dem Gymnasium war natürlich alles was sich in der Kleinstadt abspielte Gesprächsthema Nummer 1. Und wer dort wohnte, egal ob Wohnung oder Haus, war automatisch cool und musste eigentlich gar nichts machen außer immer wieder ein paar Leute zum abhängen einladen. Die waren dann ganz automatisch beliebter. Klar gab es auch beliebte Mitschüler aus den Dörfern, aber die mussten sich schon wirklich anstrengen im Gespräch zu bleiben und zusehen dass sie regelmäßig abends in die Stadt konnten um dabei zu sein.

Natürlich ist das ein Extrembeispiel. Wenn ihr wirklich bei (<5km) oder in einer Kleinstadt wohnt, in der dann wahrscheinlich auch das Gymnasium eurer zukünftigen Kinder ist, ist alles super. Aber solche Zustände wie von mir beschrieben sollte man wirklich vermeiden. Und schon gar nicht sollte man denken dass man dem Kind etwas Gutes tut indem man es isoliert im Wald aufwachsen lässt oder sowas. Wälder und Naturschutzgebiete gibt es auch in der Großstadt.

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WiWi Gast

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Die ganzen definitionen sind halt schwierig. Auch das jetzt mit dem 50 Einwohner Dorf. Für die meisten Leute ist ein Dorf eine zusammenhängende Siedlung. Aus Verwaltungssicht gibt es Gemeinden. Die bestehen dann aber gerne aus mehreren solcher Dörfer. Macht alles nicht einfacher, wenn man es verallgemeinern möchte. Denn bspw. bietet eine Kleinstadt mit 15 k Einwohnern oft eine ganz andere Infrastruktur als eine Gemeinde die aus 3 zusammenhängen Ansiedlung mit je 5 k Einwohnern besteht.

Ich vermute aber, dass die meisten eher in den zusammenhängenden Siedlungen denken und weniger in der Verwaltungsglieserung. Und selbst da kann es wieder zig Ausnahmen geben. Meine Freundin kommt bspw. aus einem Stadtteil einer 250 k Großstadt. Dieser Stadtteil besteht allerdings aus ca. 150 Häusern, die von sämtlichen anderen Bebauungen ca. 3 - 4 km weg liegen. Dazwischen sind Wald und Felder, angebunden ist man über einen Bus im 30 min Takt. Auf dem Ortsschild steht aber die Großstadt.

Ein Stück weiter gibt es nochmal eine ähnliche Ansiedlung mit vielleicht 25 Häusern, da gibts dann nur einen stündlichen Bus.

Da kann man sich jetzt auch lange Streiten, was das wirklich ist. Nur das was die meisten sich unter Großstadtleben vorstellen ist es wohl recht sicher nicht.

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WiWi Gast

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Das kam wohl falsch rüber: Das Kaff, in dem ich gewohnt habe, hat 50 Einwohner. Die Gemeinde zu der das Dorf gehört hat natürlich mehr, diese ist wie gesagt 7km entfernt und das ist bereits eine Strecke die ein Kind ohne Führerschein nicht mal eben alleine zurücklegen kann bzw. sollte (Landstraße ohne Radwege). Ein Gymnasium gibt es aber in der Gemeinde nicht, nur im Zentrum des Landkreises und das ist 20km entfernt, und dahin fahren von allen Dörfern die Schulbusse teilweise über eine Stunde.

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 26.08.2021:

Meine persönliche Definition von Landleben bzw. meine Wunschvorstellung für´s Wochenende ist das freistehende Haus mit mindestens ein paar Hektar Grund, dem nächsten Nachbarn vielleicht gerade noch so in Sichtweite, und ein ein paar Kilometern bis zum nächsten Dorf.

Für alles andere könnte ich auch gleich in der Stadt bleiben, dieses Kleinstadtleben wäre der Horror für mich.

HH-Falkenstein
Nordheide-Hittfeld und Umgebung

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 26.08.2021:

WiWi Gast schrieb am 26.08.2021:

Nein, niemand muss hier deine Definition von echtem "Landleben" akzeptieren. Land beginnt da, wo Stadt aufhört und 95% des Landes ist eben gut erschlossen und/oder stadtnah.

Sicherlich nicht. Da rechnest du wohl alles was nicht Großstadt ist in das Landleben rein. Kleinstädte sind auch Städte. Wer wirklich auf dem Land lebt und nicht glaubt auf dem Land zu sein, nur weil er 5km aus Berlin rausfährt, weiß wie absolut schlecht die Infrastruktur auf dem Land ist

Es gibt eine offizielle Definition von Stadt und Land. Das nennt sich dann ländlicher Raum und urbane Region. Daher grenze ich nicht ab, sondern beziehe mich auf sie. Ich verstehe auch deine Motiviation nicht so ganz. Du bemühst dich, das ländliche Leben auf Abgeschiedenheit, Isolation und Rückständigkeit zu reduzieren. Am Ende bleiben dir vielleicht drei Dörfer in ganz Deutschland, wo das mit Mühe und Not zutrifft. Demnach hat das "echte Land" bei dir 10 Hektar und 400 noch teilweise vorhandene Einwohner, die allerdings alle auf dem Friedhof liegen, da die Dörfer eigentlich schon 1880 aufgegeben wurden oder heute unter neuangelegten Seen liegen. So macht die Diskussion keinen Sinn, oder?

Na, auf die offizielle Definition verlässt du dich definitiv nicht mit deiner an den Haaren herbeigezogenen Behauptung, 95% des Landes seien gut erschlossen. Die Zahl hast du nämlich aus dem Hut gezaubert

Die Definition des ländlichen Raumes ist überall einsehbar und ebenso Kriterien wie z.B. Breitbandanschlüsse oder ÖPNV-Netze. Der einzige, der nur mit seiner subjektiven Abneigung argumentiert, bist letztendlich du.

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 26.08.2021:

Das ist sicher nicht die ländliche Norm. Laut Google gibt es in Deutschland auch gerade einnal 13 selbstständige Dörfer die nur 50 Einwohner haben und davon übrigens keines in Bayern.

WiWi Gast schrieb am 26.08.2021:

Ich kann dazu auch mal meine eigene Story berichten:

Ich bin in einem kleinen Dorf in Bayern aufgewachsen, 50 Einwohner. Sehr bergiges und waldiges Gebiet. Handyempfang gibt es bis heute nicht, Breitbandinternet seit 2018. Rings herum ähnlich kleine Dörfer. Der nächste größere Knotenpunkt ist ein 2000-Einwohner-Ort mit Grundschulen, Kitas, Supermärkten, etc. Dieser ist 7km entfernt. Vorher gibt es, mit Ausnahme einer Metzgerei, die aber wegen fehlender Kundschaft schließen musste, keine Einkaufsmöglichkeiten.

Die Schulkinder, die auf das Gymnasium wollen, müssen in die nächste Kleinstadt, die 20km entfernt liegt. Die einfache Fahrzeit im Schulbus beträgt für die Kinder aus meinem Dorf eine Stunde (eine der ersten bzw. letzten Haltestellen). Rund um die Kleinstadt mit dem Gymnasium gibt es ähnliche Dorfstrukturen wie meine, was dazu führt dass alle Gymnasiasten aus der Region dorthin zur Schule gehen und zwei Schulfreunde unter Umständen bis zu 40km entfernt wohnen können.

Auf dem Gymnasium war natürlich alles was sich in der Kleinstadt abspielte Gesprächsthema Nummer 1. Und wer dort wohnte, egal ob Wohnung oder Haus, war automatisch cool und musste eigentlich gar nichts machen außer immer wieder ein paar Leute zum abhängen einladen. Die waren dann ganz automatisch beliebter. Klar gab es auch beliebte Mitschüler aus den Dörfern, aber die mussten sich schon wirklich anstrengen im Gespräch zu bleiben und zusehen dass sie regelmäßig abends in die Stadt konnten um dabei zu sein.

Natürlich ist das ein Extrembeispiel. Wenn ihr wirklich bei (<5km) oder in einer Kleinstadt wohnt, in der dann wahrscheinlich auch das Gymnasium eurer zukünftigen Kinder ist, ist alles super. Aber solche Zustände wie von mir beschrieben sollte man wirklich vermeiden. Und schon gar nicht sollte man denken dass man dem Kind etwas Gutes tut indem man es isoliert im Wald aufwachsen lässt oder sowas. Wälder und Naturschutzgebiete gibt es auch in der Großstadt.

Man stelle sich vor, Einwohnerzahlen sind nicht konstant und können sich mit der Zeit ändern.

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 26.08.2021:

Sorry, aber ich arbeite in der bayerischen Verwaltung. Es gibt in Bayern keine Gemeinde die kleiner als 200 Einwohner ist.

WiWi Gast schrieb am 26.08.2021:

Ich kann dazu auch mal meine eigene Story berichten:

Ich bin in einem kleinen Dorf in Bayern aufgewachsen, 50 Einwohner. Sehr bergiges und waldiges Gebiet. Handyempfang gibt es bis heute nicht, Breitbandinternet seit 2018. Rings herum ähnlich kleine Dörfer. Der nächste größere Knotenpunkt ist ein 2000-Einwohner-Ort mit Grundschulen, Kitas, Supermärkten, etc. Dieser ist 7km entfernt. Vorher gibt es, mit Ausnahme einer Metzgerei, die aber wegen fehlender Kundschaft schließen musste, keine Einkaufsmöglichkeiten.

Die Schulkinder, die auf das Gymnasium wollen, müssen in die nächste Kleinstadt, die 20km entfernt liegt. Die einfache Fahrzeit im Schulbus beträgt für die Kinder aus meinem Dorf eine Stunde (eine der ersten bzw. letzten Haltestellen). Rund um die Kleinstadt mit dem Gymnasium gibt es ähnliche Dorfstrukturen wie meine, was dazu führt dass alle Gymnasiasten aus der Region dorthin zur Schule gehen und zwei Schulfreunde unter Umständen bis zu 40km entfernt wohnen können.

Auf dem Gymnasium war natürlich alles was sich in der Kleinstadt abspielte Gesprächsthema Nummer 1. Und wer dort wohnte, egal ob Wohnung oder Haus, war automatisch cool und musste eigentlich gar nichts machen außer immer wieder ein paar Leute zum abhängen einladen. Die waren dann ganz automatisch beliebter. Klar gab es auch beliebte Mitschüler aus den Dörfern, aber die mussten sich schon wirklich anstrengen im Gespräch zu bleiben und zusehen dass sie regelmäßig abends in die Stadt konnten um dabei zu sein.

Natürlich ist das ein Extrembeispiel. Wenn ihr wirklich bei (<5km) oder in einer Kleinstadt wohnt, in der dann wahrscheinlich auch das Gymnasium eurer zukünftigen Kinder ist, ist alles super. Aber solche Zustände wie von mir beschrieben sollte man wirklich vermeiden. Und schon gar nicht sollte man denken dass man dem Kind etwas Gutes tut indem man es isoliert im Wald aufwachsen lässt oder sowas. Wälder und Naturschutzgebiete gibt es auch in der Großstadt.

Gemeinde =/= Dorf. Viele Gemeinden bestehen aus Ansammlungen mehrer Dörfer, die oft ein gutes Stück auseinanderliegen. Der 50-Einwohnerpost stammt nicht von mir, aber ich komme aus einer Gemeinde, die aus ca. 10 Dörfern bestand, eines davon hatte zeitweise sogar weniger als 10 Einwohner und besteht nur aus zwei Wohngebäuden. Eine Gemeinde ist eine politische Einheit, nichts anderes.

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ExBerater

Zurück aufs Land?

What?

Was sind selbstständige Dörfer??
Also, allein in meiner Gemeinde/Stadt gibt es bestimmt 13 Dörfer die unter 50 Einwohnern haben. Das ist die Norm bei uns :-)

Glaube, es fehlt einigen an Verständnis dafür, wie Deutschland im ländlichen Raum aufgebaut ist.
Ich komme aus einem Dorf mit 200 Einwohnern, nebenan (1km) entfernt, ist das nächste Dorf mit 50 Einwohnern. Dann 3km das nächste,... All diese völlig vereinzelten Dörfer zählen aber absurderweise als "Stadtteile" der Stadt, die es selbst als Dorf/Stadt gar nicht gibt. Es ist einfach eine Gemeinde, aus 20 Ortschaften zusammengewürfelt, die aber eine Stadt formen /warum auch immer, denke es hat was mit dieser Gebietsreform in den 70ern zu tun

WiWi Gast schrieb am 26.08.2021:

Das ist sicher nicht die ländliche Norm. Laut Google gibt es in Deutschland auch gerade einnal 13 selbstständige Dörfer die nur 50 Einwohner haben und davon übrigens keines in Bayern.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

Auch ich komme aus einem Dorf in Franken mit 86 Einwohner. Das Nachbardorf hat 6 Einwohner und das nächste Dorf ca. 150.

Es werden jedoch diese und weitere zusammengefasst womit man in Summe über 500 kommt.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

Komme aus einer Kleinstadt im Speckgürtel von HH und arbeite für einen DAX30 Konzern als Teamleiter (HR). Gehalt sollte bekannt sein. Besitze ein Landhaus mit eigenen Wald und Anlegestelle am Plöner See.

Problem: Mittlerweile können sich all die Target/T1 etc. Absolventen mit ihren Ü100k Gehältern nicht einmal B Lage in HH leisten und nerven nun die Dörfer bis zum Kreis Segeberg mit ihrer Anwesenheit. Überall entstehen diese hässlichen Katalog-Fertigbauhäuser, die (zurecht) in der Landbevölkerung verpönt sind.

Die Aufteilung ist meistens die selbe: Die Frau quittet den Job und wird zur Soccer-mum. Der Mann fokussiert sich auf die Arbeit und schubst Excel-Tabellen rum, wenn er nicht gerade in Meetings über die 'Unterschicht' redet, die ihm mal wieder das Klo reparieren musste, weil seine Feuchttücher diese ständig verstopfen.

Beide bringen sich 0 im Dorfgeschehen ein, außer es geht um die Gemeindeversammlung. Dort wird ein langer Forderungskatalog vorgetragen. Unter anderem wird besprochen, ob vor dem Kataloghaus nicht eine neue Bushaltestelle gebaut werden kann, weil die nächste in 50m Entfernung nicht von der Soccer Mum angepeilt werden kann und sich die Mahngebühren für das Parken im Halteverbot an der Schule läppern.

Hinzu kommen die ewig gleichen Monologe, wenn man Städter als Nachbarn hat:
"... Und richtige Restaurants gibt es hier auch nicht, geschweige eine Bar mit annehmbarer Auswahl an Gin- und Rumsorten..."
"... Moin Moin hehe, das sagt man doch hier bei euch Fischköppen oder?"

Fakt ist: Auf dem Land wird schnell klar, wer dazu gehört und wer nicht. Keiner mag Zugezogene und diese werden gemieden. Selbst der Handwerker nebenan wird von der Dorfpromenanze mit mehr Respekt begegnet als der 1000. Städter, der mit seinem Firmen BMW angeben möchte und sich darüber beschwert, dass auf der Landstraße wieder Traktoren unterwegs seien.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 28.08.2021:

Komme aus einer Kleinstadt im Speckgürtel von HH und arbeite für einen DAX30 Konzern als Teamleiter (HR). Gehalt sollte bekannt sein. Besitze ein Landhaus mit eigenen Wald und Anlegestelle am Plöner See.

Problem: Mittlerweile können sich all die Target/T1 etc. Absolventen mit ihren Ü100k Gehältern nicht einmal B Lage in HH leisten und nerven nun die Dörfer bis zum Kreis Segeberg mit ihrer Anwesenheit. Überall entstehen diese hässlichen Katalog-Fertigbauhäuser, die (zurecht) in der Landbevölkerung verpönt sind.

Die Aufteilung ist meistens die selbe: Die Frau quittet den Job und wird zur Soccer-mum. Der Mann fokussiert sich auf die Arbeit und schubst Excel-Tabellen rum, wenn er nicht gerade in Meetings über die 'Unterschicht' redet, die ihm mal wieder das Klo reparieren musste, weil seine Feuchttücher diese ständig verstopfen.

Beide bringen sich 0 im Dorfgeschehen ein, außer es geht um die Gemeindeversammlung. Dort wird ein langer Forderungskatalog vorgetragen. Unter anderem wird besprochen, ob vor dem Kataloghaus nicht eine neue Bushaltestelle gebaut werden kann, weil die nächste in 50m Entfernung nicht von der Soccer Mum angepeilt werden kann und sich die Mahngebühren für das Parken im Halteverbot an der Schule läppern.

Hinzu kommen die ewig gleichen Monologe, wenn man Städter als Nachbarn hat:
"... Und richtige Restaurants gibt es hier auch nicht, geschweige eine Bar mit annehmbarer Auswahl an Gin- und Rumsorten..."
"... Moin Moin hehe, das sagt man doch hier bei euch Fischköppen oder?"

Fakt ist: Auf dem Land wird schnell klar, wer dazu gehört und wer nicht. Keiner mag Zugezogene und diese werden gemieden. Selbst der Handwerker nebenan wird von der Dorfpromenanze mit mehr Respekt begegnet als der 1000. Städter, der mit seinem Firmen BMW angeben möchte und sich darüber beschwert, dass auf der Landstraße wieder Traktoren unterwegs seien.

Ha ha ha herrlich!

Feht noch die Klage der Neuzugezogenen wegen Ruhestörung (Hahn kräht).

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

WiWi Gast schrieb am 28.08.2021:

Komme aus einer Kleinstadt im Speckgürtel von HH und arbeite für einen DAX30 Konzern als Teamleiter (HR). Gehalt sollte bekannt sein. Besitze ein Landhaus mit eigenen Wald und Anlegestelle am Plöner See.

Problem: Mittlerweile können sich all die Target/T1 etc. Absolventen mit ihren Ü100k Gehältern nicht einmal B Lage in HH leisten und nerven nun die Dörfer bis zum Kreis Segeberg mit ihrer Anwesenheit. Überall entstehen diese hässlichen Katalog-Fertigbauhäuser, die (zurecht) in der Landbevölkerung verpönt sind.

Die Aufteilung ist meistens die selbe: Die Frau quittet den Job und wird zur Soccer-mum. Der Mann fokussiert sich auf die Arbeit und schubst Excel-Tabellen rum, wenn er nicht gerade in Meetings über die 'Unterschicht' redet, die ihm mal wieder das Klo reparieren musste, weil seine Feuchttücher diese ständig verstopfen.

Beide bringen sich 0 im Dorfgeschehen ein, außer es geht um die Gemeindeversammlung. Dort wird ein langer Forderungskatalog vorgetragen. Unter anderem wird besprochen, ob vor dem Kataloghaus nicht eine neue Bushaltestelle gebaut werden kann, weil die nächste in 50m Entfernung nicht von der Soccer Mum angepeilt werden kann und sich die Mahngebühren für das Parken im Halteverbot an der Schule läppern.

Hinzu kommen die ewig gleichen Monologe, wenn man Städter als Nachbarn hat:
"... Und richtige Restaurants gibt es hier auch nicht, geschweige eine Bar mit annehmbarer Auswahl an Gin- und Rumsorten..."
"... Moin Moin hehe, das sagt man doch hier bei euch Fischköppen oder?"

Fakt ist: Auf dem Land wird schnell klar, wer dazu gehört und wer nicht. Keiner mag Zugezogene und diese werden gemieden. Selbst der Handwerker nebenan wird von der Dorfpromenanze mit mehr Respekt begegnet als der 1000. Städter, der mit seinem Firmen BMW angeben möchte und sich darüber beschwert, dass auf der Landstraße wieder Traktoren unterwegs seien.

Auch wenn die eigene Familie seit 200 Jahren nie das Dorf verlassen hat, erwachsen daraus keine Sonderrechte gegenüber neu hinzugezogenen Bewohnern, ob Mieter oder Eigentümer.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

Looooool.
Egal ob fake order nicht. Top Satire-Beitrag! Könnte genauso inder Heute-show laufen.

WiWi Gast schrieb am 28.08.2021:

Komme aus einer Kleinstadt im Speckgürtel von HH und arbeite für einen DAX30 Konzern als Teamleiter (HR). Gehalt sollte bekannt sein. Besitze ein Landhaus mit eigenen Wald und Anlegestelle am Plöner See.

Problem: Mittlerweile können sich all die Target/T1 etc. Absolventen mit ihren Ü100k Gehältern nicht einmal B Lage in HH leisten und nerven nun die Dörfer bis zum Kreis Segeberg mit ihrer Anwesenheit. Überall entstehen diese hässlichen Katalog-Fertigbauhäuser, die (zurecht) in der Landbevölkerung verpönt sind.

Die Aufteilung ist meistens die selbe: Die Frau quittet den Job und wird zur Soccer-mum. Der Mann fokussiert sich auf die Arbeit und schubst Excel-Tabellen rum, wenn er nicht gerade in Meetings über die 'Unterschicht' redet, die ihm mal wieder das Klo reparieren musste, weil seine Feuchttücher diese ständig verstopfen.

Beide bringen sich 0 im Dorfgeschehen ein, außer es geht um die Gemeindeversammlung. Dort wird ein langer Forderungskatalog vorgetragen. Unter anderem wird besprochen, ob vor dem Kataloghaus nicht eine neue Bushaltestelle gebaut werden kann, weil die nächste in 50m Entfernung nicht von der Soccer Mum angepeilt werden kann und sich die Mahngebühren für das Parken im Halteverbot an der Schule läppern.

Hinzu kommen die ewig gleichen Monologe, wenn man Städter als Nachbarn hat:
"... Und richtige Restaurants gibt es hier auch nicht, geschweige eine Bar mit annehmbarer Auswahl an Gin- und Rumsorten..."
"... Moin Moin hehe, das sagt man doch hier bei euch Fischköppen oder?"

Fakt ist: Auf dem Land wird schnell klar, wer dazu gehört und wer nicht. Keiner mag Zugezogene und diese werden gemieden. Selbst der Handwerker nebenan wird von der Dorfpromenanze mit mehr Respekt begegnet als der 1000. Städter, der mit seinem Firmen BMW angeben möchte und sich darüber beschwert, dass auf der Landstraße wieder Traktoren unterwegs seien.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

Probleme mit zugezogenen sind in manchen Ecken tatsächlich ein Thema. Vor einiger Zeit gab es da mal einige Artikel zu (glaube in Süddeutsche und FAZ). Einmal über Orte, die versuchen den Zuzug wegen schlechten Erfahrungen ganz zu vermeiden. Ein anderer über einen Makler, das sich auf Städter, die ein Haus im Grünen suchen spezialisiert hat. Letzterer betreibt am Anfang auch erstmal viel Aufklärungsarbeit und rät auch einigen potentiellen Kunden davon ab aufs Land zu ziehen. Weil viele dann doch eine zu falsche Vorstellung haben.

Und bei diesen Diskussionen geht es ja nicht darum, dass jemand Sonderrechte beansprucht der schon lange da ist. Typische Themen sind sowas wie der erwähnte Hahn, der zu viel kräht. Zum einen haben schon zig Gerichte entschieden, dass das auf dem Land dazu gehört. Zum anderen weiß man es vorher.

Und irgendwo hinziehen um sich dann über etwas zu beschweren, das vorher klar war, kommt halt nicht gut an. Ist das gleiche wie Leute die an Autobahnen, Bahntrassen oder in Einflugschneisen von Flughäfen ziehen und sich dann über den Lärm beschweren. Bloß dass sich auf dem Land da dann die fehlende Anonymität bemerkbar macht.

In der Stadt kannst du sowas fordern, und es kriegt keiner groß mit. Im Dorf weiß es dann schnell jeder, und viele haben dann meist auch eine Meinung dazu. Da darf man sich dann nicht wundern, wenn die einem auch entgegen schlägt.

Zumal ich auch den Eindruck habe, dass die Gemeinschaft in ländlicheren Gegenden noch einen höheren Stellenwert hat. Mit dem heute typischen Individualismus kommt man da nicht weit.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

Kann man über Gestaltungsvorgaben im Bebauungsplan verhindern.

WiWi Gast schrieb am 28.08.2021:

Problem: Mittlerweile können sich all die Target/T1 etc. Absolventen mit ihren Ü100k Gehältern nicht einmal B Lage in HH leisten und nerven nun die Dörfer bis zum Kreis Segeberg mit ihrer Anwesenheit. Überall entstehen diese hässlichen Katalog-Fertigbauhäuser, die (zurecht) in der Landbevölkerung verpönt sind.

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WiWi Gast

Zurück aufs Land?

Habe vor ein paar Jahren mal einen Bekannten von früher getroffen, der als angestellter Musiker einer deutsche Rockband "arbeitet".

Frage von mir: "wohnst du noch in Berlin?"
Seine Antwort: "Nein. Die Zeit in Berlin war gut und hat mich künstlerisch auch weitergebracht. Aber ich bin wieder aufs Land gezogen. Ich wohne jetzt in XXX." (das gibt es icht mal ein Ortsschild)
Ich: "Von der kleinen 20000 Einwohner-Stadt nach Berlin. Von Berlin nach XXX?"
Seine Antwort: "Ich brauche das Schnacken am Gartenzaun. Das ist viel entspannter und angenehmer als Berlin. Der Rest der Band lebt auch auf dem platten Land."

Der Dialog ist bald 10 Jahre her. Er wohnt dort noch immer.

Ist halt Geschmacksache. ;-)

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