Ganz kurz zu mir - bin 25, Dipl.-Kfm Uni, Schwerpunkte Controlling, ReWe und Steuern. Die Noten sind schlecht - Gesamtnote ist 2,8. In den Schwerpunkten jedoch habe ich einen 2,3 Schnitt. Gutes Praktikum bei Big4. Nach vielen Bewerbungen konnte ich keinen Job finden. Von den Controlling Stellen hatte ich nur Absagen und keine VG. Big4 kommt wegen der Arbeitszeiten nicht in Frage. Die sind bekanntlich katastrophal. Nun habe ich es endlich geschafft - habe eine Stelle in der Buchhaltung eines Großkonzerns bekommen. Die Aufgaben sind mir sehr schwierig, da ich keine Ausbildung habe, lerne aber schnell. Die Kollegen sind ok, obwohl sie keine Uni Absolventen mögen.
Nun lerne ich die Basics, was mich auch Spaß macht. Die Stelle ich zeitlich begrenzt - 1 Jahr. Ich merke die Atmosphäre und die Aufgaben sind nicht akademisch...obwohl ich derjenige bin, der sich nicht auskennt. Jetzt frage ich mich, ob ich später eine akademische Position (Controlling oder Ähnliches) finden kann..
Was meint ihr?

Mein Prof. meinte mal zu mir, man muss einfach seine aktuelle Aufgabe so gut wie möglich machen, dann ergeben sich von ganz allein die unterschiedlichsten (Aufstiegs)möglichkeiten.

Zieh dein Jahr durch, gib dein Bestes und schau was danach ist.
Wer weiß, was dieser Großkonzern dir dann anbietet? Meiner Meinung nach wäre es einfach dumm 1) nen guten Mitarbeiter gehen zu lassen und 2) sein Potenzial nicht komplett auszuschöpfen.

[%sig%]

Wenn du richtig Deutsch lernst und dich gut verkaufst, dann wirst du irgendwann sicherlich noch anspruchsvollere Jobs bekommen. Aber ich glaube nicht, dass du ohne lange Arbeitszeiten jemals Karriere machen wirst.

Man ist und wird immer das, was man daraus macht. Tu was dafür! Was ne Frage... klar kannst Du was daraus machen. Aber du darfst doch nicht warten, bis Dir alles in den Schoß fällt. Schau ob Du in der Fa. weiter kommst, wenn nicht wechsel. Aus einer Anstellung heraus mit erster Berufserfahrung bewirbt man sich doch viel einfacher.

Es gibt keine akademische Position. Es gibt nur Akademikergehalt, wenn das stimmt ist der Rest doch eher Makulatur!

Lounge Gast schrieb:

Es gibt keine akademische Position. Es gibt nur
Akademikergehalt, wenn das stimmt ist der Rest doch eher
Makulatur!

Das klingt drastisch, ist aber in großen Teilen wahr. Im kaufmännischen Bereich bräuchtest Du -genaugenommen- für keine 5% der Stellen einen Hochschulabschluss. Deckt sich mit meiner Erfahrung...

Lounge Gast schrieb:

[Ich will irgendwie Karriere machen, aber lange Arbeitszeiten sind nicht mein Ding]
Was meint ihr?

Ich meine, Deine Abschlussnote ist völlig egal! Schaut kaum jemand ernsthaft drauf. Wichtig ist das Uni-Diplom an sich.

Mit einem guten Big4-Paraktikumszeugnis hast Du alle Chancen der Welt, aber Du musst auch arbeiten WOLLEN.
Wenn das eher nicht so Dein Ding ist, wird es natürlich schwer mit der Karriere. Aber Sachbearbeiter im Controlling braucht es ja immer mal wieder. Vielleicht hast Du Glück und findest eine unbefristete Stelle, in der Du im 9-5-Rhythmus der Rente entgegenschleichen kannst...

will keine karriere machen, will aber auch nicht unter unfreundlichen leuten mit ausbildung vollenden.

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Es gibt keine akademische Position. Es gibt nur
Akademikergehalt, wenn das stimmt ist der Rest doch eher
Makulatur!

Das klingt drastisch, ist aber in großen Teilen wahr. Im
kaufmännischen Bereich bräuchtest Du -genaugenommen- für
keine 5% der Stellen einen Hochschulabschluss. Deckt sich mit
meiner Erfahrung...

5% ist schon an der Grenze.

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, dass Du keine Einstieg bei den Big4 wagen wolltest. Dann hättest Du eben 2 Jahre lang etwas mehr gearbeitet, dafür aber hervorragende Chancen gehabt, Dich danach gut zu verändern. So wird es ein langer und anstregender Weg, auf dem Du jemanden brauchen wirst, der Dich fördern wird.

ich würde es versuchen nach 1 jahr eine stelle im controlling zu finden. werden die BuHa Kentnisse ein Vorteil sein?

Ich verstehe vollkommen, dass du keinen BIG4- Job wolltest!!
Ernsthaft, man braucht auch noch Privatleben etc. ... und dann ist die Bezahlung den Stunden in meinen Augen nicht angemessen.

vor allem die unmenschlichen arbeitszeiten und die für mich eher uninteressante tätigkeit haben mich dazu gebracht, dass ich woanders anfangen will - im controlling nämlich. problem war halt, dass meine noten nicht die besten sind . ich konnte keinen platz finden und bin in die BuHa untergekommen. einerseits habe ich keine BuHa erfahrung, andererseits merke ich, dass die aufgaben kein studium erfordern.. echt kacke das ganze. ich hoffe nicht, dass ich später von den Personalern als einfacher Buchhalter gesehen werde...will ja nur 1 jahr hier bleiben.

Lounge Gast schrieb:

Ich verstehe vollkommen, dass du keinen BIG4- Job wolltest!!
Ernsthaft, man braucht auch noch Privatleben etc. ... und
dann ist die Bezahlung den Stunden in meinen Augen nicht
angemessen.

Auf jeden Fall! Lieber HArtz4 als Big4. Dann hast Du wenigstens viel Freizeit / Privatleben und da Du gar keine Stunden arbeiten musst, steigt ja auch dein Stundenlohn quasi gegen unendlich!

Also, wenn du einen akademischen Job willst, geh in die Forschung. In der Praxis wirst du auch fast nur auf Praxis treffen. Da geht es nicht meist nicht darum große Fragen zu lösen und zu erforschen, sondern zu handeln.

Und dieses Handwerkszeug ist unabhängig davon, ob man studiert hat oder nicht. Das Studium hilft einem lediglich die Hintergründe besser zu verstehen und dadurch ggf. bessere und schnellere Entscheidungen zu treffen.

Und das die Leute unfreundlich sind, könnte ja ggf. auch an deiner Einstellung zu Leuten mit Ausbildung liegen, schonmal daran gedacht?

P.S. Ich habe studiert ;).

Irgendwie scheinen die meisten Leute hier nicht zu kapieren, dass nicht jeder eine BIG4- Karriere anstrebt, auch wenn das scheinbar der Großteil hier tut...

viel verdienen schön und gut, aber schonmal dran gedacht, dass der Verdiesnt im Verhältnis zur Arbeitszeit ein Witz ist und man so betrachtet bei fast jedem 40-Stunden- Job mehr verdient? Abgesehen davon, dass es auch einen Trade-Off zwischen Geld und Freizeit gibt und dass während der 70-Stuinden-Wochen Lebenszeit verpufft, die man nie zurückbekommt? Abgesehen mal von gesundheitlichen Risiken wie Burnout, Erschöpfungsentscheidungen, etc...

Das geilste ist ja eigentlich, dass hier alle zur UB wollen, damit sie einen auf dicke Hose machenkönnen, hauen also ihr ach so tolles Gehalt raus wegen der 3 Jahre, die sie da sind und haben hinterher genauso viel wie vorher:)

Die, die hier von Burnout reden, leiden wohl an Boreout.

die frage war eher, ob sich die erfahrung aus der Buchhaltung später auszahlen wird. oder sagen sie personaler - mm du hast 1 jahr gearbeitet, ist aber nicht relevant. bleib am besten da unten...

Zu 30.8.

Jau! Das will weiß-G nicht jeder. Aber auf dicke Hose machen halt viele gern, weil sie denken DAS ist Wirtschaft. Naja, ein paar zu viele nervige Firmenbosse und Schnelldosenfahrer machen das ja auch so vor. Dicke Hose, dicke Dose...

bringt 1 jahr erfahrung in der buchhaltung was? ist ja eine reine sachbearbeiter tätigkeit

Oh Mann, es gibt hier immer noch welche, die meinen, dass man direkt nach der Uni gleich Personal- und Kostenstellenverantwortung hat.

Das nahezu jeder erstmal ein paar Jahre "Sachbearbeitung" macht ist doch völlig normal und logisch. Wie soll man später mal von etwas reden und strategisch über etwas denken, wenn man den operativen Bereich, die Sachbearbeitung, gar nicht kennt?

Kommt mal wieder runter.

Imo geht es doch darum, wie "anspruchsvoll" diese Sachbearbeitung ist. Wenn ich in der Buchhaltung lande und nur Debitoren buche, lerne ich doch dabei fast nichts. Denn ich schaue nur auf die Rechnung und gebe die Zahlen in den PC ein. Wenn ich dagegen in einer anderen Abteilung lande und Richtlinien für die Buchführungskräfte schreibe, lerne ich wesentlich mehr, weil ich mich mit gesetzlichen Vorgaben und Arbeitsabläufen intensiv beschäftige. Das mit der Sachbearbeitung kann man doch nicht einfach so in einen Topf werfen. Es gibt total stumpfsinnige Sachbearbeitung, bei der man nur Zahlen in den PC eingibt, und es gibt hochkomplexe Sachbearbeitung, bei der man zwar auch keine Personalverantwortung hat, aber z.B. Gutachten schreibt und das ohne Studium und StB/WP/Juristisches-Examen gar nicht leisten könnte.

und wenn du selbst schon sagst, dass du keine Erfahrung in diesen Dingen hast, dann bringt dir das 1 Jahr auf jeden Fall etwas ... praktische Erfahrung ist gold wert, weil du weißt wie es "weiter unten" zugeht ...

unglaublich dass hier manche, nicht für Big4 arbeiten wollen mit Hartz4 gleichsetzen ^^ soll doch echt Leute geben, denen eine 40 Std Woche reicht, weil sie das Geld auch noch ausgeben wollen ^^

genau das ist die frage, ob dieses jahr für einen einstieg als controller oder vielleicht WP was bringen würde.