Hallo zusammen,
Ich habe gerade einen job als it consultant angeboten bekommen. Bin 28 jahre alt und gerade fertig mit dem fernstudium diplom betriebswirt fh. Mich würde allerdings interessiere auf was ich mich da einlasse. Man sagte mir im gespräch ich sei im schnit 2-3 tage pro woche auf dienstreise und die andern beiden tage im büro. Es ist ein kleines unternehmen mit 50 mitarbeiter was aber für einen grossen konzern die it stellt und pflegt. Gibt es hier leute die damit erfahrungen haben? Will nur nicht in einen extrem stressigen job wechseln bei dem ich kaum zuhause bin? Für antworten wäre ich super dankbar...
Lg
Tim

also ich mach es kurz: du wirst kaum zuhause sein.
ich finds aber echt krass, dass du so einen job bekommst ohne dich vorher damit auseinander gesetzt zu haben, während manch einer frustiert nach einer stelle wie deiner sucht und sogar bereits Erfahrungen hat im Beratungsumfeld. Wo ist denn dein Arbeitgeber angesiedelt wenn ich fragen darf? Hat es mehrere Standorte oder nur einen Firmensitz?

IT Consulting gibt es in mehr Geschmacksrichtungen als Kaffee bei Starbucks. Alleine weil unter dem Begriff Consulting schon dauernd was anderes verstanden wird (hört sich bei Dir nach Outsourcing an). Ohne weitere Infos Deinerseits wird Dir da keiner helfen können.

Besten Dank erstmal für die prompten Antworten. Also es ist ein recht kleines Beratungsunternehmen. Oben drüber steht ein großer Konzern der Baustoffe vertreibt. Also auf keinen Fall vergleichbar mit McKinsey und Co. Bislang bin ich seit 12 Jahren im Vertrieb von Baustoffen tätig und habe jetzt davon die Schnauze voll. Hab neben der Arbeit in den letzten Jahren mein Studium gemacht und würde jetzt gerne etwas geistig anspruchvolleres machen. Das Beratungsunternehmen stellt wie gesagt die Warenwirtschaftssoftware und deren Pflege für die einzelnen Gesellschafterunternehmen. So bin ich auch an das Unternehmen gelangt. Habe viele Jahre mit deren Programmen gearbeitet und kenne einige der Berater auch schon länger. Effektiv sagte man mir ich sei eigentlich optimal für diese Berater-Position da ich zum Einen die Software seit Jahren kenne und zum Anderen die Anforderungen seitens der Kunden. Mir ist nur noch nicht ganz klar ob es wirklich so viel reisen ist wie angenommen. Ich möchte zwar viel draussen rum kommen und nicht jeden Tag im selben Büro sitzen. Aber mich würde schon interessieren ob hier noch an Familie zu denken ist. Ich würde das nicht als klassischen Beraterjob ansehen. Man sagte mir ja 2-3 Tage im Schnitt auf Reisen aber ich würde da gerne mal paar Erfahrungen von betroffenen hören. Wirklich große Entfernungen hätte ich auch nicht zurückzulegen da ich "nur" ca. 1/4 von Deutschland als Gebiet hätte und auch noch in diesem Gebiet wohne. Wie groß sind den normalerweise die Gebiete eines Beraters?

Irgendwie kommst du mir bekannt vor. Hast du nicht schon in einem anderen Thread von deinem Wechsel erzählt?

Naja egal, wenn dir doch schon gesagt wurde, dass du 2-3 Tage unterwegs bist, dann kann man davon ausgehen, dass du irgendwo bist, wo man Abends nach der Arbeit nicht einfach nach Hause fahren kann, sondern im Hotel übernachtet.

Ich muss sagen, 2-3 Tage die Woche ist noch wirklich gut. Es gibt Berater (vorallem SAP Berater) die müssen 5 Tage vor Ort beim Kunden sein.

Ich bin auch IT Berater und hab das Glück in einem Projekt zu sein, wo ich unter der Woche 3 Tage vor Ort beim Kunden bin. Die Entfernung zu mir nach Hause ist nur etwa 150 Kilometer. Ich könnte Abends nach Hause fahren, ist mir allerdings zu stressig und das Projekt bezahlt eh die Übernachtung.

Ich muss zugeben, am Anfang fand ich das noch spannend unter der Woche unterwegs zu sein und im Hotel zu übernachten. Aber mittlerweile geht es mir nur noch auf den Sack. Die Kollegen in meinem Projekt sind alle viel älter als ich, daher ist da auch nix mit Abends zusammen weggehen. Ich bin meistens bis 19 Uhr im Büro, geh danach was kleines Essen und verbringe den Rest der Zeit im Hotelzimmer.

Weshalb Du mit älteren Kollegen nicht weggehen willst ist nicht plausibel. Wir haben auf unseren Geschäftsreisen durchaus eine Altersrange von 25 bis 55 gehabt, das war nie ein Hinderungsgrund!

Lounge Gast schrieb:

Irgendwie kommst du mir bekannt vor. Hast du nicht schon in
einem anderen Thread von deinem Wechsel erzählt?

Naja egal, wenn dir doch schon gesagt wurde, dass du 2-3 Tage
unterwegs bist, dann kann man davon ausgehen, dass du
irgendwo bist, wo man Abends nach der Arbeit nicht einfach
nach Hause fahren kann, sondern im Hotel übernachtet.

Ich muss sagen, 2-3 Tage die Woche ist noch wirklich gut. Es
gibt Berater (vorallem SAP Berater) die müssen 5 Tage vor Ort
beim Kunden sein.

Ich bin auch IT Berater und hab das Glück in einem Projekt zu
sein, wo ich unter der Woche 3 Tage vor Ort beim Kunden bin.
Die Entfernung zu mir nach Hause ist nur etwa 150 Kilometer.
Ich könnte Abends nach Hause fahren, ist mir allerdings zu
stressig und das Projekt bezahlt eh die Übernachtung.

Ich muss zugeben, am Anfang fand ich das noch spannend unter
der Woche unterwegs zu sein und im Hotel zu übernachten. Aber
mittlerweile geht es mir nur noch auf den Sack. Die Kollegen
in meinem Projekt sind alle viel älter als ich, daher ist da
auch nix mit Abends zusammen weggehen. Ich bin meistens bis
19 Uhr im Büro, geh danach was kleines Essen und verbringe
den Rest der Zeit im Hotelzimmer.

Hy nochmal, ja habe bereits hier gepostet :-) ging ums gehalt. Beim jetzt angebotenen job würde ich auf anhieb das verdienen was ich von anfang an wollte (52.000). Denke das die bezahlung in ordnung geht.
Habe zwar schon einige berater kennen gelernt abermich würde noch interessieren ob der berufsalltag sehr stressig ist. Ich weis das wird mir keiner beantworten können da die unterschiede zu gross sind. Aber ich habe momentan im vertrieb recht wenig und recht uninteressante aufgaben. Möchte natürlich in dem neuen job auch interessantere aufgaben.

Naja stressig ist relativ. Du arbeitets halt für Kunden und die wollen nunmal für Ihr Geld Ergebnisse sehen (wie auch immer die jetzt aussehen mögen).

Daher ist es ja ganz normal, dass man einen gewissen Druck hat.
Ich empfinde es nicht direkt als Stress. Ich verdiene gutes Geld, kostet den Kunden ein paar Euro und dafür bringe ich eben ein Ergebnis, was auch mal ein paar Stunden mehr in der Woche benötigt.

Ganz allgemein (wie hier schon 10000 mal gesagt):

Willst du einen Job mit regelmäßigen Arbeitszeiten, dann ist die Beratung wohl eher nichts für dich.

Macht es dir nichts aus, auch mal die ganze Woche weg zu sein, bis am Abend zu arbeiten, dann schau dir die Beratung ruhig ein mal an.

Ich bin nun seit 3 Jahren dabei und finde es nach wie vor spannend!

Außerdem gewöhnst du dich so gar nicht erst an eine 35h Woche, die hast du nämlich in der Industrie auf interessanten Positionen auch nicht ;-)

52 k als Einstieg bei einer IT Beratung, als Betriebswirt? LMAA

ich glaube ich mach echt was falsch. Ich arbeite bei einer großen IT Beratung und komme gerade mal auf 50k, allerdings bin ich kein Einsteiger sondern habe fast 4 Jahre BE. Zumal ich es immer obskur finde, was BWLer in der IT Beratung überhaupt so tun. Für mich können die nicht viel mehr als ein normaler Anwender. Bisschen Prozesse durchklicken. Ich arbeite hauptsächlich als Entwickler und habe mind. genauso gute Prozesskenntnisse wie die Anwender, wenn nicht noch besser, da ich das dahinter auch noch kenne. Ich frage mich sowieso, was meine BWLer Kollegen den ganzen Tag in der IT Beratung so tun. Excel ausfüllen, PPT Präsi machen, Anforderungen beschreiben ( was auch jeder Sachbearbeiter kann ohne Studium ) etc.

Ich frage mich sowieso, was meine BWLer Kollegen den ganzen Tag in der IT Beratung so tun.

Runde 1 ist eröffnet: Der Entwickler als Eierlegende Wollmilchsau vs. dem BWL-Projektmenschen-Powerpointschupser. Schnee von gestern. Moderne IT-Abteilungen ticken anders: Beide Typen werden gebraucht und müssen - ob Du willst oder nicht - sich gegenseitig unterstützen.

Zugegeben: Es gibt BWLer, die nicht so recht zur IT passen. Seis, weil sie andere Erwartungen hatten, bei Strategie-UB nicht reingekommen sind oder der Klassiker: wenig bis kein techisches Grundverständnis für IT haben. Andersrum fehlt vielen Entwickler eine Projektbrille, ein Denken in Lösungen statt in Problemen und die Fähigkeit, Themen zu treiben.

Moderne CIOs haben längst erkannt: Wenn man beide Typen vernünftig zusammenbringt, ist jede IT in der Lage, in Summe deutlich mehr zu leisten. Die Zeit der Helden ist vorbei - willkommen in der Zukunft.

Lounge Gast schrieb:

(...)

Runde 1 ist eröffnet: Der Entwickler als Eierlegende
Wollmilchsau vs. dem BWL-Projektmenschen-Powerpointschupser.

Guter Punkt. Die Diskussion ist so alt wie die Branche. Wäre man jetzt im Heise Forum, könnte man schonmal Chips und Cola holen. Das würde interessant...

Hier würde ich aber vorschlagen, dass man eher nachsichtig mit den Codierknechten umgeht...

also bin der entwickelnde Berater mit 50k und fast 4 Jahren BE. Also: wenn ich keine Themen treiben würde, bekäme ich längst einen auf den Deckel vom Chef. Ich habe es mit zig Projekt Stakeholdern zu tun, die meist auch unterschiedliche Interessen haben. Wenn ich mich da nicht durchsetzen könnte um Themen zu treiben, wäre ich längst verloren. Ich bin kein Keller Nerd, der nach Schema F eine Spezifikation runter programmiert, sondern entwickle übergreifende Prozesse wo ich es mit Anwendern, Fachseite, Managern, anderen Entwicklern, Basis usw. zu tun habe. Wenn ich da ein Thema nicht treiben würde, wäre ich längst verloren. Lösungsdenken muss daher unbedingt vorhanden sein, sonst könnte ich den Job nicht machen. Ein Nerd Entwickler, dem es nur darauf an kommt "schönes Coding" abzugeben, aber der sich nicht bei Themen durchsetzen kann, wäre bei uns verloren. Mit reinen technischen Kenntnissen komme ich nicht weit, sondern das Prozessverständnis ist meist auch noch extrem wichtig, sonst wüsste ich gar nicht was ich wo entwickeln bzw. abändern muss.

Ich finde es halt schon krass, dass ich bei einer sehr großen IT Beratung ( die ihr alle kennt ) nach fast 4 Jahren 2 k weniger bekomme als ein EINSTEIGER mit stink normalem BWL FH Diplom und wohl ohne tiefe Prozess und mit noch weniger technischen Kenntnissen. Vor einem Monat fragte ich mal, nach einer Erhöhung auf 60k, diese wurde mit schallendem Lachen abgelehnt, aber ich kann vielleicht ab Januar 53k bekommen.... ich sollte wohl über einen Wechsel nachdenken oder? ansonsten ist der Job aber chillig, habe wenig Reisezeit, nur ca. 20%, ich kann die Reisezeit abfeiern, habe eine 38 h Woche und Überstunden fallen auch kaum an.

@entwickelnder Berater:
Du hast also viele Hüte auf (Entwickler, Projektleiter, Prozesskonzeptionär). Löblich, aber trotzdem eine 38 h Woche ohne Überstunden? Hört sich in erster Linie nach kleinen Themen an, die Du begleitest oder Du untertreibst, was Dein Arbeitspensum betrifft.

Wenn du das alles so gut machst, wie du schreibst, bist du ziemlich unterbezahlt!

Ich bekomme nach 2 Jahren Beratung mit IT-Ausbildung(!) mehr als du...

Lounge Gast schrieb:

also bin der entwickelnde Berater mit 50k und fast 4 Jahren
BE. Also: wenn ich keine Themen treiben würde, bekäme ich
längst einen auf den Deckel vom Chef. Ich habe es mit zig
Projekt Stakeholdern zu tun, die meist auch unterschiedliche
Interessen haben. Wenn ich mich da nicht durchsetzen könnte
um Themen zu treiben, wäre ich längst verloren. Ich bin kein
Keller Nerd, der nach Schema F eine Spezifikation runter
programmiert, sondern entwickle übergreifende Prozesse wo ich
es mit Anwendern, Fachseite, Managern, anderen Entwicklern,
Basis usw. zu tun habe. Wenn ich da ein Thema nicht treiben
würde, wäre ich längst verloren. Lösungsdenken muss daher
unbedingt vorhanden sein, sonst könnte ich den Job nicht
machen. Ein Nerd Entwickler, dem es nur darauf an kommt
"schönes Coding" abzugeben, aber der sich nicht bei
Themen durchsetzen kann, wäre bei uns verloren. Mit reinen
technischen Kenntnissen komme ich nicht weit, sondern das
Prozessverständnis ist meist auch noch extrem wichtig, sonst
wüsste ich gar nicht was ich wo entwickeln bzw. abändern muss.

Ich finde es halt schon krass, dass ich bei einer sehr großen
IT Beratung ( die ihr alle kennt ) nach fast 4 Jahren 2 k
weniger bekomme als ein EINSTEIGER mit stink normalem BWL FH
Diplom und wohl ohne tiefe Prozess und mit noch weniger
technischen Kenntnissen. Vor einem Monat fragte ich mal, nach
einer Erhöhung auf 60k, diese wurde mit schallendem Lachen
abgelehnt, aber ich kann vielleicht ab Januar 53k
bekommen.... ich sollte wohl über einen Wechsel nachdenken
oder? ansonsten ist der Job aber chillig, habe wenig
Reisezeit, nur ca. 20%, ich kann die Reisezeit abfeiern, habe
eine 38 h Woche und Überstunden fallen auch kaum an.

Beim Verabschieden noch schön eine ausgeteilt ;-)

Ich werfe mal den Wirtschaftsinformatiker in den Raum (nicht, weil ich einer bin... :-P).

Hat sich für mich als perfekte Mischung in der Beratung herausgesellt. Schön die tiefgehende Programmierarbeit den Entwicklern überlassen, sich verkaufen wie ein BWL'ler und wenns brennt, kann man auch schnell mal selbst Hand am System anlegen :-)

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

(...)

Runde 1 ist eröffnet: Der Entwickler als Eierlegende
Wollmilchsau vs. dem
BWL-Projektmenschen-Powerpointschupser.

Guter Punkt. Die Diskussion ist so alt wie die Branche. Wäre
man jetzt im Heise Forum, könnte man schonmal Chips und Cola
holen. Das würde interessant...

Hier würde ich aber vorschlagen, dass man eher nachsichtig
mit den Codierknechten umgeht...

Lounge Gast schrieb:

also bin der entwickelnde Berater mit 50k und fast 4 Jahren
BE.
(...)

Ich finde es halt schon krass, dass ich bei einer sehr großen
IT Beratung ( die ihr alle kennt ) nach fast 4 Jahren 2 k
weniger bekomme als ein EINSTEIGER mit stink normalem BWL FH
Diplom und wohl ohne tiefe Prozess und mit noch weniger
technischen Kenntnissen. Vor einem Monat fragte ich mal, nach
einer Erhöhung auf 60k, diese wurde mit schallendem Lachen
abgelehnt, aber ich kann vielleicht ab Januar 53k
bekommen.... ich sollte wohl über einen Wechsel nachdenken
oder? ansonsten ist der Job aber chillig, habe wenig
Reisezeit, nur ca. 20%, ich kann die Reisezeit abfeiern, habe
eine 38 h Woche und Überstunden fallen auch kaum an.

Da wir vielleicht sogar Kollegen sein könnten, hoffe ich doch, dass der ganze Beitrag satirisch gemeint ist und bei uns niemand arbeitet, der einen solchen Quatsch verzapft.

Da es solche Zeitgenossen aber tatsächlich geben soll: Die Tatsache, dass Du nur schmal verdienst liegt ausschließlich daran, dass Du ein solches Mindset hast. Auch wenn man es nicht rausposaunt, merkt man das den Leuten an. Und mit solchen Frusteln arbeitet niemand gern. Man braucht sie halt, hält sie aber knapp. Und -wie gesagt- mit einem solchen Mindset wird Deine Lohnabrechung immer schmal bleiben...

was an meinem Mindset ist nun verkehrt? und ja ich habe wenig Überstunden, wenn doch werden sie abgefeiert. Jedenfalls bin ich kein "Codeknecht" der einfach nach Schema F etwas runter programmiert und stupide Anweisungen von einem Berater bekommt. Ansonsten ist es aber eher ein chilliger Job, da ich hauptsächlich für einen Großkunden arbeite, bei dem die Mitarbeiter eine 35h Woche haben und der bei mir in der Nähe ist, so hab ich kaum Reisezeit. Was die "Größe" der Themen angeht, ist das schwer einzuschätzen. Ich war auch schon Teilprojektleiter für ein Projekt was ca. 8 Monate lang ging und koordinierte da externe Mitarbeiter, arbeitete mit dem Fachbereich, mit der Basis, entwickelte teils selbst, schrieb Konzepte usw. manchmal übernehme ich auch kleine Themen, die in ein paar Wochen abgeschlossen sind. Also mal so, mal so.

Reisezeiten bekommst Du anerkannt? Da kannst Du aber wirklich froh sein. Normal ist wohl, dass bei Tarifkräften bis zu 50% anerkannt werden. Bei Beamten werden normalerweise Reisezeiten überhaupt nicht vergütet.

Lounge Gast schrieb:

also bin der entwickelnde Berater mit 50k und fast 4 Jahren
BE. Also: wenn ich keine Themen treiben würde, bekäme ich
längst einen auf den Deckel vom Chef. Ich habe es mit zig
Projekt Stakeholdern zu tun, die meist auch unterschiedliche
Interessen haben. Wenn ich mich da nicht durchsetzen könnte
um Themen zu treiben, wäre ich längst verloren. Ich bin kein
Keller Nerd, der nach Schema F eine Spezifikation runter
programmiert, sondern entwickle übergreifende Prozesse wo ich
es mit Anwendern, Fachseite, Managern, anderen Entwicklern,
Basis usw. zu tun habe. Wenn ich da ein Thema nicht treiben
würde, wäre ich längst verloren. Lösungsdenken muss daher
unbedingt vorhanden sein, sonst könnte ich den Job nicht
machen. Ein Nerd Entwickler, dem es nur darauf an kommt
"schönes Coding" abzugeben, aber der sich nicht bei
Themen durchsetzen kann, wäre bei uns verloren. Mit reinen
technischen Kenntnissen komme ich nicht weit, sondern das
Prozessverständnis ist meist auch noch extrem wichtig, sonst
wüsste ich gar nicht was ich wo entwickeln bzw. abändern muss.

Ich finde es halt schon krass, dass ich bei einer sehr großen
IT Beratung ( die ihr alle kennt ) nach fast 4 Jahren 2 k
weniger bekomme als ein EINSTEIGER mit stink normalem BWL FH
Diplom und wohl ohne tiefe Prozess und mit noch weniger
technischen Kenntnissen. Vor einem Monat fragte ich mal, nach
einer Erhöhung auf 60k, diese wurde mit schallendem Lachen
abgelehnt, aber ich kann vielleicht ab Januar 53k
bekommen.... ich sollte wohl über einen Wechsel nachdenken
oder? ansonsten ist der Job aber chillig, habe wenig
Reisezeit, nur ca. 20%, ich kann die Reisezeit abfeiern, habe
eine 38 h Woche und Überstunden fallen auch kaum an.

@Threadersteller: Ob stressig oder nicht ist fast unmöglich zu sagen. Deine Firma dürfte in einer guten Nische sitzen, wie dort der Wind weht wird man wohl nur von Insidern erfahren.

Generell für die IT-Beratung gesprochen kommt es extrem auf das Projekt an (Kunde, Projektleiter, Teammitglieder, Vertragsbedingungen etc.). In der Regel aber eher anspruchsvoller, wie bereits geschrieben wurde.

@Codeknecht: Der TE ist ja kein Jobeinsteiger, sondern hat bereits 12 Jahre Berufserfahrung in der Branche. Zwar keine Erfahrung in der Beratung, aber es gehört durchaus zum Alltag dass Berater aus den Fachkreisen rekrutiert werden. Bei den vorhandenen Softwarekenntnissen trifft das umso mehr zu. Für eine 38h-Woche finde ich übrigens 50k bei 4 Jahren BE durchaus attraktiv. Andere müssen sich den A**** dafür aufreißen bei einer 60h-Woche.

Hallo,

mal eine allgemeine Frage an erfahrene IT Berater. Ist es eigentlich einfach wieder aus der IT Beratung herauszukommen? Es gibt ja mittlerweile soviel IT Berater auf dem Arbeitsmarkt das ist ja fast vergleichbar mit Leiharbeitern bei Industrieunternehmen. Wo sollen die denn alle unterkommen? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit in große Unternehmen und gut aufgestellte Mittelständler zukommen...

Mag sein, dass es (zu) viele IT-Berater gibt, aber wie viele gute gibt es? Ich denke, wenn du clever bist und dein Netzwerk pflegst gibt es keine Probleme, wo unterzukommen...

Die Frage ist, was sind "gut aufgestellte Mittelständler" oder attraktiv an großen Unternhemen? Will man da wirklich hin, wenn man die schon jahrelang beraten hat und weiß, wie es dort läuft?

Also kann man sagen wenn man bspw. in SAP viel Erfahrung hat wird man keine großen Probleme haben in die BMW´s und Siemens´s dieser Welt hereinzukommen?

Ich denke, wenn du relevantes Industry-Knowhow hast, SAP-Projekterfahrung bei großen Kunden plus die notwendigen Softskills mitnimmst - dann hast du sehr gute Karten.

SAP Erfahrung alleine, vor allem in den populärsten Modulen, ist aus meiner Sicht noch kein Garant für einen Platz bei den Dax30-Konzernen.