Floxx, du hast hier schon ordentlich was um die Ohren bekommen.
Ich möchte es nochmal etwas produktiver formulieren:
Dein Ehrgeiz Ausbildung und Studium parallel zu machen ist bewundernswert.
Aber diese Doppelqualifizierung ist für die meisten akademisch geprägten Beratungen nicht sehr relevant. Und wenn deine Noten unter darunter leiden, ist es sogar kontraproduktiv.
Es ist gut, dass du dir Feedback von außerhalb deiner Bubble holst.
Du siehst hier an den Kommentaren, dass es um andere Qualifikationen geht als eine handwerkliche Ausbildung, wenn man eine hochqualifizierte Rolle in einer Beratung anstrebt: Auslandserfahrung, Industrie- und Beratungspraktika, höhere wissenschaftliche Qualifikationsarbeiten (MBA, Dr.).
Wenn man das im eigenen Umfeld nicht an persönlichen Beispielen mitbekommt, oder von wohlwollenden Menschen gefördert wird, kann es herausfordernd sein, den eigenen Lebenslauf entsprechend aufzubauen. Und es ist auch einfach eine Geldfrage, ob man sich z.B. Auslandspraktika finanziell oder schlicht vom eigenen Risikoprofil her leisten kann, wenn man kein soziales Umfeld hat, auf das man sich verlassen kann.
Es ist deswegen trotzdem möglich, dieses oder andere anspruchsvolle Ziele zu erreichen. Aber du musst unbedingt mehr Exposure bekommen, um deine Vorstellungen mit den tatsächlichen beruflichen Anforderungen abgleichen zu können. Dieses Forum ist dafür nicht sehr geeignet. Aber es gibt an jeder Uni Karriere-Beratungsstellen. Und es gibt inzwischen auch diverse Mentoring-Programme, die vielleicht für dich hilfreiche sein könnten. Versuch, mehr rauszugehen und dich beruflich breiter zu orientieren, am besten durch Menschen, die mehr Erfahrung haben als du selbst.
Alles Gute!
PS: Ich habe selbst mal mit einer handwerklichen Ausbildung angefangen, dann ein mittelgutes Abi berufsbegleitend gemacht, dann studiert, selbstständig gemacht, promoviert, und später als Spezialist für diverse Consulting-Firmen gearbeitet. Es gibt nicht nur den einen, perfekten Karriereweg. Wichtig ist, was heute als "Grit" bezeichnet wird: Deine Fähigkeit langfristig Ziele zu verfolgen, gezielt Rat zu suchen und Bullshit als solchen zurückzuweisen. Der Vorteil eines eigenen Wegs liegt ganz offensichtlich darin, dass du ein sehr eigenständiges Profi aufbaust, so dass du nicht in die 0815-Falle der externen Erfolgskriterien tappst. Aber es kostet auch viel Kraft, die nicht jedem gegeben ist.
Floxx schrieb am 07.11.2023:
Hallo zusammen,
folgende Situation. Aktuell befinde ich mich in einer Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik, welche ich kommenden Mai voraussichtlich mit sehr gut bestehen werde. Nach einem Jahr in der Ausbildung habe ich angefangen Wirtschaftsingenieurwesen zu studieren. Befinde mich da mitten im dritten Semester mit einem 2,6er Schnitt mein Abi habe ich 2019 mit 2,8 abgeschlossen. Ich bin 24 Jahre alt und möchte gerne nach meiner Ausbildung bzw. nach Abschluss meines Studiums im Consulting starten. Jedoch bin ich ein bisschen aufgeschmissen wie ich relevante Berufserfahrung sammeln soll, da ich ja aktuell an meine Ausbildung gebunden bin. Meine Frage an euch, ist mit meinem Lebenslauf ein Einstieg bei bspw. den Big4 möglich und wie sollte nach Beendigung meiner Ausbildung weiter vorgehen. Ich habe die Möglichkeit erstmal in meinem jetzigen Unternehmen zu bleiben. Vielen dank im Voraus, freue mich eure Meinungen zu erfahren.
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