WiWi Gast schrieb am 10.04.2024:
Und genau deswegen bin ich abgehauen! Ich glaube es ist wirklich was wahres dran, dass viele nicht wegen dem Geld zur Bahn gehen!
Wenn es anders wäre, würde die EVG auch nicht die größte Gewerkschaft sein, sondern die GDL. Seit der Öffnung dieser ist hingegen kaum was passiert, ergo sind die meisten mit ihrem Gehalt und ihren chronischen Überstunden wegen Personalmangel aufgrund mangelnder Arbeitgeberattraktivität zufrieden oder es geht ihnen einfach alles nur noch am Allerwertesten vorbei. Die EVG benennt nur ab und zu mal die Misstände wie ein Oppositionspolitiker in ner Talkrunde, um die Mitgliederseelen mal wieder einzulullen, aber bei den Tarifabschlüssen ist das alles immer wieder komplett vergessen. Dieses Spiel mit Transnet respektive EVG geht jetzt schon fast 25 Jahre lang so. Das halten nur Hartgesottene aus. >
Und die GDL ist besser? Die hat sich auch zu einem schlechten Abschluss hinreisen lassen. Der "versprochene" TV für die Infrastruktur blieb aus, ebenso dürfen die Kollegen in den GDL Werken 40h arbeiten ohne AZ Reduzierung (die gilt ja nur für Lokführer). Zudem tritt die letzte Stufe der AZ Reduzierung erst in Kraft nachdem davor schon wieder eine Tarifrunde war.
Wenn alle die bei EVG in Social Media "Urabstimmung Streik" geschrieen haben auch abgestimmt und für die Ablehnung des Vorschlags gestimmt hätten. Aber so war es der Wille der Mehrheit bei einer geringen Wahlbeteiligung.
Ein Streik hätte viel gebracht, da die DB bei einem EVG Streik quasi den gesamten Zugverkehr pro Forma einstlelt und keinen Notfahrplan fährt.
Wenn die EVG/Transnet immer mies und genehm dem Vorstand vorlegt, da kann die GDL nur noch Schadensbegrenzung treiben. Sie konnte allerdings die Arbeitszeit endlich bei vollem Lohnausgleich durch Streikdruck durchsetzen. Die blaue Nachzeichnungstruppe wird dies natürlich in der nächsten Tarifrunde übernehmen und vom Management bekommen, höchstwahrscheinlich noch mit der Option in Urlaubsmodellform und dies als große Errungenschaft preisen. Viele bei der DB glauben dann wohl auch noch, dass dies ohne Druck/Existenz der GDL ebenso passiert wäre, anders lässt sich nicht erklären, warum der EVG noch soviele die Stange halten.
Wenn soviele InfraGo-Mitarbeiter bei der EVG bleiben, kann man nix machen, wenn der AG sich weigert.
Ist aber zweitrangig, die InfraGo-Mitarbeiter, die bei der GDL sind, haben durch Streikdruck dafür gesorgt, dass die EVG bald nachziehen muss. Ist ja beim Zugpersonal das Gleiche, nur noch bei einem Fliegenschiss wird der GDL-Vertrag angewendet, trotz größtenteils GDL-Mitgliedschaft auf breiter Flur. Sie haben aber trotzdem gestreikt, in dem Wissen, die besseren Tarifverträge der GDL kommen von hinten durch die Brust ins Auge auch bei ihnen an. Und die Arbeitszeitverkürzung gilt nicht nur für Lokführer, das ist eine (EVG) Falschaussage. Sie gilt für alle Schichtarbeiter und in dem Tarifvertrag ist auch genau definiert, was ein Schichtarbeiter ist.
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