Gehaltsverhandlung nach Probezeit im Außendienst ?
Hallo,
das Thema hat mit einer Bewerbung an sich nichts zu tun. Da es keine gesonderte Sparte dafür gibt und hier viele lesen, versuche ich es also hier.
Ich bin 25, hab nach einem Studienversuch eine verkürzte Ausbildung zum Industriekaufmann (2,5 Jahre) mit einer 2 abgeschlossen. Ich wurde übernommen und arbeite jetzt (noch befristet bis Ende des Jahres + Probezeit) im Vertriebsaußendienst als Kundenberater/Service.
Wir sitzen in einer Großstadt in NRW, Ballungszentrum. Mittelstand mit ~ 80 Mitarbeitern, Jahresumsatz ~ 13 Mio ?.
Soviel dazu.
Nun zu mir. Ich wurde im November letzten Jahre angesprochen und habe mich dann für den Job im Außendienst entschieden. Klar, zu Anfang muss man sich erstmal reinarbeiten und alles kennen lernen.
Ich erarbeite meinen Kundenstamm selbst, bekomme aber auch ein paar Kunden so. Die Kollegen sollen entlastet werden (sind 3 Leute für unsere Produktsparte + 2 für die andere) und ich kann erste Erfahrungen sammeln.
Ansonsten befasse ich mich mit Neukundenakquise, Bestandskundenbetreuung und Rückgewinnung.
Direkte Ziele + Zahlen wurden mir nicht zur Auflage gemacht. Genau so keine konkreten Optionen und Chancen suggeriert.
Ich habe keinen Firmenwagen, kann mich hier an einem (kleinen!) Pool bedienen.
Es gibt (bisher) keine Provisionen.
Zum Gehalt:
40 Stunden, Überstunden werden nicht erfasst (also auch nicht ausgezahlt).
Effektiv arbeite ich ~41,25-42 Stunden.
Es gibt Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld (allerdings bei unbefristeten Verträgen gestaffelt).
Ich verdiene jetzt ~21.000? brutto im Jahr. Mir bleiben also ungefähr 1.200? im Monat zum Leben.
Ein Kollege, der seit 3 Jahren unbefristet arbeitet und auch seit 1 Jahr im Außendienst tätig ist, bekommt vielleicht 50-100? mehr raus am Ende.
Die Steigerungsrate ist also scheinbar gering. Oder er hat falsch verhandelt.
Da ich keine konkreten Informationen oder Vereinbarungen kenne, kann ich auch nicht planen. Sollte ich z.B. einen Neukunden gewinnen und mit dem einen wirklich guten Umsatz von z.B. 100.000? machen (in kurzer Zeit), hab ich beim Chef natürlich bessere Karten.
Was genau mir das bringt - weiß ich nicht. Die Motivation und konkrete Chancenaufzeigung fehlt also.
Scheinbar wird gerade an einem "Provisionsmodell" gearbeitet, welches dann bei Erreichen eines bestimmten DB1 greift und dann bestimmte Bonuszahlungen ermöglicht. Ich sag mal so: laut bisheriger Info kann man definitiv nicht mehr als 10.000?/Jahr damit machen. Und das steht in den Sternen + ist dann abhänging von wirklich guten Abschlüssen und viel Umsatz.
Die Lage ist also unklar, generell aber recht bescheiden.
Ich würde auch auf diese Art Provision gern verzichten, wenn ein faires Grundgehalt gezahlt würde.
Sollte es dazu kommen, dass ich zum Gespräch gebeten werde, möchte ich also vorbereitet sein. Ich will nicht vermessen wirken und darum auch wissen, was ich überhaupt verlangen kann.
Nehmen wir also mal an, ich soll einen unbefristeten Vertrag erhalten. Neben meinem Job möchte ich jetzt noch den Wirtschaftsfachwirt (und voraussichtlich einen Betriebswirt VWA) machen [bitte darauf nicht näher eingehen, nur zur Kenntnis nehmen].
Ich arbeite also unbefristet im Vertriebsaußendienst, bei 42 Stunden, die ich die Woche mache. Ein PKW steht dann sicher auch in Aussicht, allerdings muss man die 1%-Pauschale beachten, denn ich wohne 30km weg und muss auch das alles versteuern. Bliebe also noch weniger über am Ende.
Ich sehe das auf mittelfristige Sicht, muss nicht mein Leben lang hier bleiben. Aber doch zumindest 3-4 Jahre (das ist der Zeitraum, den ich durchaus anpeile).
Für diese Zeit möchte ich aber auch nicht am Hungertuch nagen. Ganz ehrlich, eigene Wohnung, gepflegtes Äußeres, etc. kostet Geld. Ich bekomme keinen Zuschuss und auch keine Sonderzahlung für Kleidung, die ich mir für den Job kaufen muss. Neue Hemden, ordentliche Schuhe, ein Sakko, bestimmt auch mal nen neuen Anzug + Krawatte. Zahlt mir keiner, nein, das zahle ich.
Die Kollegen im Innendienst verdienen genau das Gleiche ! Die müssen aber nicht täglich auf gute Kleidung achten (ihr wisst, wie ich das meine).
Was kann ich also verlangen ? Ganz ehrlich - im Vergleich zum "normalem" Außendienst, also was ich so höre und kenne, ist das doch ein Witz.
Normalerweise bekommt man ein Auto, ein ausreichendes Gehalt (welches insgesamt über dem eines Innendienst-Sachbearbeiters liegt) und/oder Provision.
Ganz ehrlich, ich verlange keine 40.000?, ich habe nicht studiert und gerade erst angefangen. Aber was ist mit 30.000? ? Das sind 2.500? brutto im Monat und mir bleiben ca. 1.700?. Bin auch mit 1.500? netto zufrieden (erstmal). Aber wie soll das denn sonst alles funktionieren ???
Was meint ihr ?
Was müsst ihr noch wissen ?
Danke !
[%sig%]
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