Ich habe kürzlich eine Stelle angenommen und bin jetzt 6 Monate in der Probezeit. Da die Tätigkeit mich fachlich und finanziell aber nicht zufriedenstellt, habe ich mir vorgenommen, weiterhin Bewerbungen zu versenden.
Da Bewerbungsgespräche aber meist während meiner Kernzeit stattfinden, müsste ich meinem AG eine Begründung liefern:

• ehrlich sein verbaut mir die Zukunft in der jetzigen Firma, falls es doch nicht zum Vertragsangebot anderswo kommt
  -Anspruch auf Urlaub habe ich erst nach einem halben Jahr
  -Überstunden abfeiern ist nicht, da Termindruck
  Ich habe mal auf eine Einladung zum VG gesagt, dass ich erst nach 17 Uhr kann. Das Gespräch hätte ich mir dann sparen können (wenn die Chefetage wegen einem Bewerber Überstunden machen muss).

Da bliebe als einzige Lösung nur noch krankmelden übrig, was ich nicht machen würde, da es eigentlich Betrug ist. Hat jemand seriösere Vorschläge, wie man damit umgeht ?

Sehr gute Frage.
Ich persönlich in der gleichen Situation habe eine von dir genannte Methode verwendet.

Betrug hin oder her ist doch egal.

Melde dich krank. Mehr bleibt nicht.

Was war die Reaktion als du auf die VG-Einladung gesagt hast, dass du erst nach 17 Uhr kannst?

Die Personaler wissen um das "Problem" ja auch. Wenn Sie wirklich Interesse haben legen sie das VG auch entsprechend. Musst du denen halt klarmachen.

Eine Einladung zum VG oder AC sagt ja noch wenig über die Erfolgschancen auf den Job aus, deshalb würde ich schon aus dem Grund vermeiden, desöfteren "krank" zu machen.
Bei richtig interessanten Jobs kannst du es schon machen. Betrug?!?! Das ganze Leben ist ein Betrug, also keine Zweifel deshalb.

Ist das mit dem Anspruch auf Urlaub erst nach einem halben Jahr Firmenpolitik oder Hörensagen? Bei uns konnte man Urlaub nehmen (halt den Urlaubsanspruch, den man sich erarbeitet hat).

Mit dem Chef reden, dass du etwas später kommst oder früher gehen musst, da du einen wichtigen Termin hast, den du leider nicht verschieben kannst. Du bekommst schon frei für 1-2 Stunden und gut ist. Ich bin in einer ähnlichen Situation und bei mir hat das auch wunderbar geklappt. Beim Termin kannst du ja ein bisschen flunkern, z.B. bei der Bank, beim Vermieter etc.

a) offen kommunizieren wie du schon meintest... und wenn die stelle dich fachlich nicht reizt ist es eh egal.

b) gespräche wirkl auf nach 17 Uhr legen (wenn du da schon rauskommst scheinen immerhin deine arbeitszeiten entspannend :)) - sofern die andere Oc wirkl interesse hat werden sie das schon umsetzen - kannst ja auch kommunizieren warum der termin so spät sein muss aus deiner persp.

Man könnte auch ganz ehrlich sein und zugeben, dass man ein Vorstellungsgespräch hat. "Verbaut mir die Zukunft in der jetzigen Firma" - wieso eigentlich? Es gibt auch Chefs, bei denen Du dadurch im Ansehen steigen würdest, dass Du anderswo Zusagen bekommst. Natürlich verliert niemand gerne einen Mitarbeiter, aber für manchen Chef ist es auch schmeichelnd, zu wissen, dass man gute Arbeitnehmer hat, die vom Markt als wertvoll erachtet werden. Das ist natürlich eine konfrontative Position, aber im Berufsleben wirst Du dich leider sowieso daran gewöhnen müssen, dass man nicht everybody's darling sein kann, schon gar nicht der darling des Arbeitgebers.

Ansonsten würde ich wirklich auf Termine nach 17 Uhr zurückgreifen. Wenn der Gesprächspartner wirklich Interesse an einem hat, dann macht er das möglich. Außerdem kann man ja da sehr sachlich auftreten und offen und ehrlich zugeben, dass man derzeit "in ungekündigter Stellung" arbeitet und die Pflichten gegenüber seinem heutigen Arbeitgeber selbstverständlich sehr ernst nimmt und nicht verletzen wird. Das kann Dir beim besten Willen niemand übel nehmen.

nachdem ich mich in deine Situation versetzt habe kann ich dir nur folgendes raten:

1. Wenn du ansonsten in deinem Leben ein absolut ehrlicher Mensch bist. Nie jmd. anlügst und sogar vor Notlügen zurückschreckst, lass es mit dem angeblichen kranksein. Dein Boss oder dein Arbeitskollege merken, dass du unzufrieden bist und dass du krankmachst obwohl du nicht krank bist. Es bleibt dir wohl nur die Möglichkeit deinem jetzigen AG mitzuteilen, dass du dich weiterbewirbst. Ob der AG damit einverstanden sein wird, dass du während der Arbeitszeit (für die ER dich ja bezahlt) zu Vorstellungsgesprächen fährst ist eine andere Sache. Ich vermute, in der Regel wird er dich nicht gehen lassen (REINE Vermutung, mag auch anders sein, vielleicht ist dein Chef aber auch ganz offen und bietet dir einen anderen Arbeitsplatz an - warum nicht?). Jenachdem, evtl. ist er auch enttäuscht, und deine Zukunftsperspektiven bei diesem AG sind wirklich dahin, das arbeiten dort wird dann wohl auch keinen Spass mehr machen da die Kollegen denken werden, der is eh nich mehr lang da. Das kann ganz schön anstrengend werden.
   Je nach dem wie du zu deinem Chef stehst könntest du ihn aber auch mal ansprechen, und vorsichtigst fragen, ob es Perspektiven in anderen Arbeitsbereichen gibt. Evtl. kannst du das auch in einem Gespräch mal heraushören ohne ihn direkt danach zu fragen.

2. Dich wirklich krank zu melden für den Tag des VG. Du darfst dann allerdings nicht von Arbeitskollegen auf der Straße 'erwischt' werden. Dann müsstest du ohne mit der Wimper zu zucken nat. im Arbeitsalltag dazu stehen und so tun als wärst du tatsächlich krank gewesen. Wenn du dich damit schwer tust frag dich mal selbst warum es dir so schwer fallen würde zu tricksen - so würde ich es eher sehen. Ich würde diese Sache an deiner Stelle nicht zu eng sehen. Wenn du diesen Job nicht machst, macht ihn jemand anderes. Der Arbeitsmarkt hat doch stets einen Angebtsüberhang. Für einen Job gibt es zig Bewerber. Jeder ist austauschbar, ebenso dein Chef. Stell dir vor du würdest nicht zu einem VG gehen, obwohl du im neuen Job mehr verdienst und dir die Arbeit Spass machen würde. Stattdessen würdest du weiterhin in dem Job sein, der dir schon seit Wochen nicht mehr 'schmeckt'. Steh dir nicht selbst im Weg. Bewirb dich weiter und geh zu Vorstellungsgesprächen. Mach dich nicht selbst unglücklich!

Ihr könnt doch nicht ernsthaft vorschlagen, dem AG mitzuteilen, dass man auf ein VG geht??

Du bist doch noch in der Probezeit, das hat eine schnelle kündigung zur Folge und dann bist du arbeitslos!

Dir bleibt eigentlich nur die Möglichkeit, krank zu machen. In manchen Situationen bringt einen Ehrlichkeit nicht weiter. Mit allen anderen Möglichkeiten machst du viel zu viel kaputt.

Sorry, aber dem Arbeitgeber zu sagen, man brauche Frei, um sich wo anders innerhalb der Probezeit zu bewerben, ist ein klassisches Eigentor.
Da hast innerhalb der nächsten Wochen die Kündigung auf den Tisch, das verspreche ich dir.
Für deinen Boss ist ab dem Zeitpunkt nämlich klar, “der geht hier weg“. Dann wäre es in seinem Interesse die Anlernphase abzubrechen und sich einen neuen Kandidaten zu suchen; was er auch machen wird…

Sich krank melden ist heutzutage für viele die einzige Chance um 11 Uhr in ein VG zu kommen.
Arbeitgeber nehmen darauf Rücksicht? Wieso, du bist Absolvent und auf eine Bewerbung kommen ein Dutzend (wenn nicht mehr) Bewerber. Wenn Du keine Zeit hast, ein Anderer wird sie haben…

Der Ratschlag "offen sein, dem Arbeitgeber vom Bewerbungsgespräch erzählen", ist der größte Schwachsinnsbeitrag, den man hier nur abgeben kann! So doof kann ja wohl niemand sein!

Krank melden oder "wichtiger Termin, komme 1-2 Stunden später" scheint noch das vernünftigste zu sein.

dasselbe problem habeich auch ...
ich werde lügen was dass zeug hält und mir einen tag urlaub nehmen ....

kann mich den Vorrednern nur anschließen: in der Probezeit wird dir die Ehrlichkeit gegenüber deinem aktuellen AG nur Nachteile bringen. Und dann stehst du auf extrem dünnen Eis.

Ich fände es aber von einem interessierten UN das dich einladen will absolut lachhaft wenn die nach 17 Uhr keine Termine mehr machen (muss ja dann wirklich das Paradies für Führungskräfte und Personaler sein). Natürlich gibt es evtl. noch andere Bewerber frisch von der Hochschule die flexibler zum Termin könnten. Aber meinst du nicht dass ein an dir interessiertes UN mit sich reden lässt?

Denke meistens wirst du sowieso vom Personaler angerufen, der hat vom jeweiligen Bereich in dem du dich bewirbst ein paar mögliche Terminvorschläge bekommen und ist natürlich froh wenn er mit denen gleich den Termin mit dir fixieren kann und nicht eine erneute Absprache mit dem Fachbereich treffen muss. Wenn du aber höflich klar machst, dass du aufgrund Berufstätigkeit eben eingeschränkt bist, sollte es doch mit dem Teufel zugehen wenn sich da nix machen lässt.

Bevor ich mich krankmelde würde ich eher einen wichtigen Termin aufgrund kurzfristig unvorhersehbarer Umstände vorschieben (Handwerker müssen kommen und ist schwer sonst n Termin zu kriegen, Auto hat ne Macke etc.) und so schauen dass du mal ne Stunde früher seg kannst.