McKinsey-Studie: Flexible Arbeitsmodelle fördern Frauen-Karrieren
Starre Arbeitsmodelle über das gesamte Berufsleben hinweg und der damit verbundene geringe Anteil von Frauen an der Gesamtarbeitszeit sind Hauptgrund für die niedrige Zahl weiblicher Führungskräfte in Deutschland.
McKinsey-Studie: Flexible Arbeitsmodelle fördern Frauen-Karrieren
Düsseldorf, 09.07.2007 (mck) - Starre Arbeitsmodelle über das gesamte Berufsleben hinweg und der damit verbundene geringe Anteil von Frauen an der Gesamtarbeitszeit sind Hauptgrund für die niedrige Zahl weiblicher Führungskräfte in Deutschland. Umgekehrt: Je größer der Anteil von Frauen an der Gesamtarbeitszeit, desto besser sind ihre beruflichen Aufstiegschancen. Das belegt eine aktuelle McKinsey-Studie. Sie beruht auf Analysen aus 23 Ländern in Europa. In der Rangfolge der Nationen mit den besten Karriereaussichten für Frauen liegt Deutschland im Mittelfeld. An der Spitze stehen Finnland, Schweden und Norwegen. Schlusslichter sind Spanien, Italien und Luxemburg.
Der Begriff der Gesamtarbeitszeit umfasst nach McKinsey die Summe der von der Bevölkerung insgesamt geleisteten Arbeits-stunden über einen bestimmten Zeitraum. In Deutschland beträgt der Anteil von Frauen an der Gesamtarbeitszeit 38 Prozent, in Finnland 46 Prozent, in Schweden 44 Prozent und in Norwegen 43 Prozent, wo jeder dritte Topmanagementposten von einer Frau besetzt wird - der Spitzenwert in den von McKinsey untersuchten Ländern. Deutschland kommt auf einen mittleren Rang mit 11 Prozent Frauenanteil. Dagegen ist in Italien nur jede dreißigste Top-Führungsposition mit einer Frau besetzt. Dort beträgt deren Anteil an der Gesamtarbeitszeit entsprechend nur 33 Prozent.
Drei Gründe sind der McKinsey-Untersuchung zufolge ausschlaggebend für den geringen Anteil von Frauen an der Gesamtarbeitszeit:
- Erstens behindern fehlende flexible Arbeitsmodelle Frauen-Karrieren. Egal ob Mann oder Frau - künftig sollten Auszeiten für Kinderbetreuung und Phasen von Teilzeitarbeit für alle Erwerbstätigen selbst-verständlich möglich, aber nicht von Dauer sein.
- Zweitens erschwert das Fehlen von Angeboten an guter und gesicherter Kinderbetreuung den Aufstieg weiblicher Führungskräfte. Dabei könnten gerade sie zu einem erheblichen Teil dazu beitragen, den dramatisch steigenden Bedarf an Fach- und Führungskräften in Europa auszugleichen.
- Drittens unternimmt die Wirtschaft nach Ansicht von McKinsey immer noch zu geringe Anstrengungen, weibliche Talente zu gewinnen und systematisch zu entwickeln.
Das Engagement von McKinsey ist Teil einer Women & Family-Initiative. Die Unternehmensberatung startete dieses Programm Anfang 2005 mit dem Ziel, den Anteil der Beraterinnen von damals 14 auf mittelfristig 30 Prozent zu erhöhen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu unterstützen. McKinsey ist die einzige Unternehmensberatung, die an ihren sieben Standorten in Deutschland Kinderbetreuung anbietet und firmeneigene Krippen unterhält.