Der von dir zitierte 10 Monats Typ: ich wollte damit nicht sagen, dass stetige Wechsel immer gut und für absolut jeden das richtige sind. Manche Menschen schätzen Beständigkeit, haben Familien die es zu ernähren gilt oder wollen in der Nähe ihrer Heimat bleiben.
In meiner Situation (und bei einigen meiner Bekannten) stellt sich das allerdings deutlich anders dar. Ich bin im Bereich Data Analytics unterwegs, dort erfolgt die Einarbeitung deutlich schneller (da man meistens selber einen Bereich oder ein System aufbaut, gibt es teilweise noch keine Prozesse). Weiterhin hat mein AG mir Projekte versprochen, die zu keinem Zeitpunkt eingehalten wurden, sodass ich bei Nachfrage nach dem Wechsel einen plausiblen Grund angeben kann. Wenn Fixum dann um 40% steigt, ist ein Wechsel relativ selbsterklärend. Ich lebe (und kann es mir als schuldenfreier Single auch leisten) nach der Prämisse „you only live once“.
Dass ich vermutlich 1-2 Jahre bei meinem neuen AG bleiben muss, bevor ich einen erneuten Wechsel und > 20% mehr Gehalt verlangen kann, ist mir durchaus bewusst.
WiWi Gast schrieb am 07.11.2018:
Mit 10 Monaten Berufserfahrung lehnst Du Dich ganz schön weit aus dem Fenster. In der Beratung mögen kurze Intervalle kein Problem sein. In der Industrie sieht es dagegen anders aus. Wer mehrfach (3 + x) nach 2 Jahren bzw. schon vorher das Unternehmen wechselt hat nicht grundsätzlich ein Problem. Aber er wird sich erklären müssen, da eine Einarbeitung je nach Position Zeit und Geld kostet und gerade in Konzernen eine erneute Stellenbesetzung nach relativ kurzer Zeit dauert. Als möglicher Vorgesetzter überlegt man dann schon, ob man sich sowas antut. Da kann die Geschichte so stimmig sein, wie sie will.
Zu dem Rest bzgl. Loyalität fällt mir nicht viel ein. Vielleicht bist Du bei Deiner Beratung verheizt worden und hast deshalb so eine Einstellung. Ich persönlich bin meinem Arbeitgeber loyal, solange er mein Gehalt zahlt. Wenn man innerhalb einer Branche wechselt, ist verbrannte Erde hinderlich. Ist ein abgewetzter Spruch, der aber stimmt: man sieht sich immer zweimal im Leben.
Gruß von einem mit 18 Jahren Berufserfahrung und Leitungsfunktion
WiWi Gast schrieb am 07.11.2018:
WiWi Gast schrieb am 06.11.2018:
Ich war noch nirgendwo länger als 2 Jahre und habe somit mein Gehalt zwischen 2012 und 2018 mehr als vervierfacht. Wurde noch nie auf die länge meiner Stationen angesprochen und werde laufen von Recruitern angesprochen.
Genau so und nicht anders. Der deutsche Michel hat natürlich Angst bei seinen Wechseln verbrannte Erde zu hinterlassen, wenn man allerdings ehrlich und offen mit seinem AG umgeht, wird dir niemand böse sein. Wer loyal seinem AG gegenüber ist, verliert. So habe ich das auch 1:1 im Bekanntenkreis erlebt.
Ich persönlich: Berufseinstieg Beratung 10 Monate (versprochene Projekte wurden nicht eingehalten) bei 50k fix, nun Wechsel zu Digital Lab eines IGM Konzerns für 70k fix (plus Überstunden, Weihnachtsgeld und weitere Zulagen).
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