Wie soll es für mich weitergehen?
Hallo, ich befinde mich momentan in einer schwierigen Situation. Ich weiß weder, welchen Master ich machen soll, noch was ich überhaupt im Leben möchte (und das, obwohl ich schon 24 bin). Mir ist bewusst, dass das einzig und alleine meine Entscheidung ist, aber ich würde mich trotzdem sehr über Ratschläge freuen.
Ich mache jetzt meinen BWL-Bachelor an einer deutschen Targetuni fertig, habe Praktika im BIG4 Audit und 2xDAX30 (Logistik und Controlling) gemacht, auch ein Auslandssemester gemacht, sozial engagiert usw. Sehr durchschnittliches Profil.
Habe folgende Zusagen (oder ich gehe 100% davon aus, dass ich eine bekomme):
WHU, FSFM, Catolica, Nova, Maastricht, zwei non-targets in Skandinavien
Skandinavien: wäre mir am liebsten, was die Länder und die Leute angeht, würde dort auch gerne bleiben, habe aber Angst, dass ich wegen den fehlenden Sprachkenntnissen und den kleinen Wirtschaften dort höchstwahrscheinlich keinen guten Job finde und für den deutschen Markt sind die zu unbekannt.
WHU, FSFM: für die Karriere (vor allem in Deutschland) wohl das sinnvollste, wollte aber unbedingt im Ausland den Master machen, möchte ungerne einen Kredit nehmen und habe auch nicht wirklich Lust auf die rich kids-Kultur. Für die staatlichen ist mein Bachelorschnitt zu schlecht.
Catolica, Nova: ja schöne Location, gutes Wetter, günstig, aber ob es wirklich was für die Karriere bringt, wenn ich noch ein sehr simples Profil habe? Das Land und die Leute sind jetzt auch nicht unbedingt meins, habe mich aber beworben, weil viele hier im Forum von den zwei schwärmen.
Maastricht: das Land gefällt mir auch sehr gut, ist auch ganz gut die Uni, dauert aber nur ein Jahr der Master, also kein Praktikum und Auslandssemester mehr möglich
Mir ist leider selbst nicht ganz klar, was ich möchte. Ursprünglich war mein Ziel Corporate Finance, weil es mich auch thematisch interessiert. Allerdings bezweifle ich, dass ich es schaffe, da einzusteigen und wenn doch, dass ich dort erfolgreich werde. Ich konnte in keinen meiner Praktika wirklich performen (außer Audit, aber Praktikum ist was anderes als Vollzeit Audit), dann wird es in CF ja noch schwieriger. Auch kann ich nicht netzwerken und in Kontakt bleiben, weswegen eine teure Business School nicht wirklich Sinn macht.
Die Frage ist aber auch: möchte ich das überhaupt? Möchte ich überhaupt (übertrieben gesagt) jeden Tag bis 3 Uhr nachts arbeiten? Vor allem, wenn ich durch up or out eh vielleicht weg muss, dann war ja alles für nichts.
Bedenken habe ich aber auch, wenn ich jetzt 2 Jahre im Norden Spaß hatte, aber dann einen einfachen KMU-Job annehmen muss und den Rest meines Lebens es bereue, nicht mehr probiert zu haben.
Aber kann auch sein, dass ich 2 Jahre lang versuche, mein Profil so gut wie möglich zu verbessern, unglücklich bin, es am Ende aber “nur” für Big4 TAS statt einer BB reicht (soll auf keinen Fall abwertend klingen, ist nur ein Beispiel!). Das hätte ich vielleicht auch von einer skandinavischen non-target geschafft, hätte aber noch 2 Jahre Spaß gehabt.
Ich glaube, das schlauste ist wohl, an eine Uni/BS zu gehen, die so gut wie möglich ist, und versuchen, so viel wie möglich zu erreichen (wären wohl die privaten in DE). Auch wenn es am Ende nicht klappt, kann ich dann wenigstens sagen, dass ich es versucht habe. Muss halt akzeptieren, dass man nicht alles haben kann und ich eher unglücklich sein werde, aber so ist es nun.
Was meint Ihr, was wäre die klügste Entscheidung? Vielleicht war jemand in einer ähnlichen Situation. Ist viel Text, würde mich aber sehr freuen, wenn mir hier paar Leute ihre ehrliche Meinung geben könnten. Danke!
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