Ich habe einen MSc in International Banking and Finance und einen BA in Business Economics - jeweils an führenden Universitäten in UK.
Damit war ich knapp 10 Jahre im IB tätig, in verschiedenen Banken und auf verschiedenen Positionen.
Mit 32 war das Kapitel für mich abgeschlossen, ich habe verdammt gut verdient (wenn man, wie ich, nicht aus reichem Hause stammt, muss man solche Zahlen erstmal verarbeiten), viel gearbeitet und viel erlebt. Die meiste Zeit habe ich in London verbracht, die letzten zwei Jahre in FFM.
Es gibt viele Geschichten, viele Mythen über den Bereich des Investmentbankings.
Es gibt nicht "das" Investmentbanking, es gibt auch nicht "das" IB-Studium (ich habe in London z.B. viele Mathematiker im IB kennengelernt).
Es gibt durchaus 80-Stunden-Wochen, aber keinesfalls zieht sich das durch das ganze IB-Leben.
So um 2009 herum haben mich Depressionen erwischt, das war dann der Punkt, wo ich beschlossen habe, so langsam zum Ende in dem Business zu kommen.
Ich bin jetzt fast zwei Jahre raus und genieße seitdem das Leben intensiv.
Versteift euch nicht zu sehr auf den Faktor Geld - klar, das war bei mir und all meinen Kollegen natürlich das Ziel, aber man darf bei aller Geldgeilheit nicht vergessen, dass Vieles im Bereich IB sehr belastend ist und körperlich sowie psychisch stresst.
Das legte sich zwar immer um die Zeit, in der die Boni bekannt wurden und man den neuen [hier den Namen einer beliebigen Luxusautomarke eintragen] bestellt hatte, aber der Stress kam wieder.
Nein, ich hege keinerlei Groll gegen die Branche und würde es mit Anfang zwanzig genau so wieder machen.
Ich bin auch nicht "ausgebrannt" oder psychisch am Ende - es war nur an der Zeit, etwas Neues zu starten.
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