Die besten Arbeitgeber im Mittelstand
Benchmarking-Untersuchung »Top Job« ermittelt den Status Quo des Personalmanagements in den mittelständischen Betrieben Deutschlands.
Personalbeschaffung
Der erste Eindruck zählt das heißt, Unternehmen müssen einen professionellen Eindruck machen, um sich als Arbeitgeber in Szene zu setzen. Drei Dinge sind dabei ganz besonders wichtig: die Optimierung der Beschaffungswege, die selbstkritische Imageanalyse und schließlich die Standardisierung des Rekrutierungsprozesses. Im Mittelstand lassen sich verschiedenen Beschaffungswege auf den unterschiedlichen Ebenen unterscheiden. Im oberen Management dominieren die Headhunter, bei den Führungkräften greift der Mittelstand auf Printmedien sowie den eigenen Auftritt im Netz zurück und sonstige Mitarbeiter werden zusätzlich noch über das Arbeitsamt und das Internet allgemein rekrutiert. Das neue Medium ist jedenfalls auf dem Vormarsch. Bereits 56 Prozent der Unternehmen haben alle ihre Jobangebote im Internet veröffentlicht.
Eine Imageanalyse sollte das Bild des Unternehmens am Arbeitsmarkt deutlich machen, um Wünschen potenzieller Arbeitnehmer entgegen zu kommen. Aber nur 24 Prozent der Unternehmen haben bislang eine Imageanalyse durchgeführt. Ebenso haben erst 39 Prozent der Unternehmen erkannt, dass ein standardisierter Rekrutierungsprozess die Professionalität unterstreicht und hilft, Fehler zu vermeiden. Genau das, was Bewerber von ihrem zukünftigen Arbeitgeber erwarten. Gewinner in dieser Kategorie wurde die Wittenstein AG aus Igersheim.
Personalentwicklung
Immer noch ist die Meinung weit verbreitet und auch nicht ganz falsch, dass Personalentwicklung eine gewisse Unternehmensgröße voraussetze. Zwar haben größere Unternehmen einen breit gefächerten Maßnahmenkatalog. Dennoch benötigen und bieten auch kleinere Unternehmen umfangreiche Programme zur Erhaltung ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Die Spitzenreiter unter den eingesetzten Instrumenten sind Seminare (95 Prozent). Ein Lernen über Qualitätszirkel findet man bei 57% der Unternehmen. Die Chance für den Mittelstand besteht in der zunehmenden Nutzung des E-Learning, also Qualifizierung über Intranet und Internet. Jedoch wird dieses Instrument selten eingesetzt (27 Prozent). Auffällig: Die Entscheidung über Weiterbildung liegt zumeist in den Händen der unmittelbaren Führungskraft. Auch hier sollten systematische Entscheidungshilfen objektive Urteile ermöglichen. Die Schreiner GmbH aus Oberschleißheim belegte in diesem Bereich den ersten Platz.
Personalführung
Das Stiefkind im Mittelstand ist die Personalführung. Dabei zeigte sich, dass der richtige Umgang mit den Mitarbeitern nur scheinbar selbstverständlich ist. Die Studie macht deutlich, dass zwischen Eigenbild und Realität der Unternehmen oft eine bedrohliche Lücke klafft.
Fundament einer effizienten Führung ist die Existenz und Transparenz einer einheitlichen Unternehmenskultur, also eines Normen- und Wertesystems, welches die Verhaltensweisen der Mitarbeiter steuert. Nahezu alle Unternehmen meinen, über eine einheitlich gesehene Unternehmenskultur zu verfügen. Aber nur 37 Prozent beschreiben eine sinnvolle, weil verhaltenssteuernde Kultur. Sogar nur 36 Prozent verfügen über sinnvolle Analyseinstrumente. Besser sieht es da bei den Zielvereinbarungen aus. Zum Großteil wird die Zielerreichung regelmäßig in den Mitarbeitergesprächen überprüft. Die Sirona Dental Systems GmbH aus Bensheim vereinigte in dieser Kategorie die meisten Punkte auf sich.
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