Re: Frau Lehrerin vs. Mann mit Promotion
WiWi Gast schrieb am 26.07.2018:
Hier haben viele keine Ahnung. Ich bin aus einer Lehrerfamilie, meine Frau ist auch Lehrerin. Die Angaben des TE stimmen.
[...]
Also ich stamme auch aus einer Familie mit zwei Lehrern. Hinzu kommt, dass in der Familie meiner Freundin ein (pensionierter) Grundschulrektor und ein (pensionierter) Oberstudienrat sind. Die Gehälter die du genannt hast stimmen. Aufgrund der geringeren Abzüge als Beamter und der Beihilfe zur PKV bleibt als einem als Lehrer sehr viel Netto vom Brutto. Dafür muss man als normaler Arbeitnehmer schon 70-80k Brutto verdienen. Die Jobsicherheit ist ebenfalls gegeben und man kann eine gute Pension erwarten (jedenfalls z.Z. noch).
Trotzdem würde ich den Job im Leben nicht machen wollen. Die 35h die hier gerne kolportiert werden sind die reine Anwesenheit in der Schule. Von Ganztagsschulen und Nachmittagsunterricht gar nicht zu reden. Nachmittags müssen dann Klausuren vorbereitet / korrigiert, Unterricht vorbereitet und eventuell Eltern beglückt werden. Das nimmt über die Jahre natürlich etwas ab, aber 2-3 Stunden pro Tag sollte man dafür trotzdem einplanen. Vor allem wenn man die zweifelhafte Ehre hat eine eigene Klasse zu bekommen. Dann kommen außerdem noch Ausflüge und Klassenfahrten hinzu. Die sind zwar keine Pflicht aber drum herum kommt man trotzdem selten.
Wenn man Kinder mag und ein sicheres Auftreten hat klingt das vielleicht immer noch attraktiv. Allerdings auch nur dann wenn man nicht an einer Hauptschule landet, wie z.B. mein Vater. Dann hat man es nämlich hauptsächlich mit Schakkelines und Schantallen zu tun, die zu blöd sind nach Anleitung einen Eimer Wasser umzukippen. Kevin und Ali stören derweil den Unterricht und der lernbehinderte Mario wirft Papierknübbelchen auf den autistischen Robin, der daraufhin anfängt unkontrolliert nach hinten und vorne zu wippen während er einen tierähnlichen Dauerschrei von sich gibt. Ne, danke. Nicht für alles Geld der Welt möchte ich solche scheiß Asikinder jeden Tag um mich haben. Und die Eltern sind ja meistens noch schlimmer. Irgendwo muss das ja auch herkommen. Ne, hört mir auf mit "Lehrer ist ein Traumberuf" und "die kriegen die Kohle in den Arsch geblasen". Das ist ein Knochenjob wenn man nicht gerade in einem gut betuchten Viertel an einem Gymnasium die Kinder von Frau "Von" und Herrn Prof. Dr. "Zu" lehren darf.
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