Lounge Gast schrieb:
Ich glaube ich wurde etwas missverstanden, daher noch mal ein
paar Anmerkungen:
1) ich verdiene eben nicht viel mehr als die 3k netto,
sondern ziemlich genau 3k. Daher kann ich es ja gut
beurteilen. Ich habe ja oben meine Ausgaben skizziert, jedoch
sehe ich hier weder großes Sparpotential, noch viel Luxus
(55qm Wohnung und 8 Jahre alter BMW übrigens). Soll das schon
Luxus sein?
2) Meine Aussage ist ja gerade, dass die Leute in Deutschland
viel zu wenig verdienen und viel zu hoch belastet werden und
das passiert mMn eben dadurch, dass den Leuten immer erzählt
wird mit 65k brutto sei man ja schon Oberschicht. In diesem
Bereich wird man dann mit dem Spitzensteuersatz(!) Belastet
und zahlt noch den Beitrag zur RV und AV voll. Die
Grenzbelastung ist in diesem Bereich am höchsten.
3) gerechtfertigt wird das ganze dann immer damit, dass man
ja mal nach unten schauen sollte, da würden die Leute ja noch
weniger verdienen. Warum schaut nicht jede Einkommensgruppe
mal nach oben und guckt was die Leute da verdienen? Denn in
die Richtung muss es doch für alle gehen oder? Stattdessen
werden dann Leute die sagen "Wir müssen alle mehr
verdienen" als realitätsfern verschrien und es werden
Tipps gegeben seine Ansprüche zu reduzieren.
4) ich bin der Meinung dass es einen ehrlicheren Umfang mit
der Ressourcenverteilung in Deutschland braucht und dazu
gehört eben auch die Aussage, dass sehr viele Leute in
Deutschland objektiv (nicht statistisch!) sehr wenig Geld
haben. Der Grund dafür liegt darin, dass sie schlecht bezahlt
und dazu noch hoch belastet werden. Und dieses Problem zieht
sich eben auch bis in die sogenannte "Oberschicht"
bei 65k.
Daher kann ich es weder nachvollziehen, dass bei einem
Einkommen knapp über der Armutsgrenze überhaupt besteuert
wird, noch dass bei 53k schon der Spitzensteuersatz ziehen
soll. Und mich wundert einfach, dass das für niemanden ein
Thema ist...
Ich hoffe, das macht meine Argumente etwas klarer ;)
Macht es auf jeden Fall, vielen Dank!
Tut mir leid, hatte dich wirklich etwas missverstanden & wollte nicht patzig werden.
Pflichte dir in deinen Punkten fast vollständig bei, obwohl es natürlich hier und da Einsparpotential gibt, wenn man wirklich konsequent den Rotstift ansetzt.
Ja, ab 66k den Höchststeuersatz zu verhängen ist schon etwas unglücklich. Will man wirklich ernsthaft Altersvorsorge betreiben, um nicht bis 60+ zu arbeiten & hat man Kinder/Frau und lebt in FFM/München etc, dann sind diese 66k brutto schneller aufgebraucht als man sich versieht.
Ist immer ein TradeOff, ich bin der Meinung, dass man sich mit 20-30 eher finanziell einschränken kann, als in den Jahren danach. Trotzdem will man sich ja trotzdem etwas von seinem Gehalt leiste, seien es Klamotte, Urlaube oder Elektronik.
Ich denke im Endeffekt muss das jeder für sich entscheiden, inwieweit er in seiner "Jugend" auf den größten Schnickschnack verzichtet, um dann vielleicht später früher sich zu Ruhe zu setzen.
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