Also Estland, Singapur, Hongkong sind ja nicht wirklich Flächenstaaten sondern Städte bzw Estland so groß wie NDS mit 1.3M Einwohnern.
Korea und Japan sind da von der Größe her vll bessere Vergleichsländer mit jeweils über 50M bzw 100M Einwohnern und Top Ergebnissen.
Vorweg: Dort gibt es geringere Einwanderungen ganz klar.
Was ich festelle, da ich hier lebe und meine Kinder die Schule besuchen:
Die Alphabetiasierungsrate ist extrem hoch. Eltern fördern ihre Kinder (oftmals zu viel ist mir klar), aber sie werden gefördert und Bildung ist nicht nur allein Aufgabe der Schule, wie man es oft in Deutschland erlebt. Viele beschweren sich, dass Kinder zumeist in private Institution nach der Schule gehen um Englisch oder Mathe noch zu vertiefen und ich kann das nachvollziehen, aber natürlich machen viele auch Klavier, Taekwondo, Judo, Fußball, Malen, etc. was bei uns in Deutschland einfach normale Hobbies wären.
Was viele jedoch oft verkennen, die sich über so einen Nachmittagsunterricht aufregen ist, dass so eine Kultur Kinder aber auch von der Straße wegholt, mit vielen anderen Effekten e.g. geringste Kriminalitätsraten der Welt. Kaum Diebstahl. In Korea gibt es viele Läden ohne Arbeiter; man scanned seine Sachen selber und bezahlt, da die Kriminaltät so gering ist und es sich mehr lohnt jemanden zu bezahlen. Seinen Geldbeutel oder sein Handy im Kaffee vergessen in 99% der Fälle ist das noch da wenn man 1-2h später kommt.
Weitere Punkte: Es wird sozial erwartet, dass alle Kinder vor der Schule lesen und schreiben können (nicht offiziell erwartet, aber sozial und dementsprechend zu Hause und im Kindergarten schon angefangen). In Mathe ist man mindestens 1-2 Jahre pro Stufe weiter. Es gibt fast keine Stundenausfälle.
Meine Kinder gehen hier zur Schule. Mein Sohn hatte noch NIE Unterrichtsausfall und er ist jetzt in der 6 Klasse! Ja mal eine Vertretung, aber Ausfall noch nie.
Disziplin ist auf einem anderen Niveau.
Unterricht startet um 9 Uhr, statt 7.45Uhr was wissenschaftlich dem Körper in diesem Alter besser bekommt.
Meine Kinder machen Englisch 2-3x Woche am Nachmittag. Mathe nicht, aber halt jeden Tag (d.h. jeden Tag auch Sa und So und in den Ferien) selber ein bisschen zu Hause (20-40min) das läppert sich über die Jahre. In der 5 Klasse macht man dann einfach schon Funktionen mit x und y auflösen und nicht schriftlich Teilen oder Bruchrechnen wie in Deutschland.
Ich habe das deutsche Alphabet und lesen und schreiben selber beigebracht und jeden Tag müssen sie 3-4 Seiten einfach lesen zumindest bis sie 11-12 Jahre sind.
Es gibt auch Schattenseiten, aber man kann sich gewaltig was abschauen als Schulen aber auch als Eltern. Lernen kann auch Freude machen und manchmal sind Kinder vll auch genervt, aber es ist doch nicht schlimm gewisse Routinen zu haben.
Letzer Punkt: Allein die Grundschule nur 4 Jahre machen ist doch eine Katastrophe. Wenn das System dann wenigstens durchlässig wäre ok, aber so?
WiWi Gast schrieb am 06.12.2023:
So siehts aus. Estland beispielsweise schneidet nach letzten Umfragen immer top ab und gibt pro Kopf (Kaufkraft bereinigt) 30-40% weniger für Bildung aus als Deutschland.
Es scheitert bei unserer Bildungspolitik wirklich an vielem, aber nicht am Geld
Mehr Geld braucht es nicht, sondern eine sinnvolle Verwendung des Geldes, mehr Effizienz und weniger Bürokratie.
Schau dir doch mal an, wer in Pisa Studien gut abschneidet. Deren Bildungsetat pro Kopf ist deutlich unter der Werten für Deutschland.
Die Sache ist einfach die:
- Es fehlen massiv Lehrer
- Unser Bildungssystem stet vor massiven Herausforderungen siehe Pisa-Ergebnisse(Migration, extrem heterogene Gruppen usw)
Gleichzeitig wird's mit dem Geld wohl knapp siehe Haushaltsplan. Man kann es drehen und wenden wie man will: im Bildungssystem muss ordentlich investiert werden. Damit meine ich nicht unbedingt Lehrergehälter. Aber mehr Lehrer, besserer Klassenteiler usw.
Bin gespannt, was sich die Regierung noch aus dem Allerwertesten saugt.
Die Bedingungen für Schule und so auch für Lehrer so zu belassen führt zu nichts
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