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Lehrer vs IGM

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 30.06.2023:

Ist das eigentlich so ein Lehrer / Beamten Ding, dass man sich eine Pension, die man in 30-40 Jahren bekommt und in der Höhe nicht bekannt ist, in das Gehalt einrechnen muss um ein höheres Äquivalent zu bestimmen?

Kein Angestellter in der freien Wirtschaft macht so einen Quatsch bei einem Gehaltsvergleich mit der Betriebsrente, Firmenwagen oder Mitarbeiteraktien.

Das wirkt echt ziemlich verzweifelt, wenn man damit vorrechnen will, dass man als Lehrer ein 100k Gehalt hätte.

Ich finde das gut, so kann ich direkt die Beiträge, die man am besten ignorieren sollte, erkennen. Aber das ist kein Lehrer-Ding, im Gehalts-Thread nebenan rechnen manche regelmäßig Dienstwagen, Spesen, Obstkorb oder gestelltes Wasser mit in das Gehalt ein. Es ist doch schön, wenn sich die Leute selbst disqualifizieren.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 30.06.2023:

Hör doch bitte mal auf, irgendwelche Äquivalente zu vergleichen. Dein Äquivalent mit irgendwelchen Annahmen zur Pension, kaufen die im Erwerbsleben gar nix.

Also bitte mal bei den Fakten (also das verfügbare monatliche Nettoeinkommen) bleiben

WiWi Gast schrieb am 30.06.2023:

WiWi Gast schrieb am 30.06.2023:

Magst du auch die Rechnung hinter den 100k des Lehrers verraten?

In RLP hat der A13 Lehrer in der letzten Stufe (verheiratet, 2 Kinder) ein Bruttoeinkommen von 75k p.a. Mal abgesehen davon, dass der in seinem Leben NIEMALS auch nur in die Nähe der 100k kommen wird, verstehe ich unter "sehr schnell" auch etwas ganz anderes.

Nochmal: Die Beförderung nach A14 stellt keine Regelbeförderung mehr dar und ist daher vergleichbar mit fachlicher und/oder disziplinarischer Führung im Tarifunternehmen.

WiWi Gast schrieb am 28.06.2023:

WiWi Gast schrieb am 27.06.2023:

Ich finde allerdings schon, dass Lehrer relativ schlecht bezahlt sind für die psychische Belastung, lange Ausbildung und Verantwortung für die Ausbildung des Nachwuchs. Wenn man die Pension mal ausklammert, ist das einfach kein attraktives Paket

Also ich bin der mit dem Seiteneinsteiger Angebot, habe an 3 Schulen hospitiert. Ja, Lehrer ist deutlich anspruchsvoller als man im Vorhinein erwartet. Da gebe ich dir vollkommen Recht, es ist kein leichter Job. Das die Bezahlung schlecht ist bzw. es kein attraktives Paket ist, puhhh, das ist extrem schwer zu verkaufen. Dann musst du dazu nämlich auch sagen, dass weit über 50% der Akademiker -deinem Weltbild nach- in katastrophalen Zuständen arbeitet. Weil deren Paket ist meist deutlich schlechter! Nur so ergibt deine Aussage Sinn. Weil nochmal: Ein Lehrer kann sehr schnell die 100k Marke knacken mit familienfreundlichen Rahmenbedingungen (2 Kinder und verheiratet ist kein Extrembeispiel). Ich zweifele nicht an, das IGM das auch schafft aber auf keinen Fall der durchschnittliche Akademiker Werdegang. Dazu muss man sich nur die Durchschnittsgehälter von Akademikern (Vollzeit) anschauen.

oh man...
Nimm von dem 75k Brutto mal das Beamten-Netto und vergleiche es mit Industrie Netto...
Dazu die Pensionen, die meisten >1000k netto mehr pro Monat ausmachen im Vergleich zur Rente.
Das sind dann locker 100k Brutto-Äquivalente.

Nettoeinkommen bringt nichts, wenn ich davon etwas für das Alter sparen muss. Natürlich zieh ich diesen Betrag ab.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

Ist das eigentlich so ein Lehrer / Beamten Ding, dass man sich eine Pension, die man in 30-40 Jahren bekommt und in der Höhe nicht bekannt ist, in das Gehalt einrechnen muss um ein höheres Äquivalent zu bestimmen?

Kein Angestellter in der freien Wirtschaft macht so einen Quatsch bei einem Gehaltsvergleich mit der Betriebsrente, Firmenwagen oder Mitarbeiteraktien.

Das wirkt echt ziemlich verzweifelt, wenn man damit vorrechnen will, dass man als Lehrer ein 100k Gehalt hätte.

Ich finde das gut, so kann ich direkt die Beiträge, die man am besten ignorieren sollte, erkennen. Aber das ist kein Lehrer-Ding, im Gehalts-Thread nebenan rechnen manche regelmäßig Dienstwagen, Spesen, Obstkorb oder gestelltes Wasser mit in das Gehalt ein. Es ist doch schön, wenn sich die Leute selbst disqualifizieren.

Was von Zukunftswerte diskontieren habt ihr nicht gehört, oder?
Daher haben Aktien und Anleihen auch einen Wert von 0, weil zukünftige Zahlungen egal sind.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Meinen Großvater hat es erwischt mit der letzten Senkung des Pensionsniveaus. Ich hoffe, dass niemand glaubt, dass es bei den gleichen Sätzen bleiben wird, wenn hier jemand in 30 Jahren in Pension geht. Das ist für den Staat einfach nicht mehr finanzierbar.

Und genau das ist doch das schöne an den heutigen Betriebsrenten. Diese sind kapitalbasiert und können damit nicht abgesenkt werden. Das Kapital ist bereits durch den Arbeitgeber erbracht und wird ausbezahlt werden. Die einzige Variable ist hier die garantierte Verzinsung.

Und mir müsste mal bitte jemand erklären, wie man 2.000€ brutto pro Monat brauchen sollte für den Ausgleich GRV vs. Pension. Die Zahlen sind komplett absurd und falsch. Wie kommt man bitte aus sowas?

WiWi Gast schrieb am 30.06.2023:

Die Beamtenversorgung und somit auch die Pensionshöhe sind gesetzlich geregelt (vgl. BeamtVG im Bund bzw. auf Landesebene mit eigenen Gesetzen). Die Höhe der bAV ist quasi in jedem Betrieb anders, falls es überhaupt eine gibt. Das ist der große Unterschied: die Verlässlichkeit.

Eine Änderung der Beamtenversorgung ist natürlich möglich, aber weniger wahrscheinlich als die Senkung des Rentenniveaus oder eine Änderung bei Betriebsrenten. Und natürlich ist es absolut korrekt, mit aktuellen Zahlen zu rechnen. Die Zukunft kennt niemand.

Es hat zudem nix mit Verzweiflung zu tun, die Bezüge der Lehrer hier zu diskutieren. Jeder Steuerzahler hat ein Recht drauf, ist ja schließlich sein Geld. Sogar der Thread wurde dafür erstellt. Und wie sehr die 100k Bruttoäquivalent hier angezweifelt werden, zeigt ja, dass viele es nicht glauben. Das ist aber die Realität in 2023.

WiWi Gast schrieb am 30.06.2023:

Ist das eigentlich so ein Lehrer / Beamten Ding, dass man sich eine Pension, die man in 30-40 Jahren bekommt und in der Höhe nicht bekannt ist, in das Gehalt einrechnen muss um ein höheres Äquivalent zu bestimmen?

Kein Angestellter in der freien Wirtschaft macht so einen Quatsch bei einem Gehaltsvergleich mit der Betriebsrente, Firmenwagen oder Mitarbeiteraktien.

Das wirkt echt ziemlich verzweifelt, wenn man damit vorrechnen will, dass man als Lehrer ein 100k Gehalt hätte.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Nein, weder Lehrer noch sonstige Beamte berechnen ein sogenanntes äquivalentes Gehalt. Das machen BWLer, die glauben, dass es den Lehrern und Beamten zu gut gehen würde!

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

WiWi Gast schrieb am 30.06.2023:

Ist das eigentlich so ein Lehrer / Beamten Ding, dass man sich eine Pension, die man in 30-40 Jahren bekommt und in der Höhe nicht bekannt ist, in das Gehalt einrechnen muss um ein höheres Äquivalent zu bestimmen?

Kein Angestellter in der freien Wirtschaft macht so einen Quatsch bei einem Gehaltsvergleich mit der Betriebsrente, Firmenwagen oder Mitarbeiteraktien.

Das wirkt echt ziemlich verzweifelt, wenn man damit vorrechnen will, dass man als Lehrer ein 100k Gehalt hätte.

Ich finde das gut, so kann ich direkt die Beiträge, die man am besten ignorieren sollte, erkennen. Aber das ist kein Lehrer-Ding, im Gehalts-Thread nebenan rechnen manche regelmäßig Dienstwagen, Spesen, Obstkorb oder gestelltes Wasser mit in das Gehalt ein. Es ist doch schön, wenn sich die Leute selbst disqualifizieren.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

  • Keine Möglichkeit, den Arbeitgeber bzw. den Dienstort einfach wechseln zu können.
  • garantiert kein Dienstwagen.
  • Anwesenheitspflicht in der Schule
  • Das gesamte Berufsleben Kinder und Jugendliche unterrichten zu müssen.

WiWi Gast schrieb am 30.06.2023:

WiWi Gast schrieb am 30.06.2023:

Magst du auch die Rechnung hinter den 100k des Lehrers verraten?

In RLP hat der A13 Lehrer in der letzten Stufe (verheiratet, 2 Kinder) ein Bruttoeinkommen von 75k p.a. Mal abgesehen davon, dass der in seinem Leben NIEMALS auch nur in die Nähe der 100k kommen wird, verstehe ich unter "sehr schnell" auch etwas ganz anderes.

Nochmal: Die Beförderung nach A14 stellt keine Regelbeförderung mehr dar und ist daher vergleichbar mit fachlicher und/oder disziplinarischer Führung im Tarifunternehmen.

WiWi Gast schrieb am 28.06.2023:

WiWi Gast schrieb am 27.06.2023:

Ich finde allerdings schon, dass Lehrer relativ schlecht bezahlt sind für die psychische Belastung, lange Ausbildung und Verantwortung für die Ausbildung des Nachwuchs. Wenn man die Pension mal ausklammert, ist das einfach kein attraktives Paket

Also ich bin der mit dem Seiteneinsteiger Angebot, habe an 3 Schulen hospitiert. Ja, Lehrer ist deutlich anspruchsvoller als man im Vorhinein erwartet. Da gebe ich dir vollkommen Recht, es ist kein leichter Job. Das die Bezahlung schlecht ist bzw. es kein attraktives Paket ist, puhhh, das ist extrem schwer zu verkaufen. Dann musst du dazu nämlich auch sagen, dass weit über 50% der Akademiker -deinem Weltbild nach- in katastrophalen Zuständen arbeitet. Weil deren Paket ist meist deutlich schlechter! Nur so ergibt deine Aussage Sinn. Weil nochmal: Ein Lehrer kann sehr schnell die 100k Marke knacken mit familienfreundlichen Rahmenbedingungen (2 Kinder und verheiratet ist kein Extrembeispiel). Ich zweifele nicht an, das IGM das auch schafft aber auf keinen Fall der durchschnittliche Akademiker Werdegang. Dazu muss man sich nur die Durchschnittsgehälter von Akademikern (Vollzeit) anschauen.

oh man...
Nimm von dem 75k Brutto mal das Beamten-Netto und vergleiche es mit Industrie Netto...
Dazu die Pensionen, die meisten >1000k netto mehr pro Monat ausmachen im Vergleich zur Rente.
Das sind dann locker 100k Brutto-Äquivalente.

+Der Wert der Absoluten Jobsicherheit
+Der Wert der PkV, an die man vergünstigt rankommt
+Die Möglichkeit, frei nach belieben in Teilzeit zu gehen oder ein Sabbatjahr einzulegen

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 30.06.2023:

Ist das eigentlich so ein Lehrer / Beamten Ding, dass man sich eine Pension, die man in 30-40 Jahren bekommt und in der Höhe nicht bekannt ist, in das Gehalt einrechnen muss um ein höheres Äquivalent zu bestimmen?

Kein Angestellter in der freien Wirtschaft macht so einen Quatsch bei einem Gehaltsvergleich mit der Betriebsrente, Firmenwagen oder Mitarbeiteraktien.

Das wirkt echt ziemlich verzweifelt, wenn man damit vorrechnen will, dass man als Lehrer ein 100k Gehalt hätte.

Letzteres sehe ich nicht so. Zu einem fundierten Vetgleich zweier Jobangebote, auch innerhalb des Angestelltenverhältnis, gehören neben dem reinen Bruttogehalt auch Aspekte wie Bonus, bAV, Aktienprogramme oder Dienstwagenregelungen.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

Ist das eigentlich so ein Lehrer / Beamten Ding, dass man sich eine Pension, die man in 30-40 Jahren bekommt und in der Höhe nicht bekannt ist, in das Gehalt einrechnen muss um ein höheres Äquivalent zu bestimmen?

Kein Angestellter in der freien Wirtschaft macht so einen Quatsch bei einem Gehaltsvergleich mit der Betriebsrente, Firmenwagen oder Mitarbeiteraktien.

Das wirkt echt ziemlich verzweifelt, wenn man damit vorrechnen will, dass man als Lehrer ein 100k Gehalt hätte.

Letzteres sehe ich nicht so. Zu einem fundierten Vetgleich zweier Jobangebote, auch innerhalb des Angestelltenverhältnis, gehören neben dem reinen Bruttogehalt auch Aspekte wie Bonus, bAV, Aktienprogramme oder Dienstwagenregelungen.

Das ist richtig, aber diese Dinge sind sofort spürbar bzw. haben einen unmittelbar erfassbaren Wert.
Beim Dienstwagen weiß ich, wieviel mich ein monatliches Leasing kosten würde und kann diese Ersparnis miteinbeziehen. Bei der bAV weiß ich, wie viel Zuschuss der AG gibt und zu welchen Konditionen sie angelegt wird - hier kommen, genauso wie bei Aktienprogrammen - ggfs. Kursschwankungen dazu.
Bei der Pension hingegen steht nur der jetzige Wert und ansonsten ein großes Fragezeichen. Die Demographie zeigt doch eindeutig, in welche Richtung staatliche Rente und Pension gehen. Beamte haben keinerlei Anspruch auf eine Pension in Höhe von 71%. Wer jetzt als Beamter startet und in 40 Jahren in den Ruhestand gehen wird, müsste äußerst naiv sein, wenn er glaubt, die Pension sei auch nur in der Nähe der 70%.
Machen wir uns nichts vor, die Rente wird Richtung 40% gehen und die Pensionen Richtung 55-60%. Oder die Pension wird ganz abgeschafft. Das ist zwar such Glaskugellesen, aber die Indizien, dass die Pension sinken wird, sind doch unverkennbar.
Man kann die Pension schon als Baustein des Beamtenpakets bewerten, aber die Rechnung 20k aufs Beamtenbrutto draufzuschlagen, entbehrt nun wirklich jedweder Realität.
Und die Rechnung eines Users, das Beamtenbrutto von 75k entspräche einem Angestelltenbrutto von 120k... nun ja, ich musste schmunzeln.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Das macht hier aber niemand, außer die Lehrer, die dann plötzlich mit dem angenommenen Rentenwert und möglichen Kinderzulagen plötzlich 100k Äquivalent hätten.

Ich frag mich sehr, warum man das macht. Wenn nicht fürs eigene Ego

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

WiWi Gast schrieb am 30.06.2023:

Ist das eigentlich so ein Lehrer / Beamten Ding, dass man sich eine Pension, die man in 30-40 Jahren bekommt und in der Höhe nicht bekannt ist, in das Gehalt einrechnen muss um ein höheres Äquivalent zu bestimmen?

Kein Angestellter in der freien Wirtschaft macht so einen Quatsch bei einem Gehaltsvergleich mit der Betriebsrente, Firmenwagen oder Mitarbeiteraktien.

Das wirkt echt ziemlich verzweifelt, wenn man damit vorrechnen will, dass man als Lehrer ein 100k Gehalt hätte.

Letzteres sehe ich nicht so. Zu einem fundierten Vetgleich zweier Jobangebote, auch innerhalb des Angestelltenverhältnis, gehören neben dem reinen Bruttogehalt auch Aspekte wie Bonus, bAV, Aktienprogramme oder Dienstwagenregelungen.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

Ist das eigentlich so ein Lehrer / Beamten Ding, dass man sich eine Pension, die man in 30-40 Jahren bekommt und in der Höhe nicht bekannt ist, in das Gehalt einrechnen muss um ein höheres Äquivalent zu bestimmen?

Kein Angestellter in der freien Wirtschaft macht so einen Quatsch bei einem Gehaltsvergleich mit der Betriebsrente, Firmenwagen oder Mitarbeiteraktien.

Das wirkt echt ziemlich verzweifelt, wenn man damit vorrechnen will, dass man als Lehrer ein 100k Gehalt hätte.

Ich finde das gut, so kann ich direkt die Beiträge, die man am besten ignorieren sollte, erkennen. Aber das ist kein Lehrer-Ding, im Gehalts-Thread nebenan rechnen manche regelmäßig Dienstwagen, Spesen, Obstkorb oder gestelltes Wasser mit in das Gehalt ein. Es ist doch schön, wenn sich die Leute selbst disqualifizieren.

Was von Zukunftswerte diskontieren habt ihr nicht gehört, oder?
Daher haben Aktien und Anleihen auch einen Wert von 0, weil zukünftige Zahlungen egal sind.

Diese Zukunftswerte haben offensichtlich für jede Person einen unterschiedlichen Stellenwert. Daher sollte man sie bei seiner Entscheidung miteinbeziehen. Es ist jedoch sinnfrei, ihnen subjektive Zahlen zuzuordnen, da der nächste Nutzer ihnen einen anderen Wert beimisst. Während man den Wert der Pension noch halbwegs ausrechnen kann (und selbst da kommen die Nutzer hier zu komplett verschiedenen Ergebnissen) ist es Irrsinn, das gleiche bei einem Faktor wie der Unkündbarkeit machen zu wollen.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

Ist das eigentlich so ein Lehrer / Beamten Ding, dass man sich eine Pension, die man in 30-40 Jahren bekommt und in der Höhe nicht bekannt ist, in das Gehalt einrechnen muss um ein höheres Äquivalent zu bestimmen?

Kein Angestellter in der freien Wirtschaft macht so einen Quatsch bei einem Gehaltsvergleich mit der Betriebsrente, Firmenwagen oder Mitarbeiteraktien.

Das wirkt echt ziemlich verzweifelt, wenn man damit vorrechnen will, dass man als Lehrer ein 100k Gehalt hätte.

Letzteres sehe ich nicht so. Zu einem fundierten Vetgleich zweier Jobangebote, auch innerhalb des Angestelltenverhältnis, gehören neben dem reinen Bruttogehalt auch Aspekte wie Bonus, bAV, Aktienprogramme oder Dienstwagenregelungen.

Da hast du völlig recht. Tut mir leid das so hart zu sagen, wer die Pension, bAV, Dienstwagen, etc. nicht in seine Berechnung rein nimmt hat schlicht weg elementare Punkte der Betriebswirtschaft nicht verstanden.
Deine Aussage, dass diese Rechnungen kein Angestellter macht, da ist aber was dran. Nur ein sehr kleiner Teil hat das begriffen und kalkuliert das hart mit ein. Meistens betrifft das nur die Führung-/Vorstandsebene, dem durchschnittlichen Akademiker (Sachbearbeiter) ist es tatsächlich oft egal, ob er am Ende 200 Euro bAV bekommt oder nicht. Bei Vorständen kann die bAV 1/3 des Gehaltes ausmachen, das kann man gar nicht unberücksichtigt lassen. Passt man in den Vorlesungen übrigens auf oder liest was zum Thema bAV, dann wird man schnell feststellen, dass die bAV als Gehaltsverzicht definiert wird. Anstatt Gehalt zu erhalten, wird das Geld in deine Altersvorsorge gesteckt. Daher muss man die Pension genauso einrechnen. Ich gebe aber Recht, Cashflows die in 30 Jahren erst eintreten, also auch einer gewissen Unsicherheit unterliegen, verkomplizieren die Rechnung deutlich. Das impliziert aber nicht, das man sie einfach weglassen kann.

Natürlich wird es lächerlich, wenn man anfängt kostenloses Wasser auf der Arbeit mit einzukalkulieren. Aber zu sagen, jeder der die Pension mit einkalkuliert den kann man ignorieren, boah, das tut mir schon weh beim Lesen.

Zum Thema wieso man angeblich so verzweifelt ist und das Gehalt hochrechnet:
Ich hatte das Angebot auf einen Seiteneinstieg mit Verbeamtung. Das war für mich eine sehr große Entscheidung!!! Da blieb mir leider nix übrig, als die Berechnungen selber, richtig und neutral zu bewerten. Im individuellen Fall ist die Berechnung natürlich leichter und vor allem eindeutiger, weil ich ja z.b. schon weiß wie viel ich aktuell verdiene und ob ich Kinder habe oder nicht.
Aber selbst ein Angestellter, der im Grunde die Lehrer bezahlt, sollte Interesse daran haben, das Thema zumindest halbwegs einschätzen zu können.
Ich habe das Thema schon relativ oft diskutiert, weil ich Anfangs das auch nicht wirklich glauben konnte. Nachdem ich aber meine Kalkulation sauber durch hatte, liefen die Diskussion genauso wie hier:

  • Leute ohne sich jemals näher mit dem Thema beschäftigt zu haben zweifeln einfach alles an
  • Es werden elementare Posten ausgeklammert (z.b. Pension).
  • Es werden Einzelschicksale rausgekramt ("Ein Bekannte hat sich ein Ferrari gegönnt, das kann ein Lehrer ja niemals schaffen" etc.).
  • Home office wird gleichgesetzt mit Urlaub
  • Auf einmal hat jeder einen Dienstwagen und bAV
  • Es wird klargestellt, dass Lehrer maximal beschissen ist und dass es doch keiner machen möchte.
  • Wenn das alles nicht fruchtet kommt das Totschlag Argument: Neid!

Ich verstehe echt nicht, wieso man dieses Thema nicht sachlich diskutieren kann. Selbst wenn man die Pension ausklammert, damit private Altersvorsorge für obsolet einstuft, ja selbst dann ist ein Lehrer bei 90k. Das ist ein sehr anständiges Gehalt und der große Teil der Akademiker (damit meine ich weit mehr als 50%) kommt nicht in diese Gehaltsschiene.

Dass IGM hier eine Besonderheit darstellt wurde doch auch schon oft genug gesagt. Und seine ganze Argumentation darauf aufzubauen, dass in der freien Wirtschaft utopische Gehälter beziehbar sind, das ist doch keine sachliche Diskussion, sorry. Geht bitte erstmal auf destatis und schaut euch die Realität von Akademikern an. Wer dann zur Erkenntnis kommt, dass er ein Highperformer sei, also den durchschnitt deutlich outperformt, ja, dem gebe ich das gern schwarz auf weiss, für ihn ist Lehrer definitiv nicht die erste Wahl! Für den
Durchschnitt wird aber leider die harte Wahrheit gelten, dass man als Lehrer mehr verdient hätte in Kombination mit mehr Freizeit. Hier nochmal, bevor das missverstanden wird: Ist man für den Lehrerberuf nicht geeignet, dann bringt einem das Geld und die Freizeit gar nichts!

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Man kann natürlich viele Faktoren einbeziehen, aber manche Vergleiche hier sind einfach absolut an der Realität vorbei und sowas vermittelt einfach ein falsches Bild.

Wie kann ich denn ernsthaft behaupten, dass die Beamtenpension heute mit etwa 2.000€ brutto pro Monat ins Gewicht fällt und diesen Wert nutze ich für einen Brutto Äquivalent Vergleich.

Im Vergleich zur Beamtenpension ist die betriebliche Altersvorsorge garantiert, weil diese einen Kapitalstock aufbaut und lediglich die Rendite / Verzinsung variiert. Ich glaube niemand rechnet ernsthaft damit, dass der Staat in 30 Jahren noch die Ausgaben für das heutige Pensionsniveau erbringen kann.

Letztes Jahr wurden knapp 80 Milliarden für Pensionen aufgewendet. Pro Erwerbstätigen sind das weit über 1.000€ Belastung pro Jahr. Ich denke man muss kein Rechengenie sein, um zu merken, dass das nicht langfristig tragbar ist. Entweder der Staat generiert mehr Einnahmen oder die Ausgaben werden runtergefahren. Auf welches Niveau ist natürlich eine Glaskugel, aber dass man in 30 Jahren definitiv unter den 70% liegen wird, sollte keine Überraschung sein

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

Ist das eigentlich so ein Lehrer / Beamten Ding, dass man sich eine Pension, die man in 30-40 Jahren bekommt und in der Höhe nicht bekannt ist, in das Gehalt einrechnen muss um ein höheres Äquivalent zu bestimmen?

Kein Angestellter in der freien Wirtschaft macht so einen Quatsch bei einem Gehaltsvergleich mit der Betriebsrente, Firmenwagen oder Mitarbeiteraktien.

Das wirkt echt ziemlich verzweifelt, wenn man damit vorrechnen will, dass man als Lehrer ein 100k Gehalt hätte.

Letzteres sehe ich nicht so. Zu einem fundierten Vetgleich zweier Jobangebote, auch innerhalb des Angestelltenverhältnis, gehören neben dem reinen Bruttogehalt auch Aspekte wie Bonus, bAV, Aktienprogramme oder Dienstwagenregelungen.

Da hast du völlig recht. Tut mir leid das so hart zu sagen, wer die Pension, bAV, Dienstwagen, etc. nicht in seine Berechnung rein nimmt hat schlicht weg elementare Punkte der Betriebswirtschaft nicht verstanden.
Deine Aussage, dass diese Rechnungen kein Angestellter macht, da ist aber was dran. Nur ein sehr kleiner Teil hat das begriffen und kalkuliert das hart mit ein. Meistens betrifft das nur die Führung-/Vorstandsebene, dem durchschnittlichen Akademiker (Sachbearbeiter) ist es tatsächlich oft egal, ob er am Ende 200 Euro bAV bekommt oder nicht. Bei Vorständen kann die bAV 1/3 des Gehaltes ausmachen, das kann man gar nicht unberücksichtigt lassen. Passt man in den Vorlesungen übrigens auf oder liest was zum Thema bAV, dann wird man schnell feststellen, dass die bAV als Gehaltsverzicht definiert wird. Anstatt Gehalt zu erhalten, wird das Geld in deine Altersvorsorge gesteckt. Daher muss man die Pension genauso einrechnen. Ich gebe aber Recht, Cashflows die in 30 Jahren erst eintreten, also auch einer gewissen Unsicherheit unterliegen, verkomplizieren die Rechnung deutlich. Das impliziert aber nicht, das man sie einfach weglassen kann.

Natürlich wird es lächerlich, wenn man anfängt kostenloses Wasser auf der Arbeit mit einzukalkulieren. Aber zu sagen, jeder der die Pension mit einkalkuliert den kann man ignorieren, boah, das tut mir schon weh beim Lesen.

Zum Thema wieso man angeblich so verzweifelt ist und das Gehalt hochrechnet:
Ich hatte das Angebot auf einen Seiteneinstieg mit Verbeamtung. Das war für mich eine sehr große Entscheidung!!! Da blieb mir leider nix übrig, als die Berechnungen selber, richtig und neutral zu bewerten. Im individuellen Fall ist die Berechnung natürlich leichter und vor allem eindeutiger, weil ich ja z.b. schon weiß wie viel ich aktuell verdiene und ob ich Kinder habe oder nicht.
Aber selbst ein Angestellter, der im Grunde die Lehrer bezahlt, sollte Interesse daran haben, das Thema zumindest halbwegs einschätzen zu können.
Ich habe das Thema schon relativ oft diskutiert, weil ich Anfangs das auch nicht wirklich glauben konnte. Nachdem ich aber meine Kalkulation sauber durch hatte, liefen die Diskussion genauso wie hier:

  • Leute ohne sich jemals näher mit dem Thema beschäftigt zu haben zweifeln einfach alles an
  • Es werden elementare Posten ausgeklammert (z.b. Pension).
  • Es werden Einzelschicksale rausgekramt ("Ein Bekannte hat sich ein Ferrari gegönnt, das kann ein Lehrer ja niemals schaffen" etc.).
  • Home office wird gleichgesetzt mit Urlaub
  • Auf einmal hat jeder einen Dienstwagen und bAV
  • Es wird klargestellt, dass Lehrer maximal beschissen ist und dass es doch keiner machen möchte.
  • Wenn das alles nicht fruchtet kommt das Totschlag Argument: Neid!

Ich verstehe echt nicht, wieso man dieses Thema nicht sachlich diskutieren kann. Selbst wenn man die Pension ausklammert, damit private Altersvorsorge für obsolet einstuft, ja selbst dann ist ein Lehrer bei 90k. Das ist ein sehr anständiges Gehalt und der große Teil der Akademiker (damit meine ich weit mehr als 50%) kommt nicht in diese Gehaltsschiene.

Dass IGM hier eine Besonderheit darstellt wurde doch auch schon oft genug gesagt. Und seine ganze Argumentation darauf aufzubauen, dass in der freien Wirtschaft utopische Gehälter beziehbar sind, das ist doch keine sachliche Diskussion, sorry. Geht bitte erstmal auf destatis und schaut euch die Realität von Akademikern an. Wer dann zur Erkenntnis kommt, dass er ein Highperformer sei, also den durchschnitt deutlich outperformt, ja, dem gebe ich das gern schwarz auf weiss, für ihn ist Lehrer definitiv nicht die erste Wahl! Für den
Durchschnitt wird aber leider die harte Wahrheit gelten, dass man als Lehrer mehr verdient hätte in Kombination mit mehr Freizeit. Hier nochmal, bevor das missverstanden wird: Ist man für den Lehrerberuf nicht geeignet, dann bringt einem das Geld und die Freizeit gar nichts!

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

Ist das eigentlich so ein Lehrer / Beamten Ding, dass man sich eine Pension, die man in 30-40 Jahren bekommt und in der Höhe nicht bekannt ist, in das Gehalt einrechnen muss um ein höheres Äquivalent zu bestimmen?

Kein Angestellter in der freien Wirtschaft macht so einen Quatsch bei einem Gehaltsvergleich mit der Betriebsrente, Firmenwagen oder Mitarbeiteraktien.

Das wirkt echt ziemlich verzweifelt, wenn man damit vorrechnen will, dass man als Lehrer ein 100k Gehalt hätte.

Letzteres sehe ich nicht so. Zu einem fundierten Vetgleich zweier Jobangebote, auch innerhalb des Angestelltenverhältnis, gehören neben dem reinen Bruttogehalt auch Aspekte wie Bonus, bAV, Aktienprogramme oder Dienstwagenregelungen.

Da hast du völlig recht. Tut mir leid das so hart zu sagen, wer die Pension, bAV, Dienstwagen, etc. nicht in seine Berechnung rein nimmt hat schlicht weg elementare Punkte der Betriebswirtschaft nicht verstanden.
Deine Aussage, dass diese Rechnungen kein Angestellter macht, da ist aber was dran. Nur ein sehr kleiner Teil hat das begriffen und kalkuliert das hart mit ein. Meistens betrifft das nur die Führung-/Vorstandsebene, dem durchschnittlichen Akademiker (Sachbearbeiter) ist es tatsächlich oft egal, ob er am Ende 200 Euro bAV bekommt oder nicht. Bei Vorständen kann die bAV 1/3 des Gehaltes ausmachen, das kann man gar nicht unberücksichtigt lassen. Passt man in den Vorlesungen übrigens auf oder liest was zum Thema bAV, dann wird man schnell feststellen, dass die bAV als Gehaltsverzicht definiert wird. Anstatt Gehalt zu erhalten, wird das Geld in deine Altersvorsorge gesteckt. Daher muss man die Pension genauso einrechnen. Ich gebe aber Recht, Cashflows die in 30 Jahren erst eintreten, also auch einer gewissen Unsicherheit unterliegen, verkomplizieren die Rechnung deutlich. Das impliziert aber nicht, das man sie einfach weglassen kann.

Natürlich wird es lächerlich, wenn man anfängt kostenloses Wasser auf der Arbeit mit einzukalkulieren. Aber zu sagen, jeder der die Pension mit einkalkuliert den kann man ignorieren, boah, das tut mir schon weh beim Lesen.

Zum Thema wieso man angeblich so verzweifelt ist und das Gehalt hochrechnet:
Ich hatte das Angebot auf einen Seiteneinstieg mit Verbeamtung. Das war für mich eine sehr große Entscheidung!!! Da blieb mir leider nix übrig, als die Berechnungen selber, richtig und neutral zu bewerten. Im individuellen Fall ist die Berechnung natürlich leichter und vor allem eindeutiger, weil ich ja z.b. schon weiß wie viel ich aktuell verdiene und ob ich Kinder habe oder nicht.
Aber selbst ein Angestellter, der im Grunde die Lehrer bezahlt, sollte Interesse daran haben, das Thema zumindest halbwegs einschätzen zu können.
Ich habe das Thema schon relativ oft diskutiert, weil ich Anfangs das auch nicht wirklich glauben konnte. Nachdem ich aber meine Kalkulation sauber durch hatte, liefen die Diskussion genauso wie hier:

  • Leute ohne sich jemals näher mit dem Thema beschäftigt zu haben zweifeln einfach alles an
  • Es werden elementare Posten ausgeklammert (z.b. Pension).
  • Es werden Einzelschicksale rausgekramt ("Ein Bekannte hat sich ein Ferrari gegönnt, das kann ein Lehrer ja niemals schaffen" etc.).
  • Home office wird gleichgesetzt mit Urlaub
  • Auf einmal hat jeder einen Dienstwagen und bAV
  • Es wird klargestellt, dass Lehrer maximal beschissen ist und dass es doch keiner machen möchte.
  • Wenn das alles nicht fruchtet kommt das Totschlag Argument: Neid!

Ich verstehe echt nicht, wieso man dieses Thema nicht sachlich diskutieren kann. Selbst wenn man die Pension ausklammert, damit private Altersvorsorge für obsolet einstuft, ja selbst dann ist ein Lehrer bei 90k. Das ist ein sehr anständiges Gehalt und der große Teil der Akademiker (damit meine ich weit mehr als 50%) kommt nicht in diese Gehaltsschiene.

Dass IGM hier eine Besonderheit darstellt wurde doch auch schon oft genug gesagt. Und seine ganze Argumentation darauf aufzubauen, dass in der freien Wirtschaft utopische Gehälter beziehbar sind, das ist doch keine sachliche Diskussion, sorry. Geht bitte erstmal auf destatis und schaut euch die Realität von Akademikern an. Wer dann zur Erkenntnis kommt, dass er ein Highperformer sei, also den durchschnitt deutlich outperformt, ja, dem gebe ich das gern schwarz auf weiss, für ihn ist Lehrer definitiv nicht die erste Wahl! Für den
Durchschnitt wird aber leider die harte Wahrheit gelten, dass man als Lehrer mehr verdient hätte in Kombination mit mehr Freizeit. Hier nochmal, bevor das missverstanden wird: Ist man für den Lehrerberuf nicht geeignet, dann bringt einem das Geld und die Freizeit gar nichts!

Hier ist nochmal der, der dessen Beitrag dir beim Lesen Schmerzen zufügt. Vielleicht war mein Beitrag missverständlich. Ich halte es für Quatsch für jede Sache ein allgemeingültiges Bruttoäquivalent auszurechnen. Wie der Thread zeigt, wird man sich beim Wert der Pension nicht Mal innerhalb der vielleicht 10 Personen die hier mitschreiben einig. Natürlich sollte man auf jeden Fall miteinbeziehen, dass es die Pension o. Ä. gibt. Wenn man dafür einen Gegenwert ausrechnet, sollte eben nicht überrascht sein, wenn andere Personen da andere Werte finden.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

Man kann natürlich viele Faktoren einbeziehen, aber manche Vergleiche hier sind einfach absolut an der Realität vorbei und sowas vermittelt einfach ein falsches Bild.

Wie kann ich denn ernsthaft behaupten, dass die Beamtenpension heute mit etwa 2.000€ brutto pro Monat ins Gewicht fällt und diesen Wert nutze ich für einen Brutto Äquivalent Vergleich.

Im Vergleich zur Beamtenpension ist die betriebliche Altersvorsorge garantiert, weil diese einen Kapitalstock aufbaut und lediglich die Rendite / Verzinsung variiert. Ich glaube niemand rechnet ernsthaft damit, dass der Staat in 30 Jahren noch die Ausgaben für das heutige Pensionsniveau erbringen kann.

Letztes Jahr wurden knapp 80 Milliarden für Pensionen aufgewendet. Pro Erwerbstätigen sind das weit über 1.000€ Belastung pro Jahr. Ich denke man muss kein Rechengenie sein, um zu merken, dass das nicht langfristig tragbar ist. Entweder der Staat generiert mehr Einnahmen oder die Ausgaben werden runtergefahren. Auf welches Niveau ist natürlich eine Glaskugel, aber dass man in 30 Jahren definitiv unter den 70% liegen wird, sollte keine Überraschung sein

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

Ist das eigentlich so ein Lehrer / Beamten Ding, dass man sich eine Pension, die man in 30-40 Jahren bekommt und in der Höhe nicht bekannt ist, in das Gehalt einrechnen muss um ein höheres Äquivalent zu bestimmen?

Kein Angestellter in der freien Wirtschaft macht so einen Quatsch bei einem Gehaltsvergleich mit der Betriebsrente, Firmenwagen oder Mitarbeiteraktien.

Das wirkt echt ziemlich verzweifelt, wenn man damit vorrechnen will, dass man als Lehrer ein 100k Gehalt hätte.

Letzteres sehe ich nicht so. Zu einem fundierten Vetgleich zweier Jobangebote, auch innerhalb des Angestelltenverhältnis, gehören neben dem reinen Bruttogehalt auch Aspekte wie Bonus, bAV, Aktienprogramme oder Dienstwagenregelungen.

Da hast du völlig recht. Tut mir leid das so hart zu sagen, wer die Pension, bAV, Dienstwagen, etc. nicht in seine Berechnung rein nimmt hat schlicht weg elementare Punkte der Betriebswirtschaft nicht verstanden.
Deine Aussage, dass diese Rechnungen kein Angestellter macht, da ist aber was dran. Nur ein sehr kleiner Teil hat das begriffen und kalkuliert das hart mit ein. Meistens betrifft das nur die Führung-/Vorstandsebene, dem durchschnittlichen Akademiker (Sachbearbeiter) ist es tatsächlich oft egal, ob er am Ende 200 Euro bAV bekommt oder nicht. Bei Vorständen kann die bAV 1/3 des Gehaltes ausmachen, das kann man gar nicht unberücksichtigt lassen. Passt man in den Vorlesungen übrigens auf oder liest was zum Thema bAV, dann wird man schnell feststellen, dass die bAV als Gehaltsverzicht definiert wird. Anstatt Gehalt zu erhalten, wird das Geld in deine Altersvorsorge gesteckt. Daher muss man die Pension genauso einrechnen. Ich gebe aber Recht, Cashflows die in 30 Jahren erst eintreten, also auch einer gewissen Unsicherheit unterliegen, verkomplizieren die Rechnung deutlich. Das impliziert aber nicht, das man sie einfach weglassen kann.

Natürlich wird es lächerlich, wenn man anfängt kostenloses Wasser auf der Arbeit mit einzukalkulieren. Aber zu sagen, jeder der die Pension mit einkalkuliert den kann man ignorieren, boah, das tut mir schon weh beim Lesen.

Zum Thema wieso man angeblich so verzweifelt ist und das Gehalt hochrechnet:
Ich hatte das Angebot auf einen Seiteneinstieg mit Verbeamtung. Das war für mich eine sehr große Entscheidung!!! Da blieb mir leider nix übrig, als die Berechnungen selber, richtig und neutral zu bewerten. Im individuellen Fall ist die Berechnung natürlich leichter und vor allem eindeutiger, weil ich ja z.b. schon weiß wie viel ich aktuell verdiene und ob ich Kinder habe oder nicht.
Aber selbst ein Angestellter, der im Grunde die Lehrer bezahlt, sollte Interesse daran haben, das Thema zumindest halbwegs einschätzen zu können.
Ich habe das Thema schon relativ oft diskutiert, weil ich Anfangs das auch nicht wirklich glauben konnte. Nachdem ich aber meine Kalkulation sauber durch hatte, liefen die Diskussion genauso wie hier:

  • Leute ohne sich jemals näher mit dem Thema beschäftigt zu haben zweifeln einfach alles an
  • Es werden elementare Posten ausgeklammert (z.b. Pension).
  • Es werden Einzelschicksale rausgekramt ("Ein Bekannte hat sich ein Ferrari gegönnt, das kann ein Lehrer ja niemals schaffen" etc.).
  • Home office wird gleichgesetzt mit Urlaub
  • Auf einmal hat jeder einen Dienstwagen und bAV
  • Es wird klargestellt, dass Lehrer maximal beschissen ist und dass es doch keiner machen möchte.
  • Wenn das alles nicht fruchtet kommt das Totschlag Argument: Neid!

Ich verstehe echt nicht, wieso man dieses Thema nicht sachlich diskutieren kann. Selbst wenn man die Pension ausklammert, damit private Altersvorsorge für obsolet einstuft, ja selbst dann ist ein Lehrer bei 90k. Das ist ein sehr anständiges Gehalt und der große Teil der Akademiker (damit meine ich weit mehr als 50%) kommt nicht in diese Gehaltsschiene.

Dass IGM hier eine Besonderheit darstellt wurde doch auch schon oft genug gesagt. Und seine ganze Argumentation darauf aufzubauen, dass in der freien Wirtschaft utopische Gehälter beziehbar sind, das ist doch keine sachliche Diskussion, sorry. Geht bitte erstmal auf destatis und schaut euch die Realität von Akademikern an. Wer dann zur Erkenntnis kommt, dass er ein Highperformer sei, also den durchschnitt deutlich outperformt, ja, dem gebe ich das gern schwarz auf weiss, für ihn ist Lehrer definitiv nicht die erste Wahl! Für den
Durchschnitt wird aber leider die harte Wahrheit gelten, dass man als Lehrer mehr verdient hätte in Kombination mit mehr Freizeit. Hier nochmal, bevor das missverstanden wird: Ist man für den Lehrerberuf nicht geeignet, dann bringt einem das Geld und die Freizeit gar nichts!

Vorweg, die betriebliche Altersvorsorge ist nicht garantiert, die erdienst du dir in aller Regel über deine gesamte Dienstzeit (Vorstände oder Führungskräfte weichen davon ab und zu ab, aber selbst bei denen die Ausnahme). Was garantiert ist, ist der bereits erdiente Teil. Es ist nichts unübliches, die bAV einzufrieren. Das ist auch juristisch kein Thema, nur wenn man auch an den bereits erdienten Teil möchte, dann wird es Tricky. Für mich hat das im Vergleich keine Relevanz, wollte es aber mal erwähnt haben.

Wie komme ich auf 2000 Euro brutto bzw. 1000 Euro netto. Das war meine persönliche Rechnung, die vermutlich schlechter als IGM ist aber besser als der Durchschnitt:
Ca. 70 Entgeltpunkte, Rente also in Höhe von 2.500 Euro brutto. bAV unwesentlich, da keine Anpassungen mehr stattfinden, sprich tatsächliche Kaufkraft witzlos.
Vergleichbarer Lehrer A14: ca. 4.600 brutto (eher etwas mehr)
Wenn du erst mit ca. 30 (so war das halt bei mir) planst dieses Delta auszugleichen und zu einer Versicherung gehst und folgende Police möchtest:
1000 Euro Nettorente, mit 2,5% Anpassungen jährlich (d.h. 37 Jahre später beträgt deine Garantierente 1000x1,025^37). Dann sagen die dir, kein Problem, monatlicher Beitrag netto knapp 1000 Euro, dieser Beitrag erhöht sich jedes Jahr um 2,5%.

Alternative ist am Kapitalmarkt selber anlegen und sich entsprechende Unsicherheiten (primär Kapitalmarktschwankungen, Langlebigkeitsrisiko) ins Boot holen plus sich auch die entsprechenden Erfahrung anzueignen (eine 1 ETF Lösung wäre mir da zu wenig). Vorallem das Thema Entnahmestrategie ist nicht trivial, vorallem -auch wenn sich das blöd anhört- sollte man sich im klaren sein, dass man auch als 75jahriger noch rational sinnvolle Entscheidungen am Kapitalmarkt treffen muss. Klar ist vermutlich jedem, dass man mit Tagesgeldkonten in der Regel nichtmals die Inflation schlägt und das somit ausscheidet.

Ich sehe es wohl ein, dass der Vergleich über eine Versicherungslösung grenzwertig ist. Aber streng genommen, ist das die einzige Möglichkeit, ein ähnliches Risikoprofil zu der Beamtenpension zu erhalten. Der Staat kann Konkurs gehen oder was auch immer fabrizieren, genauso die Versicherung.
Ich glaube auch nicht daran, dass die Beamtenpensionen so bleiben wird. Aber sooo sicher bin ich mir da auch nicht. Ich hätte auch nicht geglaubt, das Lehrer (Beamte) einen monatlichen Mietzuschuss erhalten der es in sich hat. Hintergrund ist ja eigentlich nur, dass die niedrigsten Gruppen entlastet werden sollemn. Warum haben Lehrer diese sehr kostspielige Erhöhung bekommen? Weil der Mindestabstand zwischen den Gruppen gewahrt werden muss. Anders formuliert, mich würde es nicht überraschen, dass die Pensionen gekürzt werden aber das Delta zwischen gesetzlicher Rente und Pension trotzdem gleich bleibt.

Zurück zur Anlage, ich würde natürlich am Ende des Tages auch die Kapitalmarktstrategie wählen aber wäre mir den Risiken bewusst.

Sind jetzt 20k eine sinnvolle Annahme? Das hängt sehr stark von den Entgeltpunkten und der bAV ab. Wer zügig mit dem Studium fertig ist und schnell die BBG knackt (ca. 87k), der sollte mehr als 70pkte erreichen. Die BBG steigert sich jedes Jahr, sollte in paar Jahren schon bei 100k liegen. Ich bin eigentlich ganz gut damals eingestiegen, aber der BBG eine ganze Weile hinterher gerannt. Der durchschnittliche Akademiker (also vermutlich nicht IGMler) erreicht im Schnitt weniger als 70 Punkte und hat auch keine nennenswerte bAV sofern er denn überhaupt eine hat.

Lange Rede, kurzer Sinn: 20k kann man ansetzen, je nach Fall, begibt sich damit aber in eine schwierigere Argumentationsposition. Deswegen habe ich auch 10k brutto schlussendlich angesetzt und das halte ich weiterhin für realistisch.

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

Meinen Großvater hat es erwischt mit der letzten Senkung des Pensionsniveaus. Ich hoffe, dass niemand glaubt, dass es bei den gleichen Sätzen bleiben wird, wenn hier jemand in 30 Jahren in Pension geht. Das ist für den Staat einfach nicht mehr finanzierbar.

Und genau das ist doch das schöne an den heutigen Betriebsrenten. Diese sind kapitalbasiert und können damit nicht abgesenkt werden. Das Kapital ist bereits durch den Arbeitgeber erbracht und wird ausbezahlt werden. Die einzige Variable ist hier die garantierte Verzinsung.

Und mir müsste mal bitte jemand erklären, wie man 2.000€ brutto pro Monat brauchen sollte für den Ausgleich GRV vs. Pension. Die Zahlen sind komplett absurd und falsch. Wie kommt man bitte aus sowas?

Die Beamtenversorgung und somit auch die Pensionshöhe sind gesetzlich geregelt (vgl. BeamtVG im Bund bzw. auf Landesebene mit eigenen Gesetzen). Die Höhe der bAV ist quasi in jedem Betrieb anders, falls es überhaupt eine gibt. Das ist der große Unterschied: die Verlässlichkeit.

Eine Änderung der Beamtenversorgung ist natürlich möglich, aber weniger wahrscheinlich als die Senkung des Rentenniveaus oder eine Änderung bei Betriebsrenten. Und natürlich ist es absolut korrekt, mit aktuellen Zahlen zu rechnen. Die Zukunft kennt niemand.

Es hat zudem nix mit Verzweiflung zu tun, die Bezüge der Lehrer hier zu diskutieren. Jeder Steuerzahler hat ein Recht drauf, ist ja schließlich sein Geld. Sogar der Thread wurde dafür erstellt. Und wie sehr die 100k Bruttoäquivalent hier angezweifelt werden, zeigt ja, dass viele es nicht glauben. Das ist aber die Realität in 2023.

WiWi Gast schrieb am 30.06.2023:

Ist das eigentlich so ein Lehrer / Beamten Ding, dass man sich eine Pension, die man in 30-40 Jahren bekommt und in der Höhe nicht bekannt ist, in das Gehalt einrechnen muss um ein höheres Äquivalent zu bestimmen?

Kein Angestellter in der freien Wirtschaft macht so einen Quatsch bei einem Gehaltsvergleich mit der Betriebsrente, Firmenwagen oder Mitarbeiteraktien.

Das wirkt echt ziemlich verzweifelt, wenn man damit vorrechnen will, dass man als Lehrer ein 100k Gehalt hätte.

Wie die 2000 brutto zustande gekommen sind habe ich ja bereits geschrieben. Zu deinem Großvater, das liest sich so, als ob er da massive Kürzungen hatte. Die einzige Kürzung, die mir bekannt ist, war im Jahr 2001 von 75% schrittweise auf 71,75% Also 71,75% vom letzten Gehalt (was ja das höchste seiner Berufslaufbahn ist) finde ich schon extrem fair. Klar, Kürzungen sind abfuck, aber in der Regel sollten im Rentenalter 71,75% reichen um seinen Lebensabstand zu halten. Diese Kürzung ging auch nicht mal eben durch, das musste erst das Gericht klären, weil entsprechender Widerstand vorhanden war. Nur so am Rande...

Dein Punkt verstehe ich aber, die Pension ist nicht in den Stein gemeißelt, die gesetzliche Rente und die bAV aber auch nicht.

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Genau diese Absenkung des Niveaus meine ich. Klar ist aber zumindest aus meiner Sicht, dass wir in 30 Jahren unter den 70% Pensionslevel liegen werden. Nicht weil Ichbewusstsein Beamten nicht vergönne, aber die finanziellen Mittel sind dafür einfach nicht mehr da. Vor allem weil dies jeweils zum Großteil aus dem laufenden Haushalt bezahlt wird.

GRV ist definitiv nicht sicher. Die für mich sicherste bzw. am besten planbare Absicherung ist für mich tatsächlich die BAV. Bei den drei Firmen die ich kenne (bei zweien war ich selbst und die andere ist der AG meine Freundin), ist die BAV mittlerweile rein kapitalbasiert. Damit erwirbt man keine Betriebsrente mehr in Höhe von x€, sondern der Arbeitgeber leistet jeden Jahr eine Summe zum Aufbau dieses Kapitalstocks. Das Kapital ist gesichert und eine Mindestrendite ist garantiert. Die einzigen echten Risiken sind, dass der AG die BAV Leistungen einstellt oder die Mindestverzinsung absenkt (Kündigung mal ausgenommen). Damit ist bzw. wird dieses Kapital immer garantiert verfügbar sein.

Damit ist die BAV für mich die am besten planbare Absicherung bzw. am fairsten zu kalkulierende Absicherung, da hier das Kapital tatsächlich hinterlegt worden ist (anders als GRV und Pension).

Beim Thema 2.000€ bzw. 1.000€ Bruttoäquivalent kann ich immer noch nicht ganz folgen um ehrlich zu sein. Wie kommst du denn auf eine GRV die nur bei 2.500€ liegt? In den entsprechenden Verdienstkategorie des Arbeitnehmers, sollten da deutlich mehr Rentenpunkte rausspringen.

Bei einem derart langen Horizont keine Kapitalmarktlösung zu nutzen, ist in meinen Augen absolut sinnfrei. Natürlich habe ich hier mehr Schwankungen, aber eine Rendite um den Faktor 2-3.5x höher als in Rentenprodukten. Ich hab die Differenz im Alter einmal grob bestimmt (ab 67 und Auszahlung 20 Jahre) und benötige zum Ausgleich der Differenz Pension vs. GRV (ohne jegliche BAV) ab dem 30. Lebensjahr grob 410€ pro Monat (netto) für 37. Jahre angelegt (Annahme 6.5% Rendite). Das sollte etwa 750€ brutto (9.000€ pro Jahr) entsprechen.

Sofern noch eine BAV (wenn auch nur gering) besteht, dann sinkt das nötige Brutto noch weiter. Damit komme ich bei meiner Rechnung auf unter 10.000€ und würde mal sagen, dass 10.000€ eher die Worst Case Annahme ist.
20.000€ für mich komplett untrealistisch

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

Meinen Großvater hat es erwischt mit der letzten Senkung des Pensionsniveaus. Ich hoffe, dass niemand glaubt, dass es bei den gleichen Sätzen bleiben wird, wenn hier jemand in 30 Jahren in Pension geht. Das ist für den Staat einfach nicht mehr finanzierbar.

Und genau das ist doch das schöne an den heutigen Betriebsrenten. Diese sind kapitalbasiert und können damit nicht abgesenkt werden. Das Kapital ist bereits durch den Arbeitgeber erbracht und wird ausbezahlt werden. Die einzige Variable ist hier die garantierte Verzinsung.

Und mir müsste mal bitte jemand erklären, wie man 2.000€ brutto pro Monat brauchen sollte für den Ausgleich GRV vs. Pension. Die Zahlen sind komplett absurd und falsch. Wie kommt man bitte aus sowas?

Die Beamtenversorgung und somit auch die Pensionshöhe sind gesetzlich geregelt (vgl. BeamtVG im Bund bzw. auf Landesebene mit eigenen Gesetzen). Die Höhe der bAV ist quasi in jedem Betrieb anders, falls es überhaupt eine gibt. Das ist der große Unterschied: die Verlässlichkeit.

Eine Änderung der Beamtenversorgung ist natürlich möglich, aber weniger wahrscheinlich als die Senkung des Rentenniveaus oder eine Änderung bei Betriebsrenten. Und natürlich ist es absolut korrekt, mit aktuellen Zahlen zu rechnen. Die Zukunft kennt niemand.

Es hat zudem nix mit Verzweiflung zu tun, die Bezüge der Lehrer hier zu diskutieren. Jeder Steuerzahler hat ein Recht drauf, ist ja schließlich sein Geld. Sogar der Thread wurde dafür erstellt. Und wie sehr die 100k Bruttoäquivalent hier angezweifelt werden, zeigt ja, dass viele es nicht glauben. Das ist aber die Realität in 2023.

WiWi Gast schrieb am 30.06.2023:

Ist das eigentlich so ein Lehrer / Beamten Ding, dass man sich eine Pension, die man in 30-40 Jahren bekommt und in der Höhe nicht bekannt ist, in das Gehalt einrechnen muss um ein höheres Äquivalent zu bestimmen?

Kein Angestellter in der freien Wirtschaft macht so einen Quatsch bei einem Gehaltsvergleich mit der Betriebsrente, Firmenwagen oder Mitarbeiteraktien.

Das wirkt echt ziemlich verzweifelt, wenn man damit vorrechnen will, dass man als Lehrer ein 100k Gehalt hätte.

Wie die 2000 brutto zustande gekommen sind habe ich ja bereits geschrieben. Zu deinem Großvater, das liest sich so, als ob er da massive Kürzungen hatte. Die einzige Kürzung, die mir bekannt ist, war im Jahr 2001 von 75% schrittweise auf 71,75% Also 71,75% vom letzten Gehalt (was ja das höchste seiner Berufslaufbahn ist) finde ich schon extrem fair. Klar, Kürzungen sind abfuck, aber in der Regel sollten im Rentenalter 71,75% reichen um seinen Lebensabstand zu halten. Diese Kürzung ging auch nicht mal eben durch, das musste erst das Gericht klären, weil entsprechender Widerstand vorhanden war. Nur so am Rande...

Dein Punkt verstehe ich aber, die Pension ist nicht in den Stein gemeißelt, die gesetzliche Rente und die bAV aber auch nicht.

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

Genau diese Absenkung des Niveaus meine ich. Klar ist aber zumindest aus meiner Sicht, dass wir in 30 Jahren unter den 70% Pensionslevel liegen werden. Nicht weil Ichbewusstsein Beamten nicht vergönne, aber die finanziellen Mittel sind dafür einfach nicht mehr da. Vor allem weil dies jeweils zum Großteil aus dem laufenden Haushalt bezahlt wird.

GRV ist definitiv nicht sicher. Die für mich sicherste bzw. am besten planbare Absicherung ist für mich tatsächlich die BAV. Bei den drei Firmen die ich kenne (bei zweien war ich selbst und die andere ist der AG meine Freundin), ist die BAV mittlerweile rein kapitalbasiert. Damit erwirbt man keine Betriebsrente mehr in Höhe von x€, sondern der Arbeitgeber leistet jeden Jahr eine Summe zum Aufbau dieses Kapitalstocks. Das Kapital ist gesichert und eine Mindestrendite ist garantiert. Die einzigen echten Risiken sind, dass der AG die BAV Leistungen einstellt oder die Mindestverzinsung absenkt (Kündigung mal ausgenommen). Damit ist bzw. wird dieses Kapital immer garantiert verfügbar sein.

Damit ist die BAV für mich die am besten planbare Absicherung bzw. am fairsten zu kalkulierende Absicherung, da hier das Kapital tatsächlich hinterlegt worden ist (anders als GRV und Pension).

Beim Thema 2.000€ bzw. 1.000€ Bruttoäquivalent kann ich immer noch nicht ganz folgen um ehrlich zu sein. Wie kommst du denn auf eine GRV die nur bei 2.500€ liegt? In den entsprechenden Verdienstkategorie des Arbeitnehmers, sollten da deutlich mehr Rentenpunkte rausspringen.

Bei einem derart langen Horizont keine Kapitalmarktlösung zu nutzen, ist in meinen Augen absolut sinnfrei. Natürlich habe ich hier mehr Schwankungen, aber eine Rendite um den Faktor 2-3.5x höher als in Rentenprodukten. Ich hab die Differenz im Alter einmal grob bestimmt (ab 67 und Auszahlung 20 Jahre) und benötige zum Ausgleich der Differenz Pension vs. GRV (ohne jegliche BAV) ab dem 30. Lebensjahr grob 410€ pro Monat (netto) für 37. Jahre angelegt (Annahme 6.5% Rendite). Das sollte etwa 750€ brutto (9.000€ pro Jahr) entsprechen.

Sofern noch eine BAV (wenn auch nur gering) besteht, dann sinkt das nötige Brutto noch weiter. Damit komme ich bei meiner Rechnung auf unter 10.000€ und würde mal sagen, dass 10.000€ eher die Worst Case Annahme ist.
20.000€ für mich komplett untrealistisch

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

Meinen Großvater hat es erwischt mit der letzten Senkung des Pensionsniveaus. Ich hoffe, dass niemand glaubt, dass es bei den gleichen Sätzen bleiben wird, wenn hier jemand in 30 Jahren in Pension geht. Das ist für den Staat einfach nicht mehr finanzierbar.

Und genau das ist doch das schöne an den heutigen Betriebsrenten. Diese sind kapitalbasiert und können damit nicht abgesenkt werden. Das Kapital ist bereits durch den Arbeitgeber erbracht und wird ausbezahlt werden. Die einzige Variable ist hier die garantierte Verzinsung.

Und mir müsste mal bitte jemand erklären, wie man 2.000€ brutto pro Monat brauchen sollte für den Ausgleich GRV vs. Pension. Die Zahlen sind komplett absurd und falsch. Wie kommt man bitte aus sowas?

Die Beamtenversorgung und somit auch die Pensionshöhe sind gesetzlich geregelt (vgl. BeamtVG im Bund bzw. auf Landesebene mit eigenen Gesetzen). Die Höhe der bAV ist quasi in jedem Betrieb anders, falls es überhaupt eine gibt. Das ist der große Unterschied: die Verlässlichkeit.

Eine Änderung der Beamtenversorgung ist natürlich möglich, aber weniger wahrscheinlich als die Senkung des Rentenniveaus oder eine Änderung bei Betriebsrenten. Und natürlich ist es absolut korrekt, mit aktuellen Zahlen zu rechnen. Die Zukunft kennt niemand.

Es hat zudem nix mit Verzweiflung zu tun, die Bezüge der Lehrer hier zu diskutieren. Jeder Steuerzahler hat ein Recht drauf, ist ja schließlich sein Geld. Sogar der Thread wurde dafür erstellt. Und wie sehr die 100k Bruttoäquivalent hier angezweifelt werden, zeigt ja, dass viele es nicht glauben. Das ist aber die Realität in 2023.

WiWi Gast schrieb am 30.06.2023:

Ist das eigentlich so ein Lehrer / Beamten Ding, dass man sich eine Pension, die man in 30-40 Jahren bekommt und in der Höhe nicht bekannt ist, in das Gehalt einrechnen muss um ein höheres Äquivalent zu bestimmen?

Kein Angestellter in der freien Wirtschaft macht so einen Quatsch bei einem Gehaltsvergleich mit der Betriebsrente, Firmenwagen oder Mitarbeiteraktien.

Das wirkt echt ziemlich verzweifelt, wenn man damit vorrechnen will, dass man als Lehrer ein 100k Gehalt hätte.

Wie die 2000 brutto zustande gekommen sind habe ich ja bereits geschrieben. Zu deinem Großvater, das liest sich so, als ob er da massive Kürzungen hatte. Die einzige Kürzung, die mir bekannt ist, war im Jahr 2001 von 75% schrittweise auf 71,75% Also 71,75% vom letzten Gehalt (was ja das höchste seiner Berufslaufbahn ist) finde ich schon extrem fair. Klar, Kürzungen sind abfuck, aber in der Regel sollten im Rentenalter 71,75% reichen um seinen Lebensabstand zu halten. Diese Kürzung ging auch nicht mal eben durch, das musste erst das Gericht klären, weil entsprechender Widerstand vorhanden war. Nur so am Rande...

Dein Punkt verstehe ich aber, die Pension ist nicht in den Stein gemeißelt, die gesetzliche Rente und die bAV aber auch nicht.

Solange Beamte entscheiden, was Beamte bekommen, werden diese viel bekommen. Man schießt sich nicht ins eigene Bein. Man wird einfach die Mittelschicht noch weiter belasten, so wie man es jedes Jahr immer mehr tut. Die PKV wird den Beamten auch immer gegeben werden, auch wenn man in der GKV 1500€ monatlichen Beitrag zahlt (was nach der diskutierten erhöhung drr BBG bald fast Realität werden dürfte)

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Das Niveau der Pension wurde bereits einmal abgesenkt, von Beamten. Die Belastungen der Staatskasse durch Pensionen ist heute schon in der Kritik / Diskussion. Ich denke, in 30 Jahren liegen wir maximal bei 65% und das für 40 Jahre. Diese 40 Jahre schafft übrigens heute schon kaum ein Lehrer. Viele sind deutlich früher durch.

Natürlich studieren auch alle Kinder automatisch bis zum Master oder machen bis 25 Ausbildung. Wenn der Kindergeldanspruch entfällt, hat der Beamte nämlich gleich mal 1k netto weniger im Monat.

Aber skizziert ihr mal nur weiter eure perfekten Szenarien, um das Lehrerdasein gegenüber der Industrie schönzurechnen.

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

Genau diese Absenkung des Niveaus meine ich. Klar ist aber zumindest aus meiner Sicht, dass wir in 30 Jahren unter den 70% Pensionslevel liegen werden. Nicht weil Ichbewusstsein Beamten nicht vergönne, aber die finanziellen Mittel sind dafür einfach nicht mehr da. Vor allem weil dies jeweils zum Großteil aus dem laufenden Haushalt bezahlt wird.

GRV ist definitiv nicht sicher. Die für mich sicherste bzw. am besten planbare Absicherung ist für mich tatsächlich die BAV. Bei den drei Firmen die ich kenne (bei zweien war ich selbst und die andere ist der AG meine Freundin), ist die BAV mittlerweile rein kapitalbasiert. Damit erwirbt man keine Betriebsrente mehr in Höhe von x€, sondern der Arbeitgeber leistet jeden Jahr eine Summe zum Aufbau dieses Kapitalstocks. Das Kapital ist gesichert und eine Mindestrendite ist garantiert. Die einzigen echten Risiken sind, dass der AG die BAV Leistungen einstellt oder die Mindestverzinsung absenkt (Kündigung mal ausgenommen). Damit ist bzw. wird dieses Kapital immer garantiert verfügbar sein.

Damit ist die BAV für mich die am besten planbare Absicherung bzw. am fairsten zu kalkulierende Absicherung, da hier das Kapital tatsächlich hinterlegt worden ist (anders als GRV und Pension).

Beim Thema 2.000€ bzw. 1.000€ Bruttoäquivalent kann ich immer noch nicht ganz folgen um ehrlich zu sein. Wie kommst du denn auf eine GRV die nur bei 2.500€ liegt? In den entsprechenden Verdienstkategorie des Arbeitnehmers, sollten da deutlich mehr Rentenpunkte rausspringen.

Bei einem derart langen Horizont keine Kapitalmarktlösung zu nutzen, ist in meinen Augen absolut sinnfrei. Natürlich habe ich hier mehr Schwankungen, aber eine Rendite um den Faktor 2-3.5x höher als in Rentenprodukten. Ich hab die Differenz im Alter einmal grob bestimmt (ab 67 und Auszahlung 20 Jahre) und benötige zum Ausgleich der Differenz Pension vs. GRV (ohne jegliche BAV) ab dem 30. Lebensjahr grob 410€ pro Monat (netto) für 37. Jahre angelegt (Annahme 6.5% Rendite). Das sollte etwa 750€ brutto (9.000€ pro Jahr) entsprechen.

Sofern noch eine BAV (wenn auch nur gering) besteht, dann sinkt das nötige Brutto noch weiter. Damit komme ich bei meiner Rechnung auf unter 10.000€ und würde mal sagen, dass 10.000€ eher die Worst Case Annahme ist.
20.000€ für mich komplett untrealistisch

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

Meinen Großvater hat es erwischt mit der letzten Senkung des Pensionsniveaus. Ich hoffe, dass niemand glaubt, dass es bei den gleichen Sätzen bleiben wird, wenn hier jemand in 30 Jahren in Pension geht. Das ist für den Staat einfach nicht mehr finanzierbar.

Und genau das ist doch das schöne an den heutigen Betriebsrenten. Diese sind kapitalbasiert und können damit nicht abgesenkt werden. Das Kapital ist bereits durch den Arbeitgeber erbracht und wird ausbezahlt werden. Die einzige Variable ist hier die garantierte Verzinsung.

Und mir müsste mal bitte jemand erklären, wie man 2.000€ brutto pro Monat brauchen sollte für den Ausgleich GRV vs. Pension. Die Zahlen sind komplett absurd und falsch. Wie kommt man bitte aus sowas?

Die Beamtenversorgung und somit auch die Pensionshöhe sind gesetzlich geregelt (vgl. BeamtVG im Bund bzw. auf Landesebene mit eigenen Gesetzen). Die Höhe der bAV ist quasi in jedem Betrieb anders, falls es überhaupt eine gibt. Das ist der große Unterschied: die Verlässlichkeit.

Eine Änderung der Beamtenversorgung ist natürlich möglich, aber weniger wahrscheinlich als die Senkung des Rentenniveaus oder eine Änderung bei Betriebsrenten. Und natürlich ist es absolut korrekt, mit aktuellen Zahlen zu rechnen. Die Zukunft kennt niemand.

Es hat zudem nix mit Verzweiflung zu tun, die Bezüge der Lehrer hier zu diskutieren. Jeder Steuerzahler hat ein Recht drauf, ist ja schließlich sein Geld. Sogar der Thread wurde dafür erstellt. Und wie sehr die 100k Bruttoäquivalent hier angezweifelt werden, zeigt ja, dass viele es nicht glauben. Das ist aber die Realität in 2023.

WiWi Gast schrieb am 30.06.2023:

Ist das eigentlich so ein Lehrer / Beamten Ding, dass man sich eine Pension, die man in 30-40 Jahren bekommt und in der Höhe nicht bekannt ist, in das Gehalt einrechnen muss um ein höheres Äquivalent zu bestimmen?

Kein Angestellter in der freien Wirtschaft macht so einen Quatsch bei einem Gehaltsvergleich mit der Betriebsrente, Firmenwagen oder Mitarbeiteraktien.

Das wirkt echt ziemlich verzweifelt, wenn man damit vorrechnen will, dass man als Lehrer ein 100k Gehalt hätte.

Wie die 2000 brutto zustande gekommen sind habe ich ja bereits geschrieben. Zu deinem Großvater, das liest sich so, als ob er da massive Kürzungen hatte. Die einzige Kürzung, die mir bekannt ist, war im Jahr 2001 von 75% schrittweise auf 71,75% Also 71,75% vom letzten Gehalt (was ja das höchste seiner Berufslaufbahn ist) finde ich schon extrem fair. Klar, Kürzungen sind abfuck, aber in der Regel sollten im Rentenalter 71,75% reichen um seinen Lebensabstand zu halten. Diese Kürzung ging auch nicht mal eben durch, das musste erst das Gericht klären, weil entsprechender Widerstand vorhanden war. Nur so am Rande...

Dein Punkt verstehe ich aber, die Pension ist nicht in den Stein gemeißelt, die gesetzliche Rente und die bAV aber auch nicht.

Solange Beamte entscheiden, was Beamte bekommen, werden diese viel bekommen. Man schießt sich nicht ins eigene Bein. Man wird einfach die Mittelschicht noch weiter belasten, so wie man es jedes Jahr immer mehr tut. Die PKV wird den Beamten auch immer gegeben werden, auch wenn man in der GKV 1500€ monatlichen Beitrag zahlt (was nach der diskutierten erhöhung drr BBG bald fast Realität werden dürfte)

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Sorry, das stimmt einfach nicht. Über die Pension von Beamten entscheiden Parlamentarier(also primär der Bundestag). Deren Bezahlung und Diäten haben nichts mit der Vergütung und Pension vom Beamten /
Lehrern zu tun.

Das heißt konkret, dass diese das Versorungsniveau absenken können, ohne sich selbst zu schaden.

Bitte erstmal ins Thema einlesen, bevor du hier irgendwelche Behauptungen in den Raum stellst

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

Genau diese Absenkung des Niveaus meine ich. Klar ist aber zumindest aus meiner Sicht, dass wir in 30 Jahren unter den 70% Pensionslevel liegen werden. Nicht weil Ichbewusstsein Beamten nicht vergönne, aber die finanziellen Mittel sind dafür einfach nicht mehr da. Vor allem weil dies jeweils zum Großteil aus dem laufenden Haushalt bezahlt wird.

GRV ist definitiv nicht sicher. Die für mich sicherste bzw. am besten planbare Absicherung ist für mich tatsächlich die BAV. Bei den drei Firmen die ich kenne (bei zweien war ich selbst und die andere ist der AG meine Freundin), ist die BAV mittlerweile rein kapitalbasiert. Damit erwirbt man keine Betriebsrente mehr in Höhe von x€, sondern der Arbeitgeber leistet jeden Jahr eine Summe zum Aufbau dieses Kapitalstocks. Das Kapital ist gesichert und eine Mindestrendite ist garantiert. Die einzigen echten Risiken sind, dass der AG die BAV Leistungen einstellt oder die Mindestverzinsung absenkt (Kündigung mal ausgenommen). Damit ist bzw. wird dieses Kapital immer garantiert verfügbar sein.

Damit ist die BAV für mich die am besten planbare Absicherung bzw. am fairsten zu kalkulierende Absicherung, da hier das Kapital tatsächlich hinterlegt worden ist (anders als GRV und Pension).

Beim Thema 2.000€ bzw. 1.000€ Bruttoäquivalent kann ich immer noch nicht ganz folgen um ehrlich zu sein. Wie kommst du denn auf eine GRV die nur bei 2.500€ liegt? In den entsprechenden Verdienstkategorie des Arbeitnehmers, sollten da deutlich mehr Rentenpunkte rausspringen.

Bei einem derart langen Horizont keine Kapitalmarktlösung zu nutzen, ist in meinen Augen absolut sinnfrei. Natürlich habe ich hier mehr Schwankungen, aber eine Rendite um den Faktor 2-3.5x höher als in Rentenprodukten. Ich hab die Differenz im Alter einmal grob bestimmt (ab 67 und Auszahlung 20 Jahre) und benötige zum Ausgleich der Differenz Pension vs. GRV (ohne jegliche BAV) ab dem 30. Lebensjahr grob 410€ pro Monat (netto) für 37. Jahre angelegt (Annahme 6.5% Rendite). Das sollte etwa 750€ brutto (9.000€ pro Jahr) entsprechen.

Sofern noch eine BAV (wenn auch nur gering) besteht, dann sinkt das nötige Brutto noch weiter. Damit komme ich bei meiner Rechnung auf unter 10.000€ und würde mal sagen, dass 10.000€ eher die Worst Case Annahme ist.
20.000€ für mich komplett untrealistisch

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

Meinen Großvater hat es erwischt mit der letzten Senkung des Pensionsniveaus. Ich hoffe, dass niemand glaubt, dass es bei den gleichen Sätzen bleiben wird, wenn hier jemand in 30 Jahren in Pension geht. Das ist für den Staat einfach nicht mehr finanzierbar.

Und genau das ist doch das schöne an den heutigen Betriebsrenten. Diese sind kapitalbasiert und können damit nicht abgesenkt werden. Das Kapital ist bereits durch den Arbeitgeber erbracht und wird ausbezahlt werden. Die einzige Variable ist hier die garantierte Verzinsung.

Und mir müsste mal bitte jemand erklären, wie man 2.000€ brutto pro Monat brauchen sollte für den Ausgleich GRV vs. Pension. Die Zahlen sind komplett absurd und falsch. Wie kommt man bitte aus sowas?

Die Beamtenversorgung und somit auch die Pensionshöhe sind gesetzlich geregelt (vgl. BeamtVG im Bund bzw. auf Landesebene mit eigenen Gesetzen). Die Höhe der bAV ist quasi in jedem Betrieb anders, falls es überhaupt eine gibt. Das ist der große Unterschied: die Verlässlichkeit.

Eine Änderung der Beamtenversorgung ist natürlich möglich, aber weniger wahrscheinlich als die Senkung des Rentenniveaus oder eine Änderung bei Betriebsrenten. Und natürlich ist es absolut korrekt, mit aktuellen Zahlen zu rechnen. Die Zukunft kennt niemand.

Es hat zudem nix mit Verzweiflung zu tun, die Bezüge der Lehrer hier zu diskutieren. Jeder Steuerzahler hat ein Recht drauf, ist ja schließlich sein Geld. Sogar der Thread wurde dafür erstellt. Und wie sehr die 100k Bruttoäquivalent hier angezweifelt werden, zeigt ja, dass viele es nicht glauben. Das ist aber die Realität in 2023.

WiWi Gast schrieb am 30.06.2023:

Ist das eigentlich so ein Lehrer / Beamten Ding, dass man sich eine Pension, die man in 30-40 Jahren bekommt und in der Höhe nicht bekannt ist, in das Gehalt einrechnen muss um ein höheres Äquivalent zu bestimmen?

Kein Angestellter in der freien Wirtschaft macht so einen Quatsch bei einem Gehaltsvergleich mit der Betriebsrente, Firmenwagen oder Mitarbeiteraktien.

Das wirkt echt ziemlich verzweifelt, wenn man damit vorrechnen will, dass man als Lehrer ein 100k Gehalt hätte.

Wie die 2000 brutto zustande gekommen sind habe ich ja bereits geschrieben. Zu deinem Großvater, das liest sich so, als ob er da massive Kürzungen hatte. Die einzige Kürzung, die mir bekannt ist, war im Jahr 2001 von 75% schrittweise auf 71,75% Also 71,75% vom letzten Gehalt (was ja das höchste seiner Berufslaufbahn ist) finde ich schon extrem fair. Klar, Kürzungen sind abfuck, aber in der Regel sollten im Rentenalter 71,75% reichen um seinen Lebensabstand zu halten. Diese Kürzung ging auch nicht mal eben durch, das musste erst das Gericht klären, weil entsprechender Widerstand vorhanden war. Nur so am Rande...

Dein Punkt verstehe ich aber, die Pension ist nicht in den Stein gemeißelt, die gesetzliche Rente und die bAV aber auch nicht.

Solange Beamte entscheiden, was Beamte bekommen, werden diese viel bekommen. Man schießt sich nicht ins eigene Bein. Man wird einfach die Mittelschicht noch weiter belasten, so wie man es jedes Jahr immer mehr tut. Die PKV wird den Beamten auch immer gegeben werden, auch wenn man in der GKV 1500€ monatlichen Beitrag zahlt (was nach der diskutierten erhöhung drr BBG bald fast Realität werden dürfte)

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Solange Beamte entscheiden, was Beamte bekommen, werden diese viel bekommen. Man schießt sich nicht ins eigene Bein.

Ein Glück, dass das nicht der Fall ist.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

Genau diese Absenkung des Niveaus meine ich. Klar ist aber zumindest aus meiner Sicht, dass wir in 30 Jahren unter den 70% Pensionslevel liegen werden. Nicht weil Ichbewusstsein Beamten nicht vergönne, aber die finanziellen Mittel sind dafür einfach nicht mehr da. Vor allem weil dies jeweils zum Großteil aus dem laufenden Haushalt bezahlt wird.

GRV ist definitiv nicht sicher. Die für mich sicherste bzw. am besten planbare Absicherung ist für mich tatsächlich die BAV. Bei den drei Firmen die ich kenne (bei zweien war ich selbst und die andere ist der AG meine Freundin), ist die BAV mittlerweile rein kapitalbasiert. Damit erwirbt man keine Betriebsrente mehr in Höhe von x€, sondern der Arbeitgeber leistet jeden Jahr eine Summe zum Aufbau dieses Kapitalstocks. Das Kapital ist gesichert und eine Mindestrendite ist garantiert. Die einzigen echten Risiken sind, dass der AG die BAV Leistungen einstellt oder die Mindestverzinsung absenkt (Kündigung mal ausgenommen). Damit ist bzw. wird dieses Kapital immer garantiert verfügbar sein.

Damit ist die BAV für mich die am besten planbare Absicherung bzw. am fairsten zu kalkulierende Absicherung, da hier das Kapital tatsächlich hinterlegt worden ist (anders als GRV und Pension).

Beim Thema 2.000€ bzw. 1.000€ Bruttoäquivalent kann ich immer noch nicht ganz folgen um ehrlich zu sein. Wie kommst du denn auf eine GRV die nur bei 2.500€ liegt? In den entsprechenden Verdienstkategorie des Arbeitnehmers, sollten da deutlich mehr Rentenpunkte rausspringen.

Bei einem derart langen Horizont keine Kapitalmarktlösung zu nutzen, ist in meinen Augen absolut sinnfrei. Natürlich habe ich hier mehr Schwankungen, aber eine Rendite um den Faktor 2-3.5x höher als in Rentenprodukten. Ich hab die Differenz im Alter einmal grob bestimmt (ab 67 und Auszahlung 20 Jahre) und benötige zum Ausgleich der Differenz Pension vs. GRV (ohne jegliche BAV) ab dem 30. Lebensjahr grob 410€ pro Monat (netto) für 37. Jahre angelegt (Annahme 6.5% Rendite). Das sollte etwa 750€ brutto (9.000€ pro Jahr) entsprechen.

Sofern noch eine BAV (wenn auch nur gering) besteht, dann sinkt das nötige Brutto noch weiter. Damit komme ich bei meiner Rechnung auf unter 10.000€ und würde mal sagen, dass 10.000€ eher die Worst Case Annahme ist.
20.000€ für mich komplett untrealistisch

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

Meinen Großvater hat es erwischt mit der letzten Senkung des Pensionsniveaus. Ich hoffe, dass niemand glaubt, dass es bei den gleichen Sätzen bleiben wird, wenn hier jemand in 30 Jahren in Pension geht. Das ist für den Staat einfach nicht mehr finanzierbar.

Und genau das ist doch das schöne an den heutigen Betriebsrenten. Diese sind kapitalbasiert und können damit nicht abgesenkt werden. Das Kapital ist bereits durch den Arbeitgeber erbracht und wird ausbezahlt werden. Die einzige Variable ist hier die garantierte Verzinsung.

Und mir müsste mal bitte jemand erklären, wie man 2.000€ brutto pro Monat brauchen sollte für den Ausgleich GRV vs. Pension. Die Zahlen sind komplett absurd und falsch. Wie kommt man bitte aus sowas?

Die Beamtenversorgung und somit auch die Pensionshöhe sind gesetzlich geregelt (vgl. BeamtVG im Bund bzw. auf Landesebene mit eigenen Gesetzen). Die Höhe der bAV ist quasi in jedem Betrieb anders, falls es überhaupt eine gibt. Das ist der große Unterschied: die Verlässlichkeit.

Eine Änderung der Beamtenversorgung ist natürlich möglich, aber weniger wahrscheinlich als die Senkung des Rentenniveaus oder eine Änderung bei Betriebsrenten. Und natürlich ist es absolut korrekt, mit aktuellen Zahlen zu rechnen. Die Zukunft kennt niemand.

Es hat zudem nix mit Verzweiflung zu tun, die Bezüge der Lehrer hier zu diskutieren. Jeder Steuerzahler hat ein Recht drauf, ist ja schließlich sein Geld. Sogar der Thread wurde dafür erstellt. Und wie sehr die 100k Bruttoäquivalent hier angezweifelt werden, zeigt ja, dass viele es nicht glauben. Das ist aber die Realität in 2023.

WiWi Gast schrieb am 30.06.2023:

Ist das eigentlich so ein Lehrer / Beamten Ding, dass man sich eine Pension, die man in 30-40 Jahren bekommt und in der Höhe nicht bekannt ist, in das Gehalt einrechnen muss um ein höheres Äquivalent zu bestimmen?

Kein Angestellter in der freien Wirtschaft macht so einen Quatsch bei einem Gehaltsvergleich mit der Betriebsrente, Firmenwagen oder Mitarbeiteraktien.

Das wirkt echt ziemlich verzweifelt, wenn man damit vorrechnen will, dass man als Lehrer ein 100k Gehalt hätte.

Wie die 2000 brutto zustande gekommen sind habe ich ja bereits geschrieben. Zu deinem Großvater, das liest sich so, als ob er da massive Kürzungen hatte. Die einzige Kürzung, die mir bekannt ist, war im Jahr 2001 von 75% schrittweise auf 71,75% Also 71,75% vom letzten Gehalt (was ja das höchste seiner Berufslaufbahn ist) finde ich schon extrem fair. Klar, Kürzungen sind abfuck, aber in der Regel sollten im Rentenalter 71,75% reichen um seinen Lebensabstand zu halten. Diese Kürzung ging auch nicht mal eben durch, das musste erst das Gericht klären, weil entsprechender Widerstand vorhanden war. Nur so am Rande...

Dein Punkt verstehe ich aber, die Pension ist nicht in den Stein gemeißelt, die gesetzliche Rente und die bAV aber auch nicht.

Wieder der Seiteneinsteiger:
Kapitalanlage würde ich ja auch wählen, wie ich geschrieben habe. Aber wenn so ein Thema juristisch sauber geklärt würde, dann müsste als Vergleich eine Versicherungslösung her. Weil nur die Versicherungslösung annähernd das Risikoprofil der Pension abdecken kann. Hier bin ich für diese Diskussion kompromissbereit und einige mich auf die Kapitallösung. In meiner eigenen Rechnung würde ich mich aber niemals auf historische 6,5% Anlagenrendite -auch im long run- verlassen und auch behaupten, dass das mit enormen Risiken verbunden ist. D.h. nämlich, dass du durchgehend das Geld zu 100% in Aktien (oder sonstigen Risikopositionen) geparkt hast. Das tut man in der Praxis aber nicht, das Geld muss irgendwann umgeschichtet werden auf Anleihen/Tagesgeld, das frisst einiges wieder weg von den 6,5%. Genauso ist das Langlebigkeitsrisiko mit kapitalbasierten Strategien nicht gut in den Griff zu kriegen, das kriegt nur die Versicherung über das kollektiv hin. Was ich damit sagen will, wenn man wirklich auf die Rente angewiesen ist, dann würde man bzw. ich keine 6,5% nach Inflation ansetzen, eher 1-3%. Hängt halt stark von der Risikoeinstellung ab. Der Vergleich zu der Pension wird dann aber auf einmal von der Risikofreudigkeit abhängen, das ist nicht wirklich ideal.

Zu den 70 Pkten:
Das ist meine persönliche Hochrechnung, also von meinem erw. Lebensweg (keine Elternzeiten, keine Teilzeit und auch keine Arbeitslosigkeit angenommen, für den ein oder andern können diese Annahmen schon der Genickbruch sein). Ich will jetzt nicht meine komplette Gehaltsentwicklung preisgeben, daher ein fiktives Beispiel, das den Durchschnittsakademiker schlägt (IGMler dürft ihr selber rechnen). Beispiel Einstieg aktuell mit Inflationsberucksichtigung. Vorweg ich runde hier nach Belieben, was für die Rechnung aber nicht wesentlich sein wird, habe keine Lust jede exakte Zahl rauszusuchen:
Aktuell beträgt das Durchschnittsentgelt (DE) 40k.
Einstieg mit 27, Einstiegsgehalt 50k (über dem Durchschnitt), 40 Dienstjahre bis 67.
Macht im ersten Jahr somit 50/40= 1,25 pkte
Jetzt gröber:
Ersten 5 Jahre nehme ich im Schnitt 1,3pkte
Nach 5 Jahren, Gehalt von 65k, DE= 45k, ergibt 1.4pkte
Nächsten 8 Jahre Schnitt 1,6pkte
Mit 40 erreicht die Person dann BBG (=ca. 110k).
Die restlichen 27 Jahre somit 2 Entgeltpunkte.
Zusammenfassend:
5x1,3 + 8x1,6 +27x2=73pkte.

Bevor jetzt alle schreien, scheiss Werdegang, ja es gibt bessere! Aber der Durchschnitt liegt drunter, bitte nicht vergessen. Viele Akademiker erreichen sogar nie oder sehr spät nur die BBG, siehe destatis. Auch nicht vergessen, ich betrachte gerade nur die Männerbrille, wenn da jetzt irgendwie Elternzeit oder Teilzeit hinzu kommt, dann geht das schnell runter mit den Entgeltpunkten. Arbeitslosigkeit will ich gar nicht erwähnen. Und wie ich ja schon öfter geschrieben habe, für den Lehrer wird Teilzeit/Eltenzeit, zumindest wenn es nicht länger als 5-10 Jahre dauert, keinen Effekt bzw. Kürzung geben.

Gerne hier auch mal der Highpeformer:
Einstieg mit 25 Jahren, direkt 87k oder mehr Gehalt, d.h. 42 Jahre maximale Punktzahl, ergibt 42x2= 84pkte. Die 84 Pkten ergeben Stand heute ca. 3.000 brutto Rente.
Hoffentlich sind wir uns da einig, das es diese Person so gut wie nie gibt.
Nur über bAV oder privater Altersvorsorge kann man an die 4.600 (Pension) kommen.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Vorweg, die betriebliche Altersvorsorge ist nicht garantiert, die erdienst du dir in aller Regel über deine gesamte Dienstzeit (Vorstände oder Führungskräfte weichen davon ab und zu ab, aber selbst bei denen die Ausnahme). Was garantiert ist, ist der bereits erdiente Teil. Es ist nichts unübliches, die bAV einzufrieren. Das ist auch juristisch kein Thema, nur wenn man auch an den bereits erdienten Teil möchte, dann wird es Tricky. Für mich hat das im Vergleich keine Relevanz, wollte es aber mal erwähnt haben.

Wie komme ich auf 2000 Euro brutto bzw. 1000 Euro netto. Das war meine persönliche Rechnung, die vermutlich schlechter als IGM ist aber besser als der Durchschnitt:
Ca. 70 Entgeltpunkte, Rente also in Höhe von 2.500 Euro brutto. bAV unwesentlich, da keine Anpassungen mehr stattfinden, sprich tatsächliche Kaufkraft witzlos.
Vergleichbarer Lehrer A14: ca. 4.600 brutto (eher etwas mehr)
Wenn du erst mit ca. 30 (so war das halt bei mir) planst dieses Delta auszugleichen und zu einer Versicherung gehst und folgende Police möchtest:
1000 Euro Nettorente, mit 2,5% Anpassungen jährlich (d.h. 37 Jahre später beträgt deine Garantierente 1000x1,025^37). Dann sagen die dir, kein Problem, monatlicher Beitrag netto knapp 1000 Euro, dieser Beitrag erhöht sich jedes Jahr um 2,5%.

Alternative ist am Kapitalmarkt selber anlegen und sich entsprechende Unsicherheiten (primär Kapitalmarktschwankungen, Langlebigkeitsrisiko) ins Boot holen plus sich auch die entsprechenden Erfahrung anzueignen (eine 1 ETF Lösung wäre mir da zu wenig). Vorallem das Thema Entnahmestrategie ist nicht trivial, vorallem -auch wenn sich das blöd anhört- sollte man sich im klaren sein, dass man auch als 75jahriger noch rational sinnvolle Entscheidungen am Kapitalmarkt treffen muss. Klar ist vermutlich jedem, dass man mit Tagesgeldkonten in der Regel nichtmals die Inflation schlägt und das somit ausscheidet.

Ich sehe es wohl ein, dass der Vergleich über eine Versicherungslösung grenzwertig ist. Aber streng genommen, ist das die einzige Möglichkeit, ein ähnliches Risikoprofil zu der Beamtenpension zu erhalten. Der Staat kann Konkurs gehen oder was auch immer fabrizieren, genauso die Versicherung.
Ich glaube auch nicht daran, dass die Beamtenpensionen so bleiben wird. Aber sooo sicher bin ich mir da auch nicht. Ich hätte auch nicht geglaubt, das Lehrer (Beamte) einen monatlichen Mietzuschuss erhalten der es in sich hat. Hintergrund ist ja eigentlich nur, dass die niedrigsten Gruppen entlastet werden sollemn. Warum haben Lehrer diese sehr kostspielige Erhöhung bekommen? Weil der Mindestabstand zwischen den Gruppen gewahrt werden muss. Anders formuliert, mich würde es nicht überraschen, dass die Pensionen gekürzt werden aber das Delta zwischen gesetzlicher Rente und Pension trotzdem gleich bleibt.

Zurück zur Anlage, ich würde natürlich am Ende des Tages auch die Kapitalmarktstrategie wählen aber wäre mir den Risiken bewusst.

Sind jetzt 20k eine sinnvolle Annahme? Das hängt sehr stark von den Entgeltpunkten und der bAV ab. Wer zügig mit dem Studium fertig ist und schnell die BBG knackt (ca. 87k), der sollte mehr als 70pkte erreichen. Die BBG steigert sich jedes Jahr, sollte in paar Jahren schon bei 100k liegen. Ich bin eigentlich ganz gut damals eingestiegen, aber der BBG eine ganze Weile hinterher gerannt. Der durchschnittliche Akademiker (also vermutlich nicht IGMler) erreicht im Schnitt weniger als 70 Punkte und hat auch keine nennenswerte bAV sofern er denn überhaupt eine hat.

Lange Rede, kurzer Sinn: 20k kann man ansetzen, je nach Fall, begibt sich damit aber in eine schwierigere Argumentationsposition. Deswegen habe ich auch 10k brutto schlussendlich angesetzt und das halte ich weiterhin für realistisch.

Man kann ja die Pension für 4,6k mit 40 Dienstjahren mit der Rente für 70 Rentenpunkte vergleichen und kommt auf eine Brutto-Differenz von 657 Euro/Monat.
Pension: 4,6k x 0,715 = 3289
Rente: 70 x 37,60 = 2632
Nehmen wir einen großzügigen Auszahlungszeitraum von 30 Jahren und man ist bei einer Bruttodifferenz von 237k heutiger Geldwert.

Momentan kann man die Beiträge zur Rentenversicherung vollständig absetzen, wodurch ich gut 300 Euro pro Monat zurück bekomme. Die bei 3% über Inflationsrate 40 Jahre lang angelegt und man ist bei 275k heutiger Geldwert.

Mit anderen Worten, der Single-Lehrer hat den Vorteil, keine Renten- und Arbeitslosen-Versicherung zahlen zu müssen und das ist es. Bedeutet einen Vorteil von 770 Euro pro Monat.

Damit sind 4,6k pro Monat ist für einen Single-Lehrer vergleichbar zu 5,4k für Angestellte und ggf. etwas höher für Verheiratete, da Beamte noch ein paar Vorteile haben.

Das ist ein ordentliches Gehalt und mit Oberstudienrat geht auch noch etwas nach oben. Aber mich wundert es nicht, dass der Lehrerberuf nicht überlaufen ist.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

Solange Beamte entscheiden, was Beamte bekommen, werden diese viel bekommen. Man schießt sich nicht ins eigene Bein. Man wird einfach die Mittelschicht noch weiter belasten, so wie man es jedes Jahr immer mehr tut. Die PKV wird den Beamten auch immer gegeben werden, auch wenn man in der GKV 1500€ monatlichen Beitrag zahlt (was nach der diskutierten erhöhung drr BBG bald fast Realität werden dürfte)

Und so lange Richter am Bundesverfassungsgericht da ein Wörtchen mitzureden haben auch. Siehe momentan gerade Urteile und (im Herbst vermutlich) Folgen der Rechtsprechung zur Mindestalimentation und zum Abstandsgebot. Die Besoldung ist in Teilen verfassungswidrig niedrig und muss insbesondere für Beamte in Ehe und mit Kindern deutlich angehoben werden. (Google : alimentativer Ergänzungszuschlag (AEZ))

Vermutlich drückt sich der Gesetzegeber aber noch mal darum, dass über das Abstandsgebot eigentlich die gesamte Besoldung nach oben verschoben werden müsste.

Zum Thema: es könnte vermutet werden, dass jedenfalls eine nahezu beliebigen (Kprzubg auf 40 oder 50%) Reduzierung der Pension das BVerfG einen Riegel vorschieben wird. Ob es nun 74 oder 72% sind oder mal 67% ist ne andere Frage.

Wenn der Staat für von der Verfassung gebotene Ausgaben kein Geld hat muss er eben mehr Schulden machen, mehr einnehmen oder weniger an nicht verfassungsmäßig gebotenen Ausgaben sparen.

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Das stimmt so nicht. Lies mir mal bitte genau durch, wozu es hier Urteile geben wird.

Es geht hier nicht um die Höhe der Pension. Und die Absenkung Anfang 2000 wurde übrigens richterlicher Seite bestätigt und war nicht zu beanstanden. Das Alimentationsprinzip regelt am Ende auch keine absolute oder prozentuale Höhe der Pension, sondern es geht rein um die Angemessenheit. Und da wird man (wie auch schon vor 20 Jahren) zum Entschluss kommen, dass eine Absenkung (niemand spricht von einer Halbierung) wieder rechtmäßig sein wird.

Auch wenn das viele Beamte nicht hören wollen, die 71.xx% sind eine schöne Vorstellung aber in 30 Jahren wird das niemand mehr bekommen

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

Solange Beamte entscheiden, was Beamte bekommen, werden diese viel bekommen. Man schießt sich nicht ins eigene Bein. Man wird einfach die Mittelschicht noch weiter belasten, so wie man es jedes Jahr immer mehr tut. Die PKV wird den Beamten auch immer gegeben werden, auch wenn man in der GKV 1500€ monatlichen Beitrag zahlt (was nach der diskutierten erhöhung drr BBG bald fast Realität werden dürfte)

Und so lange Richter am Bundesverfassungsgericht da ein Wörtchen mitzureden haben auch. Siehe momentan gerade Urteile und (im Herbst vermutlich) Folgen der Rechtsprechung zur Mindestalimentation und zum Abstandsgebot. Die Besoldung ist in Teilen verfassungswidrig niedrig und muss insbesondere für Beamte in Ehe und mit Kindern deutlich angehoben werden. (Google : alimentativer Ergänzungszuschlag (AEZ))

Vermutlich drückt sich der Gesetzegeber aber noch mal darum, dass über das Abstandsgebot eigentlich die gesamte Besoldung nach oben verschoben werden müsste.

Zum Thema: es könnte vermutet werden, dass jedenfalls eine nahezu beliebigen (Kprzubg auf 40 oder 50%) Reduzierung der Pension das BVerfG einen Riegel vorschieben wird. Ob es nun 74 oder 72% sind oder mal 67% ist ne andere Frage.

Wenn der Staat für von der Verfassung gebotene Ausgaben kein Geld hat muss er eben mehr Schulden machen, mehr einnehmen oder weniger an nicht verfassungsmäßig gebotenen Ausgaben sparen.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Du rechnest in meinen Augen viel zu konservativ. Selbst langfristig angelegte Fonds mit geregelter Umschichtung von anfangs 60% Aktien zu später 40%, 20% und dann nur noch 5% haben in der Vergangenheit Renditen im Bereich 4.5-5.5% erreicht.

Natürlich kannst du die Rendite maximal niedrig ansetzen, aber dann lügt man sich eben selbst in die Tasche bzw. überbewertet den Pensionsanspruch vor Lehrern

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

Genau diese Absenkung des Niveaus meine ich. Klar ist aber zumindest aus meiner Sicht, dass wir in 30 Jahren unter den 70% Pensionslevel liegen werden. Nicht weil Ichbewusstsein Beamten nicht vergönne, aber die finanziellen Mittel sind dafür einfach nicht mehr da. Vor allem weil dies jeweils zum Großteil aus dem laufenden Haushalt bezahlt wird.

GRV ist definitiv nicht sicher. Die für mich sicherste bzw. am besten planbare Absicherung ist für mich tatsächlich die BAV. Bei den drei Firmen die ich kenne (bei zweien war ich selbst und die andere ist der AG meine Freundin), ist die BAV mittlerweile rein kapitalbasiert. Damit erwirbt man keine Betriebsrente mehr in Höhe von x€, sondern der Arbeitgeber leistet jeden Jahr eine Summe zum Aufbau dieses Kapitalstocks. Das Kapital ist gesichert und eine Mindestrendite ist garantiert. Die einzigen echten Risiken sind, dass der AG die BAV Leistungen einstellt oder die Mindestverzinsung absenkt (Kündigung mal ausgenommen). Damit ist bzw. wird dieses Kapital immer garantiert verfügbar sein.

Damit ist die BAV für mich die am besten planbare Absicherung bzw. am fairsten zu kalkulierende Absicherung, da hier das Kapital tatsächlich hinterlegt worden ist (anders als GRV und Pension).

Beim Thema 2.000€ bzw. 1.000€ Bruttoäquivalent kann ich immer noch nicht ganz folgen um ehrlich zu sein. Wie kommst du denn auf eine GRV die nur bei 2.500€ liegt? In den entsprechenden Verdienstkategorie des Arbeitnehmers, sollten da deutlich mehr Rentenpunkte rausspringen.

Bei einem derart langen Horizont keine Kapitalmarktlösung zu nutzen, ist in meinen Augen absolut sinnfrei. Natürlich habe ich hier mehr Schwankungen, aber eine Rendite um den Faktor 2-3.5x höher als in Rentenprodukten. Ich hab die Differenz im Alter einmal grob bestimmt (ab 67 und Auszahlung 20 Jahre) und benötige zum Ausgleich der Differenz Pension vs. GRV (ohne jegliche BAV) ab dem 30. Lebensjahr grob 410€ pro Monat (netto) für 37. Jahre angelegt (Annahme 6.5% Rendite). Das sollte etwa 750€ brutto (9.000€ pro Jahr) entsprechen.

Sofern noch eine BAV (wenn auch nur gering) besteht, dann sinkt das nötige Brutto noch weiter. Damit komme ich bei meiner Rechnung auf unter 10.000€ und würde mal sagen, dass 10.000€ eher die Worst Case Annahme ist.
20.000€ für mich komplett untrealistisch

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

Meinen Großvater hat es erwischt mit der letzten Senkung des Pensionsniveaus. Ich hoffe, dass niemand glaubt, dass es bei den gleichen Sätzen bleiben wird, wenn hier jemand in 30 Jahren in Pension geht. Das ist für den Staat einfach nicht mehr finanzierbar.

Und genau das ist doch das schöne an den heutigen Betriebsrenten. Diese sind kapitalbasiert und können damit nicht abgesenkt werden. Das Kapital ist bereits durch den Arbeitgeber erbracht und wird ausbezahlt werden. Die einzige Variable ist hier die garantierte Verzinsung.

Und mir müsste mal bitte jemand erklären, wie man 2.000€ brutto pro Monat brauchen sollte für den Ausgleich GRV vs. Pension. Die Zahlen sind komplett absurd und falsch. Wie kommt man bitte aus sowas?

Die Beamtenversorgung und somit auch die Pensionshöhe sind gesetzlich geregelt (vgl. BeamtVG im Bund bzw. auf Landesebene mit eigenen Gesetzen). Die Höhe der bAV ist quasi in jedem Betrieb anders, falls es überhaupt eine gibt. Das ist der große Unterschied: die Verlässlichkeit.

Eine Änderung der Beamtenversorgung ist natürlich möglich, aber weniger wahrscheinlich als die Senkung des Rentenniveaus oder eine Änderung bei Betriebsrenten. Und natürlich ist es absolut korrekt, mit aktuellen Zahlen zu rechnen. Die Zukunft kennt niemand.

Es hat zudem nix mit Verzweiflung zu tun, die Bezüge der Lehrer hier zu diskutieren. Jeder Steuerzahler hat ein Recht drauf, ist ja schließlich sein Geld. Sogar der Thread wurde dafür erstellt. Und wie sehr die 100k Bruttoäquivalent hier angezweifelt werden, zeigt ja, dass viele es nicht glauben. Das ist aber die Realität in 2023.

WiWi Gast schrieb am 30.06.2023:

Ist das eigentlich so ein Lehrer / Beamten Ding, dass man sich eine Pension, die man in 30-40 Jahren bekommt und in der Höhe nicht bekannt ist, in das Gehalt einrechnen muss um ein höheres Äquivalent zu bestimmen?

Kein Angestellter in der freien Wirtschaft macht so einen Quatsch bei einem Gehaltsvergleich mit der Betriebsrente, Firmenwagen oder Mitarbeiteraktien.

Das wirkt echt ziemlich verzweifelt, wenn man damit vorrechnen will, dass man als Lehrer ein 100k Gehalt hätte.

Wie die 2000 brutto zustande gekommen sind habe ich ja bereits geschrieben. Zu deinem Großvater, das liest sich so, als ob er da massive Kürzungen hatte. Die einzige Kürzung, die mir bekannt ist, war im Jahr 2001 von 75% schrittweise auf 71,75% Also 71,75% vom letzten Gehalt (was ja das höchste seiner Berufslaufbahn ist) finde ich schon extrem fair. Klar, Kürzungen sind abfuck, aber in der Regel sollten im Rentenalter 71,75% reichen um seinen Lebensabstand zu halten. Diese Kürzung ging auch nicht mal eben durch, das musste erst das Gericht klären, weil entsprechender Widerstand vorhanden war. Nur so am Rande...

Dein Punkt verstehe ich aber, die Pension ist nicht in den Stein gemeißelt, die gesetzliche Rente und die bAV aber auch nicht.

Wieder der Seiteneinsteiger:
Kapitalanlage würde ich ja auch wählen, wie ich geschrieben habe. Aber wenn so ein Thema juristisch sauber geklärt würde, dann müsste als Vergleich eine Versicherungslösung her. Weil nur die Versicherungslösung annähernd das Risikoprofil der Pension abdecken kann. Hier bin ich für diese Diskussion kompromissbereit und einige mich auf die Kapitallösung. In meiner eigenen Rechnung würde ich mich aber niemals auf historische 6,5% Anlagenrendite -auch im long run- verlassen und auch behaupten, dass das mit enormen Risiken verbunden ist. D.h. nämlich, dass du durchgehend das Geld zu 100% in Aktien (oder sonstigen Risikopositionen) geparkt hast. Das tut man in der Praxis aber nicht, das Geld muss irgendwann umgeschichtet werden auf Anleihen/Tagesgeld, das frisst einiges wieder weg von den 6,5%. Genauso ist das Langlebigkeitsrisiko mit kapitalbasierten Strategien nicht gut in den Griff zu kriegen, das kriegt nur die Versicherung über das kollektiv hin. Was ich damit sagen will, wenn man wirklich auf die Rente angewiesen ist, dann würde man bzw. ich keine 6,5% nach Inflation ansetzen, eher 1-3%. Hängt halt stark von der Risikoeinstellung ab. Der Vergleich zu der Pension wird dann aber auf einmal von der Risikofreudigkeit abhängen, das ist nicht wirklich ideal.

Zu den 70 Pkten:
Das ist meine persönliche Hochrechnung, also von meinem erw. Lebensweg (keine Elternzeiten, keine Teilzeit und auch keine Arbeitslosigkeit angenommen, für den ein oder andern können diese Annahmen schon der Genickbruch sein). Ich will jetzt nicht meine komplette Gehaltsentwicklung preisgeben, daher ein fiktives Beispiel, das den Durchschnittsakademiker schlägt (IGMler dürft ihr selber rechnen). Beispiel Einstieg aktuell mit Inflationsberucksichtigung. Vorweg ich runde hier nach Belieben, was für die Rechnung aber nicht wesentlich sein wird, habe keine Lust jede exakte Zahl rauszusuchen:
Aktuell beträgt das Durchschnittsentgelt (DE) 40k.
Einstieg mit 27, Einstiegsgehalt 50k (über dem Durchschnitt), 40 Dienstjahre bis 67.
Macht im ersten Jahr somit 50/40= 1,25 pkte
Jetzt gröber:
Ersten 5 Jahre nehme ich im Schnitt 1,3pkte
Nach 5 Jahren, Gehalt von 65k, DE= 45k, ergibt 1.4pkte
Nächsten 8 Jahre Schnitt 1,6pkte
Mit 40 erreicht die Person dann BBG (=ca. 110k).
Die restlichen 27 Jahre somit 2 Entgeltpunkte.
Zusammenfassend:
5x1,3 + 8x1,6 +27x2=73pkte.

Bevor jetzt alle schreien, scheiss Werdegang, ja es gibt bessere! Aber der Durchschnitt liegt drunter, bitte nicht vergessen. Viele Akademiker erreichen sogar nie oder sehr spät nur die BBG, siehe destatis. Auch nicht vergessen, ich betrachte gerade nur die Männerbrille, wenn da jetzt irgendwie Elternzeit oder Teilzeit hinzu kommt, dann geht das schnell runter mit den Entgeltpunkten. Arbeitslosigkeit will ich gar nicht erwähnen. Und wie ich ja schon öfter geschrieben habe, für den Lehrer wird Teilzeit/Eltenzeit, zumindest wenn es nicht länger als 5-10 Jahre dauert, keinen Effekt bzw. Kürzung geben.

Gerne hier auch mal der Highpeformer:
Einstieg mit 25 Jahren, direkt 87k oder mehr Gehalt, d.h. 42 Jahre maximale Punktzahl, ergibt 42x2= 84pkte. Die 84 Pkten ergeben Stand heute ca. 3.000 brutto Rente.
Hoffentlich sind wir uns da einig, das es diese Person so gut wie nie gibt.
Nur über bAV oder privater Altersvorsorge kann man an die 4.600 (Pension) kommen.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

lustig, wie sich die betroffenen Beamten immer hinter der Verfassung verstecken. Es gibt kein Verfassungsgebot, dass ein Lehrer für Geschichte und Politik einen Lebensstandard haben muss wie ein Richter etc. bzw. ,dass er mehr verdient als die meisten derer, die den Spaß finanzieren.
Und, nein: Ein Studiengang mit Staatsexamen rechtfertigt diesen Lebensstandard eben auch nicht-zumal das Lehramsstudium sehr abgespeckt ist.
Dann muss man diese Zustände eben ändern, wenn die breite Masse mal versteht, was da im Argen liegt.

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

Solange Beamte entscheiden, was Beamte bekommen, werden diese viel bekommen. Man schießt sich nicht ins eigene Bein. Man wird einfach die Mittelschicht noch weiter belasten, so wie man es jedes Jahr immer mehr tut. Die PKV wird den Beamten auch immer gegeben werden, auch wenn man in der GKV 1500€ monatlichen Beitrag zahlt (was nach der diskutierten erhöhung drr BBG bald fast Realität werden dürfte)

Und so lange Richter am Bundesverfassungsgericht da ein Wörtchen mitzureden haben auch. Siehe momentan gerade Urteile und (im Herbst vermutlich) Folgen der Rechtsprechung zur Mindestalimentation und zum Abstandsgebot. Die Besoldung ist in Teilen verfassungswidrig niedrig und muss insbesondere für Beamte in Ehe und mit Kindern deutlich angehoben werden. (Google : alimentativer Ergänzungszuschlag (AEZ))

Vermutlich drückt sich der Gesetzegeber aber noch mal darum, dass über das Abstandsgebot eigentlich die gesamte Besoldung nach oben verschoben werden müsste.

Zum Thema: es könnte vermutet werden, dass jedenfalls eine nahezu beliebigen (Kprzubg auf 40 oder 50%) Reduzierung der Pension das BVerfG einen Riegel vorschieben wird. Ob es nun 74 oder 72% sind oder mal 67% ist ne andere Frage.

Wenn der Staat für von der Verfassung gebotene Ausgaben kein Geld hat muss er eben mehr Schulden machen, mehr einnehmen oder weniger an nicht verfassungsmäßig gebotenen Ausgaben sparen.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

Vorweg, die betriebliche Altersvorsorge ist nicht garantiert, die erdienst du dir in aller Regel über deine gesamte Dienstzeit (Vorstände oder Führungskräfte weichen davon ab und zu ab, aber selbst bei denen die Ausnahme). Was garantiert ist, ist der bereits erdiente Teil. Es ist nichts nübliches, die bAV einzufrieren. Das ist auch juristisch kein Thema, nur wenn man auch an den bereits erdienten Teil möchte, dann wird es Tricky. Für mich hat das im Vergleich keine Relevanz, wollte es aber mal erwähnt haben.

Wie komme ich auf 2000 Euro brutto bzw. 1000 Euro netto. Das war meine persönliche Rechnung, die vermutlich schlechter als IGM ist aber besser als der Durchschnitt:
Ca. 70 Entgeltpunkte, Rente also in Höhe von 2.500 Euro brutto. bAV unwesentlich, da keine Anpassungen mehr stattfinden, sprich tatsächliche Kaufkraft witzlos.
Vergleichbarer Lehrer A14: ca. 4.600 brutto (eher etwas mehr)
Wenn du erst mit ca. 30 (so war das halt bei mir) planst dieses Delta auszugleichen und zu einer Versicherung gehst und folgende Police möchtest:
1000 Euro Nettorente, mit 2,5% Anpassungen jährlich (d.h. 37 Jahre später beträgt deine Garantierente 1000x1,025^37). Dann sagen die dir, kein Problem, monatlicher Beitrag netto knapp 1000 Euro, dieser Beitrag erhöht sich jedes Jahr um 2,5%.

Alternative ist am Kapitalmarkt selber anlegen und sich entsprechende Unsicherheiten (primär Kapitalmarktschwankungen, Langlebigkeitsrisiko) ins Boot holen plus sich auch die entsprechenden Erfahrung anzueignen (eine 1 ETF Lösung wäre mir da zu wenig). Vorallem das Thema Entnahmestrategie ist nicht trivial, vorallem -auch wenn sich das blöd anhört- sollte man sich im klaren sein, dass man auch als 75jahriger noch rational sinnvolle Entscheidungen am Kapitalmarkt treffen muss. Klar ist vermutlich jedem, dass man mit Tagesgeldkonten in der Regel nichtmals die Inflation schlägt und das somit ausscheidet.

Ich sehe es wohl ein, dass der Vergleich über eine Versicherungslösung grenzwertig ist. Aber streng genommen, ist das die einzige Möglichkeit, ein ähnliches Risikoprofil zu der Beamtenpension zu erhalten. Der Staat kann Konkurs gehen oder was auch immer fabrizieren, genauso die Versicherung.
Ich glaube auch nicht daran, dass die Beamtenpensionen so bleiben wird. Aber sooo sicher bin ich mir da auch nicht. Ich hätte auch nicht geglaubt, das Lehrer (Beamte) einen monatlichen Mietzuschuss erhalten der es in sich hat. Hintergrund ist ja eigentlich nur, dass die niedrigsten Gruppen entlastet werden sollemn. Warum haben Lehrer diese sehr kostspielige Erhöhung bekommen? Weil der Mindestabstand zwischen den Gruppen gewahrt werden muss. Anders formuliert, mich würde es nicht überraschen, dass die Pensionen gekürzt werden aber das Delta zwischen gesetzlicher Rente und Pension trotzdem gleich bleibt.

Zurück zur Anlage, ich würde natürlich am Ende des Tages auch die Kapitalmarktstrategie wählen aber wäre mir den Risiken bewusst.

Sind jetzt 20k eine sinnvolle Annahme? Das hängt sehr stark von den Entgeltpunkten und der bAV ab. Wer zügig mit dem Studium fertig ist und schnell die BBG knackt (ca. 87k), der sollte mehr als 70pkte erreichen. Die BBG steigert sich jedes Jahr, sollte in paar Jahren schon bei 100k liegen. Ich bin eigentlich ganz gut damals eingestiegen, aber der BBG eine ganze Weile hinterher gerannt. Der durchschnittliche Akademiker (also vermutlich nicht IGMler) erreicht im Schnitt weniger als 70 Punkte und hat auch keine nennenswerte bAV sofern er denn überhaupt eine hat.

Lange Rede, kurzer Sinn: 20k kann man ansetzen, je nach Fall, begibt sich damit aber in eine schwierigere Argumentationsposition. Deswegen habe ich auch 10k brutto schlussendlich angesetzt und das halte ich weiterhin für realistisch.

Man kann ja die Pension für 4,6k mit 40 Dienstjahren mit der Rente für 70 Rentenpunkte vergleichen und kommt auf eine Brutto-Differenz von 657 Euro/Monat.
Pension: 4,6k x 0,715 = 3289
Rente: 70 x 37,60 = 2632
Nehmen wir einen großzügigen Auszahlungszeitraum von 30 Jahren und man ist bei einer Bruttodifferenz von 237k heutiger Geldwert.

Momentan kann man die Beiträge zur Rentenversicherung vollständig absetzen, wodurch ich gut 300 Euro pro Monat zurück bekomme. Die bei 3% über Inflationsrate 40 Jahre lang angelegt und man ist bei 275k heutiger Geldwert.

Mit anderen Worten, der Single-Lehrer hat den Vorteil, keine Renten- und Arbeitslosen-Versicherung zahlen zu müssen und das ist es. Bedeutet einen Vorteil von 770 Euro pro Monat.

Damit sind 4,6k pro Monat ist für einen Single-Lehrer vergleichbar zu 5,4k für Angestellte und ggf. etwas höher für Verheiratete, da Beamte noch ein paar Vorteile haben.

Das ist ein ordentliches Gehalt und mit Oberstudienrat geht auch noch etwas nach oben. Aber mich wundert es nicht, dass der Lehrerberuf nicht überlaufen ist.

Der Seiteneinsteiger:
Du hast da einen Rechenfehler, die 4600 sind bereits die 71,75%. Das kannst du also nicht nochmal mit 0,7175 multiplizieren.

Wieso ist der Lehrerberuf nicht überlaufen, meine Vermutung:
Das Gehalt ist nicht transparent, die Beamtenbesoldung verzerrt das dermaßen, dass die Meisten das nicht einschätzen können, wie gut das Gehalt wirklich ist. Immer wieder, vorallem in Rankings/Medien wird der Lehrer schlecht gerechnet. Vorallem in Rankings wird der Lehrer oft überhaupt nicht erwähnt obwohl der Lehrer einen Teil der dort genannten Berufe in den Schatten stellt. Klar, wenn man alle Zulagen weglässt und dann behauptet, das Durchschnittsbrutto liegt bei 65k, dann ist das tatsächlich nicht sehr attraktiv.

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Hier wird permanent diskutiert, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass die Pension zukünftig nich mehr bei 71,75% liegen wird. Das wird vermutlich so sein, jedoch auch weiterhin über der Rente liegen.
Gleichzeitig geht es hier aber ja auch um IGM-Tarife. Insbesondere die Automobilbranche und somit auch die ganzen Zulieferer, stehen vor einem brutalen Strukturwandel.
Das Risiko, dass sich die Bedingungen für IGM-Tarifbeschäftigte verschlechtern, Arbeitsplazverluste drohen ist riesig.
Was ich sagen möchte: das Risiko, dass die finanzielle Lebensplanung wie hiier in unterschiedlichen Modellen hin und her gerechnet doch nicht so eintritt wie erhofft, ist beim Lehrer deutlich geringer als bei einem (derzeit) IGM-Tarifbeschäftigten.

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

Du rechnest in meinen Augen viel zu konservativ. Selbst langfristig angelegte Fonds mit geregelter Umschichtung von anfangs 60% Aktien zu später 40%, 20% und dann nur noch 5% haben in der Vergangenheit Renditen im Bereich 4.5-5.5% erreicht.

Natürlich kannst du die Rendite maximal niedrig ansetzen, aber dann lügt man sich eben selbst in die Tasche bzw. überbewertet den Pensionsanspruch vor Lehrern

Genau diese Absenkung des Niveaus meine ich. Klar ist aber zumindest aus meiner Sicht, dass wir in 30 Jahren unter den 70% Pensionslevel liegen werden. Nicht weil Ichbewusstsein Beamten nicht vergönne, aber die finanziellen Mittel sind dafür einfach nicht mehr da. Vor allem weil dies jeweils zum Großteil aus dem laufenden Haushalt bezahlt wird.

GRV ist definitiv nicht sicher. Die für mich sicherste bzw. am besten planbare Absicherung ist für mich tatsächlich die BAV. Bei den drei Firmen die ich kenne (bei zweien war ich selbst und die andere ist der AG meine Freundin), ist die BAV mittlerweile rein kapitalbasiert. Damit erwirbt man keine Betriebsrente mehr in Höhe von x€, sondern der Arbeitgeber leistet jeden Jahr eine Summe zum Aufbau dieses Kapitalstocks. Das Kapital ist gesichert und eine Mindestrendite ist garantiert. Die einzigen echten Risiken sind, dass der AG die BAV Leistungen einstellt oder die Mindestverzinsung absenkt (Kündigung mal ausgenommen). Damit ist bzw. wird dieses Kapital immer garantiert verfügbar sein.

Damit ist die BAV für mich die am besten planbare Absicherung bzw. am fairsten zu kalkulierende Absicherung, da hier das Kapital tatsächlich hinterlegt worden ist (anders als GRV und Pension).

Beim Thema 2.000€ bzw. 1.000€ Bruttoäquivalent kann ich immer noch nicht ganz folgen um ehrlich zu sein. Wie kommst du denn auf eine GRV die nur bei 2.500€ liegt? In den entsprechenden Verdienstkategorie des Arbeitnehmers, sollten da deutlich mehr Rentenpunkte rausspringen.

Bei einem derart langen Horizont keine Kapitalmarktlösung zu nutzen, ist in meinen Augen absolut sinnfrei. Natürlich habe ich hier mehr Schwankungen, aber eine Rendite um den Faktor 2-3.5x höher als in Rentenprodukten. Ich hab die Differenz im Alter einmal grob bestimmt (ab 67 und Auszahlung 20 Jahre) und benötige zum Ausgleich der Differenz Pension vs. GRV (ohne jegliche BAV) ab dem 30. Lebensjahr grob 410€ pro Monat (netto) für 37. Jahre angelegt (Annahme 6.5% Rendite). Das sollte etwa 750€ brutto (9.000€ pro Jahr) entsprechen.

Sofern noch eine BAV (wenn auch nur gering) besteht, dann sinkt das nötige Brutto noch weiter. Damit komme ich bei meiner Rechnung auf unter 10.000€ und würde mal sagen, dass 10.000€ eher die Worst Case Annahme ist.
20.000€ für mich komplett untrealistisch

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

Meinen Großvater hat es erwischt mit der letzten Senkung des Pensionsniveaus. Ich hoffe, dass niemand glaubt, dass es bei den gleichen Sätzen bleiben wird, wenn hier jemand in 30 Jahren in Pension geht. Das ist für den Staat einfach nicht mehr finanzierbar.

Und genau das ist doch das schöne an den heutigen Betriebsrenten. Diese sind kapitalbasiert und können damit nicht abgesenkt werden. Das Kapital ist bereits durch den Arbeitgeber erbracht und wird ausbezahlt werden. Die einzige Variable ist hier die garantierte Verzinsung.

Und mir müsste mal bitte jemand erklären, wie man 2.000€ brutto pro Monat brauchen sollte für den Ausgleich GRV vs. Pension. Die Zahlen sind komplett absurd und falsch. Wie kommt man bitte aus sowas?

Die Beamtenversorgung und somit auch die Pensionshöhe sind gesetzlich geregelt (vgl. BeamtVG im Bund bzw. auf Landesebene mit eigenen Gesetzen). Die Höhe der bAV ist quasi in jedem Betrieb anders, falls es überhaupt eine gibt. Das ist der große Unterschied: die Verlässlichkeit.

Eine Änderung der Beamtenversorgung ist natürlich möglich, aber weniger wahrscheinlich als die Senkung des Rentenniveaus oder eine Änderung bei Betriebsrenten. Und natürlich ist es absolut korrekt, mit aktuellen Zahlen zu rechnen. Die Zukunft kennt niemand.

Es hat zudem nix mit Verzweiflung zu tun, die Bezüge der Lehrer hier zu diskutieren. Jeder Steuerzahler hat ein Recht drauf, ist ja schließlich sein Geld. Sogar der Thread wurde dafür erstellt. Und wie sehr die 100k Bruttoäquivalent hier angezweifelt werden, zeigt ja, dass viele es nicht glauben. Das ist aber die Realität in 2023.

WiWi Gast schrieb am 30.06.2023:

Ist das eigentlich so ein Lehrer / Beamten Ding, dass man sich eine Pension, die man in 30-40 Jahren bekommt und in der Höhe nicht bekannt ist, in das Gehalt einrechnen muss um ein höheres Äquivalent zu bestimmen?

Kein Angestellter in der freien Wirtschaft macht so einen Quatsch bei einem Gehaltsvergleich mit der Betriebsrente, Firmenwagen oder Mitarbeiteraktien.

Das wirkt echt ziemlich verzweifelt, wenn man damit vorrechnen will, dass man als Lehrer ein 100k Gehalt hätte.

Wie die 2000 brutto zustande gekommen sind habe ich ja bereits geschrieben. Zu deinem Großvater, das liest sich so, als ob er da massive Kürzungen hatte. Die einzige Kürzung, die mir bekannt ist, war im Jahr 2001 von 75% schrittweise auf 71,75% Also 71,75% vom letzten Gehalt (was ja das höchste seiner Berufslaufbahn ist) finde ich schon extrem fair. Klar, Kürzungen sind abfuck, aber in der Regel sollten im Rentenalter 71,75% reichen um seinen Lebensabstand zu halten. Diese Kürzung ging auch nicht mal eben durch, das musste erst das Gericht klären, weil entsprechender Widerstand vorhanden war. Nur so am Rande...

Dein Punkt verstehe ich aber, die Pension ist nicht in den Stein gemeißelt, die gesetzliche Rente und die bAV aber auch nicht.

Wieder der Seiteneinsteiger:
Kapitalanlage würde ich ja auch wählen, wie ich geschrieben habe. Aber wenn so ein Thema juristisch sauber geklärt würde, dann müsste als Vergleich eine Versicherungslösung her. Weil nur die Versicherungslösung annähernd das Risikoprofil der Pension abdecken kann. Hier bin ich für diese Diskussion kompromissbereit und einige mich auf die Kapitallösung. In meiner eigenen Rechnung würde ich mich aber niemals auf historische 6,5% Anlagenrendite -auch im long run- verlassen und auch behaupten, dass das mit enormen Risiken verbunden ist. D.h. nämlich, dass du durchgehend das Geld zu 100% in Aktien (oder sonstigen Risikopositionen) geparkt hast. Das tut man in der Praxis aber nicht, das Geld muss irgendwann umgeschichtet werden auf Anleihen/Tagesgeld, das frisst einiges wieder weg von den 6,5%. Genauso ist das Langlebigkeitsrisiko mit kapitalbasierten Strategien nicht gut in den Griff zu kriegen, das kriegt nur die Versicherung über das kollektiv hin. Was ich damit sagen will, wenn man wirklich auf die Rente angewiesen ist, dann würde man bzw. ich keine 6,5% nach Inflation ansetzen, eher 1-3%. Hängt halt stark von der Risikoeinstellung ab. Der Vergleich zu der Pension wird dann aber auf einmal von der Risikofreudigkeit abhängen, das ist nicht wirklich ideal.

Zu den 70 Pkten:
Das ist meine persönliche Hochrechnung, also von meinem erw. Lebensweg (keine Elternzeiten, keine Teilzeit und auch keine Arbeitslosigkeit angenommen, für den ein oder andern können diese Annahmen schon der Genickbruch sein). Ich will jetzt nicht meine komplette Gehaltsentwicklung preisgeben, daher ein fiktives Beispiel, das den Durchschnittsakademiker schlägt (IGMler dürft ihr selber rechnen). Beispiel Einstieg aktuell mit Inflationsberucksichtigung. Vorweg ich runde hier nach Belieben, was für die Rechnung aber nicht wesentlich sein wird, habe keine Lust jede exakte Zahl rauszusuchen:
Aktuell beträgt das Durchschnittsentgelt (DE) 40k.
Einstieg mit 27, Einstiegsgehalt 50k (über dem Durchschnitt), 40 Dienstjahre bis 67.
Macht im ersten Jahr somit 50/40= 1,25 pkte
Jetzt gröber:
Ersten 5 Jahre nehme ich im Schnitt 1,3pkte
Nach 5 Jahren, Gehalt von 65k, DE= 45k, ergibt 1.4pkte
Nächsten 8 Jahre Schnitt 1,6pkte
Mit 40 erreicht die Person dann BBG (=ca. 110k).
Die restlichen 27 Jahre somit 2 Entgeltpunkte.
Zusammenfassend:
5x1,3 + 8x1,6 +27x2=73pkte.

Bevor jetzt alle schreien, scheiss Werdegang, ja es gibt bessere! Aber der Durchschnitt liegt drunter, bitte nicht vergessen. Viele Akademiker erreichen sogar nie oder sehr spät nur die BBG, siehe destatis. Auch nicht vergessen, ich betrachte gerade nur die Männerbrille, wenn da jetzt irgendwie Elternzeit oder Teilzeit hinzu kommt, dann geht das schnell runter mit den Entgeltpunkten. Arbeitslosigkeit will ich gar nicht erwähnen. Und wie ich ja schon öfter geschrieben habe, für den Lehrer wird Teilzeit/Eltenzeit, zumindest wenn es nicht länger als 5-10 Jahre dauert, keinen Effekt bzw. Kürzung geben.

Gerne hier auch mal der Highpeformer:
Einstieg mit 25 Jahren, direkt 87k oder mehr Gehalt, d.h. 42 Jahre maximale Punktzahl, ergibt 42x2= 84pkte. Die 84 Pkten ergeben Stand heute ca. 3.000 brutto Rente.
Hoffentlich sind wir uns da einig, das es diese Person so gut wie nie gibt.
Nur über bAV oder privater Altersvorsorge kann man an die 4.600 (Pension) kommen.

Seiteneinsteiger:
Über die Rendite können wir uns ewig streiten, da kommen wir nicht auf einen Nenner. Ich kenne die historischen Renditen (Renditedreiecke), trotzdem bin ich da vorsichtiger. Es ist auch nicht so, dass ich der einzige Mensch bin, der so tickt. Es hat schon einen Grund, wieso Deutschland nicht kapitalgedeckt für die GRV anlegt. Sobald feste Cashflows anvisiert sind, ist das Modell komplex. Bitte nicht falsch verstehen, ich bin auch der Meinung, dass neben Umlageverfahren ein Teil kapitalgedeckt ablaufen sollte. Trotzdem, mehr als 3% NACH Inflation käme für mich nicht in Betracht, wenn ich wirklich darauf angewiesen wäre. Zu diesem Thema streitet sich aber auch die "Wissenschaft", Stichwort FIRE Bewegung, etc.

FETTES ABER:
Meine Aussage war, ein aktuell 33 jähriger Lehrer A13 mit zwei Kindern verdient ca. 100k. Ich habe für die Pension also nur 10k angesetzt, damit bist du glaube ich ja einverstanden. Ich hab an jeder Stelle übrigens Buffer gelassen um im Zweifelsfall drauf reagieren zu können. Ich kann genauso gut den aktuell 40 jährigen A14 mit drei Kindern rausnehmen und siehe da, dann wären wir bei 120k.
Ich kann auch die Grundschullerleherin nehmen, die einen Halbtagsjob hat (übrigens neuerdings auch auf A13 angehoben wurde, soviel zum Thema, der Staat hat kein Geld).
Alle Fälle wären nicht übertrieben. Ich habe also mit dem 100k Beispiel, aus meiner Sicht, nicht versucht den Lehrer in absurde Gehaltsebenen zu bringen. Zumal ich auch gesagt habe, dass ist ja die Ursprungsfrage, dass die Rechnung sehr kompliziert ist und man sich über zig Annahmen streiten kann. Mit der Pauschalantwort, so mehr Kinder umso eher gewinnt der Lehrer bei IGM vs Lehrer, bleibe ich. Mit dem Zusatz, dass es eigentlich nur individuell vergleichbar ist.

Noch ein Punkt:
Der Vergleich IGM vs Lehrer ist eh schon schwierig. IGM ist für mich eine Gruppe, in die schon gar nicht jeder kommt. Dazu muss man zu den "Besseren" gehören. Ich könnte genauso gut jetzt darauf bestehen, dass ich mir auch nur Lehrer rausnehme, die ebenfalls zu den "Besseren" gehören. Sprich A14 und A15 als Vergleich nehmen. Das fände ich ebenfalls nicht absurd die Annahme. Aber nein, ich habe "nur" den A13 Lehrer genommen. Selbst da wird mir vorgeworfen, dass ich zum schönrechnen neige.

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

Du rechnest in meinen Augen viel zu konservativ. Selbst langfristig angelegte Fonds mit geregelter Umschichtung von anfangs 60% Aktien zu später 40%, 20% und dann nur noch 5% haben in der Vergangenheit Renditen im Bereich 4.5-5.5% erreicht.

Natürlich kannst du die Rendite maximal niedrig ansetzen, aber dann lügt man sich eben selbst in die Tasche bzw. überbewertet den Pensionsanspruch vor Lehrern

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

Genau diese Absenkung des Niveaus meine ich. Klar ist aber zumindest aus meiner Sicht, dass wir in 30 Jahren unter den 70% Pensionslevel liegen werden. Nicht weil Ichbewusstsein Beamten nicht vergönne, aber die finanziellen Mittel sind dafür einfach nicht mehr da. Vor allem weil dies jeweils zum Großteil aus dem laufenden Haushalt bezahlt wird.

GRV ist definitiv nicht sicher. Die für mich sicherste bzw. am besten planbare Absicherung ist für mich tatsächlich die BAV. Bei den drei Firmen die ich kenne (bei zweien war ich selbst und die andere ist der AG meine Freundin), ist die BAV mittlerweile rein kapitalbasiert. Damit erwirbt man keine Betriebsrente mehr in Höhe von x€, sondern der Arbeitgeber leistet jeden Jahr eine Summe zum Aufbau dieses Kapitalstocks. Das Kapital ist gesichert und eine Mindestrendite ist garantiert. Die einzigen echten Risiken sind, dass der AG die BAV Leistungen einstellt oder die Mindestverzinsung absenkt (Kündigung mal ausgenommen). Damit ist bzw. wird dieses Kapital immer garantiert verfügbar sein.

Damit ist die BAV für mich die am besten planbare Absicherung bzw. am fairsten zu kalkulierende Absicherung, da hier das Kapital tatsächlich hinterlegt worden ist (anders als GRV und Pension).

Beim Thema 2.000€ bzw. 1.000€ Bruttoäquivalent kann ich immer noch nicht ganz folgen um ehrlich zu sein. Wie kommst du denn auf eine GRV die nur bei 2.500€ liegt? In den entsprechenden Verdienstkategorie des Arbeitnehmers, sollten da deutlich mehr Rentenpunkte rausspringen.

Bei einem derart langen Horizont keine Kapitalmarktlösung zu nutzen, ist in meinen Augen absolut sinnfrei. Natürlich habe ich hier mehr Schwankungen, aber eine Rendite um den Faktor 2-3.5x höher als in Rentenprodukten. Ich hab die Differenz im Alter einmal grob bestimmt (ab 67 und Auszahlung 20 Jahre) und benötige zum Ausgleich der Differenz Pension vs. GRV (ohne jegliche BAV) ab dem 30. Lebensjahr grob 410€ pro Monat (netto) für 37. Jahre angelegt (Annahme 6.5% Rendite). Das sollte etwa 750€ brutto (9.000€ pro Jahr) entsprechen.

Sofern noch eine BAV (wenn auch nur gering) besteht, dann sinkt das nötige Brutto noch weiter. Damit komme ich bei meiner Rechnung auf unter 10.000€ und würde mal sagen, dass 10.000€ eher die Worst Case Annahme ist.
20.000€ für mich komplett untrealistisch

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

Meinen Großvater hat es erwischt mit der letzten Senkung des Pensionsniveaus. Ich hoffe, dass niemand glaubt, dass es bei den gleichen Sätzen bleiben wird, wenn hier jemand in 30 Jahren in Pension geht. Das ist für den Staat einfach nicht mehr finanzierbar.

Und genau das ist doch das schöne an den heutigen Betriebsrenten. Diese sind kapitalbasiert und können damit nicht abgesenkt werden. Das Kapital ist bereits durch den Arbeitgeber erbracht und wird ausbezahlt werden. Die einzige Variable ist hier die garantierte Verzinsung.

Und mir müsste mal bitte jemand erklären, wie man 2.000€ brutto pro Monat brauchen sollte für den Ausgleich GRV vs. Pension. Die Zahlen sind komplett absurd und falsch. Wie kommt man bitte aus sowas?

Die Beamtenversorgung und somit auch die Pensionshöhe sind gesetzlich geregelt (vgl. BeamtVG im Bund bzw. auf Landesebene mit eigenen Gesetzen). Die Höhe der bAV ist quasi in jedem Betrieb anders, falls es überhaupt eine gibt. Das ist der große Unterschied: die Verlässlichkeit.

Eine Änderung der Beamtenversorgung ist natürlich möglich, aber weniger wahrscheinlich als die Senkung des Rentenniveaus oder eine Änderung bei Betriebsrenten. Und natürlich ist es absolut korrekt, mit aktuellen Zahlen zu rechnen. Die Zukunft kennt niemand.

Es hat zudem nix mit Verzweiflung zu tun, die Bezüge der Lehrer hier zu diskutieren. Jeder Steuerzahler hat ein Recht drauf, ist ja schließlich sein Geld. Sogar der Thread wurde dafür erstellt. Und wie sehr die 100k Bruttoäquivalent hier angezweifelt werden, zeigt ja, dass viele es nicht glauben. Das ist aber die Realität in 2023.

WiWi Gast schrieb am 30.06.2023:

Ist das eigentlich so ein Lehrer / Beamten Ding, dass man sich eine Pension, die man in 30-40 Jahren bekommt und in der Höhe nicht bekannt ist, in das Gehalt einrechnen muss um ein höheres Äquivalent zu bestimmen?

Kein Angestellter in der freien Wirtschaft macht so einen Quatsch bei einem Gehaltsvergleich mit der Betriebsrente, Firmenwagen oder Mitarbeiteraktien.

Das wirkt echt ziemlich verzweifelt, wenn man damit vorrechnen will, dass man als Lehrer ein 100k Gehalt hätte.

Wie die 2000 brutto zustande gekommen sind habe ich ja bereits geschrieben. Zu deinem Großvater, das liest sich so, als ob er da massive Kürzungen hatte. Die einzige Kürzung, die mir bekannt ist, war im Jahr 2001 von 75% schrittweise auf 71,75% Also 71,75% vom letzten Gehalt (was ja das höchste seiner Berufslaufbahn ist) finde ich schon extrem fair. Klar, Kürzungen sind abfuck, aber in der Regel sollten im Rentenalter 71,75% reichen um seinen Lebensabstand zu halten. Diese Kürzung ging auch nicht mal eben durch, das musste erst das Gericht klären, weil entsprechender Widerstand vorhanden war. Nur so am Rande...

Dein Punkt verstehe ich aber, die Pension ist nicht in den Stein gemeißelt, die gesetzliche Rente und die bAV aber auch nicht.

Wieder der Seiteneinsteiger:
Kapitalanlage würde ich ja auch wählen, wie ich geschrieben habe. Aber wenn so ein Thema juristisch sauber geklärt würde, dann müsste als Vergleich eine Versicherungslösung her. Weil nur die Versicherungslösung annähernd das Risikoprofil der Pension abdecken kann. Hier bin ich für diese Diskussion kompromissbereit und einige mich auf die Kapitallösung. In meiner eigenen Rechnung würde ich mich aber niemals auf historische 6,5% Anlagenrendite -auch im long run- verlassen und auch behaupten, dass das mit enormen Risiken verbunden ist. D.h. nämlich, dass du durchgehend das Geld zu 100% in Aktien (oder sonstigen Risikopositionen) geparkt hast. Das tut man in der Praxis aber nicht, das Geld muss irgendwann umgeschichtet werden auf Anleihen/Tagesgeld, das frisst einiges wieder weg von den 6,5%. Genauso ist das Langlebigkeitsrisiko mit kapitalbasierten Strategien nicht gut in den Griff zu kriegen, das kriegt nur die Versicherung über das kollektiv hin. Was ich damit sagen will, wenn man wirklich auf die Rente angewiesen ist, dann würde man bzw. ich keine 6,5% nach Inflation ansetzen, eher 1-3%. Hängt halt stark von der Risikoeinstellung ab. Der Vergleich zu der Pension wird dann aber auf einmal von der Risikofreudigkeit abhängen, das ist nicht wirklich ideal.

Zu den 70 Pkten:
Das ist meine persönliche Hochrechnung, also von meinem erw. Lebensweg (keine Elternzeiten, keine Teilzeit und auch keine Arbeitslosigkeit angenommen, für den ein oder andern können diese Annahmen schon der Genickbruch sein). Ich will jetzt nicht meine komplette Gehaltsentwicklung preisgeben, daher ein fiktives Beispiel, das den Durchschnittsakademiker schlägt (IGMler dürft ihr selber rechnen). Beispiel Einstieg aktuell mit Inflationsberucksichtigung. Vorweg ich runde hier nach Belieben, was für die Rechnung aber nicht wesentlich sein wird, habe keine Lust jede exakte Zahl rauszusuchen:
Aktuell beträgt das Durchschnittsentgelt (DE) 40k.
Einstieg mit 27, Einstiegsgehalt 50k (über dem Durchschnitt), 40 Dienstjahre bis 67.
Macht im ersten Jahr somit 50/40= 1,25 pkte
Jetzt gröber:
Ersten 5 Jahre nehme ich im Schnitt 1,3pkte
Nach 5 Jahren, Gehalt von 65k, DE= 45k, ergibt 1.4pkte
Nächsten 8 Jahre Schnitt 1,6pkte
Mit 40 erreicht die Person dann BBG (=ca. 110k).
Die restlichen 27 Jahre somit 2 Entgeltpunkte.
Zusammenfassend:
5x1,3 + 8x1,6 +27x2=73pkte.

Bevor jetzt alle schreien, scheiss Werdegang, ja es gibt bessere! Aber der Durchschnitt liegt drunter, bitte nicht vergessen. Viele Akademiker erreichen sogar nie oder sehr spät nur die BBG, siehe destatis. Auch nicht vergessen, ich betrachte gerade nur die Männerbrille, wenn da jetzt irgendwie Elternzeit oder Teilzeit hinzu kommt, dann geht das schnell runter mit den Entgeltpunkten. Arbeitslosigkeit will ich gar nicht erwähnen. Und wie ich ja schon öfter geschrieben habe, für den Lehrer wird Teilzeit/Eltenzeit, zumindest wenn es nicht länger als 5-10 Jahre dauert, keinen Effekt bzw. Kürzung geben.

Gerne hier auch mal der Highpeformer:
Einstieg mit 25 Jahren, direkt 87k oder mehr Gehalt, d.h. 42 Jahre maximale Punktzahl, ergibt 42x2= 84pkte. Die 84 Pkten ergeben Stand heute ca. 3.000 brutto Rente.
Hoffentlich sind wir uns da einig, das es diese Person so gut wie nie gibt.
Nur über bAV oder privater Altersvorsorge kann man an die 4.600 (Pension) kommen.

Der Pensionsanspruch von Lehrern hat ein Beta von 0, d.h. um etwas äquivalentes zu berechnen, ist der risikolose Zins zu verwenden. Alles andere ist Willkür um die eigenen Investments sicherer darzustellen, als sie sind.
Schlagt doch gerne mal den Beamten vor, dass sie statt einer saftigen Pension sicher zu erhalten, monatlich lediglich einen mageren Betrag zur seite legen sollen. Da wird kein Beamter okay mit sein, egal wie sehr ihr behauptet, das wäre ja auf langen Zeithorizont risikolos (was es nicht ist)

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Das ist aus meiner Sicht der entscheidende Punkt. Lehrer sein wird nur attraktiv durch die von dir genannten Zulagen und einen theoretischen Nettogegenwert einer zukünftigen Pension.

Das monatlich verfügbare Gehalt ist vor allem für einen Single nicht besonders attraktiv. Klar ist es einfach finanzierbar als Lehrer eine Familie zu haben mit den jeweiligen Zuschlägen. Und die Absicherung im Alter ist auch besser als nur die GRV, aber für jemanden der als Single oder ohne Kinder ein gutes Leben haben möchte mit entsprechenden Ausgaben, für den ist das Lehrerbasis Gehalt eben nicht besonders berauschend. Salopp könnte man wohl sagen „damit macht man keine großen Sprünge“.

Für viele ist Altersvorsorge auch kein großes Thema und wenn dann das Thema Familie nicht präsent ist, dann ist das Gehalt eines Lehrers mit Mitte bis Ende 30 eben auf Niveau eines Unieinsteigers bei IGM mit Mitte 20

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

Vorweg, die betriebliche Altersvorsorge ist nicht garantiert, die erdienst du dir in aller Regel über deine gesamte Dienstzeit (Vorstände oder Führungskräfte weichen davon ab und zu ab, aber selbst bei denen die Ausnahme). Was garantiert ist, ist der bereits erdiente Teil. Es ist nichts nübliches, die bAV einzufrieren. Das ist auch juristisch kein Thema, nur wenn man auch an den bereits erdienten Teil möchte, dann wird es Tricky. Für mich hat das im Vergleich keine Relevanz, wollte es aber mal erwähnt haben.

Wie komme ich auf 2000 Euro brutto bzw. 1000 Euro netto. Das war meine persönliche Rechnung, die vermutlich schlechter als IGM ist aber besser als der Durchschnitt:
Ca. 70 Entgeltpunkte, Rente also in Höhe von 2.500 Euro brutto. bAV unwesentlich, da keine Anpassungen mehr stattfinden, sprich tatsächliche Kaufkraft witzlos.
Vergleichbarer Lehrer A14: ca. 4.600 brutto (eher etwas mehr)
Wenn du erst mit ca. 30 (so war das halt bei mir) planst dieses Delta auszugleichen und zu einer Versicherung gehst und folgende Police möchtest:
1000 Euro Nettorente, mit 2,5% Anpassungen jährlich (d.h. 37 Jahre später beträgt deine Garantierente 1000x1,025^37). Dann sagen die dir, kein Problem, monatlicher Beitrag netto knapp 1000 Euro, dieser Beitrag erhöht sich jedes Jahr um 2,5%.

Alternative ist am Kapitalmarkt selber anlegen und sich entsprechende Unsicherheiten (primär Kapitalmarktschwankungen, Langlebigkeitsrisiko) ins Boot holen plus sich auch die entsprechenden Erfahrung anzueignen (eine 1 ETF Lösung wäre mir da zu wenig). Vorallem das Thema Entnahmestrategie ist nicht trivial, vorallem -auch wenn sich das blöd anhört- sollte man sich im klaren sein, dass man auch als 75jahriger noch rational sinnvolle Entscheidungen am Kapitalmarkt treffen muss. Klar ist vermutlich jedem, dass man mit Tagesgeldkonten in der Regel nichtmals die Inflation schlägt und das somit ausscheidet.

Ich sehe es wohl ein, dass der Vergleich über eine Versicherungslösung grenzwertig ist. Aber streng genommen, ist das die einzige Möglichkeit, ein ähnliches Risikoprofil zu der Beamtenpension zu erhalten. Der Staat kann Konkurs gehen oder was auch immer fabrizieren, genauso die Versicherung.
Ich glaube auch nicht daran, dass die Beamtenpensionen so bleiben wird. Aber sooo sicher bin ich mir da auch nicht. Ich hätte auch nicht geglaubt, das Lehrer (Beamte) einen monatlichen Mietzuschuss erhalten der es in sich hat. Hintergrund ist ja eigentlich nur, dass die niedrigsten Gruppen entlastet werden sollemn. Warum haben Lehrer diese sehr kostspielige Erhöhung bekommen? Weil der Mindestabstand zwischen den Gruppen gewahrt werden muss. Anders formuliert, mich würde es nicht überraschen, dass die Pensionen gekürzt werden aber das Delta zwischen gesetzlicher Rente und Pension trotzdem gleich bleibt.

Zurück zur Anlage, ich würde natürlich am Ende des Tages auch die Kapitalmarktstrategie wählen aber wäre mir den Risiken bewusst.

Sind jetzt 20k eine sinnvolle Annahme? Das hängt sehr stark von den Entgeltpunkten und der bAV ab. Wer zügig mit dem Studium fertig ist und schnell die BBG knackt (ca. 87k), der sollte mehr als 70pkte erreichen. Die BBG steigert sich jedes Jahr, sollte in paar Jahren schon bei 100k liegen. Ich bin eigentlich ganz gut damals eingestiegen, aber der BBG eine ganze Weile hinterher gerannt. Der durchschnittliche Akademiker (also vermutlich nicht IGMler) erreicht im Schnitt weniger als 70 Punkte und hat auch keine nennenswerte bAV sofern er denn überhaupt eine hat.

Lange Rede, kurzer Sinn: 20k kann man ansetzen, je nach Fall, begibt sich damit aber in eine schwierigere Argumentationsposition. Deswegen habe ich auch 10k brutto schlussendlich angesetzt und das halte ich weiterhin für realistisch.

Man kann ja die Pension für 4,6k mit 40 Dienstjahren mit der Rente für 70 Rentenpunkte vergleichen und kommt auf eine Brutto-Differenz von 657 Euro/Monat.
Pension: 4,6k x 0,715 = 3289
Rente: 70 x 37,60 = 2632
Nehmen wir einen großzügigen Auszahlungszeitraum von 30 Jahren und man ist bei einer Bruttodifferenz von 237k heutiger Geldwert.

Momentan kann man die Beiträge zur Rentenversicherung vollständig absetzen, wodurch ich gut 300 Euro pro Monat zurück bekomme. Die bei 3% über Inflationsrate 40 Jahre lang angelegt und man ist bei 275k heutiger Geldwert.

Mit anderen Worten, der Single-Lehrer hat den Vorteil, keine Renten- und Arbeitslosen-Versicherung zahlen zu müssen und das ist es. Bedeutet einen Vorteil von 770 Euro pro Monat.

Damit sind 4,6k pro Monat ist für einen Single-Lehrer vergleichbar zu 5,4k für Angestellte und ggf. etwas höher für Verheiratete, da Beamte noch ein paar Vorteile haben.

Das ist ein ordentliches Gehalt und mit Oberstudienrat geht auch noch etwas nach oben. Aber mich wundert es nicht, dass der Lehrerberuf nicht überlaufen ist.

Der Seiteneinsteiger:
Du hast da einen Rechenfehler, die 4600 sind bereits die 71,75%. Das kannst du also nicht nochmal mit 0,7175 multiplizieren.

Wieso ist der Lehrerberuf nicht überlaufen, meine Vermutung:
Das Gehalt ist nicht transparent, die Beamtenbesoldung verzerrt das dermaßen, dass die Meisten das nicht einschätzen können, wie gut das Gehalt wirklich ist. Immer wieder, vorallem in Rankings/Medien wird der Lehrer schlecht gerechnet. Vorallem in Rankings wird der Lehrer oft überhaupt nicht erwähnt obwohl der Lehrer einen Teil der dort genannten Berufe in den Schatten stellt. Klar, wenn man alle Zulagen weglässt und dann behauptet, das Durchschnittsbrutto liegt bei 65k, dann ist das tatsächlich nicht sehr attraktiv.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

lustig, wie sich die betroffenen Beamten immer hinter der Verfassung verstecken. Es gibt kein Verfassungsgebot, dass ein Lehrer für Geschichte und Politik einen Lebensstandard haben muss wie ein Richter etc. bzw. ,dass er mehr verdient als die meisten derer, die den Spaß finanzieren.
Und, nein: Ein Studiengang mit Staatsexamen rechtfertigt diesen Lebensstandard eben auch nicht-zumal das Lehramsstudium sehr abgespeckt ist.
Dann muss man diese Zustände eben ändern, wenn die breite Masse mal versteht, was da im Argen liegt.

Solange Beamte entscheiden, was Beamte bekommen, werden diese viel bekommen. Man schießt sich nicht ins eigene Bein. Man wird einfach die Mittelschicht noch weiter belasten, so wie man es jedes Jahr immer mehr tut. Die PKV wird den Beamten auch immer gegeben werden, auch wenn man in der GKV 1500€ monatlichen Beitrag zahlt (was nach der diskutierten erhöhung drr BBG bald fast Realität werden dürfte)

Und so lange Richter am Bundesverfassungsgericht da ein Wörtchen mitzureden haben auch. Siehe momentan gerade Urteile und (im Herbst vermutlich) Folgen der Rechtsprechung zur Mindestalimentation und zum Abstandsgebot. Die Besoldung ist in Teilen verfassungswidrig niedrig und muss insbesondere für Beamte in Ehe und mit Kindern deutlich angehoben werden. (Google : alimentativer Ergänzungszuschlag (AEZ))

Vermutlich drückt sich der Gesetzegeber aber noch mal darum, dass über das Abstandsgebot eigentlich die gesamte Besoldung nach oben verschoben werden müsste.

Zum Thema: es könnte vermutet werden, dass jedenfalls eine nahezu beliebigen (Kprzubg auf 40 oder 50%) Reduzierung der Pension das BVerfG einen Riegel vorschieben wird. Ob es nun 74 oder 72% sind oder mal 67% ist ne andere Frage.

Wenn der Staat für von der Verfassung gebotene Ausgaben kein Geld hat muss er eben mehr Schulden machen, mehr einnehmen oder weniger an nicht verfassungsmäßig gebotenen Ausgaben sparen.

Seiteneinsteiger:
Die meisten sind sich hier doch einig, dass es bei der Pension Kürzungen geben kann. Aber auch der Punkt von dem Kollegen mit IGM und Autobranche ist sehr gut. Wir können hier nicht einseitig die Pension in Frage stellen aber IGM als sicheren Hafen darstellen.

Aber zurück zu deiner Aussage: Verfassungswidrig hin oder her, das Thema will man nicht angehen bzw. es korreliert mit den Pension die es am Ende des Tages entscheiden. Es ist nicht einfach zu verkaufen, dass wir mal eben alles wegkürzen aber bei uns bleibt alles wie gewohnt. Am Ende sind das nämlich alles Staatsdiener. Möglich ist vieles, realistisch aber nur bedingt. Vorallem der Mietzuschuss sollte einem doch die Augen geöffnet haben. Genauso wie die Anpassung aller Lehrer auf A13. Das erweckt für mich überhaupt nicht den Anschein, dass da irgendwer an Kürzungen denkt. Sogar schlimmer, mich würde es nicht überraschen, wenn der Lehrermangel plötzlich weitere Steigerungen generiert, egal wie hirnrissig das eigentlich sein mag. So sieht gerade die Realität aus. Und das die freie Wirtschaft oft auch noch behauptet, dass Lehrer schlecht verdienen, ist für die Lehrerlobby gefundenes fressen.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

lustig, wie sich die betroffenen Beamten immer hinter der Verfassung verstecken. Es gibt kein Verfassungsgebot, dass ein Lehrer für Geschichte und Politik einen Lebensstandard haben muss wie ein Richter etc. bzw. ,dass er mehr verdient als die meisten derer, die den Spaß finanzieren.

Natürlich gibt es das nicht, warum auch? Es gibt aber folgendes Verfassungsgebot (wiki):
Beim Mindestabstandsgebot handelt es sich, wie beim Abstandsgebot, um einen eigenständigen, aus dem Alimentationsprinzip abgeleiteten Grundsatz. Es besagt, dass bei der Bemessung der Besoldung der qualitative Unterschied zwischen der Grundsicherung, die als staatliche Sozialleistung den Lebensunterhalt von Arbeitsuchenden und ihren Familien sicherstellt, und dem Unterhalt, der erwerbstätigen Beamten und Richtern geschuldet ist, hinreichend deutlich werden muss. Dieser Mindestabstand wird unterschritten, wenn die Nettoalimentation (unter Berücksichtigung der familienbezogenen Bezügebestandteile und des Kindergelds) um weniger als 15 Prozent über dem Grundsicherungsniveau liegt.[12] Erhöhungen der Grundsicherung, wie etwa mit der Einführung des Bürgergeldes, können aufgrund des Mindestabstands- und Abstandsgebotes eine allgemeine Besoldungssteigerung verfassungsrechtlich erforderlich machen.[13]

Dieses wurde in den letzten Jahren, wie richterlich festgestellt wurde, gebrochen. Die Besoldung der niedrigsten Beamtengruppen ist somit verfassungswidrig. Gleichzeitig gibt es ein Abstandsgebot zwischen den verschiedenen Besoldungsgruppen, wodurch auch die Besoldung aller höheren Gruppen verfassungswidrig ist.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

1) Das Pensionslevel ist die Kerngröße für die Differenz im Alter bzw. für den Äquivalentwert für einen Angestellten. Daher sollte man das schon einmal kritisch hinterfragen. Vor allem wenn du an anderer Stelle die BAV komplett vernachlässigst

2) IGM besteht nicht nur aus Automotive Firmen. Da gibt es auch Firmen wie Siemens mit zig tausenden Arbeitnehmern

3) Nochmals: Wenn Parlamentarier das Pensionsniveau von Lehrern / Beamten senken, dann betrifft das nicht deren eigene Absicherung. Daher gibt es dort auch „keine“ Hemmschwelle

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

lustig, wie sich die betroffenen Beamten immer hinter der Verfassung verstecken. Es gibt kein Verfassungsgebot, dass ein Lehrer für Geschichte und Politik einen Lebensstandard haben muss wie ein Richter etc. bzw. ,dass er mehr verdient als die meisten derer, die den Spaß finanzieren.
Und, nein: Ein Studiengang mit Staatsexamen rechtfertigt diesen Lebensstandard eben auch nicht-zumal das Lehramsstudium sehr abgespeckt ist.
Dann muss man diese Zustände eben ändern, wenn die breite Masse mal versteht, was da im Argen liegt.

Solange Beamte entscheiden, was Beamte bekommen, werden diese viel bekommen. Man schießt sich nicht ins eigene Bein. Man wird einfach die Mittelschicht noch weiter belasten, so wie man es jedes Jahr immer mehr tut. Die PKV wird den Beamten auch immer gegeben werden, auch wenn man in der GKV 1500€ monatlichen Beitrag zahlt (was nach der diskutierten erhöhung drr BBG bald fast Realität werden dürfte)

Und so lange Richter am Bundesverfassungsgericht da ein Wörtchen mitzureden haben auch. Siehe momentan gerade Urteile und (im Herbst vermutlich) Folgen der Rechtsprechung zur Mindestalimentation und zum Abstandsgebot. Die Besoldung ist in Teilen verfassungswidrig niedrig und muss insbesondere für Beamte in Ehe und mit Kindern deutlich angehoben werden. (Google : alimentativer Ergänzungszuschlag (AEZ))

Vermutlich drückt sich der Gesetzegeber aber noch mal darum, dass über das Abstandsgebot eigentlich die gesamte Besoldung nach oben verschoben werden müsste.

Zum Thema: es könnte vermutet werden, dass jedenfalls eine nahezu beliebigen (Kprzubg auf 40 oder 50%) Reduzierung der Pension das BVerfG einen Riegel vorschieben wird. Ob es nun 74 oder 72% sind oder mal 67% ist ne andere Frage.

Wenn der Staat für von der Verfassung gebotene Ausgaben kein Geld hat muss er eben mehr Schulden machen, mehr einnehmen oder weniger an nicht verfassungsmäßig gebotenen Ausgaben sparen.

Seiteneinsteiger:
Die meisten sind sich hier doch einig, dass es bei der Pension Kürzungen geben kann. Aber auch der Punkt von dem Kollegen mit IGM und Autobranche ist sehr gut. Wir können hier nicht einseitig die Pension in Frage stellen aber IGM als sicheren Hafen darstellen.

Aber zurück zu deiner Aussage: Verfassungswidrig hin oder her, das Thema will man nicht angehen bzw. es korreliert mit den Pension die es am Ende des Tages entscheiden. Es ist nicht einfach zu verkaufen, dass wir mal eben alles wegkürzen aber bei uns bleibt alles wie gewohnt. Am Ende sind das nämlich alles Staatsdiener. Möglich ist vieles, realistisch aber nur bedingt. Vorallem der Mietzuschuss sollte einem doch die Augen geöffnet haben. Genauso wie die Anpassung aller Lehrer auf A13. Das erweckt für mich überhaupt nicht den Anschein, dass da irgendwer an Kürzungen denkt. Sogar schlimmer, mich würde es nicht überraschen, wenn der Lehrermangel plötzlich weitere Steigerungen generiert, egal wie hirnrissig das eigentlich sein mag. So sieht gerade die Realität aus. Und das die freie Wirtschaft oft auch noch behauptet, dass Lehrer schlecht verdienen, ist für die Lehrerlobby gefundenes fressen.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Das hat aber nichts mit deinen vorher genannten Implikationen zum Thema Pensionsniveau zu tun. Das Alimentationsprinzip erlaubt (wie auch mehrfach gerichtlich bestätigt) eine Absenkung des Pensionsniveaus

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

lustig, wie sich die betroffenen Beamten immer hinter der Verfassung verstecken. Es gibt kein Verfassungsgebot, dass ein Lehrer für Geschichte und Politik einen Lebensstandard haben muss wie ein Richter etc. bzw. ,dass er mehr verdient als die meisten derer, die den Spaß finanzieren.

Natürlich gibt es das nicht, warum auch? Es gibt aber folgendes Verfassungsgebot (wiki):
Beim Mindestabstandsgebot handelt es sich, wie beim Abstandsgebot, um einen eigenständigen, aus dem Alimentationsprinzip abgeleiteten Grundsatz. Es besagt, dass bei der Bemessung der Besoldung der qualitative Unterschied zwischen der Grundsicherung, die als staatliche Sozialleistung den Lebensunterhalt von Arbeitsuchenden und ihren Familien sicherstellt, und dem Unterhalt, der erwerbstätigen Beamten und Richtern geschuldet ist, hinreichend deutlich werden muss. Dieser Mindestabstand wird unterschritten, wenn die Nettoalimentation (unter Berücksichtigung der familienbezogenen Bezügebestandteile und des Kindergelds) um weniger als 15 Prozent über dem Grundsicherungsniveau liegt.[12] Erhöhungen der Grundsicherung, wie etwa mit der Einführung des Bürgergeldes, können aufgrund des Mindestabstands- und Abstandsgebotes eine allgemeine Besoldungssteigerung verfassungsrechtlich erforderlich machen.[13]

Dieses wurde in den letzten Jahren, wie richterlich festgestellt wurde, gebrochen. Die Besoldung der niedrigsten Beamtengruppen ist somit verfassungswidrig. Gleichzeitig gibt es ein Abstandsgebot zwischen den verschiedenen Besoldungsgruppen, wodurch auch die Besoldung aller höheren Gruppen verfassungswidrig ist.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Mir ist schon klar welche Regeln (aus anno 18xx) es in dem Bereich gibt :). Nur sinnvoll ist das eben leider nicht mehr. Die Regeln kann man ja ändern, wenn die Bevölkerung es wünscht-und ich gehe stark davon aus,dass sie es wünscht. Meine Prognose: Die AfD wird vermutlich leider deutlich zulegen, wenn noch mehr Bürger verstehen,wie es läuft. Lehrer sind ja mehrheitlich für Parteien ,die einen starken Staat propagieren. Warum bloß?

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

lustig, wie sich die betroffenen Beamten immer hinter der Verfassung verstecken. Es gibt kein Verfassungsgebot, dass ein Lehrer für Geschichte und Politik einen Lebensstandard haben muss wie ein Richter etc. bzw. ,dass er mehr verdient als die meisten derer, die den Spaß finanzieren.

Natürlich gibt es das nicht, warum auch? Es gibt aber folgendes Verfassungsgebot (wiki):
Beim Mindestabstandsgebot handelt es sich, wie beim Abstandsgebot, um einen eigenständigen, aus dem Alimentationsprinzip abgeleiteten Grundsatz. Es besagt, dass bei der Bemessung der Besoldung der qualitative Unterschied zwischen der Grundsicherung, die als staatliche Sozialleistung den Lebensunterhalt von Arbeitsuchenden und ihren Familien sicherstellt, und dem Unterhalt, der erwerbstätigen Beamten und Richtern geschuldet ist, hinreichend deutlich werden muss. Dieser Mindestabstand wird unterschritten, wenn die Nettoalimentation (unter Berücksichtigung der familienbezogenen Bezügebestandteile und des Kindergelds) um weniger als 15 Prozent über dem Grundsicherungsniveau liegt.[12] Erhöhungen der Grundsicherung, wie etwa mit der Einführung des Bürgergeldes, können aufgrund des Mindestabstands- und Abstandsgebotes eine allgemeine Besoldungssteigerung verfassungsrechtlich erforderlich machen.[13]

Dieses wurde in den letzten Jahren, wie richterlich festgestellt wurde, gebrochen. Die Besoldung der niedrigsten Beamtengruppen ist somit verfassungswidrig. Gleichzeitig gibt es ein Abstandsgebot zwischen den verschiedenen Besoldungsgruppen, wodurch auch die Besoldung aller höheren Gruppen verfassungswidrig ist.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

Wieso ist der Lehrerberuf nicht überlaufen, meine Vermutung:
Das Gehalt ist nicht transparent, die Beamtenbesoldung verzerrt das dermaßen, dass die Meisten das nicht einschätzen können, wie gut das Gehalt wirklich ist. Immer wieder, vorallem in Rankings/Medien wird der Lehrer schlecht gerechnet. Vorallem in Rankings wird der Lehrer oft überhaupt nicht erwähnt obwohl der Lehrer einen Teil der dort genannten Berufe in den Schatten stellt. Klar, wenn man alle Zulagen weglässt und dann behauptet, das Durchschnittsbrutto liegt bei 65k, dann ist das tatsächlich nicht sehr attraktiv.

Bitte was? Das Lehrergehalt soll nicht transparent sein? Lehrergehälter sind wie die aller Beamte mit am transparentesten und ganz sicher transparenter, als alle Gehälter in der Wirtschaft, selbst die der IGM-Konzerne, da es dort Variablen wie LZ usw. gibt.

Ich hatte selbst mit dem Seiteneinstieg als Lehrer geliebäugelt und habe den passenden Rechner (z. B. oeffentlicher-dienst.info) in wenigen Sekunden gefunden. Über die Rechner kann man die Gehälter bis auf den Cent genau ausrechnen.
Man mag zu den Lehrern bzw. Beamten allgemein sagen, was man will, aber intransparente Gehälter gibts da ganz sicher nicht.

Und damit ist auch das Argument entkräftet, das Brutto oder Netto der Lehrer sei ein Geheimnis. Warum es Lehrermangel gibt? Ganz einfach: Selbst für das fürstliche Gehalt hat fast niemand Bock, sein Leben lang anstrengende Kinder oder Jugendliche tagtäglich bespaßen zu müssen.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

Vorweg, die betriebliche Altersvorsorge ist nicht garantiert, die erdienst du dir in aller Regel über deine gesamte Dienstzeit (Vorstände oder Führungskräfte weichen davon ab und zu ab, aber selbst bei denen die Ausnahme). Was garantiert ist, ist der bereits erdiente Teil. Es ist nichts nübliches, die bAV einzufrieren. Das ist auch juristisch kein Thema, nur wenn man auch an den bereits erdienten Teil möchte, dann wird es Tricky. Für mich hat das im Vergleich keine Relevanz, wollte es aber mal erwähnt haben.

Wie komme ich auf 2000 Euro brutto bzw. 1000 Euro netto. Das war meine persönliche Rechnung, die vermutlich schlechter als IGM ist aber besser als der Durchschnitt:
Ca. 70 Entgeltpunkte, Rente also in Höhe von 2.500 Euro brutto. bAV unwesentlich, da keine Anpassungen mehr stattfinden, sprich tatsächliche Kaufkraft witzlos.
Vergleichbarer Lehrer A14: ca. 4.600 brutto (eher etwas mehr)
Wenn du erst mit ca. 30 (so war das halt bei mir) planst dieses Delta auszugleichen und zu einer Versicherung gehst und folgende Police möchtest:
1000 Euro Nettorente, mit 2,5% Anpassungen jährlich (d.h. 37 Jahre später beträgt deine Garantierente 1000x1,025^37). Dann sagen die dir, kein Problem, monatlicher Beitrag netto knapp 1000 Euro, dieser Beitrag erhöht sich jedes Jahr um 2,5%.

Alternative ist am Kapitalmarkt selber anlegen und sich entsprechende Unsicherheiten (primär Kapitalmarktschwankungen, Langlebigkeitsrisiko) ins Boot holen plus sich auch die entsprechenden Erfahrung anzueignen (eine 1 ETF Lösung wäre mir da zu wenig). Vorallem das Thema Entnahmestrategie ist nicht trivial, vorallem -auch wenn sich das blöd anhört- sollte man sich im klaren sein, dass man auch als 75jahriger noch rational sinnvolle Entscheidungen am Kapitalmarkt treffen muss. Klar ist vermutlich jedem, dass man mit Tagesgeldkonten in der Regel nichtmals die Inflation schlägt und das somit ausscheidet.

Ich sehe es wohl ein, dass der Vergleich über eine Versicherungslösung grenzwertig ist. Aber streng genommen, ist das die einzige Möglichkeit, ein ähnliches Risikoprofil zu der Beamtenpension zu erhalten. Der Staat kann Konkurs gehen oder was auch immer fabrizieren, genauso die Versicherung.
Ich glaube auch nicht daran, dass die Beamtenpensionen so bleiben wird. Aber sooo sicher bin ich mir da auch nicht. Ich hätte auch nicht geglaubt, das Lehrer (Beamte) einen monatlichen Mietzuschuss erhalten der es in sich hat. Hintergrund ist ja eigentlich nur, dass die niedrigsten Gruppen entlastet werden sollemn. Warum haben Lehrer diese sehr kostspielige Erhöhung bekommen? Weil der Mindestabstand zwischen den Gruppen gewahrt werden muss. Anders formuliert, mich würde es nicht überraschen, dass die Pensionen gekürzt werden aber das Delta zwischen gesetzlicher Rente und Pension trotzdem gleich bleibt.

Zurück zur Anlage, ich würde natürlich am Ende des Tages auch die Kapitalmarktstrategie wählen aber wäre mir den Risiken bewusst.

Sind jetzt 20k eine sinnvolle Annahme? Das hängt sehr stark von den Entgeltpunkten und der bAV ab. Wer zügig mit dem Studium fertig ist und schnell die BBG knackt (ca. 87k), der sollte mehr als 70pkte erreichen. Die BBG steigert sich jedes Jahr, sollte in paar Jahren schon bei 100k liegen. Ich bin eigentlich ganz gut damals eingestiegen, aber der BBG eine ganze Weile hinterher gerannt. Der durchschnittliche Akademiker (also vermutlich nicht IGMler) erreicht im Schnitt weniger als 70 Punkte und hat auch keine nennenswerte bAV sofern er denn überhaupt eine hat.

Lange Rede, kurzer Sinn: 20k kann man ansetzen, je nach Fall, begibt sich damit aber in eine schwierigere Argumentationsposition. Deswegen habe ich auch 10k brutto schlussendlich angesetzt und das halte ich weiterhin für realistisch.

Man kann ja die Pension für 4,6k mit 40 Dienstjahren mit der Rente für 70 Rentenpunkte vergleichen und kommt auf eine Brutto-Differenz von 657 Euro/Monat.
Pension: 4,6k x 0,715 = 3289
Rente: 70 x 37,60 = 2632
Nehmen wir einen großzügigen Auszahlungszeitraum von 30 Jahren und man ist bei einer Bruttodifferenz von 237k heutiger Geldwert.

Momentan kann man die Beiträge zur Rentenversicherung vollständig absetzen, wodurch ich gut 300 Euro pro Monat zurück bekomme. Die bei 3% über Inflationsrate 40 Jahre lang angelegt und man ist bei 275k heutiger Geldwert.

Mit anderen Worten, der Single-Lehrer hat den Vorteil, keine Renten- und Arbeitslosen-Versicherung zahlen zu müssen und das ist es. Bedeutet einen Vorteil von 770 Euro pro Monat.

Damit sind 4,6k pro Monat ist für einen Single-Lehrer vergleichbar zu 5,4k für Angestellte und ggf. etwas höher für Verheiratete, da Beamte noch ein paar Vorteile haben.

Das ist ein ordentliches Gehalt und mit Oberstudienrat geht auch noch etwas nach oben. Aber mich wundert es nicht, dass der Lehrerberuf nicht überlaufen ist.

Der Seiteneinsteiger:
Du hast da einen Rechenfehler, die 4600 sind bereits die 71,75%. Das kannst du also nicht nochmal mit 0,7175 multiplizieren.

Hab es mal geprüft: Endstufe A13 NRW 5,6k brutto. 71,75% A13: 4k brutto.

23-67 - 44 Jahre - je Jahr 2 Rentenpunkt (bei ca 80k brutto - sollte im IGM drin sein) = 88 RP = 3,3k brutto.

Also worüber reden wir hier? 0,7k brutto mehr oder weniger? Und wenn wenn es eine Betriebsrente gibt?

Warum gibt es wohl so wenige Rentner mit real 3k+? Weil es mehr als genug ist. Wer jedes Jahr 80k verdient und nicht vollkommen keine Ahnung hat, der hat ein abgezahltes Haus, paar 100k im Depot und geht mit 63 oder mehr mit 2k / 2,5k pro Person in Rente. Ohne Miete, inkl. 100k+ Depot usw...

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

Du rechnest in meinen Augen viel zu konservativ. Selbst langfristig angelegte Fonds mit geregelter Umschichtung von anfangs 60% Aktien zu später 40%, 20% und dann nur noch 5% haben in der Vergangenheit Renditen im Bereich 4.5-5.5% erreicht.

Natürlich kannst du die Rendite maximal niedrig ansetzen, aber dann lügt man sich eben selbst in die Tasche bzw. überbewertet den Pensionsanspruch vor Lehrern

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

Genau diese Absenkung des Niveaus meine ich. Klar ist aber zumindest aus meiner Sicht, dass wir in 30 Jahren unter den 70% Pensionslevel liegen werden. Nicht weil Ichbewusstsein Beamten nicht vergönne, aber die finanziellen Mittel sind dafür einfach nicht mehr da. Vor allem weil dies jeweils zum Großteil aus dem laufenden Haushalt bezahlt wird.

GRV ist definitiv nicht sicher. Die für mich sicherste bzw. am besten planbare Absicherung ist für mich tatsächlich die BAV. Bei den drei Firmen die ich kenne (bei zweien war ich selbst und die andere ist der AG meine Freundin), ist die BAV mittlerweile rein kapitalbasiert. Damit erwirbt man keine Betriebsrente mehr in Höhe von x€, sondern der Arbeitgeber leistet jeden Jahr eine Summe zum Aufbau dieses Kapitalstocks. Das Kapital ist gesichert und eine Mindestrendite ist garantiert. Die einzigen echten Risiken sind, dass der AG die BAV Leistungen einstellt oder die Mindestverzinsung absenkt (Kündigung mal ausgenommen). Damit ist bzw. wird dieses Kapital immer garantiert verfügbar sein.

Damit ist die BAV für mich die am besten planbare Absicherung bzw. am fairsten zu kalkulierende Absicherung, da hier das Kapital tatsächlich hinterlegt worden ist (anders als GRV und Pension).

Beim Thema 2.000€ bzw. 1.000€ Bruttoäquivalent kann ich immer noch nicht ganz folgen um ehrlich zu sein. Wie kommst du denn auf eine GRV die nur bei 2.500€ liegt? In den entsprechenden Verdienstkategorie des Arbeitnehmers, sollten da deutlich mehr Rentenpunkte rausspringen.

Bei einem derart langen Horizont keine Kapitalmarktlösung zu nutzen, ist in meinen Augen absolut sinnfrei. Natürlich habe ich hier mehr Schwankungen, aber eine Rendite um den Faktor 2-3.5x höher als in Rentenprodukten. Ich hab die Differenz im Alter einmal grob bestimmt (ab 67 und Auszahlung 20 Jahre) und benötige zum Ausgleich der Differenz Pension vs. GRV (ohne jegliche BAV) ab dem 30. Lebensjahr grob 410€ pro Monat (netto) für 37. Jahre angelegt (Annahme 6.5% Rendite). Das sollte etwa 750€ brutto (9.000€ pro Jahr) entsprechen.

Sofern noch eine BAV (wenn auch nur gering) besteht, dann sinkt das nötige Brutto noch weiter. Damit komme ich bei meiner Rechnung auf unter 10.000€ und würde mal sagen, dass 10.000€ eher die Worst Case Annahme ist.
20.000€ für mich komplett untrealistisch

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

Meinen Großvater hat es erwischt mit der letzten Senkung des Pensionsniveaus. Ich hoffe, dass niemand glaubt, dass es bei den gleichen Sätzen bleiben wird, wenn hier jemand in 30 Jahren in Pension geht. Das ist für den Staat einfach nicht mehr finanzierbar.

Und genau das ist doch das schöne an den heutigen Betriebsrenten. Diese sind kapitalbasiert und können damit nicht abgesenkt werden. Das Kapital ist bereits durch den Arbeitgeber erbracht und wird ausbezahlt werden. Die einzige Variable ist hier die garantierte Verzinsung.

Und mir müsste mal bitte jemand erklären, wie man 2.000€ brutto pro Monat brauchen sollte für den Ausgleich GRV vs. Pension. Die Zahlen sind komplett absurd und falsch. Wie kommt man bitte aus sowas?

Die Beamtenversorgung und somit auch die Pensionshöhe sind gesetzlich geregelt (vgl. BeamtVG im Bund bzw. auf Landesebene mit eigenen Gesetzen). Die Höhe der bAV ist quasi in jedem Betrieb anders, falls es überhaupt eine gibt. Das ist der große Unterschied: die Verlässlichkeit.

Eine Änderung der Beamtenversorgung ist natürlich möglich, aber weniger wahrscheinlich als die Senkung des Rentenniveaus oder eine Änderung bei Betriebsrenten. Und natürlich ist es absolut korrekt, mit aktuellen Zahlen zu rechnen. Die Zukunft kennt niemand.

Es hat zudem nix mit Verzweiflung zu tun, die Bezüge der Lehrer hier zu diskutieren. Jeder Steuerzahler hat ein Recht drauf, ist ja schließlich sein Geld. Sogar der Thread wurde dafür erstellt. Und wie sehr die 100k Bruttoäquivalent hier angezweifelt werden, zeigt ja, dass viele es nicht glauben. Das ist aber die Realität in 2023.

WiWi Gast schrieb am 30.06.2023:

Ist das eigentlich so ein Lehrer / Beamten Ding, dass man sich eine Pension, die man in 30-40 Jahren bekommt und in der Höhe nicht bekannt ist, in das Gehalt einrechnen muss um ein höheres Äquivalent zu bestimmen?

Kein Angestellter in der freien Wirtschaft macht so einen Quatsch bei einem Gehaltsvergleich mit der Betriebsrente, Firmenwagen oder Mitarbeiteraktien.

Das wirkt echt ziemlich verzweifelt, wenn man damit vorrechnen will, dass man als Lehrer ein 100k Gehalt hätte.

Wie die 2000 brutto zustande gekommen sind habe ich ja bereits geschrieben. Zu deinem Großvater, das liest sich so, als ob er da massive Kürzungen hatte. Die einzige Kürzung, die mir bekannt ist, war im Jahr 2001 von 75% schrittweise auf 71,75% Also 71,75% vom letzten Gehalt (was ja das höchste seiner Berufslaufbahn ist) finde ich schon extrem fair. Klar, Kürzungen sind abfuck, aber in der Regel sollten im Rentenalter 71,75% reichen um seinen Lebensabstand zu halten. Diese Kürzung ging auch nicht mal eben durch, das musste erst das Gericht klären, weil entsprechender Widerstand vorhanden war. Nur so am Rande...

Dein Punkt verstehe ich aber, die Pension ist nicht in den Stein gemeißelt, die gesetzliche Rente und die bAV aber auch nicht.

Wieder der Seiteneinsteiger:
Kapitalanlage würde ich ja auch wählen, wie ich geschrieben habe. Aber wenn so ein Thema juristisch sauber geklärt würde, dann müsste als Vergleich eine Versicherungslösung her. Weil nur die Versicherungslösung annähernd das Risikoprofil der Pension abdecken kann. Hier bin ich für diese Diskussion kompromissbereit und einige mich auf die Kapitallösung. In meiner eigenen Rechnung würde ich mich aber niemals auf historische 6,5% Anlagenrendite -auch im long run- verlassen und auch behaupten, dass das mit enormen Risiken verbunden ist. D.h. nämlich, dass du durchgehend das Geld zu 100% in Aktien (oder sonstigen Risikopositionen) geparkt hast. Das tut man in der Praxis aber nicht, das Geld muss irgendwann umgeschichtet werden auf Anleihen/Tagesgeld, das frisst einiges wieder weg von den 6,5%. Genauso ist das Langlebigkeitsrisiko mit kapitalbasierten Strategien nicht gut in den Griff zu kriegen, das kriegt nur die Versicherung über das kollektiv hin. Was ich damit sagen will, wenn man wirklich auf die Rente angewiesen ist, dann würde man bzw. ich keine 6,5% nach Inflation ansetzen, eher 1-3%. Hängt halt stark von der Risikoeinstellung ab. Der Vergleich zu der Pension wird dann aber auf einmal von der Risikofreudigkeit abhängen, das ist nicht wirklich ideal.

Zu den 70 Pkten:
Das ist meine persönliche Hochrechnung, also von meinem erw. Lebensweg (keine Elternzeiten, keine Teilzeit und auch keine Arbeitslosigkeit angenommen, für den ein oder andern können diese Annahmen schon der Genickbruch sein). Ich will jetzt nicht meine komplette Gehaltsentwicklung preisgeben, daher ein fiktives Beispiel, das den Durchschnittsakademiker schlägt (IGMler dürft ihr selber rechnen). Beispiel Einstieg aktuell mit Inflationsberucksichtigung. Vorweg ich runde hier nach Belieben, was für die Rechnung aber nicht wesentlich sein wird, habe keine Lust jede exakte Zahl rauszusuchen:
Aktuell beträgt das Durchschnittsentgelt (DE) 40k.
Einstieg mit 27, Einstiegsgehalt 50k (über dem Durchschnitt), 40 Dienstjahre bis 67.
Macht im ersten Jahr somit 50/40= 1,25 pkte
Jetzt gröber:
Ersten 5 Jahre nehme ich im Schnitt 1,3pkte
Nach 5 Jahren, Gehalt von 65k, DE= 45k, ergibt 1.4pkte
Nächsten 8 Jahre Schnitt 1,6pkte
Mit 40 erreicht die Person dann BBG (=ca. 110k).
Die restlichen 27 Jahre somit 2 Entgeltpunkte.
Zusammenfassend:
5x1,3 + 8x1,6 +27x2=73pkte.

Bevor jetzt alle schreien, scheiss Werdegang, ja es gibt bessere! Aber der Durchschnitt liegt drunter, bitte nicht vergessen. Viele Akademiker erreichen sogar nie oder sehr spät nur die BBG, siehe destatis. Auch nicht vergessen, ich betrachte gerade nur die Männerbrille, wenn da jetzt irgendwie Elternzeit oder Teilzeit hinzu kommt, dann geht das schnell runter mit den Entgeltpunkten. Arbeitslosigkeit will ich gar nicht erwähnen. Und wie ich ja schon öfter geschrieben habe, für den Lehrer wird Teilzeit/Eltenzeit, zumindest wenn es nicht länger als 5-10 Jahre dauert, keinen Effekt bzw. Kürzung geben.

Gerne hier auch mal der Highpeformer:
Einstieg mit 25 Jahren, direkt 87k oder mehr Gehalt, d.h. 42 Jahre maximale Punktzahl, ergibt 42x2= 84pkte. Die 84 Pkten ergeben Stand heute ca. 3.000 brutto Rente.
Hoffentlich sind wir uns da einig, das es diese Person so gut wie nie gibt.
Nur über bAV oder privater Altersvorsorge kann man an die 4.600 (Pension) kommen.

Der Pensionsanspruch von Lehrern hat ein Beta von 0, d.h. um etwas äquivalentes zu berechnen, ist der risikolose Zins zu verwenden. Alles andere ist Willkür um die eigenen Investments sicherer darzustellen, als sie sind.
Schlagt doch gerne mal den Beamten vor, dass sie statt einer saftigen Pension sicher zu erhalten, monatlich lediglich einen mageren Betrag zur seite legen sollen. Da wird kein Beamter okay mit sein, egal wie sehr ihr behauptet, das wäre ja auf langen Zeithorizont risikolos (was es nicht ist)

Für alle aktuell verbeamteten Personen ist die Höhe der Pension also garantiert? Was man nicht alles lernt hier im Forum...

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

Das hat aber nichts mit deinen vorher genannten Implikationen zum Thema Pensionsniveau zu tun. Das Alimentationsprinzip erlaubt (wie auch mehrfach gerichtlich bestätigt) eine Absenkung des Pensionsniveaus

Das stimmt, aber in dem Kommentar auf den ich geantwortet habe ging es eben um das Alimentationsprinzip und nicht um das Pensionsniveau. Er hat nämlich sich nämlich auf folgenden Teil der Antwort bezogen, der ihm nicht gepasst hat: "Vermutlich drückt sich der Gesetzegeber aber noch mal darum, dass über das Abstandsgebot eigentlich die gesamte Besoldung nach oben verschoben werden müsste." Nebenbei habe ich keine Implikationen zum Pensionsniveau in dieser Kommentarkette gemacht, dass war jemand anderes.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 03.07.2023:

Du rechnest in meinen Augen viel zu konservativ. Selbst langfristig angelegte Fonds mit geregelter Umschichtung von anfangs 60% Aktien zu später 40%, 20% und dann nur noch 5% haben in der Vergangenheit Renditen im Bereich 4.5-5.5% erreicht.

Natürlich kannst du die Rendite maximal niedrig ansetzen, aber dann lügt man sich eben selbst in die Tasche bzw. überbewertet den Pensionsanspruch vor Lehrern

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

Genau diese Absenkung des Niveaus meine ich. Klar ist aber zumindest aus meiner Sicht, dass wir in 30 Jahren unter den 70% Pensionslevel liegen werden. Nicht weil Ichbewusstsein Beamten nicht vergönne, aber die finanziellen Mittel sind dafür einfach nicht mehr da. Vor allem weil dies jeweils zum Großteil aus dem laufenden Haushalt bezahlt wird.

GRV ist definitiv nicht sicher. Die für mich sicherste bzw. am besten planbare Absicherung ist für mich tatsächlich die BAV. Bei den drei Firmen die ich kenne (bei zweien war ich selbst und die andere ist der AG meine Freundin), ist die BAV mittlerweile rein kapitalbasiert. Damit erwirbt man keine Betriebsrente mehr in Höhe von x€, sondern der Arbeitgeber leistet jeden Jahr eine Summe zum Aufbau dieses Kapitalstocks. Das Kapital ist gesichert und eine Mindestrendite ist garantiert. Die einzigen echten Risiken sind, dass der AG die BAV Leistungen einstellt oder die Mindestverzinsung absenkt (Kündigung mal ausgenommen). Damit ist bzw. wird dieses Kapital immer garantiert verfügbar sein.

Damit ist die BAV für mich die am besten planbare Absicherung bzw. am fairsten zu kalkulierende Absicherung, da hier das Kapital tatsächlich hinterlegt worden ist (anders als GRV und Pension).

Beim Thema 2.000€ bzw. 1.000€ Bruttoäquivalent kann ich immer noch nicht ganz folgen um ehrlich zu sein. Wie kommst du denn auf eine GRV die nur bei 2.500€ liegt? In den entsprechenden Verdienstkategorie des Arbeitnehmers, sollten da deutlich mehr Rentenpunkte rausspringen.

Bei einem derart langen Horizont keine Kapitalmarktlösung zu nutzen, ist in meinen Augen absolut sinnfrei. Natürlich habe ich hier mehr Schwankungen, aber eine Rendite um den Faktor 2-3.5x höher als in Rentenprodukten. Ich hab die Differenz im Alter einmal grob bestimmt (ab 67 und Auszahlung 20 Jahre) und benötige zum Ausgleich der Differenz Pension vs. GRV (ohne jegliche BAV) ab dem 30. Lebensjahr grob 410€ pro Monat (netto) für 37. Jahre angelegt (Annahme 6.5% Rendite). Das sollte etwa 750€ brutto (9.000€ pro Jahr) entsprechen.

Sofern noch eine BAV (wenn auch nur gering) besteht, dann sinkt das nötige Brutto noch weiter. Damit komme ich bei meiner Rechnung auf unter 10.000€ und würde mal sagen, dass 10.000€ eher die Worst Case Annahme ist.
20.000€ für mich komplett untrealistisch

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

Meinen Großvater hat es erwischt mit der letzten Senkung des Pensionsniveaus. Ich hoffe, dass niemand glaubt, dass es bei den gleichen Sätzen bleiben wird, wenn hier jemand in 30 Jahren in Pension geht. Das ist für den Staat einfach nicht mehr finanzierbar.

Und genau das ist doch das schöne an den heutigen Betriebsrenten. Diese sind kapitalbasiert und können damit nicht abgesenkt werden. Das Kapital ist bereits durch den Arbeitgeber erbracht und wird ausbezahlt werden. Die einzige Variable ist hier die garantierte Verzinsung.

Und mir müsste mal bitte jemand erklären, wie man 2.000€ brutto pro Monat brauchen sollte für den Ausgleich GRV vs. Pension. Die Zahlen sind komplett absurd und falsch. Wie kommt man bitte aus sowas?

Die Beamtenversorgung und somit auch die Pensionshöhe sind gesetzlich geregelt (vgl. BeamtVG im Bund bzw. auf Landesebene mit eigenen Gesetzen). Die Höhe der bAV ist quasi in jedem Betrieb anders, falls es überhaupt eine gibt. Das ist der große Unterschied: die Verlässlichkeit.

Eine Änderung der Beamtenversorgung ist natürlich möglich, aber weniger wahrscheinlich als die Senkung des Rentenniveaus oder eine Änderung bei Betriebsrenten. Und natürlich ist es absolut korrekt, mit aktuellen Zahlen zu rechnen. Die Zukunft kennt niemand.

Es hat zudem nix mit Verzweiflung zu tun, die Bezüge der Lehrer hier zu diskutieren. Jeder Steuerzahler hat ein Recht drauf, ist ja schließlich sein Geld. Sogar der Thread wurde dafür erstellt. Und wie sehr die 100k Bruttoäquivalent hier angezweifelt werden, zeigt ja, dass viele es nicht glauben. Das ist aber die Realität in 2023.

WiWi Gast schrieb am 30.06.2023:

Ist das eigentlich so ein Lehrer / Beamten Ding, dass man sich eine Pension, die man in 30-40 Jahren bekommt und in der Höhe nicht bekannt ist, in das Gehalt einrechnen muss um ein höheres Äquivalent zu bestimmen?

Kein Angestellter in der freien Wirtschaft macht so einen Quatsch bei einem Gehaltsvergleich mit der Betriebsrente, Firmenwagen oder Mitarbeiteraktien.

Das wirkt echt ziemlich verzweifelt, wenn man damit vorrechnen will, dass man als Lehrer ein 100k Gehalt hätte.

Wie die 2000 brutto zustande gekommen sind habe ich ja bereits geschrieben. Zu deinem Großvater, das liest sich so, als ob er da massive Kürzungen hatte. Die einzige Kürzung, die mir bekannt ist, war im Jahr 2001 von 75% schrittweise auf 71,75% Also 71,75% vom letzten Gehalt (was ja das höchste seiner Berufslaufbahn ist) finde ich schon extrem fair. Klar, Kürzungen sind abfuck, aber in der Regel sollten im Rentenalter 71,75% reichen um seinen Lebensabstand zu halten. Diese Kürzung ging auch nicht mal eben durch, das musste erst das Gericht klären, weil entsprechender Widerstand vorhanden war. Nur so am Rande...

Dein Punkt verstehe ich aber, die Pension ist nicht in den Stein gemeißelt, die gesetzliche Rente und die bAV aber auch nicht.

Wieder der Seiteneinsteiger:
Kapitalanlage würde ich ja auch wählen, wie ich geschrieben habe. Aber wenn so ein Thema juristisch sauber geklärt würde, dann müsste als Vergleich eine Versicherungslösung her. Weil nur die Versicherungslösung annähernd das Risikoprofil der Pension abdecken kann. Hier bin ich für diese Diskussion kompromissbereit und einige mich auf die Kapitallösung. In meiner eigenen Rechnung würde ich mich aber niemals auf historische 6,5% Anlagenrendite -auch im long run- verlassen und auch behaupten, dass das mit enormen Risiken verbunden ist. D.h. nämlich, dass du durchgehend das Geld zu 100% in Aktien (oder sonstigen Risikopositionen) geparkt hast. Das tut man in der Praxis aber nicht, das Geld muss irgendwann umgeschichtet werden auf Anleihen/Tagesgeld, das frisst einiges wieder weg von den 6,5%. Genauso ist das Langlebigkeitsrisiko mit kapitalbasierten Strategien nicht gut in den Griff zu kriegen, das kriegt nur die Versicherung über das kollektiv hin. Was ich damit sagen will, wenn man wirklich auf die Rente angewiesen ist, dann würde man bzw. ich keine 6,5% nach Inflation ansetzen, eher 1-3%. Hängt halt stark von der Risikoeinstellung ab. Der Vergleich zu der Pension wird dann aber auf einmal von der Risikofreudigkeit abhängen, das ist nicht wirklich ideal.

Zu den 70 Pkten:
Das ist meine persönliche Hochrechnung, also von meinem erw. Lebensweg (keine Elternzeiten, keine Teilzeit und auch keine Arbeitslosigkeit angenommen, für den ein oder andern können diese Annahmen schon der Genickbruch sein). Ich will jetzt nicht meine komplette Gehaltsentwicklung preisgeben, daher ein fiktives Beispiel, das den Durchschnittsakademiker schlägt (IGMler dürft ihr selber rechnen). Beispiel Einstieg aktuell mit Inflationsberucksichtigung. Vorweg ich runde hier nach Belieben, was für die Rechnung aber nicht wesentlich sein wird, habe keine Lust jede exakte Zahl rauszusuchen:
Aktuell beträgt das Durchschnittsentgelt (DE) 40k.
Einstieg mit 27, Einstiegsgehalt 50k (über dem Durchschnitt), 40 Dienstjahre bis 67.
Macht im ersten Jahr somit 50/40= 1,25 pkte
Jetzt gröber:
Ersten 5 Jahre nehme ich im Schnitt 1,3pkte
Nach 5 Jahren, Gehalt von 65k, DE= 45k, ergibt 1.4pkte
Nächsten 8 Jahre Schnitt 1,6pkte
Mit 40 erreicht die Person dann BBG (=ca. 110k).
Die restlichen 27 Jahre somit 2 Entgeltpunkte.
Zusammenfassend:
5x1,3 + 8x1,6 +27x2=73pkte.

Bevor jetzt alle schreien, scheiss Werdegang, ja es gibt bessere! Aber der Durchschnitt liegt drunter, bitte nicht vergessen. Viele Akademiker erreichen sogar nie oder sehr spät nur die BBG, siehe destatis. Auch nicht vergessen, ich betrachte gerade nur die Männerbrille, wenn da jetzt irgendwie Elternzeit oder Teilzeit hinzu kommt, dann geht das schnell runter mit den Entgeltpunkten. Arbeitslosigkeit will ich gar nicht erwähnen. Und wie ich ja schon öfter geschrieben habe, für den Lehrer wird Teilzeit/Eltenzeit, zumindest wenn es nicht länger als 5-10 Jahre dauert, keinen Effekt bzw. Kürzung geben.

Gerne hier auch mal der Highpeformer:
Einstieg mit 25 Jahren, direkt 87k oder mehr Gehalt, d.h. 42 Jahre maximale Punktzahl, ergibt 42x2= 84pkte. Die 84 Pkten ergeben Stand heute ca. 3.000 brutto Rente.
Hoffentlich sind wir uns da einig, das es diese Person so gut wie nie gibt.
Nur über bAV oder privater Altersvorsorge kann man an die 4.600 (Pension) kommen.

Der Pensionsanspruch von Lehrern hat ein Beta von 0, d.h. um etwas äquivalentes zu berechnen, ist der risikolose Zins zu verwenden. Alles andere ist Willkür um die eigenen Investments sicherer darzustellen, als sie sind.
Schlagt doch gerne mal den Beamten vor, dass sie statt einer saftigen Pension sicher zu erhalten, monatlich lediglich einen mageren Betrag zur seite legen sollen. Da wird kein Beamter okay mit sein, egal wie sehr ihr behauptet, das wäre ja auf langen Zeithorizont risikolos (was es nicht ist)

Für alle aktuell verbeamteten Personen ist die Höhe der Pension also garantiert? Was man nicht alles lernt hier im Forum...

Er ist de facto garantiert. Auf unter 65% des Besoldungslevels wird er nicht sinken. Der Staatshaushalt ist am Limit. Es wäre das richtige, die Pension komplett wegfallen zu lassen und durch die GRV zu ersetzen. Das war schon vor 30 Jahren so. Aber so lange Beamte über die Pension von Beamten entscheiden, wird das 100% nicht passieren. Ich würde darauf wetten.

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

Wieso ist der Lehrerberuf nicht überlaufen, meine Vermutung:
Das Gehalt ist nicht transparent, die Beamtenbesoldung verzerrt das dermaßen, dass die Meisten das nicht einschätzen können, wie gut das Gehalt wirklich ist. Immer wieder, vorallem in Rankings/Medien wird der Lehrer schlecht gerechnet. Vorallem in Rankings wird der Lehrer oft überhaupt nicht erwähnt obwohl der Lehrer einen Teil der dort genannten Berufe in den Schatten stellt. Klar, wenn man alle Zulagen weglässt und dann behauptet, das Durchschnittsbrutto liegt bei 65k, dann ist das tatsächlich nicht sehr attraktiv.

Bitte was? Das Lehrergehalt soll nicht transparent sein? Lehrergehälter sind wie die aller Beamte mit am transparentesten und ganz sicher transparenter, als alle Gehälter in der Wirtschaft, selbst die der IGM-Konzerne, da es dort Variablen wie LZ usw. gibt.

Ich hatte selbst mit dem Seiteneinstieg als Lehrer geliebäugelt und habe den passenden Rechner (z. B. oeffentlicher-dienst.info) in wenigen Sekunden gefunden. Über die Rechner kann man die Gehälter bis auf den Cent genau ausrechnen.
Man mag zu den Lehrern bzw. Beamten allgemein sagen, was man will, aber intransparente Gehälter gibts da ganz sicher nicht.

Und damit ist auch das Argument entkräftet, das Brutto oder Netto der Lehrer sei ein Geheimnis. Warum es Lehrermangel gibt? Ganz einfach: Selbst für das fürstliche Gehalt hat fast niemand Bock, sein Leben lang anstrengende Kinder oder Jugendliche tagtäglich bespaßen zu müssen.

+1
Zumal in vielen Bundesländern schon Grundschullehrer A13 erhalten und man auch als Wiwi mit Handkuss als Seiteneinsteiger genommen werden würde. Eine einfachere und garantiertere Art A13 zu erhalten, gibt es meiner Meinung nach nicht. Und trotzdem macht es halt fast niemand. Warum nur? An der schlechten Bezahlung kann es ja nicht liegen.

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Bitte was? Das Lehrergehalt soll nicht transparent sein? Lehrergehälter sind wie die aller Beamte mit am transparentesten und ganz sicher transparenter, als alle Gehälter in der Wirtschaft, selbst die der IGM-Konzerne, da es dort Variablen wie LZ usw. gibt.

Ich hatte selbst mit dem Seiteneinstieg als Lehrer geliebäugelt und habe den passenden Rechner (z. B. oeffentlicher-dienst.info) in wenigen Sekunden gefunden. Über die Rechner kann man die Gehälter bis auf den Cent genau ausrechnen.
Man mag zu den Lehrern bzw. Beamten allgemein sagen, was man will, aber intransparente Gehälter gibts da ganz sicher nicht.

Und damit ist auch das Argument entkräftet, das Brutto oder Netto der Lehrer sei ein Geheimnis. Warum es Lehrermangel gibt? Ganz einfach: Selbst für das fürstliche Gehalt hat fast niemand Bock, sein Leben lang anstrengende Kinder oder Jugendliche tagtäglich bespaßen zu müssen.

+1
Zumal in vielen Bundesländern schon Grundschullehrer A13 erhalten und man auch als Wiwi mit Handkuss als Seiteneinsteiger genommen werden würde. Eine einfachere und garantiertere Art A13 zu erhalten, gibt es meiner Meinung nach nicht. Und trotzdem macht es halt fast niemand. Warum nur? An der schlechten Bezahlung kann es ja nicht liegen.

Ich hatte auch schon damit geliebäugelt, in meinen Augen ist die fehlende Perspektive neben den nervigen Kindern und vor allem den Eltern der Killer.

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 03.07.2023:

Wieso ist der Lehrerberuf nicht überlaufen, meine Vermutung:
Das Gehalt ist nicht transparent, die Beamtenbesoldung verzerrt das dermaßen, dass die Meisten das nicht einschätzen können, wie gut das Gehalt wirklich ist. Immer wieder, vorallem in Rankings/Medien wird der Lehrer schlecht gerechnet. Vorallem in Rankings wird der Lehrer oft überhaupt nicht erwähnt obwohl der Lehrer einen Teil der dort genannten Berufe in den Schatten stellt. Klar, wenn man alle Zulagen weglässt und dann behauptet, das Durchschnittsbrutto liegt bei 65k, dann ist das tatsächlich nicht sehr attraktiv.

Bitte was? Das Lehrergehalt soll nicht transparent sein? Lehrergehälter sind wie die aller Beamte mit am transparentesten und ganz sicher transparenter, als alle Gehälter in der Wirtschaft, selbst die der IGM-Konzerne, da es dort Variablen wie LZ usw. gibt.

Ich hatte selbst mit dem Seiteneinstieg als Lehrer geliebäugelt und habe den passenden Rechner (z. B. oeffentlicher-dienst.info) in wenigen Sekunden gefunden. Über die Rechner kann man die Gehälter bis auf den Cent genau ausrechnen.
Man mag zu den Lehrern bzw. Beamten allgemein sagen, was man will, aber intransparente Gehälter gibts da ganz sicher nicht.

Und damit ist auch das Argument entkräftet, das Brutto oder Netto der Lehrer sei ein Geheimnis. Warum es Lehrermangel gibt? Ganz einfach: Selbst für das fürstliche Gehalt hat fast niemand Bock, sein Leben lang anstrengende Kinder oder Jugendliche tagtäglich bespaßen zu müssen.

+1
Zumal in vielen Bundesländern schon Grundschullehrer A13 erhalten und man auch als Wiwi mit Handkuss als Seiteneinsteiger genommen werden würde. Eine einfachere und garantiertere Art A13 zu erhalten, gibt es meiner Meinung nach nicht. Und trotzdem macht es halt fast niemand. Warum nur? An der schlechten Bezahlung kann es ja nicht liegen.

Warum geht nicht jeder in die Pflege, wo mittlerweile über 5000€ Brutto bezahlt wird im Zeitarbeitsmodell? Richtig, weil keiner Bock auf die Verantwortung bzw. auf den Job hat, sich jeden Tag vor der Klasse zu stellen.

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Warum geht nicht jeder in die Pflege, wo mittlerweile über 5000€ Brutto bezahlt wird im Zeitarbeitsmodell? Richtig, weil keiner Bock auf die Verantwortung bzw. auf den Job hat, sich jeden Tag vor der Klasse zu stellen.

5000 Brutto kriegst du mit >20 Wochenenddiensten und 7-8 Nachtdienstwochen im Jahr, viel Spaß dabei...

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Beim Dienstwagen ist es ja ein Komplettpaket aus Wartung, Versicherung und Sprit-Kosten, auch für die private Nutzung. Also deutlich mehr als das, was ich privat als Leasing-Vertrag laufen habe.

Wer kennt nicht die leitenden Angestellten, die am Wochenende mal einfach einen Kurzurlaub mit über 1.000 km machen und dafür keine Treibstoffkosten haben?

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

Ist das eigentlich so ein Lehrer / Beamten Ding, dass man sich eine Pension, die man in 30-40 Jahren bekommt und in der Höhe nicht bekannt ist, in das Gehalt einrechnen muss um ein höheres Äquivalent zu bestimmen?

Kein Angestellter in der freien Wirtschaft macht so einen Quatsch bei einem Gehaltsvergleich mit der Betriebsrente, Firmenwagen oder Mitarbeiteraktien.

Das wirkt echt ziemlich verzweifelt, wenn man damit vorrechnen will, dass man als Lehrer ein 100k Gehalt hätte.

Letzteres sehe ich nicht so. Zu einem fundierten Vetgleich zweier Jobangebote, auch innerhalb des Angestelltenverhältnis, gehören neben dem reinen Bruttogehalt auch Aspekte wie Bonus, bAV, Aktienprogramme oder Dienstwagenregelungen.

Das ist richtig, aber diese Dinge sind sofort spürbar bzw. haben einen unmittelbar erfassbaren Wert.
Beim Dienstwagen weiß ich, wieviel mich ein monatliches Leasing kosten würde und kann diese Ersparnis miteinbeziehen. Bei der bAV weiß ich, wie viel Zuschuss der AG gibt und zu welchen Konditionen sie angelegt wird - hier kommen, genauso wie bei Aktienprogrammen - ggfs. Kursschwankungen dazu.
Bei der Pension hingegen steht nur der jetzige Wert und ansonsten ein großes Fragezeichen. Die Demographie zeigt doch eindeutig, in welche Richtung staatliche Rente und Pension gehen. Beamte haben keinerlei Anspruch auf eine Pension in Höhe von 71%. Wer jetzt als Beamter startet und in 40 Jahren in den Ruhestand gehen wird, müsste äußerst naiv sein, wenn er glaubt, die Pension sei auch nur in der Nähe der 70%.
Machen wir uns nichts vor, die Rente wird Richtung 40% gehen und die Pensionen Richtung 55-60%. Oder die Pension wird ganz abgeschafft. Das ist zwar such Glaskugellesen, aber die Indizien, dass die Pension sinken wird, sind doch unverkennbar.
Man kann die Pension schon als Baustein des Beamtenpakets bewerten, aber die Rechnung 20k aufs Beamtenbrutto draufzuschlagen, entbehrt nun wirklich jedweder Realität.
Und die Rechnung eines Users, das Beamtenbrutto von 75k entspräche einem Angestelltenbrutto von 120k... nun ja, ich musste schmunzeln.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Ergänzungen:

  • Die bAV ist eine größere Wolke als die GRV: Einerseits ist die Höhe der bAV irgendwo zwischen 0 und mehreren Tausend mit jeweils unterschiedlichen Garantieverzinsungen und andererseits von Unternehmen zu Unternehmen. Wie wollen wir das generell bewerten?

  • Die Zukunftssicherheit der - gerade produktiven, technischen - Industrie steht aus meiner Sicht auf wackligeren Beinen denn je. Als jemand aus dem Automobilbau könnte ich an manchem Tage vor Zukunftsangst heulen. Das Plus an Entspannung wäre mir einiges Wert.

  • Die Pension wird hier immer mit den 71 Prozent angegeben. Welcher Anteil von Beamten geht denn wirklich mit 67 in Rente? Jedes Jahr früher in Rente kostet dich als Lehrer 3,6 Prozent. Daneben muss man auch sehen, dass die ATZ-Regelungen der meisten Industriekollegen teils mit 55 starten und die meisten spätestens mit 60 in Rente gehen. Was bedeuten denn 10 Jahre früher "endgültiger Feierabend"? Lukrativ sind die Modelle obendrein.

Jetzt kann man das auf die Nachkommastelle exakt bewerten und wird Tausende Einzelfälle betrachten müssen.
Mit den Nettovorteilen und der Pension würde ich das Äquivalent auf meinetwegen 100.000,- ansetzen. Ein sehr hohes und sicheres Gehalt, das teilweise mittelmäßige bis schlechte Abiturienten für ein Studium, das laut Deutschem Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) nur 16 Prozent der Studierenden abbrechen müssen.

Das Gesamtpaket mit Urlaub, notwendigen Voraussetzungen, Arbeitsplatzsicherheit, Arbeitspensum, Pension, Nettovorteilen erscheint mir gerade für das akademische Mittelmaß unschlagbar.

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Bei der Pension gibt es mehrere Stellschrauben. Die Absenkung anfangs der 2000er Jahre war eine davon.

In den 1990er Jahren wurden für die meisten Beamten auch die Dienstaltersstufen gestreckt, wodurch die Endstufe deutlich später erreicht wurde. Zum einen ergab sich daraus ein verringertes Lebenseinkommen. Für Beamte, die in dieser Zeit dienstunfähig wurden war damit auch sofort eine niedrigere Pension verbunden. Selbstverständlich waren von dieser Verschlechterung die Richter und Staatsanwälte ebenso ausgenommen wie die Beamten der B-Besoldung und die der C-Besoldung.

Ein anderes Beispiel: Bundesbeamte wurden durch Privatisierungsmaßnahmen gegen ihren Willen diesen Status plötzlich los und fanden sich bei neuen Dienstherren wieder. Das Ergebnis war eine niedrigere Pension.

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

Das stimmt so nicht. Lies mir mal bitte genau durch, wozu es hier Urteile geben wird.

Es geht hier nicht um die Höhe der Pension. Und die Absenkung Anfang 2000 wurde übrigens richterlicher Seite bestätigt und war nicht zu beanstanden. Das Alimentationsprinzip regelt am Ende auch keine absolute oder prozentuale Höhe der Pension, sondern es geht rein um die Angemessenheit. Und da wird man (wie auch schon vor 20 Jahren) zum Entschluss kommen, dass eine Absenkung (niemand spricht von einer Halbierung) wieder rechtmäßig sein wird.

Auch wenn das viele Beamte nicht hören wollen, die 71.xx% sind eine schöne Vorstellung aber in 30 Jahren wird das niemand mehr bekommen

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

Solange Beamte entscheiden, was Beamte bekommen, werden diese viel bekommen. Man schießt sich nicht ins eigene Bein. Man wird einfach die Mittelschicht noch weiter belasten, so wie man es jedes Jahr immer mehr tut. Die PKV wird den Beamten auch immer gegeben werden, auch wenn man in der GKV 1500€ monatlichen Beitrag zahlt (was nach der diskutierten erhöhung drr BBG bald fast Realität werden dürfte)

Und so lange Richter am Bundesverfassungsgericht da ein Wörtchen mitzureden haben auch. Siehe momentan gerade Urteile und (im Herbst vermutlich) Folgen der Rechtsprechung zur Mindestalimentation und zum Abstandsgebot. Die Besoldung ist in Teilen verfassungswidrig niedrig und muss insbesondere für Beamte in Ehe und mit Kindern deutlich angehoben werden. (Google : alimentativer Ergänzungszuschlag (AEZ))

Vermutlich drückt sich der Gesetzegeber aber noch mal darum, dass über das Abstandsgebot eigentlich die gesamte Besoldung nach oben verschoben werden müsste.

Zum Thema: es könnte vermutet werden, dass jedenfalls eine nahezu beliebigen (Kprzubg auf 40 oder 50%) Reduzierung der Pension das BVerfG einen Riegel vorschieben wird. Ob es nun 74 oder 72% sind oder mal 67% ist ne andere Frage.

Wenn der Staat für von der Verfassung gebotene Ausgaben kein Geld hat muss er eben mehr Schulden machen, mehr einnehmen oder weniger an nicht verfassungsmäßig gebotenen Ausgaben sparen.

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Wir sollten uns auch darauf einigen, die Lehrer nur mit Master-Absolventen bzw. Diplom-Absolventen von Universitäten zu vergleichen.

Bachelors und Diplom-Ingenieure (FH) gehören hier nicht dazu, weil sie eine geringerwertige Ausbildung haben.

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

Du rechnest in meinen Augen viel zu konservativ. Selbst langfristig angelegte Fonds mit geregelter Umschichtung von anfangs 60% Aktien zu später 40%, 20% und dann nur noch 5% haben in der Vergangenheit Renditen im Bereich 4.5-5.5% erreicht.

Natürlich kannst du die Rendite maximal niedrig ansetzen, aber dann lügt man sich eben selbst in die Tasche bzw. überbewertet den Pensionsanspruch vor Lehrern

Genau diese Absenkung des Niveaus meine ich. Klar ist aber zumindest aus meiner Sicht, dass wir in 30 Jahren unter den 70% Pensionslevel liegen werden. Nicht weil Ichbewusstsein Beamten nicht vergönne, aber die finanziellen Mittel sind dafür einfach nicht mehr da. Vor allem weil dies jeweils zum Großteil aus dem laufenden Haushalt bezahlt wird.

GRV ist definitiv nicht sicher. Die für mich sicherste bzw. am besten planbare Absicherung ist für mich tatsächlich die BAV. Bei den drei Firmen die ich kenne (bei zweien war ich selbst und die andere ist der AG meine Freundin), ist die BAV mittlerweile rein kapitalbasiert. Damit erwirbt man keine Betriebsrente mehr in Höhe von x€, sondern der Arbeitgeber leistet jeden Jahr eine Summe zum Aufbau dieses Kapitalstocks. Das Kapital ist gesichert und eine Mindestrendite ist garantiert. Die einzigen echten Risiken sind, dass der AG die BAV Leistungen einstellt oder die Mindestverzinsung absenkt (Kündigung mal ausgenommen). Damit ist bzw. wird dieses Kapital immer garantiert verfügbar sein.

Damit ist die BAV für mich die am besten planbare Absicherung bzw. am fairsten zu kalkulierende Absicherung, da hier das Kapital tatsächlich hinterlegt worden ist (anders als GRV und Pension).

Beim Thema 2.000€ bzw. 1.000€ Bruttoäquivalent kann ich immer noch nicht ganz folgen um ehrlich zu sein. Wie kommst du denn auf eine GRV die nur bei 2.500€ liegt? In den entsprechenden Verdienstkategorie des Arbeitnehmers, sollten da deutlich mehr Rentenpunkte rausspringen.

Bei einem derart langen Horizont keine Kapitalmarktlösung zu nutzen, ist in meinen Augen absolut sinnfrei. Natürlich habe ich hier mehr Schwankungen, aber eine Rendite um den Faktor 2-3.5x höher als in Rentenprodukten. Ich hab die Differenz im Alter einmal grob bestimmt (ab 67 und Auszahlung 20 Jahre) und benötige zum Ausgleich der Differenz Pension vs. GRV (ohne jegliche BAV) ab dem 30. Lebensjahr grob 410€ pro Monat (netto) für 37. Jahre angelegt (Annahme 6.5% Rendite). Das sollte etwa 750€ brutto (9.000€ pro Jahr) entsprechen.

Sofern noch eine BAV (wenn auch nur gering) besteht, dann sinkt das nötige Brutto noch weiter. Damit komme ich bei meiner Rechnung auf unter 10.000€ und würde mal sagen, dass 10.000€ eher die Worst Case Annahme ist.
20.000€ für mich komplett untrealistisch

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

Meinen Großvater hat es erwischt mit der letzten Senkung des Pensionsniveaus. Ich hoffe, dass niemand glaubt, dass es bei den gleichen Sätzen bleiben wird, wenn hier jemand in 30 Jahren in Pension geht. Das ist für den Staat einfach nicht mehr finanzierbar.

Und genau das ist doch das schöne an den heutigen Betriebsrenten. Diese sind kapitalbasiert und können damit nicht abgesenkt werden. Das Kapital ist bereits durch den Arbeitgeber erbracht und wird ausbezahlt werden. Die einzige Variable ist hier die garantierte Verzinsung.

Und mir müsste mal bitte jemand erklären, wie man 2.000€ brutto pro Monat brauchen sollte für den Ausgleich GRV vs. Pension. Die Zahlen sind komplett absurd und falsch. Wie kommt man bitte aus sowas?

Die Beamtenversorgung und somit auch die Pensionshöhe sind gesetzlich geregelt (vgl. BeamtVG im Bund bzw. auf Landesebene mit eigenen Gesetzen). Die Höhe der bAV ist quasi in jedem Betrieb anders, falls es überhaupt eine gibt. Das ist der große Unterschied: die Verlässlichkeit.

Eine Änderung der Beamtenversorgung ist natürlich möglich, aber weniger wahrscheinlich als die Senkung des Rentenniveaus oder eine Änderung bei Betriebsrenten. Und natürlich ist es absolut korrekt, mit aktuellen Zahlen zu rechnen. Die Zukunft kennt niemand.

Es hat zudem nix mit Verzweiflung zu tun, die Bezüge der Lehrer hier zu diskutieren. Jeder Steuerzahler hat ein Recht drauf, ist ja schließlich sein Geld. Sogar der Thread wurde dafür erstellt. Und wie sehr die 100k Bruttoäquivalent hier angezweifelt werden, zeigt ja, dass viele es nicht glauben. Das ist aber die Realität in 2023.

WiWi Gast schrieb am 30.06.2023:

Ist das eigentlich so ein Lehrer / Beamten Ding, dass man sich eine Pension, die man in 30-40 Jahren bekommt und in der Höhe nicht bekannt ist, in das Gehalt einrechnen muss um ein höheres Äquivalent zu bestimmen?

Kein Angestellter in der freien Wirtschaft macht so einen Quatsch bei einem Gehaltsvergleich mit der Betriebsrente, Firmenwagen oder Mitarbeiteraktien.

Das wirkt echt ziemlich verzweifelt, wenn man damit vorrechnen will, dass man als Lehrer ein 100k Gehalt hätte.

Wie die 2000 brutto zustande gekommen sind habe ich ja bereits geschrieben. Zu deinem Großvater, das liest sich so, als ob er da massive Kürzungen hatte. Die einzige Kürzung, die mir bekannt ist, war im Jahr 2001 von 75% schrittweise auf 71,75% Also 71,75% vom letzten Gehalt (was ja das höchste seiner Berufslaufbahn ist) finde ich schon extrem fair. Klar, Kürzungen sind abfuck, aber in der Regel sollten im Rentenalter 71,75% reichen um seinen Lebensabstand zu halten. Diese Kürzung ging auch nicht mal eben durch, das musste erst das Gericht klären, weil entsprechender Widerstand vorhanden war. Nur so am Rande...

Dein Punkt verstehe ich aber, die Pension ist nicht in den Stein gemeißelt, die gesetzliche Rente und die bAV aber auch nicht.

Wieder der Seiteneinsteiger:
Kapitalanlage würde ich ja auch wählen, wie ich geschrieben habe. Aber wenn so ein Thema juristisch sauber geklärt würde, dann müsste als Vergleich eine Versicherungslösung her. Weil nur die Versicherungslösung annähernd das Risikoprofil der Pension abdecken kann. Hier bin ich für diese Diskussion kompromissbereit und einige mich auf die Kapitallösung. In meiner eigenen Rechnung würde ich mich aber niemals auf historische 6,5% Anlagenrendite -auch im long run- verlassen und auch behaupten, dass das mit enormen Risiken verbunden ist. D.h. nämlich, dass du durchgehend das Geld zu 100% in Aktien (oder sonstigen Risikopositionen) geparkt hast. Das tut man in der Praxis aber nicht, das Geld muss irgendwann umgeschichtet werden auf Anleihen/Tagesgeld, das frisst einiges wieder weg von den 6,5%. Genauso ist das Langlebigkeitsrisiko mit kapitalbasierten Strategien nicht gut in den Griff zu kriegen, das kriegt nur die Versicherung über das kollektiv hin. Was ich damit sagen will, wenn man wirklich auf die Rente angewiesen ist, dann würde man bzw. ich keine 6,5% nach Inflation ansetzen, eher 1-3%. Hängt halt stark von der Risikoeinstellung ab. Der Vergleich zu der Pension wird dann aber auf einmal von der Risikofreudigkeit abhängen, das ist nicht wirklich ideal.

Zu den 70 Pkten:
Das ist meine persönliche Hochrechnung, also von meinem erw. Lebensweg (keine Elternzeiten, keine Teilzeit und auch keine Arbeitslosigkeit angenommen, für den ein oder andern können diese Annahmen schon der Genickbruch sein). Ich will jetzt nicht meine komplette Gehaltsentwicklung preisgeben, daher ein fiktives Beispiel, das den Durchschnittsakademiker schlägt (IGMler dürft ihr selber rechnen). Beispiel Einstieg aktuell mit Inflationsberucksichtigung. Vorweg ich runde hier nach Belieben, was für die Rechnung aber nicht wesentlich sein wird, habe keine Lust jede exakte Zahl rauszusuchen:
Aktuell beträgt das Durchschnittsentgelt (DE) 40k.
Einstieg mit 27, Einstiegsgehalt 50k (über dem Durchschnitt), 40 Dienstjahre bis 67.
Macht im ersten Jahr somit 50/40= 1,25 pkte
Jetzt gröber:
Ersten 5 Jahre nehme ich im Schnitt 1,3pkte
Nach 5 Jahren, Gehalt von 65k, DE= 45k, ergibt 1.4pkte
Nächsten 8 Jahre Schnitt 1,6pkte
Mit 40 erreicht die Person dann BBG (=ca. 110k).
Die restlichen 27 Jahre somit 2 Entgeltpunkte.
Zusammenfassend:
5x1,3 + 8x1,6 +27x2=73pkte.

Bevor jetzt alle schreien, scheiss Werdegang, ja es gibt bessere! Aber der Durchschnitt liegt drunter, bitte nicht vergessen. Viele Akademiker erreichen sogar nie oder sehr spät nur die BBG, siehe destatis. Auch nicht vergessen, ich betrachte gerade nur die Männerbrille, wenn da jetzt irgendwie Elternzeit oder Teilzeit hinzu kommt, dann geht das schnell runter mit den Entgeltpunkten. Arbeitslosigkeit will ich gar nicht erwähnen. Und wie ich ja schon öfter geschrieben habe, für den Lehrer wird Teilzeit/Eltenzeit, zumindest wenn es nicht länger als 5-10 Jahre dauert, keinen Effekt bzw. Kürzung geben.

Gerne hier auch mal der Highpeformer:
Einstieg mit 25 Jahren, direkt 87k oder mehr Gehalt, d.h. 42 Jahre maximale Punktzahl, ergibt 42x2= 84pkte. Die 84 Pkten ergeben Stand heute ca. 3.000 brutto Rente.
Hoffentlich sind wir uns da einig, das es diese Person so gut wie nie gibt.
Nur über bAV oder privater Altersvorsorge kann man an die 4.600 (Pension) kommen.

Seiteneinsteiger:
Über die Rendite können wir uns ewig streiten, da kommen wir nicht auf einen Nenner. Ich kenne die historischen Renditen (Renditedreiecke), trotzdem bin ich da vorsichtiger. Es ist auch nicht so, dass ich der einzige Mensch bin, der so tickt. Es hat schon einen Grund, wieso Deutschland nicht kapitalgedeckt für die GRV anlegt. Sobald feste Cashflows anvisiert sind, ist das Modell komplex. Bitte nicht falsch verstehen, ich bin auch der Meinung, dass neben Umlageverfahren ein Teil kapitalgedeckt ablaufen sollte. Trotzdem, mehr als 3% NACH Inflation käme für mich nicht in Betracht, wenn ich wirklich darauf angewiesen wäre. Zu diesem Thema streitet sich aber auch die "Wissenschaft", Stichwort FIRE Bewegung, etc.

FETTES ABER:
Meine Aussage war, ein aktuell 33 jähriger Lehrer A13 mit zwei Kindern verdient ca. 100k. Ich habe für die Pension also nur 10k angesetzt, damit bist du glaube ich ja einverstanden. Ich hab an jeder Stelle übrigens Buffer gelassen um im Zweifelsfall drauf reagieren zu können. Ich kann genauso gut den aktuell 40 jährigen A14 mit drei Kindern rausnehmen und siehe da, dann wären wir bei 120k.
Ich kann auch die Grundschullerleherin nehmen, die einen Halbtagsjob hat (übrigens neuerdings auch auf A13 angehoben wurde, soviel zum Thema, der Staat hat kein Geld).
Alle Fälle wären nicht übertrieben. Ich habe also mit dem 100k Beispiel, aus meiner Sicht, nicht versucht den Lehrer in absurde Gehaltsebenen zu bringen. Zumal ich auch gesagt habe, dass ist ja die Ursprungsfrage, dass die Rechnung sehr kompliziert ist und man sich über zig Annahmen streiten kann. Mit der Pauschalantwort, so mehr Kinder umso eher gewinnt der Lehrer bei IGM vs Lehrer, bleibe ich. Mit dem Zusatz, dass es eigentlich nur individuell vergleichbar ist.

Noch ein Punkt:
Der Vergleich IGM vs Lehrer ist eh schon schwierig. IGM ist für mich eine Gruppe, in die schon gar nicht jeder kommt. Dazu muss man zu den "Besseren" gehören. Ich könnte genauso gut jetzt darauf bestehen, dass ich mir auch nur Lehrer rausnehme, die ebenfalls zu den "Besseren" gehören. Sprich A14 und A15 als Vergleich nehmen. Das fände ich ebenfalls nicht absurd die Annahme. Aber nein, ich habe "nur" den A13 Lehrer genommen. Selbst da wird mir vorgeworfen, dass ich zum schönrechnen neige.

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 03.07.2023:

Bitte was? Das Lehrergehalt soll nicht transparent sein? Lehrergehälter sind wie die aller Beamte mit am transparentesten und ganz sicher transparenter, als alle Gehälter in der Wirtschaft, selbst die der IGM-Konzerne, da es dort Variablen wie LZ usw. gibt.

Ich hatte selbst mit dem Seiteneinstieg als Lehrer geliebäugelt und habe den passenden Rechner (z. B. oeffentlicher-dienst.info) in wenigen Sekunden gefunden. Über die Rechner kann man die Gehälter bis auf den Cent genau ausrechnen.
Man mag zu den Lehrern bzw. Beamten allgemein sagen, was man will, aber intransparente Gehälter gibts da ganz sicher nicht.

Und damit ist auch das Argument entkräftet, das Brutto oder Netto der Lehrer sei ein Geheimnis. Warum es Lehrermangel gibt? Ganz einfach: Selbst für das fürstliche Gehalt hat fast niemand Bock, sein Leben lang anstrengende Kinder oder Jugendliche tagtäglich bespaßen zu müssen.

+1
Zumal in vielen Bundesländern schon Grundschullehrer A13 erhalten und man auch als Wiwi mit Handkuss als Seiteneinsteiger genommen werden würde. Eine einfachere und garantiertere Art A13 zu erhalten, gibt es meiner Meinung nach nicht. Und trotzdem macht es halt fast niemand. Warum nur? An der schlechten Bezahlung kann es ja nicht liegen.

Ich hatte auch schon damit geliebäugelt, in meinen Augen ist die fehlende Perspektive neben den nervigen Kindern und vor allem den Eltern der Killer.

Was meinst Du mit fehlende Perspektive? An Grundschulen kann man nach ein paar Jahren locker Rektor oder Konrektor werden. Es fehlt überall an Schulleitern. Ich würde nicht nur sagen, A13 ist garantiert sondern auch A14 als Rektor einer Grundschule, wenn man das will.
Mit den nervigen Kindern und vor allem Eltern gebe ich Dir aber recht. Das ist als Rektor dann wahrscheinlich noch nerviger.

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 03.07.2023:

Wieso ist der Lehrerberuf nicht überlaufen, meine Vermutung:
Das Gehalt ist nicht transparent, die Beamtenbesoldung verzerrt das dermaßen, dass die Meisten das nicht einschätzen können, wie gut das Gehalt wirklich ist. Immer wieder, vorallem in Rankings/Medien wird der Lehrer schlecht gerechnet. Vorallem in Rankings wird der Lehrer oft überhaupt nicht erwähnt obwohl der Lehrer einen Teil der dort genannten Berufe in den Schatten stellt. Klar, wenn man alle Zulagen weglässt und dann behauptet, das Durchschnittsbrutto liegt bei 65k, dann ist das tatsächlich nicht sehr attraktiv.

Bitte was? Das Lehrergehalt soll nicht transparent sein? Lehrergehälter sind wie die aller Beamte mit am transparentesten und ganz sicher transparenter, als alle Gehälter in der Wirtschaft, selbst die der IGM-Konzerne, da es dort Variablen wie LZ usw. gibt.

Ich hatte selbst mit dem Seiteneinstieg als Lehrer geliebäugelt und habe den passenden Rechner (z. B. oeffentlicher-dienst.info) in wenigen Sekunden gefunden. Über die Rechner kann man die Gehälter bis auf den Cent genau ausrechnen.
Man mag zu den Lehrern bzw. Beamten allgemein sagen, was man will, aber intransparente Gehälter gibts da ganz sicher nicht.

Und damit ist auch das Argument entkräftet, das Brutto oder Netto der Lehrer sei ein Geheimnis. Warum es Lehrermangel gibt? Ganz einfach: Selbst für das fürstliche Gehalt hat fast niemand Bock, sein Leben lang anstrengende Kinder oder Jugendliche tagtäglich bespaßen zu müssen.

+1
Zumal in vielen Bundesländern schon Grundschullehrer A13 erhalten und man auch als Wiwi mit Handkuss als Seiteneinsteiger genommen werden würde. Eine einfachere und garantiertere Art A13 zu erhalten, gibt es meiner Meinung nach nicht. Und trotzdem macht es halt fast niemand. Warum nur? An der schlechten Bezahlung kann es ja nicht liegen.

Ganz einfach: Im Konzern verdiene ich auch nicht mehr als der Lehrer, vielleicht sogar weniger, aber ich habe einen Schreibtischjob, flexible Arbeitszeit, Homeoffice und kann Überstunden/Urlaub nehmen, wann ich will. Und vor allen Dingen: Ich stehe nicht jeder Tag im Klassenzimmer vor pubertierenden Kindern. Der reine Gehaltsvergleich mit Lehrern blendet all diese Faktoren aus und taugt deshalb nicht.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

In IGM kommt man immer noch relativ einfach und mit wenig Aufwand rein. Mach einen Bachelor in Elektrotechnik oder Informatik und es sollte klappen.

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

Du rechnest in meinen Augen viel zu konservativ. Selbst langfristig angelegte Fonds mit geregelter Umschichtung von anfangs 60% Aktien zu später 40%, 20% und dann nur noch 5% haben in der Vergangenheit Renditen im Bereich 4.5-5.5% erreicht.

Natürlich kannst du die Rendite maximal niedrig ansetzen, aber dann lügt man sich eben selbst in die Tasche bzw. überbewertet den Pensionsanspruch vor Lehrern

Genau diese Absenkung des Niveaus meine ich. Klar ist aber zumindest aus meiner Sicht, dass wir in 30 Jahren unter den 70% Pensionslevel liegen werden. Nicht weil Ichbewusstsein Beamten nicht vergönne, aber die finanziellen Mittel sind dafür einfach nicht mehr da. Vor allem weil dies jeweils zum Großteil aus dem laufenden Haushalt bezahlt wird.

GRV ist definitiv nicht sicher. Die für mich sicherste bzw. am besten planbare Absicherung ist für mich tatsächlich die BAV. Bei den drei Firmen die ich kenne (bei zweien war ich selbst und die andere ist der AG meine Freundin), ist die BAV mittlerweile rein kapitalbasiert. Damit erwirbt man keine Betriebsrente mehr in Höhe von x€, sondern der Arbeitgeber leistet jeden Jahr eine Summe zum Aufbau dieses Kapitalstocks. Das Kapital ist gesichert und eine Mindestrendite ist garantiert. Die einzigen echten Risiken sind, dass der AG die BAV Leistungen einstellt oder die Mindestverzinsung absenkt (Kündigung mal ausgenommen). Damit ist bzw. wird dieses Kapital immer garantiert verfügbar sein.

Damit ist die BAV für mich die am besten planbare Absicherung bzw. am fairsten zu kalkulierende Absicherung, da hier das Kapital tatsächlich hinterlegt worden ist (anders als GRV und Pension).

Beim Thema 2.000€ bzw. 1.000€ Bruttoäquivalent kann ich immer noch nicht ganz folgen um ehrlich zu sein. Wie kommst du denn auf eine GRV die nur bei 2.500€ liegt? In den entsprechenden Verdienstkategorie des Arbeitnehmers, sollten da deutlich mehr Rentenpunkte rausspringen.

Bei einem derart langen Horizont keine Kapitalmarktlösung zu nutzen, ist in meinen Augen absolut sinnfrei. Natürlich habe ich hier mehr Schwankungen, aber eine Rendite um den Faktor 2-3.5x höher als in Rentenprodukten. Ich hab die Differenz im Alter einmal grob bestimmt (ab 67 und Auszahlung 20 Jahre) und benötige zum Ausgleich der Differenz Pension vs. GRV (ohne jegliche BAV) ab dem 30. Lebensjahr grob 410€ pro Monat (netto) für 37. Jahre angelegt (Annahme 6.5% Rendite). Das sollte etwa 750€ brutto (9.000€ pro Jahr) entsprechen.

Sofern noch eine BAV (wenn auch nur gering) besteht, dann sinkt das nötige Brutto noch weiter. Damit komme ich bei meiner Rechnung auf unter 10.000€ und würde mal sagen, dass 10.000€ eher die Worst Case Annahme ist.
20.000€ für mich komplett untrealistisch

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

Meinen Großvater hat es erwischt mit der letzten Senkung des Pensionsniveaus. Ich hoffe, dass niemand glaubt, dass es bei den gleichen Sätzen bleiben wird, wenn hier jemand in 30 Jahren in Pension geht. Das ist für den Staat einfach nicht mehr finanzierbar.

Und genau das ist doch das schöne an den heutigen Betriebsrenten. Diese sind kapitalbasiert und können damit nicht abgesenkt werden. Das Kapital ist bereits durch den Arbeitgeber erbracht und wird ausbezahlt werden. Die einzige Variable ist hier die garantierte Verzinsung.

Und mir müsste mal bitte jemand erklären, wie man 2.000€ brutto pro Monat brauchen sollte für den Ausgleich GRV vs. Pension. Die Zahlen sind komplett absurd und falsch. Wie kommt man bitte aus sowas?

Die Beamtenversorgung und somit auch die Pensionshöhe sind gesetzlich geregelt (vgl. BeamtVG im Bund bzw. auf Landesebene mit eigenen Gesetzen). Die Höhe der bAV ist quasi in jedem Betrieb anders, falls es überhaupt eine gibt. Das ist der große Unterschied: die Verlässlichkeit.

Eine Änderung der Beamtenversorgung ist natürlich möglich, aber weniger wahrscheinlich als die Senkung des Rentenniveaus oder eine Änderung bei Betriebsrenten. Und natürlich ist es absolut korrekt, mit aktuellen Zahlen zu rechnen. Die Zukunft kennt niemand.

Es hat zudem nix mit Verzweiflung zu tun, die Bezüge der Lehrer hier zu diskutieren. Jeder Steuerzahler hat ein Recht drauf, ist ja schließlich sein Geld. Sogar der Thread wurde dafür erstellt. Und wie sehr die 100k Bruttoäquivalent hier angezweifelt werden, zeigt ja, dass viele es nicht glauben. Das ist aber die Realität in 2023.

WiWi Gast schrieb am 30.06.2023:

Ist das eigentlich so ein Lehrer / Beamten Ding, dass man sich eine Pension, die man in 30-40 Jahren bekommt und in der Höhe nicht bekannt ist, in das Gehalt einrechnen muss um ein höheres Äquivalent zu bestimmen?

Kein Angestellter in der freien Wirtschaft macht so einen Quatsch bei einem Gehaltsvergleich mit der Betriebsrente, Firmenwagen oder Mitarbeiteraktien.

Das wirkt echt ziemlich verzweifelt, wenn man damit vorrechnen will, dass man als Lehrer ein 100k Gehalt hätte.

Wie die 2000 brutto zustande gekommen sind habe ich ja bereits geschrieben. Zu deinem Großvater, das liest sich so, als ob er da massive Kürzungen hatte. Die einzige Kürzung, die mir bekannt ist, war im Jahr 2001 von 75% schrittweise auf 71,75% Also 71,75% vom letzten Gehalt (was ja das höchste seiner Berufslaufbahn ist) finde ich schon extrem fair. Klar, Kürzungen sind abfuck, aber in der Regel sollten im Rentenalter 71,75% reichen um seinen Lebensabstand zu halten. Diese Kürzung ging auch nicht mal eben durch, das musste erst das Gericht klären, weil entsprechender Widerstand vorhanden war. Nur so am Rande...

Dein Punkt verstehe ich aber, die Pension ist nicht in den Stein gemeißelt, die gesetzliche Rente und die bAV aber auch nicht.

Wieder der Seiteneinsteiger:
Kapitalanlage würde ich ja auch wählen, wie ich geschrieben habe. Aber wenn so ein Thema juristisch sauber geklärt würde, dann müsste als Vergleich eine Versicherungslösung her. Weil nur die Versicherungslösung annähernd das Risikoprofil der Pension abdecken kann. Hier bin ich für diese Diskussion kompromissbereit und einige mich auf die Kapitallösung. In meiner eigenen Rechnung würde ich mich aber niemals auf historische 6,5% Anlagenrendite -auch im long run- verlassen und auch behaupten, dass das mit enormen Risiken verbunden ist. D.h. nämlich, dass du durchgehend das Geld zu 100% in Aktien (oder sonstigen Risikopositionen) geparkt hast. Das tut man in der Praxis aber nicht, das Geld muss irgendwann umgeschichtet werden auf Anleihen/Tagesgeld, das frisst einiges wieder weg von den 6,5%. Genauso ist das Langlebigkeitsrisiko mit kapitalbasierten Strategien nicht gut in den Griff zu kriegen, das kriegt nur die Versicherung über das kollektiv hin. Was ich damit sagen will, wenn man wirklich auf die Rente angewiesen ist, dann würde man bzw. ich keine 6,5% nach Inflation ansetzen, eher 1-3%. Hängt halt stark von der Risikoeinstellung ab. Der Vergleich zu der Pension wird dann aber auf einmal von der Risikofreudigkeit abhängen, das ist nicht wirklich ideal.

Zu den 70 Pkten:
Das ist meine persönliche Hochrechnung, also von meinem erw. Lebensweg (keine Elternzeiten, keine Teilzeit und auch keine Arbeitslosigkeit angenommen, für den ein oder andern können diese Annahmen schon der Genickbruch sein). Ich will jetzt nicht meine komplette Gehaltsentwicklung preisgeben, daher ein fiktives Beispiel, das den Durchschnittsakademiker schlägt (IGMler dürft ihr selber rechnen). Beispiel Einstieg aktuell mit Inflationsberucksichtigung. Vorweg ich runde hier nach Belieben, was für die Rechnung aber nicht wesentlich sein wird, habe keine Lust jede exakte Zahl rauszusuchen:
Aktuell beträgt das Durchschnittsentgelt (DE) 40k.
Einstieg mit 27, Einstiegsgehalt 50k (über dem Durchschnitt), 40 Dienstjahre bis 67.
Macht im ersten Jahr somit 50/40= 1,25 pkte
Jetzt gröber:
Ersten 5 Jahre nehme ich im Schnitt 1,3pkte
Nach 5 Jahren, Gehalt von 65k, DE= 45k, ergibt 1.4pkte
Nächsten 8 Jahre Schnitt 1,6pkte
Mit 40 erreicht die Person dann BBG (=ca. 110k).
Die restlichen 27 Jahre somit 2 Entgeltpunkte.
Zusammenfassend:
5x1,3 + 8x1,6 +27x2=73pkte.

Bevor jetzt alle schreien, scheiss Werdegang, ja es gibt bessere! Aber der Durchschnitt liegt drunter, bitte nicht vergessen. Viele Akademiker erreichen sogar nie oder sehr spät nur die BBG, siehe destatis. Auch nicht vergessen, ich betrachte gerade nur die Männerbrille, wenn da jetzt irgendwie Elternzeit oder Teilzeit hinzu kommt, dann geht das schnell runter mit den Entgeltpunkten. Arbeitslosigkeit will ich gar nicht erwähnen. Und wie ich ja schon öfter geschrieben habe, für den Lehrer wird Teilzeit/Eltenzeit, zumindest wenn es nicht länger als 5-10 Jahre dauert, keinen Effekt bzw. Kürzung geben.

Gerne hier auch mal der Highpeformer:
Einstieg mit 25 Jahren, direkt 87k oder mehr Gehalt, d.h. 42 Jahre maximale Punktzahl, ergibt 42x2= 84pkte. Die 84 Pkten ergeben Stand heute ca. 3.000 brutto Rente.
Hoffentlich sind wir uns da einig, das es diese Person so gut wie nie gibt.
Nur über bAV oder privater Altersvorsorge kann man an die 4.600 (Pension) kommen.

Seiteneinsteiger:
Über die Rendite können wir uns ewig streiten, da kommen wir nicht auf einen Nenner. Ich kenne die historischen Renditen (Renditedreiecke), trotzdem bin ich da vorsichtiger. Es ist auch nicht so, dass ich der einzige Mensch bin, der so tickt. Es hat schon einen Grund, wieso Deutschland nicht kapitalgedeckt für die GRV anlegt. Sobald feste Cashflows anvisiert sind, ist das Modell komplex. Bitte nicht falsch verstehen, ich bin auch der Meinung, dass neben Umlageverfahren ein Teil kapitalgedeckt ablaufen sollte. Trotzdem, mehr als 3% NACH Inflation käme für mich nicht in Betracht, wenn ich wirklich darauf angewiesen wäre. Zu diesem Thema streitet sich aber auch die "Wissenschaft", Stichwort FIRE Bewegung, etc.

FETTES ABER:
Meine Aussage war, ein aktuell 33 jähriger Lehrer A13 mit zwei Kindern verdient ca. 100k. Ich habe für die Pension also nur 10k angesetzt, damit bist du glaube ich ja einverstanden. Ich hab an jeder Stelle übrigens Buffer gelassen um im Zweifelsfall drauf reagieren zu können. Ich kann genauso gut den aktuell 40 jährigen A14 mit drei Kindern rausnehmen und siehe da, dann wären wir bei 120k.
Ich kann auch die Grundschullerleherin nehmen, die einen Halbtagsjob hat (übrigens neuerdings auch auf A13 angehoben wurde, soviel zum Thema, der Staat hat kein Geld).
Alle Fälle wären nicht übertrieben. Ich habe also mit dem 100k Beispiel, aus meiner Sicht, nicht versucht den Lehrer in absurde Gehaltsebenen zu bringen. Zumal ich auch gesagt habe, dass ist ja die Ursprungsfrage, dass die Rechnung sehr kompliziert ist und man sich über zig Annahmen streiten kann. Mit der Pauschalantwort, so mehr Kinder umso eher gewinnt der Lehrer bei IGM vs Lehrer, bleibe ich. Mit dem Zusatz, dass es eigentlich nur individuell vergleichbar ist.

Noch ein Punkt:
Der Vergleich IGM vs Lehrer ist eh schon schwierig. IGM ist für mich eine Gruppe, in die schon gar nicht jeder kommt. Dazu muss man zu den "Besseren" gehören. Ich könnte genauso gut jetzt darauf bestehen, dass ich mir auch nur Lehrer rausnehme, die ebenfalls zu den "Besseren" gehören. Sprich A14 und A15 als Vergleich nehmen. Das fände ich ebenfalls nicht absurd die Annahme. Aber nein, ich habe "nur" den A13 Lehrer genommen. Selbst da wird mir vorgeworfen, dass ich zum schönrechnen neige.

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 02.07.2023:

Wieso ist der Lehrerberuf nicht überlaufen, meine Vermutung:
Das Gehalt ist nicht transparent, die Beamtenbesoldung verzerrt das dermaßen, dass die Meisten das nicht einschätzen können, wie gut das Gehalt wirklich ist. Immer wieder, vorallem in Rankings/Medien wird der Lehrer schlecht gerechnet. Vorallem in Rankings wird der Lehrer oft überhaupt nicht erwähnt obwohl der Lehrer einen Teil der dort genannten Berufe in den Schatten stellt. Klar, wenn man alle Zulagen weglässt und dann behauptet, das Durchschnittsbrutto liegt bei 65k, dann ist das tatsächlich nicht sehr attraktiv.

Bitte was? Das Lehrergehalt soll nicht transparent sein? Lehrergehälter sind wie die aller Beamte mit am transparentesten und ganz sicher transparenter, als alle Gehälter in der Wirtschaft, selbst die der IGM-Konzerne, da es dort Variablen wie LZ usw. gibt.

Ich hatte selbst mit dem Seiteneinstieg als Lehrer geliebäugelt und habe den passenden Rechner (z. B. oeffentlicher-dienst.info) in wenigen Sekunden gefunden. Über die Rechner kann man die Gehälter bis auf den Cent genau ausrechnen.
Man mag zu den Lehrern bzw. Beamten allgemein sagen, was man will, aber intransparente Gehälter gibts da ganz sicher nicht.

Und damit ist auch das Argument entkräftet, das Brutto oder Netto der Lehrer sei ein Geheimnis. Warum es Lehrermangel gibt? Ganz einfach: Selbst für das fürstliche Gehalt hat fast niemand Bock, sein Leben lang anstrengende Kinder oder Jugendliche tagtäglich bespaßen zu müssen.

Seiteneinsteiger:
Mit transparent meinte ich nicht, dass man das Gehalt nicht rausfinden kann. Wenn ich in einem Wirtschaftsforum behaupte, dass ein Lehrer die 100k Marke knackt, dann gibt es einen riesen Aufschrei, dass das Quatsch sei. Selbst hier, obwohl man es besser wissen müsste, wird das angezweifelt. Das ist gar nicht böse gemeint, der Normalo hat weder Lust noch Zeit sich mit der Besoldung, Besteuerung, Pension etc. von Beamten zu beschäftigen. Von mir aus nehme ich die Aussage mit transparent zurück und formuliere es neu:
Dem Durchschnittsbürger (insbesondere dem Schüler der vor der Berufswahl steht) fehlt das nötige Vorwissen und/oder die Kompetenz um das Gehalt eines Lehrers richtig zu bewerten und einzuordnen.

Dazu müsste nämlich schon alleine klar sein, dass Kinder enorme Zulagen generieren. Frag doch mal einen Schüler was Entgeltpunkte sind und wie hoch die prozentuale Beamtenpension ist. Vertrauen die Schüler daher schlicht auf "seriöse" Rankings, das rein auf Bruttogehältern basiert, dann wird Lehrer bei der Wahl ausscheiden.

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Wurde doch hier schon oft gesagt, dass viele der von dir genannten Parameter (Kinderzuschlag, Familienzuschlag, Pension, etc.) für viele Konstellationen auch gar nicht relevant sind. Viele Studenten bzw. angehende Studenten betrachten meiner Meinung nach richtigerweise das monatlich zu erwartende Gehalt. Das finanziert am Ende meine Miete, meinen Urlaub, meinen Lebensstil, etc.

Und da hat es jemand anderes bereits oben sehr gute zusammengefasst. Ein Single Lehrer mit 35-40 Jahren hat in etwa das Nettogehalt eines Studieneinsteigers bei IGM mit einem Master. Ob man damit zufrieden bzw. glücklich ist, darf natürlich jeder selbst entscheiden.

WiWi Gast schrieb am 03.07.2023:

Wieso ist der Lehrerberuf nicht überlaufen, meine Vermutung:
Das Gehalt ist nicht transparent, die Beamtenbesoldung verzerrt das dermaßen, dass die Meisten das nicht einschätzen können, wie gut das Gehalt wirklich ist. Immer wieder, vorallem in Rankings/Medien wird der Lehrer schlecht gerechnet. Vorallem in Rankings wird der Lehrer oft überhaupt nicht erwähnt obwohl der Lehrer einen Teil der dort genannten Berufe in den Schatten stellt. Klar, wenn man alle Zulagen weglässt und dann behauptet, das Durchschnittsbrutto liegt bei 65k, dann ist das tatsächlich nicht sehr attraktiv.

Bitte was? Das Lehrergehalt soll nicht transparent sein? Lehrergehälter sind wie die aller Beamte mit am transparentesten und ganz sicher transparenter, als alle Gehälter in der Wirtschaft, selbst die der IGM-Konzerne, da es dort Variablen wie LZ usw. gibt.

Ich hatte selbst mit dem Seiteneinstieg als Lehrer geliebäugelt und habe den passenden Rechner (z. B. oeffentlicher-dienst.info) in wenigen Sekunden gefunden. Über die Rechner kann man die Gehälter bis auf den Cent genau ausrechnen.
Man mag zu den Lehrern bzw. Beamten allgemein sagen, was man will, aber intransparente Gehälter gibts da ganz sicher nicht.

Und damit ist auch das Argument entkräftet, das Brutto oder Netto der Lehrer sei ein Geheimnis. Warum es Lehrermangel gibt? Ganz einfach: Selbst für das fürstliche Gehalt hat fast niemand Bock, sein Leben lang anstrengende Kinder oder Jugendliche tagtäglich bespaßen zu müssen.

Seiteneinsteiger:
Mit transparent meinte ich nicht, dass man das Gehalt nicht rausfinden kann. Wenn ich in einem Wirtschaftsforum behaupte, dass ein Lehrer die 100k Marke knackt, dann gibt es einen riesen Aufschrei, dass das Quatsch sei. Selbst hier, obwohl man es besser wissen müsste, wird das angezweifelt. Das ist gar nicht böse gemeint, der Normalo hat weder Lust noch Zeit sich mit der Besoldung, Besteuerung, Pension etc. von Beamten zu beschäftigen. Von mir aus nehme ich die Aussage mit transparent zurück und formuliere es neu:
Dem Durchschnittsbürger (insbesondere dem Schüler der vor der Berufswahl steht) fehlt das nötige Vorwissen und/oder die Kompetenz um das Gehalt eines Lehrers richtig zu bewerten und einzuordnen.

Dazu müsste nämlich schon alleine klar sein, dass Kinder enorme Zulagen generieren. Frag doch mal einen Schüler was Entgeltpunkte sind und wie hoch die prozentuale Beamtenpension ist. Vertrauen die Schüler daher schlicht auf "seriöse" Rankings, das rein auf Bruttogehältern basiert, dann wird Lehrer bei der Wahl ausscheiden.

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Vor allem sollte man die Verantwortung als Rektor mal in die Rechnung miteinbeziehen. Am Ende würde ich das mit der Führungsspanne von einem Abteilungsleitern mit einigen Teamleitern oder Mitarbeitern unter sich gleichsetzen.

Nur dass diese Abteilungsleiter dann Gehälter + weitere Benefits im Bereich 150k und aufwärts haben und der A14 Rektor hat grob das Gehalt eines "Edelsachbearbeiters" in der hohen Tarifstufe. Da muss man schon wirklich für den Job als Rektor brennen.

WiWi Gast schrieb am 03.07.2023:

Bitte was? Das Lehrergehalt soll nicht transparent sein? Lehrergehälter sind wie die aller Beamte mit am transparentesten und ganz sicher transparenter, als alle Gehälter in der Wirtschaft, selbst die der IGM-Konzerne, da es dort Variablen wie LZ usw. gibt.

Ich hatte selbst mit dem Seiteneinstieg als Lehrer geliebäugelt und habe den passenden Rechner (z. B. oeffentlicher-dienst.info) in wenigen Sekunden gefunden. Über die Rechner kann man die Gehälter bis auf den Cent genau ausrechnen.
Man mag zu den Lehrern bzw. Beamten allgemein sagen, was man will, aber intransparente Gehälter gibts da ganz sicher nicht.

Und damit ist auch das Argument entkräftet, das Brutto oder Netto der Lehrer sei ein Geheimnis. Warum es Lehrermangel gibt? Ganz einfach: Selbst für das fürstliche Gehalt hat fast niemand Bock, sein Leben lang anstrengende Kinder oder Jugendliche tagtäglich bespaßen zu müssen.

+1
Zumal in vielen Bundesländern schon Grundschullehrer A13 erhalten und man auch als Wiwi mit Handkuss als Seiteneinsteiger genommen werden würde. Eine einfachere und garantiertere Art A13 zu erhalten, gibt es meiner Meinung nach nicht. Und trotzdem macht es halt fast niemand. Warum nur? An der schlechten Bezahlung kann es ja nicht liegen.

Ich hatte auch schon damit geliebäugelt, in meinen Augen ist die fehlende Perspektive neben den nervigen Kindern und vor allem den Eltern der Killer.

Was meinst Du mit fehlende Perspektive? An Grundschulen kann man nach ein paar Jahren locker Rektor oder Konrektor werden. Es fehlt überall an Schulleitern. Ich würde nicht nur sagen, A13 ist garantiert sondern auch A14 als Rektor einer Grundschule, wenn man das will.
Mit den nervigen Kindern und vor allem Eltern gebe ich Dir aber recht. Das ist als Rektor dann wahrscheinlich noch nerviger.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Erklär mir doch mal bitte, wie die BAV deiner Meinung nach bei 0 EUR liegen soll? Das erschließt sich mir nicht und klingt auch nicht sonderlich fundiert.

Die heutigen kapitalbasierten BAV Modelle haben eine Grantieverzinsung und einen Schutz des Kapitalstock. Ich bin sehr gespannt, wie ich dadurch "null" ergeben soll.

WiWi Gast schrieb am 03.07.2023:

Ergänzungen:

  • Die bAV ist eine größere Wolke als die GRV: Einerseits ist die Höhe der bAV irgendwo zwischen 0 und mehreren Tausend mit jeweils unterschiedlichen Garantieverzinsungen und andererseits von Unternehmen zu Unternehmen. Wie wollen wir das generell bewerten?

  • Die Zukunftssicherheit der - gerade produktiven, technischen - Industrie steht aus meiner Sicht auf wackligeren Beinen denn je. Als jemand aus dem Automobilbau könnte ich an manchem Tage vor Zukunftsangst heulen. Das Plus an Entspannung wäre mir einiges Wert.

  • Die Pension wird hier immer mit den 71 Prozent angegeben. Welcher Anteil von Beamten geht denn wirklich mit 67 in Rente? Jedes Jahr früher in Rente kostet dich als Lehrer 3,6 Prozent. Daneben muss man auch sehen, dass die ATZ-Regelungen der meisten Industriekollegen teils mit 55 starten und die meisten spätestens mit 60 in Rente gehen. Was bedeuten denn 10 Jahre früher "endgültiger Feierabend"? Lukrativ sind die Modelle obendrein.

Jetzt kann man das auf die Nachkommastelle exakt bewerten und wird Tausende Einzelfälle betrachten müssen.
Mit den Nettovorteilen und der Pension würde ich das Äquivalent auf meinetwegen 100.000,- ansetzen. Ein sehr hohes und sicheres Gehalt, das teilweise mittelmäßige bis schlechte Abiturienten für ein Studium, das laut Deutschem Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) nur 16 Prozent der Studierenden abbrechen müssen.

Das Gesamtpaket mit Urlaub, notwendigen Voraussetzungen, Arbeitsplatzsicherheit, Arbeitspensum, Pension, Nettovorteilen erscheint mir gerade für das akademische Mittelmaß unschlagbar.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Hier wurde doch schon zig mal erklärt, dass in der Spitze der Top IGM MA die nase vorne hat. Es geht um den Median der Absolventen, die teilweise schlechter finanziell dastehen als der A13 Lehrer, weil nicht jeder macht in IGM UN Karriere.

WiWi Gast schrieb am 03.07.2023:

Vor allem sollte man die Verantwortung als Rektor mal in die Rechnung miteinbeziehen. Am Ende würde ich das mit der Führungsspanne von einem Abteilungsleitern mit einigen Teamleitern oder Mitarbeitern unter sich gleichsetzen.

Nur dass diese Abteilungsleiter dann Gehälter + weitere Benefits im Bereich 150k und aufwärts haben und der A14 Rektor hat grob das Gehalt eines "Edelsachbearbeiters" in der hohen Tarifstufe. Da muss man schon wirklich für den Job als Rektor brennen.

WiWi Gast schrieb am 03.07.2023:

Bitte was? Das Lehrergehalt soll nicht transparent sein? Lehrergehälter sind wie die aller Beamte mit am transparentesten und ganz sicher transparenter, als alle Gehälter in der Wirtschaft, selbst die der IGM-Konzerne, da es dort Variablen wie LZ usw. gibt.

Ich hatte selbst mit dem Seiteneinstieg als Lehrer geliebäugelt und habe den passenden Rechner (z. B. oeffentlicher-dienst.info) in wenigen Sekunden gefunden. Über die Rechner kann man die Gehälter bis auf den Cent genau ausrechnen.
Man mag zu den Lehrern bzw. Beamten allgemein sagen, was man will, aber intransparente Gehälter gibts da ganz sicher nicht.

Und damit ist auch das Argument entkräftet, das Brutto oder Netto der Lehrer sei ein Geheimnis. Warum es Lehrermangel gibt? Ganz einfach: Selbst für das fürstliche Gehalt hat fast niemand Bock, sein Leben lang anstrengende Kinder oder Jugendliche tagtäglich bespaßen zu müssen.

+1
Zumal in vielen Bundesländern schon Grundschullehrer A13 erhalten und man auch als Wiwi mit Handkuss als Seiteneinsteiger genommen werden würde. Eine einfachere und garantiertere Art A13 zu erhalten, gibt es meiner Meinung nach nicht. Und trotzdem macht es halt fast niemand. Warum nur? An der schlechten Bezahlung kann es ja nicht liegen.

Ich hatte auch schon damit geliebäugelt, in meinen Augen ist die fehlende Perspektive neben den nervigen Kindern und vor allem den Eltern der Killer.

Was meinst Du mit fehlende Perspektive? An Grundschulen kann man nach ein paar Jahren locker Rektor oder Konrektor werden. Es fehlt überall an Schulleitern. Ich würde nicht nur sagen, A13 ist garantiert sondern auch A14 als Rektor einer Grundschule, wenn man das will.
Mit den nervigen Kindern und vor allem Eltern gebe ich Dir aber recht. Das ist als Rektor dann wahrscheinlich noch nerviger.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Anrechnung der BAV auf die GRV, ist nicht das erste mal das das jemand vorschlägt.

Gott sei Dank bis jetzt erfolgreich abgewehrt worden.

WiWi Gast schrieb am 03.07.2023:

Erklär mir doch mal bitte, wie die BAV deiner Meinung nach bei 0 EUR liegen soll? Das erschließt sich mir nicht und klingt auch nicht sonderlich fundiert.

Die heutigen kapitalbasierten BAV Modelle haben eine Grantieverzinsung und einen Schutz des Kapitalstock. Ich bin sehr gespannt, wie ich dadurch "null" ergeben soll.

WiWi Gast schrieb am 03.07.2023:

Ergänzungen:

  • Die bAV ist eine größere Wolke als die GRV: Einerseits ist die Höhe der bAV irgendwo zwischen 0 und mehreren Tausend mit jeweils unterschiedlichen Garantieverzinsungen und andererseits von Unternehmen zu Unternehmen. Wie wollen wir das generell bewerten?

  • Die Zukunftssicherheit der - gerade produktiven, technischen - Industrie steht aus meiner Sicht auf wackligeren Beinen denn je. Als jemand aus dem Automobilbau könnte ich an manchem Tage vor Zukunftsangst heulen. Das Plus an Entspannung wäre mir einiges Wert.

  • Die Pension wird hier immer mit den 71 Prozent angegeben. Welcher Anteil von Beamten geht denn wirklich mit 67 in Rente? Jedes Jahr früher in Rente kostet dich als Lehrer 3,6 Prozent. Daneben muss man auch sehen, dass die ATZ-Regelungen der meisten Industriekollegen teils mit 55 starten und die meisten spätestens mit 60 in Rente gehen. Was bedeuten denn 10 Jahre früher "endgültiger Feierabend"? Lukrativ sind die Modelle obendrein.

Jetzt kann man das auf die Nachkommastelle exakt bewerten und wird Tausende Einzelfälle betrachten müssen.
Mit den Nettovorteilen und der Pension würde ich das Äquivalent auf meinetwegen 100.000,- ansetzen. Ein sehr hohes und sicheres Gehalt, das teilweise mittelmäßige bis schlechte Abiturienten für ein Studium, das laut Deutschem Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) nur 16 Prozent der Studierenden abbrechen müssen.

Das Gesamtpaket mit Urlaub, notwendigen Voraussetzungen, Arbeitsplatzsicherheit, Arbeitspensum, Pension, Nettovorteilen erscheint mir gerade für das akademische Mittelmaß unschlagbar.

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 03.07.2023:

Wieso ist der Lehrerberuf nicht überlaufen, meine Vermutung:
Das Gehalt ist nicht transparent, die Beamtenbesoldung verzerrt das dermaßen, dass die Meisten das nicht einschätzen können, wie gut das Gehalt wirklich ist. Immer wieder, vorallem in Rankings/Medien wird der Lehrer schlecht gerechnet. Vorallem in Rankings wird der Lehrer oft überhaupt nicht erwähnt obwohl der Lehrer einen Teil der dort genannten Berufe in den Schatten stellt. Klar, wenn man alle Zulagen weglässt und dann behauptet, das Durchschnittsbrutto liegt bei 65k, dann ist das tatsächlich nicht sehr attraktiv.

Bitte was? Das Lehrergehalt soll nicht transparent sein? Lehrergehälter sind wie die aller Beamte mit am transparentesten und ganz sicher transparenter, als alle Gehälter in der Wirtschaft, selbst die der IGM-Konzerne, da es dort Variablen wie LZ usw. gibt.

Ich hatte selbst mit dem Seiteneinstieg als Lehrer geliebäugelt und habe den passenden Rechner (z. B. oeffentlicher-dienst.info) in wenigen Sekunden gefunden. Über die Rechner kann man die Gehälter bis auf den Cent genau ausrechnen.
Man mag zu den Lehrern bzw. Beamten allgemein sagen, was man will, aber intransparente Gehälter gibts da ganz sicher nicht.

Und damit ist auch das Argument entkräftet, das Brutto oder Netto der Lehrer sei ein Geheimnis. Warum es Lehrermangel gibt? Ganz einfach: Selbst für das fürstliche Gehalt hat fast niemand Bock, sein Leben lang anstrengende Kinder oder Jugendliche tagtäglich bespaßen zu müssen.

+1
Zumal in vielen Bundesländern schon Grundschullehrer A13 erhalten und man auch als Wiwi mit Handkuss als Seiteneinsteiger genommen werden würde. Eine einfachere und garantiertere Art A13 zu erhalten, gibt es meiner Meinung nach nicht. Und trotzdem macht es halt fast niemand. Warum nur? An der schlechten Bezahlung kann es ja nicht liegen.

Seiteneinsteiger:
Da stimmt mal wieder relativ wenig. Grundschule hat besondere Forderungen für den Einstieg, da kommst du als BWLer garnicht rein. Für weiterführende Schulen benötigst du ZWEI Fächer, sonst gibt es keine Verbeamtung. Wirtschaft als Fach gibt es in der Regel nicht, in NRW eigentlich nur an Berufskollegen. Als BWLer ist ein Seiteneinstieg daher unmöglich, sofern du verbeamtet werden möchtest. Ich könnte jetzt auch einiges über den Lehrermangel erzählen, hab ich aber keine Lust zu. Kurz: Nicht jede Fächerkombination und auch nicht jede Schulform hat Lehrermangel.
Mit Mathe und Physik als Fächerkombination hatte ich aber tatsächlich schon eine grosse Auswahl an Schulen. Bevor hier alle denken, dass ist mal eben Vertrag unterschreiben und dann ist man A13 Beamter, weit entfernt. Wer es näher wissen will, kann beispielweise die OBAS Broschüre lesen.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 03.07.2023:

Vorweg, die betriebliche Altersvorsorge ist nicht garantiert, die erdienst du dir in aller Regel über deine gesamte Dienstzeit (Vorstände oder Führungskräfte weichen davon ab und zu ab, aber selbst bei denen die Ausnahme). Was garantiert ist, ist der bereits erdiente Teil. Es ist nichts nübliches, die bAV einzufrieren. Das ist auch juristisch kein Thema, nur wenn man auch an den bereits erdienten Teil möchte, dann wird es Tricky. Für mich hat das im Vergleich keine Relevanz, wollte es aber mal erwähnt haben.

Wie komme ich auf 2000 Euro brutto bzw. 1000 Euro netto. Das war meine persönliche Rechnung, die vermutlich schlechter als IGM ist aber besser als der Durchschnitt:
Ca. 70 Entgeltpunkte, Rente also in Höhe von 2.500 Euro brutto. bAV unwesentlich, da keine Anpassungen mehr stattfinden, sprich tatsächliche Kaufkraft witzlos.
Vergleichbarer Lehrer A14: ca. 4.600 brutto (eher etwas mehr)
Wenn du erst mit ca. 30 (so war das halt bei mir) planst dieses Delta auszugleichen und zu einer Versicherung gehst und folgende Police möchtest:
1000 Euro Nettorente, mit 2,5% Anpassungen jährlich (d.h. 37 Jahre später beträgt deine Garantierente 1000x1,025^37). Dann sagen die dir, kein Problem, monatlicher Beitrag netto knapp 1000 Euro, dieser Beitrag erhöht sich jedes Jahr um 2,5%.

Alternative ist am Kapitalmarkt selber anlegen und sich entsprechende Unsicherheiten (primär Kapitalmarktschwankungen, Langlebigkeitsrisiko) ins Boot holen plus sich auch die entsprechenden Erfahrung anzueignen (eine 1 ETF Lösung wäre mir da zu wenig). Vorallem das Thema Entnahmestrategie ist nicht trivial, vorallem -auch wenn sich das blöd anhört- sollte man sich im klaren sein, dass man auch als 75jahriger noch rational sinnvolle Entscheidungen am Kapitalmarkt treffen muss. Klar ist vermutlich jedem, dass man mit Tagesgeldkonten in der Regel nichtmals die Inflation schlägt und das somit ausscheidet.

Ich sehe es wohl ein, dass der Vergleich über eine Versicherungslösung grenzwertig ist. Aber streng genommen, ist das die einzige Möglichkeit, ein ähnliches Risikoprofil zu der Beamtenpension zu erhalten. Der Staat kann Konkurs gehen oder was auch immer fabrizieren, genauso die Versicherung.
Ich glaube auch nicht daran, dass die Beamtenpensionen so bleiben wird. Aber sooo sicher bin ich mir da auch nicht. Ich hätte auch nicht geglaubt, das Lehrer (Beamte) einen monatlichen Mietzuschuss erhalten der es in sich hat. Hintergrund ist ja eigentlich nur, dass die niedrigsten Gruppen entlastet werden sollemn. Warum haben Lehrer diese sehr kostspielige Erhöhung bekommen? Weil der Mindestabstand zwischen den Gruppen gewahrt werden muss. Anders formuliert, mich würde es nicht überraschen, dass die Pensionen gekürzt werden aber das Delta zwischen gesetzlicher Rente und Pension trotzdem gleich bleibt.

Zurück zur Anlage, ich würde natürlich am Ende des Tages auch die Kapitalmarktstrategie wählen aber wäre mir den Risiken bewusst.

Sind jetzt 20k eine sinnvolle Annahme? Das hängt sehr stark von den Entgeltpunkten und der bAV ab. Wer zügig mit dem Studium fertig ist und schnell die BBG knackt (ca. 87k), der sollte mehr als 70pkte erreichen. Die BBG steigert sich jedes Jahr, sollte in paar Jahren schon bei 100k liegen. Ich bin eigentlich ganz gut damals eingestiegen, aber der BBG eine ganze Weile hinterher gerannt. Der durchschnittliche Akademiker (also vermutlich nicht IGMler) erreicht im Schnitt weniger als 70 Punkte und hat auch keine nennenswerte bAV sofern er denn überhaupt eine hat.

Lange Rede, kurzer Sinn: 20k kann man ansetzen, je nach Fall, begibt sich damit aber in eine schwierigere Argumentationsposition. Deswegen habe ich auch 10k brutto schlussendlich angesetzt und das halte ich weiterhin für realistisch.

Man kann ja die Pension für 4,6k mit 40 Dienstjahren mit der Rente für 70 Rentenpunkte vergleichen und kommt auf eine Brutto-Differenz von 657 Euro/Monat.
Pension: 4,6k x 0,715 = 3289
Rente: 70 x 37,60 = 2632
Nehmen wir einen großzügigen Auszahlungszeitraum von 30 Jahren und man ist bei einer Bruttodifferenz von 237k heutiger Geldwert.

Momentan kann man die Beiträge zur Rentenversicherung vollständig absetzen, wodurch ich gut 300 Euro pro Monat zurück bekomme. Die bei 3% über Inflationsrate 40 Jahre lang angelegt und man ist bei 275k heutiger Geldwert.

Mit anderen Worten, der Single-Lehrer hat den Vorteil, keine Renten- und Arbeitslosen-Versicherung zahlen zu müssen und das ist es. Bedeutet einen Vorteil von 770 Euro pro Monat.

Damit sind 4,6k pro Monat ist für einen Single-Lehrer vergleichbar zu 5,4k für Angestellte und ggf. etwas höher für Verheiratete, da Beamte noch ein paar Vorteile haben.

Das ist ein ordentliches Gehalt und mit Oberstudienrat geht auch noch etwas nach oben. Aber mich wundert es nicht, dass der Lehrerberuf nicht überlaufen ist.

Der Seiteneinsteiger:
Du hast da einen Rechenfehler, die 4600 sind bereits die 71,75%. Das kannst du also nicht nochmal mit 0,7175 multiplizieren.

Hab es mal geprüft: Endstufe A13 NRW 5,6k brutto. 71,75% A13: 4k brutto.

23-67 - 44 Jahre - je Jahr 2 Rentenpunkt (bei ca 80k brutto - sollte im IGM drin sein) = 88 RP = 3,3k brutto.

Also worüber reden wir hier? 0,7k brutto mehr oder weniger? Und wenn wenn es eine Betriebsrente gibt?

Warum gibt es wohl so wenige Rentner mit real 3k+? Weil es mehr als genug ist. Wer jedes Jahr 80k verdient und nicht vollkommen keine Ahnung hat, der hat ein abgezahltes Haus, paar 100k im Depot und geht mit 63 oder mehr mit 2k / 2,5k pro Person in Rente. Ohne Miete, inkl. 100k+ Depot usw...

Seiteneinsteiger:
Glaubst du das ernsthaft was du da geschrieben hast? Unabhängig von den Fehlern, ich gebe mich so langsam geschlagen und hab einiges gelernt:

  • Der durchschnittliche BWLer ist mit 23 fertig
  • Kommt relativ einfach in den IGM Tarif
  • Berufseinstieg startet mit 87k + bAV
  • IGM ist sicherer als der Staat
  • ATZ ist natürlich in 35 Jahren safe und wird weiterhin ordentlich bezuschusst

Auch wenn es in Deutschland mit ziemlicher Sicherheit keinen einzigen Rentner gibt, der aus der gesetzlichen Rente 3,3k brutto bezieht und das Bundesamt für Statistik das nicht annähernd so darstellt, IGM scheint finanziell in allen Konstellation besser zu sein!

Wer allerdings richtig smart ist, wird Fussballspieler, Schauspieler, Sänger, Influencer oder Onlyfans Darsteller. Dort erhält man nämlich easy mehrere Millionen pro Jahr und kann -sofern man es denn will- mit 30 in den Ruhestand gehen.

Mir ist schon klar, dass der Kollege ein Troll ist und kein Plan hat. Aber das musste jetzt mal sein, bitte nicht übel nehmen;)

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Wurde doch bereits richterlich klar gestellt, dass das mit unserem aktuellen Recht bzw. Verfassungsrecht nicht möglich ist.

Außerdem ist das aus staatlicher Sicht auch absolut nicht sinnvoll, da man dadurch auf die attraktive Besteuerung der BAV bzw. höheren Gesamtrente bestehend aus GRV und BAV verzichten würde.

Daher eine reine theoretische Idee und am Ende genauso wahrscheinlich wie eine Absenkung des Pensionsniveaus auf unter 50%. Wenn wir jetzt schon solche absolut unrealistischen Szenarien in eine Vergleichsrechnung einbeziehen, dann muss man sich schon fast an den Kopf fassen

WiWi Gast schrieb am 03.07.2023:

Anrechnung der BAV auf die GRV, ist nicht das erste mal das das jemand vorschlägt.

Gott sei Dank bis jetzt erfolgreich abgewehrt worden.

WiWi Gast schrieb am 03.07.2023:

Erklär mir doch mal bitte, wie die BAV deiner Meinung nach bei 0 EUR liegen soll? Das erschließt sich mir nicht und klingt auch nicht sonderlich fundiert.

Die heutigen kapitalbasierten BAV Modelle haben eine Grantieverzinsung und einen Schutz des Kapitalstock. Ich bin sehr gespannt, wie ich dadurch "null" ergeben soll.

WiWi Gast schrieb am 03.07.2023:

Ergänzungen:

  • Die bAV ist eine größere Wolke als die GRV: Einerseits ist die Höhe der bAV irgendwo zwischen 0 und mehreren Tausend mit jeweils unterschiedlichen Garantieverzinsungen und andererseits von Unternehmen zu Unternehmen. Wie wollen wir das generell bewerten?

  • Die Zukunftssicherheit der - gerade produktiven, technischen - Industrie steht aus meiner Sicht auf wackligeren Beinen denn je. Als jemand aus dem Automobilbau könnte ich an manchem Tage vor Zukunftsangst heulen. Das Plus an Entspannung wäre mir einiges Wert.

  • Die Pension wird hier immer mit den 71 Prozent angegeben. Welcher Anteil von Beamten geht denn wirklich mit 67 in Rente? Jedes Jahr früher in Rente kostet dich als Lehrer 3,6 Prozent. Daneben muss man auch sehen, dass die ATZ-Regelungen der meisten Industriekollegen teils mit 55 starten und die meisten spätestens mit 60 in Rente gehen. Was bedeuten denn 10 Jahre früher "endgültiger Feierabend"? Lukrativ sind die Modelle obendrein.

Jetzt kann man das auf die Nachkommastelle exakt bewerten und wird Tausende Einzelfälle betrachten müssen.
Mit den Nettovorteilen und der Pension würde ich das Äquivalent auf meinetwegen 100.000,- ansetzen. Ein sehr hohes und sicheres Gehalt, das teilweise mittelmäßige bis schlechte Abiturienten für ein Studium, das laut Deutschem Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) nur 16 Prozent der Studierenden abbrechen müssen.

Das Gesamtpaket mit Urlaub, notwendigen Voraussetzungen, Arbeitsplatzsicherheit, Arbeitspensum, Pension, Nettovorteilen erscheint mir gerade für das akademische Mittelmaß unschlagbar.

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Nein. Ich meinte, dass nicht jedes IGM überhaupt eine und schon gar nicht dieselbe bAV anbietet... da werden hier TV der Waldundwiesen GmbH mit DAX IGM in einen Top geworfen und das ist einfach Unsinn. Darauf wollte ich hinaus...

WiWi Gast schrieb am 03.07.2023:

Wurde doch bereits richterlich klar gestellt, dass das mit unserem aktuellen Recht bzw. Verfassungsrecht nicht möglich ist.

Außerdem ist das aus staatlicher Sicht auch absolut nicht sinnvoll, da man dadurch auf die attraktive Besteuerung der BAV bzw. höheren Gesamtrente bestehend aus GRV und BAV verzichten würde.

Daher eine reine theoretische Idee und am Ende genauso wahrscheinlich wie eine Absenkung des Pensionsniveaus auf unter 50%. Wenn wir jetzt schon solche absolut unrealistischen Szenarien in eine Vergleichsrechnung einbeziehen, dann muss man sich schon fast an den Kopf fassen

WiWi Gast schrieb am 03.07.2023:

Anrechnung der BAV auf die GRV, ist nicht das erste mal das das jemand vorschlägt.

Gott sei Dank bis jetzt erfolgreich abgewehrt worden.

WiWi Gast schrieb am 03.07.2023:

Erklär mir doch mal bitte, wie die BAV deiner Meinung nach bei 0 EUR liegen soll? Das erschließt sich mir nicht und klingt auch nicht sonderlich fundiert.

Die heutigen kapitalbasierten BAV Modelle haben eine Grantieverzinsung und einen Schutz des Kapitalstock. Ich bin sehr gespannt, wie ich dadurch "null" ergeben soll.

WiWi Gast schrieb am 03.07.2023:

Ergänzungen:

  • Die bAV ist eine größere Wolke als die GRV: Einerseits ist die Höhe der bAV irgendwo zwischen 0 und mehreren Tausend mit jeweils unterschiedlichen Garantieverzinsungen und andererseits von Unternehmen zu Unternehmen. Wie wollen wir das generell bewerten?

  • Die Zukunftssicherheit der - gerade produktiven, technischen - Industrie steht aus meiner Sicht auf wackligeren Beinen denn je. Als jemand aus dem Automobilbau könnte ich an manchem Tage vor Zukunftsangst heulen. Das Plus an Entspannung wäre mir einiges Wert.

  • Die Pension wird hier immer mit den 71 Prozent angegeben. Welcher Anteil von Beamten geht denn wirklich mit 67 in Rente? Jedes Jahr früher in Rente kostet dich als Lehrer 3,6 Prozent. Daneben muss man auch sehen, dass die ATZ-Regelungen der meisten Industriekollegen teils mit 55 starten und die meisten spätestens mit 60 in Rente gehen. Was bedeuten denn 10 Jahre früher "endgültiger Feierabend"? Lukrativ sind die Modelle obendrein.

Jetzt kann man das auf die Nachkommastelle exakt bewerten und wird Tausende Einzelfälle betrachten müssen.
Mit den Nettovorteilen und der Pension würde ich das Äquivalent auf meinetwegen 100.000,- ansetzen. Ein sehr hohes und sicheres Gehalt, das teilweise mittelmäßige bis schlechte Abiturienten für ein Studium, das laut Deutschem Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) nur 16 Prozent der Studierenden abbrechen müssen.

Das Gesamtpaket mit Urlaub, notwendigen Voraussetzungen, Arbeitsplatzsicherheit, Arbeitspensum, Pension, Nettovorteilen erscheint mir gerade für das akademische Mittelmaß unschlagbar.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Aber beim Lehrer wird doch auch immer vom „Durchschnitt“ gesprochen und wenn man die gleichen Maßstäbe beim IGM Arbeitnehmer ansetzt, dann wird dieser durchschnittliche AN auch eine BAV bekommen (weniger als vielleicht in einer Top Firma, aber definitiv nicht 0)

WiWi Gast schrieb am 04.07.2023:

Nein. Ich meinte, dass nicht jedes IGM überhaupt eine und schon gar nicht dieselbe bAV anbietet... da werden hier TV der Waldundwiesen GmbH mit DAX IGM in einen Top geworfen und das ist einfach Unsinn. Darauf wollte ich hinaus...

WiWi Gast schrieb am 03.07.2023:

Wurde doch bereits richterlich klar gestellt, dass das mit unserem aktuellen Recht bzw. Verfassungsrecht nicht möglich ist.

Außerdem ist das aus staatlicher Sicht auch absolut nicht sinnvoll, da man dadurch auf die attraktive Besteuerung der BAV bzw. höheren Gesamtrente bestehend aus GRV und BAV verzichten würde.

Daher eine reine theoretische Idee und am Ende genauso wahrscheinlich wie eine Absenkung des Pensionsniveaus auf unter 50%. Wenn wir jetzt schon solche absolut unrealistischen Szenarien in eine Vergleichsrechnung einbeziehen, dann muss man sich schon fast an den Kopf fassen

WiWi Gast schrieb am 03.07.2023:

Anrechnung der BAV auf die GRV, ist nicht das erste mal das das jemand vorschlägt.

Gott sei Dank bis jetzt erfolgreich abgewehrt worden.

WiWi Gast schrieb am 03.07.2023:

Erklär mir doch mal bitte, wie die BAV deiner Meinung nach bei 0 EUR liegen soll? Das erschließt sich mir nicht und klingt auch nicht sonderlich fundiert.

Die heutigen kapitalbasierten BAV Modelle haben eine Grantieverzinsung und einen Schutz des Kapitalstock. Ich bin sehr gespannt, wie ich dadurch "null" ergeben soll.

WiWi Gast schrieb am 03.07.2023:

Ergänzungen:

  • Die bAV ist eine größere Wolke als die GRV: Einerseits ist die Höhe der bAV irgendwo zwischen 0 und mehreren Tausend mit jeweils unterschiedlichen Garantieverzinsungen und andererseits von Unternehmen zu Unternehmen. Wie wollen wir das generell bewerten?

  • Die Zukunftssicherheit der - gerade produktiven, technischen - Industrie steht aus meiner Sicht auf wackligeren Beinen denn je. Als jemand aus dem Automobilbau könnte ich an manchem Tage vor Zukunftsangst heulen. Das Plus an Entspannung wäre mir einiges Wert.

  • Die Pension wird hier immer mit den 71 Prozent angegeben. Welcher Anteil von Beamten geht denn wirklich mit 67 in Rente? Jedes Jahr früher in Rente kostet dich als Lehrer 3,6 Prozent. Daneben muss man auch sehen, dass die ATZ-Regelungen der meisten Industriekollegen teils mit 55 starten und die meisten spätestens mit 60 in Rente gehen. Was bedeuten denn 10 Jahre früher "endgültiger Feierabend"? Lukrativ sind die Modelle obendrein.

Jetzt kann man das auf die Nachkommastelle exakt bewerten und wird Tausende Einzelfälle betrachten müssen.
Mit den Nettovorteilen und der Pension würde ich das Äquivalent auf meinetwegen 100.000,- ansetzen. Ein sehr hohes und sicheres Gehalt, das teilweise mittelmäßige bis schlechte Abiturienten für ein Studium, das laut Deutschem Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) nur 16 Prozent der Studierenden abbrechen müssen.

Das Gesamtpaket mit Urlaub, notwendigen Voraussetzungen, Arbeitsplatzsicherheit, Arbeitspensum, Pension, Nettovorteilen erscheint mir gerade für das akademische Mittelmaß unschlagbar.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 04.07.2023:

Nein. Ich meinte, dass nicht jedes IGM überhaupt eine und schon gar nicht dieselbe bAV anbietet... da werden hier TV der Waldundwiesen GmbH mit DAX IGM in einen Top geworfen und das ist einfach Unsinn. Darauf wollte ich hinaus...

Ja aber es kann doch jeder die Konditionen seiner eigenen BAV anschauen und dann entsprechend aufrechnen? Ich hatte einen Vertrag der Lufthansa vorliegen: 4% deines Gehalts werden rein AG-finanziert in die BAV gezahlt mit 1,8% Garantieverzinsung + X. Meine Freundin kriegt als Ärztin eine AG-finanzierte BAV mit 2,5% des Bruttos ohne Zulagen und Garantieverzinsung von 2% usw.

Natürlich kann man daher nicht allgemein sagen BAV ist gleich gut oder besser als Pension, aber man kann eben den Einzelfall ausrechnen und es vergleichen. Man kann auch pauschal nicht sagen Referent Einkauf ist besser als Lehrer, da der Referent im einen Konzern EG11, im nächsten EG13 und im andern EG15 ist. Bei Lehrern ist es halt (zumindest innerhalb des Bundeslandes) "Einheitsbrei" mit der A13, A14 etc.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Man muss schon sehr differenzieren, was man alles einrechnet in die Gleichung. Folgendes Beispiel von mir selbst (33, AT'ler im IGBCE):

Grundgehalt: 116.000€
Mobilitätszuschuss (letztlich einfach Bruttogehalt): 9.000€

Macht im Endeffekt 10.416€ Brutto jeden Monat.

Hinzu kommt: 23.200€ (20% vom Grundgehalt) an Bonus, 7.000€ BAV und ca. 5.000€ in Aktien

Der Bonus ist nicht garantiert, auf die BAV hat man keinen Zugriff bis zur Rente und die Aktien muss ich 10 Jahre halten oder ich muss die Firma verlassen. Gebe ich mein Gehalt jetzt mit 125.000€ + 23.000€ an? Oder nur mit 125.000€? Oder rechne ich auch noch die 12.000€ BAV + Aktien rein und mache 160.000€ draus? Das sind schon teilweise erhebliche Unterschiede, auf höheren Leveln noch deutlich mehr, weil der Bonus prozentual ansteigt, die BAV größer wird und die Aktienpakete ebenfalls. Daher finde ich es fraglich, wenn Lehrer in meinem Alter ihre Pension als 1.000€ Nettoäquivalent aufs Gehalt draufrechnen, obwohl diese Pension noch 34 Jahre (länger als man selbst auf der Erde ist!) in der Zukunft liegt.

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 04.07.2023:

Natürlich kann man daher nicht allgemein sagen BAV ist gleich gut oder besser als Pension...

Genau darum ging es mir: Jeder kommt mit persönlichen Besonderheiten und will dann einen Schnitt über alle IGM-Verträge machen. Das geht einfach nicht, da zu individuell.

Das war aber nur einer der Kritikpunkte an dieser gesamten Diskussion meinerseits. Die Zukunftssicherheit wird scheinbar uninteressiert ausgeblendet und die Pension vs. ATZ-Modelle ignoriert...

Meine persönliche Konklusion war es, einen wirklich allgemeinen Wert anzunehmen, in diesem Fall 100.000. Dieses Gehalt deckt vermutlich sämtliche Opportunitätskosten und ist auch ein Stück weit für IGM-Kollegen erreichbar, aber wenn ich sehe, dass es nicht einmal jeder IGM-Kollege schafft, in solche Gehaltsregionen zu kommen, aber quasi jeder Lehrer und das auch noch, obwohl die Anforderungen in der Branche überschaubar sind (tlw. kein NC, Studium-Abbrecherquote im niedrigen zweistelligen Bereich [16 Prozent, s.o.]) verdeutlicht die luxuriöse Situation.

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Niemand sieht diese von dir theoretisch errechneten 100k EUR als realistisches Äquivalent. Es wurden auch bereits alle deine Annahmen, Hypothesen, etc. entkräftet. Ich weiß nicht, warum du dich so zwanghaft an dieser Zahl festklammern willst (oder musst?)

WiWi Gast schrieb am 04.07.2023:

Natürlich kann man daher nicht allgemein sagen BAV ist gleich gut oder besser als Pension...

Genau darum ging es mir: Jeder kommt mit persönlichen Besonderheiten und will dann einen Schnitt über alle IGM-Verträge machen. Das geht einfach nicht, da zu individuell.

Das war aber nur einer der Kritikpunkte an dieser gesamten Diskussion meinerseits. Die Zukunftssicherheit wird scheinbar uninteressiert ausgeblendet und die Pension vs. ATZ-Modelle ignoriert...

Meine persönliche Konklusion war es, einen wirklich allgemeinen Wert anzunehmen, in diesem Fall 100.000. Dieses Gehalt deckt vermutlich sämtliche Opportunitätskosten und ist auch ein Stück weit für IGM-Kollegen erreichbar, aber wenn ich sehe, dass es nicht einmal jeder IGM-Kollege schafft, in solche Gehaltsregionen zu kommen, aber quasi jeder Lehrer und das auch noch, obwohl die Anforderungen in der Branche überschaubar sind (tlw. kein NC, Studium-Abbrecherquote im niedrigen zweistelligen Bereich [16 Prozent, s.o.]) verdeutlicht die luxuriöse Situation.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Die .meisten Lehrer sind weit weg von den 100k. Kein home Office. Kein Firmenwagen. Dafür jede Menge Stress und Ärger mit der Kundschaft.

Es ist vollkommen nachvollziehbar, dass es da teilweise zu wenige Bewerber gibt.

Ich war froh, aus der Schule raus zu sein. Von den Schulfreunden ist nicht ein einziger Lehrer geworden. Diejenigen, die Beamte geworden sind, waren am Ende A15 und A16. Schule nein danke!

WiWi Gast schrieb am 04.07.2023:

Natürlich kann man daher nicht allgemein sagen BAV ist gleich gut oder besser als Pension...

Genau darum ging es mir: Jeder kommt mit persönlichen Besonderheiten und will dann einen Schnitt über alle IGM-Verträge machen. Das geht einfach nicht, da zu individuell.

Das war aber nur einer der Kritikpunkte an dieser gesamten Diskussion meinerseits. Die Zukunftssicherheit wird scheinbar uninteressiert ausgeblendet und die Pension vs. ATZ-Modelle ignoriert...

Meine persönliche Konklusion war es, einen wirklich allgemeinen Wert anzunehmen, in diesem Fall 100.000. Dieses Gehalt deckt vermutlich sämtliche Opportunitätskosten und ist auch ein Stück weit für IGM-Kollegen erreichbar, aber wenn ich sehe, dass es nicht einmal jeder IGM-Kollege schafft, in solche Gehaltsregionen zu kommen, aber quasi jeder Lehrer und das auch noch, obwohl die Anforderungen in der Branche überschaubar sind (tlw. kein NC, Studium-Abbrecherquote im niedrigen zweistelligen Bereich [16 Prozent, s.o.]) verdeutlicht die luxuriöse Situation.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 04.07.2023:

Natürlich kann man daher nicht allgemein sagen BAV ist gleich gut oder besser als Pension...

Genau darum ging es mir: Jeder kommt mit persönlichen Besonderheiten und will dann einen Schnitt über alle IGM-Verträge machen. Das geht einfach nicht, da zu individuell.

Das war aber nur einer der Kritikpunkte an dieser gesamten Diskussion meinerseits. Die Zukunftssicherheit wird scheinbar uninteressiert ausgeblendet und die Pension vs. ATZ-Modelle ignoriert...

Meine persönliche Konklusion war es, einen wirklich allgemeinen Wert anzunehmen, in diesem Fall 100.000. Dieses Gehalt deckt vermutlich sämtliche Opportunitätskosten und ist auch ein Stück weit für IGM-Kollegen erreichbar, aber wenn ich sehe, dass es nicht einmal jeder IGM-Kollege schafft, in solche Gehaltsregionen zu kommen, aber quasi jeder Lehrer und das auch noch, obwohl die Anforderungen in der Branche überschaubar sind (tlw. kein NC, Studium-Abbrecherquote im niedrigen zweistelligen Bereich [16 Prozent, s.o.]) verdeutlicht die luxuriöse Situation.

Es ist auch einfach nicht vergleichbar. Lehrer sind zumindest in ihrem Bundesland alle beim gleichen AG beschäftigt, während es in Deutschland hunderte? tausende? IGM Betriebe gibt, alle mit unterschiedlichen Benefits, Eingruppierungen usw. Wie soll man das sinnvoll vergleichen? Daher geht natürlich nur eine individuelle Betrachtung oder aber man vergleicht bspw. Lehrer mit Siemens / Bosch / XYZ Angestellten...

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 04.07.2023:

Natürlich kann man daher nicht allgemein sagen BAV ist gleich gut oder besser als Pension...

Genau darum ging es mir: Jeder kommt mit persönlichen Besonderheiten und will dann einen Schnitt über alle IGM-Verträge machen. Das geht einfach nicht, da zu individuell.

Das war aber nur einer der Kritikpunkte an dieser gesamten Diskussion meinerseits. Die Zukunftssicherheit wird scheinbar uninteressiert ausgeblendet und die Pension vs. ATZ-Modelle ignoriert...

Meine persönliche Konklusion war es, einen wirklich allgemeinen Wert anzunehmen, in diesem Fall 100.000. Dieses Gehalt deckt vermutlich sämtliche Opportunitätskosten und ist auch ein Stück weit für IGM-Kollegen erreichbar, aber wenn ich sehe, dass es nicht einmal jeder IGM-Kollege schafft, in solche Gehaltsregionen zu kommen, aber quasi jeder Lehrer und das auch noch, obwohl die Anforderungen in der Branche überschaubar sind (tlw. kein NC, Studium-Abbrecherquote im niedrigen zweistelligen Bereich [16 Prozent, s.o.]) verdeutlicht die luxuriöse Situation.

Die luxuriöse Situation bezieht sich aber nur auf den finanziellen Aspekt. Die Arbeitsbedingungen sind wohl für viele ein absoluter Killer. Und auf Jahrzehnte gesehen, überwiegt für eine gute WLB wohl Letzteres.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Wenn hier der Durchschnittslehrer mit dem Durchschnitts-IGM-Tarifangestellten verglichen wird und die Gehaltsentwicklung inkl. Rente/Pension in 20, 30 oder 40 Jahren verglichen wird (das durchschnittliche Lebensalter steigt tendenziell), ist völlig unklar wer am Ende tatstächlich finanziell die Nase vorn hat. Wer weiß denn überhaupt, ob unser Land so in 20, 30, 40 Jahren noch besteht.

Aber setzen wir Letzteres jetzt mal voraus.
Der durchschnittliche Beamte hat über sein gesamtes Leben im Vergleich zum IGM-Tarifangestellten deutlich geringere Risiken eines "großen" Einschnittes, weil er

  1. Nicht arbeitslos werden kann (außer er stellt sich selber blöd an!), jede konjunkturelle oder strukurelle Veränderung auf dem Arbeitsmarkt betrifft ihn nicht.
  2. Bei Berufs- bzw. Diensunfähigkeit deutlich mehr bekommt als ein Angestellter
  3. Er selbst wenn er nur "Dienst nach Vorschrift macht" nicht kündbar ist.
  4. Er auch selbst nach mehr als 6 Wochen Krankheit am Stück seinen vollen Sold bekommt
  5. Er bei Bedarf (insbesondere falls Kinder oder Pflege von Angehörigen im Spiel ist) auf Teilzeit gehen kann und jederzeit wieder auf eine volle Stelle zurück gehen kann.
  6. Die i.d.R. im Vergleich zum Angestellten höhere Pension wirkt um so stärker, je höher das Durchschnittsalter ist.

Was ich damit meine ist, dass dem verbeamteten Lehrer droht im schlimmsten Fall eine Pensionskürzung im Alter. Die Risiken eines durchschnittlichen IGM-Tarifangestellten sind im Laufe seines Lebens deutlich größer.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 04.07.2023:

Natürlich kann man daher nicht allgemein sagen BAV ist gleich gut oder besser als Pension...

Genau darum ging es mir: Jeder kommt mit persönlichen Besonderheiten und will dann einen Schnitt über alle IGM-Verträge machen. Das geht einfach nicht, da zu individuell.

Das war aber nur einer der Kritikpunkte an dieser gesamten Diskussion meinerseits. Die Zukunftssicherheit wird scheinbar uninteressiert ausgeblendet und die Pension vs. ATZ-Modelle ignoriert...

Meine persönliche Konklusion war es, einen wirklich allgemeinen Wert anzunehmen, in diesem Fall 100.000. Dieses Gehalt deckt vermutlich sämtliche Opportunitätskosten und ist auch ein Stück weit für IGM-Kollegen erreichbar, aber wenn ich sehe, dass es nicht einmal jeder IGM-Kollege schafft, in solche Gehaltsregionen zu kommen, aber quasi jeder Lehrer und das auch noch, obwohl die Anforderungen in der Branche überschaubar sind (tlw. kein NC, Studium-Abbrecherquote im niedrigen zweistelligen Bereich [16 Prozent, s.o.]) verdeutlicht die luxuriöse Situation.

Seiteneinsteiger:
Vorweg, deinen vorherigen Beitrag (..bAV Wolke..) fande ich sehr gut. Im Grunde reicht der Beitrag aus und man könnte das Thema beenden. Perfekt auf den Punkt gebracht.

Nun zu deinem jetzigen Beitrag:
Zukunftssicherheit und ATZ wurde hier schon angesprochen aber als Vereinfachung weggelassen. Für diese Forumsdiskussion muss halt deutlich gröber rangegangen werden. Selbst bei den elementaren Punkten wird man sich nur schwer einig. Z.b wird die Annahme einer Kapitalrendite von 3% nach Inflation als sehr konservativ betrachtet und dazu gesagt, dass man sich damit selbst anlügt. Hier wird man also eher über Kompromisse zur Lösung kommen als durch harte Berechnungen. 100k scheint ein Wert zu sein, der halbwegs akzeptiert wird. Wenn ich alle Faktoren mit einbeziehe, ist 100k eher als Minimum zu betrachten aber mit so einer Aussage artet das hier im Streit aus. Die Problematik ist auch, dass hier einige sich noch im Studium vermutlich befinden oder nur aus ihrer Bubble heraus argumentieren. So wird schnell selbst ein Gehalt von 100k als nichts besonderes dargestellt. Sowas wie ATZ ist zudem auch sehr schwer zu berücksichtigen, weil dann muss ich auch wieder die geringe benötige Dienstzeit für die volle Pension mit einbauen (ein Lehrer benötigt nur 37 volle Dienstjahre um den Höchstsatz von 71,75% zu erreichen). Die Rechnung kann man daher beliebig komplex gestalten, irgendwo muss man aber eine (willkürliche) Grenze ziehen.

Ich persönlich halte zumindest das Lehrerpaket für außergewöhnlich stark und vor allem für völlig unterschätzt. Die Schattenseiten des Lehrers kenne ich auch. In fairen Abwägungsprozessen sollten die aber vertretbar sein.

Rein aus Neugier, wie würdest du begründen, dass der Lehrerberuf so unattraktiv ist bzw. es sogar punktuell einen Lehrermangel gibt?

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Faktisch verdient kein einziger Lehrer in Deutschland 100k und das ist ganz im Vergleich zu euren Fantasierechnungen ein belegbarer Fakt! Fakt ist auch, ich habe im Hier und Jetzt mehr liquide Mittel zur Verfügung als jeder Lehrer und zwar überwiegend deutlich.

Weiterhin ist es so, dass ein Lehrer NUR DANN gut verdient, wenn er 2+ Kinder in die Welt setzt und vielleicht in Düsseldorf wohnt, ansonsten liegt er natürlich hinter dem IGM Durchschnitt. Und dann auch bitte noch berücksichtigen, dass nicht alle Kinder bis 25 studieren. Es gibt durchaus Kinder, die mit 19 ihre Lehre abgeschlossen haben. Ab diesem Zeitpunkt gibt es noch genau "0€" Kinderzuschlag und damit fallen mehrere Hundert € netto einfach so weg.

In RLP ist es weiterhin so, dass Beförderungen der letzten 10 Jahre vor dem Ruhestand nicht für die Pension berücksichtigt werden.

WiWi Gast schrieb am 04.07.2023:

Natürlich kann man daher nicht allgemein sagen BAV ist gleich gut oder besser als Pension...

Genau darum ging es mir: Jeder kommt mit persönlichen Besonderheiten und will dann einen Schnitt über alle IGM-Verträge machen. Das geht einfach nicht, da zu individuell.

Das war aber nur einer der Kritikpunkte an dieser gesamten Diskussion meinerseits. Die Zukunftssicherheit wird scheinbar uninteressiert ausgeblendet und die Pension vs. ATZ-Modelle ignoriert...

Meine persönliche Konklusion war es, einen wirklich allgemeinen Wert anzunehmen, in diesem Fall 100.000. Dieses Gehalt deckt vermutlich sämtliche Opportunitätskosten und ist auch ein Stück weit für IGM-Kollegen erreichbar, aber wenn ich sehe, dass es nicht einmal jeder IGM-Kollege schafft, in solche Gehaltsregionen zu kommen, aber quasi jeder Lehrer und das auch noch, obwohl die Anforderungen in der Branche überschaubar sind (tlw. kein NC, Studium-Abbrecherquote im niedrigen zweistelligen Bereich [16 Prozent, s.o.]) verdeutlicht die luxuriöse Situation.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Dafür vernachlässigt deine Betrachtung eben alle Vorteile des IGM Arbeitnehmers.

Daher ist dein Beitrag für mich leider eher sinnfrei. Sorry, wenn ich das so direkt sagen muss

WiWi Gast schrieb am 04.07.2023:

Wenn hier der Durchschnittslehrer mit dem Durchschnitts-IGM-Tarifangestellten verglichen wird und die Gehaltsentwicklung inkl. Rente/Pension in 20, 30 oder 40 Jahren verglichen wird (das durchschnittliche Lebensalter steigt tendenziell), ist völlig unklar wer am Ende tatstächlich finanziell die Nase vorn hat. Wer weiß denn überhaupt, ob unser Land so in 20, 30, 40 Jahren noch besteht.

Aber setzen wir Letzteres jetzt mal voraus.
Der durchschnittliche Beamte hat über sein gesamtes Leben im Vergleich zum IGM-Tarifangestellten deutlich geringere Risiken eines "großen" Einschnittes, weil er

  1. Nicht arbeitslos werden kann (außer er stellt sich selber blöd an!), jede konjunkturelle oder strukurelle Veränderung auf dem Arbeitsmarkt betrifft ihn nicht.
  2. Bei Berufs- bzw. Diensunfähigkeit deutlich mehr bekommt als ein Angestellter
  3. Er selbst wenn er nur "Dienst nach Vorschrift macht" nicht kündbar ist.
  4. Er auch selbst nach mehr als 6 Wochen Krankheit am Stück seinen vollen Sold bekommt
  5. Er bei Bedarf (insbesondere falls Kinder oder Pflege von Angehörigen im Spiel ist) auf Teilzeit gehen kann und jederzeit wieder auf eine volle Stelle zurück gehen kann.
  6. Die i.d.R. im Vergleich zum Angestellten höhere Pension wirkt um so stärker, je höher das Durchschnittsalter ist.

Was ich damit meine ist, dass dem verbeamteten Lehrer droht im schlimmsten Fall eine Pensionskürzung im Alter. Die Risiken eines durchschnittlichen IGM-Tarifangestellten sind im Laufe seines Lebens deutlich größer.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

An alle die behaupten, der verbeamtete Lehrer sei weit weg von 100k. Die Gehälter sind doch frei zugänglich unter oeffentlicher-dienst.info. Wie kann man sich da so uneinig sein. Als Durchschnittsperson ist ca. 40 Jahre wohl okay, dagegen dürfte wohl keiner Einwände haben.

Ich fang mal an:
Worst case:
Single, Ambitionslos, daher A13, wohnt im Dorf, daher kein Mietzuschuss, Gruppe 9 (aufgrund des Alters), Stk1: Netto 4.050 -300 PKV = 3.750
Äquivalentes Brutto: 75.000 euro

Best case: Verheiratet, drei Kinder, "Premiumstadt" -> Mitzuschussstufe 7, Ambitionen vorhanden A14 (eigentlich müsste man hier A15 ansetzen aber egal), Gruppe 9, STK 3:
Netto 6.400 euro - 250 PKV = 6.150
Äquivalentes Brutto: 110.000 euro

Für mich ein durchschnittlicher Lehrer:
Verheiratet, zwei Kinder, B-Stadt-> Mietzuschuss 4, Ambitionslos-> A13, STK 3:
Netto 5.300-250= 5.050 euro
Äquivalentes Brutto: 90.000 euro

Das sind die harten Fakten. In den Zahlen ist kein Pensionsvorteil, keine Beihilfe für die PKV, keine Unkündbarkeit, kein Kreditvorteil, kein Berufsunfähigkeitsvorteil, keine 12 Wochen Schulferien oder ähnliches wie die kurze Erdienbarkeit der vollen Pension von 37 Dienstjahren enthalten. Die volle Erdienbarkeit in Höhe von 37 Jahren hört sich unwichtig an, aber ermöglicht gerade allen Teilzeitmüttern/Vätern (die gibt es nämlich auch in unserer Gesellschaft), das hinten raus die Pension nicht gekürzt wird.

Egal wie unwesentlich ich einzelne Punkte bewerte, einige Punkte kann man nicht unberücksichtigt lassen. Im Schnitt sollte die Summation der genannten Punkte mind. 10k brutto Delta gegen den Durchschnitts IGMler entsprechen. Wenn ich die freie Akademiker Welt gegen den Lehrer antreten lasse, wo teils keine bis lächerliche bAV geboten wird, Teilzeit zudem die gesetzliche Rente drückt, sollten selbst IGMler einsehen, das die 10k entsprechend schnell auf 20k steigen. Tun wir aber nicht, 10k brutto wird angesetzt.

Das heißt:
Worst case: 85k
Best case: 120k
Durchschnitt: 100k

Ich kann es jetzt leider drehen und wenden wie ich will, von weit entfernt von 100k sehe ich beim besten Willen nicht. Ich sehe auch nicht, dass selbst der Worst Case, selbst ohne Berücksichtigung aller Vorteile, also mit 75k katastrophal verdient. Immerhin noch über dem Durchschnittsgehalt von Akademikern.

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Das ein IGM-Tarifangestellter viele Vorteile im Vergleich zu einem Lehrer haben kann (z.B. Homeoffice, Dienstwagen, "goldener Handschlag" usw.) steht außer Frage.
In meiner Argumentation ging es rein um das Risiko eines "großen" finanziellen Einschnittes im Laufe des gesamten Lebens für einen durchschnittlichen IGM-Tarifangestellten im Vergleich zu einem verbeamteten Lehrer. Und das ist halt für einen verbeamteten Lehrer (siehe aufgezählte Beispiele) deutlich geringer.
Aus diesem Grund ist der Beitrag nicht sinnfrei.

Im Gegenteil: Dieses finanzielle Ausfallrisiko müssten eigentlich in den Vergleichsrechnungen noch bewertet werden, indem man die Annahme trifft, dass sich sowohl der durchschnittliche verbeamtete Lehrer als auch der durchschnittliche IGM-Tarifangestellte dagegen versichern.

Da der IGM-Tarifangestellte deutlich mehr Risiken hat und die Fallhöhe deutlich höher ist als beim verbeamteten Lehrer, müsste der IGM-Tarifangestellte eine deutliche höhere Risikoprämie bezahlen als die verbeamtete Lehrkraft, die zu Lasten des Nettogehaltes gehen würde. Natürlich könnte man jetzt noch argumentieren, dass Versicherungen teilweise ja als Werbungskosten bzw. Sonderausgaben von der Steuer absetzbar sind, aber jedoch halt nur teilweise.

WiWi Gast schrieb am 04.07.2023:

Dafür vernachlässigt deine Betrachtung eben alle Vorteile des IGM Arbeitnehmers.

Daher ist dein Beitrag für mich leider eher sinnfrei. Sorry, wenn ich das so direkt sagen muss

WiWi Gast schrieb am 04.07.2023:

Wenn hier der Durchschnittslehrer mit dem Durchschnitts-IGM-Tarifangestellten verglichen wird und die Gehaltsentwicklung inkl. Rente/Pension in 20, 30 oder 40 Jahren verglichen wird (das durchschnittliche Lebensalter steigt tendenziell), ist völlig unklar wer am Ende tatstächlich finanziell die Nase vorn hat. Wer weiß denn überhaupt, ob unser Land so in 20, 30, 40 Jahren noch besteht.

Aber setzen wir Letzteres jetzt mal voraus.
Der durchschnittliche Beamte hat über sein gesamtes Leben im Vergleich zum IGM-Tarifangestellten deutlich geringere Risiken eines "großen" Einschnittes, weil er

  1. Nicht arbeitslos werden kann (außer er stellt sich selber blöd an!), jede konjunkturelle oder strukurelle Veränderung auf dem Arbeitsmarkt betrifft ihn nicht.
  2. Bei Berufs- bzw. Diensunfähigkeit deutlich mehr bekommt als ein Angestellter
  3. Er selbst wenn er nur "Dienst nach Vorschrift macht" nicht kündbar ist.
  4. Er auch selbst nach mehr als 6 Wochen Krankheit am Stück seinen vollen Sold bekommt
  5. Er bei Bedarf (insbesondere falls Kinder oder Pflege von Angehörigen im Spiel ist) auf Teilzeit gehen kann und jederzeit wieder auf eine volle Stelle zurück gehen kann.
  6. Die i.d.R. im Vergleich zum Angestellten höhere Pension wirkt um so stärker, je höher das Durchschnittsalter ist.

Was ich damit meine ist, dass dem verbeamteten Lehrer droht im schlimmsten Fall eine Pensionskürzung im Alter. Die Risiken eines durchschnittlichen IGM-Tarifangestellten sind im Laufe seines Lebens deutlich größer.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 04.07.2023:

Rein aus Neugier, wie würdest du begründen, dass der Lehrerberuf so unattraktiv ist bzw. es sogar punktuell einen Lehrermangel gibt?

Wir befinden uns als Gesellschaft derzeit in absoluter Dekadenz und frei nach Maslow ist "Selbstbestimmung, Glück und Erfüllung" die letzte erstrebenswerte Stufe. Alle weiteren Bedürfnisse werden im Zweifel selbst durch den Staat in Gänze erfüllt.

Wenn ich nun auf potenzielle Berufe schiele... Das Beamtentum gilt als das absolute Gegenteil von Selbstbestimmung. Da muss ich noch nicht einmal auf die heutige Jugend, die Helikopter-Eltern, das soziale Ansehen oder ähnliches schauen, sondern nur auf den Beruf an sich.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Was ein Quark..."beamtentum gegenteil von Selbstbestimmung"

WiWi Gast schrieb am 05.07.2023:

Rein aus Neugier, wie würdest du begründen, dass der Lehrerberuf so unattraktiv ist bzw. es sogar punktuell einen Lehrermangel gibt?

Wir befinden uns als Gesellschaft derzeit in absoluter Dekadenz und frei nach Maslow ist "Selbstbestimmung, Glück und Erfüllung" die letzte erstrebenswerte Stufe. Alle weiteren Bedürfnisse werden im Zweifel selbst durch den Staat in Gänze erfüllt.

Wenn ich nun auf potenzielle Berufe schiele... Das Beamtentum gilt als das absolute Gegenteil von Selbstbestimmung. Da muss ich noch nicht einmal auf die heutige Jugend, die Helikopter-Eltern, das soziale Ansehen oder ähnliches schauen, sondern nur auf den Beruf an sich.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Deine Annahmen teile ich, aber der Vergleich ist für mich nicht wirklich passend. Oben wurde von jemanden behauptet, dass 100k ein sinnvolles Äquivalent für einen Lehrer zum Einstieg sind. Da sind wir uns glaube ich alle einig, dass das nicht so ist.

Allerdings vergleichst du jetzt gerade das maximal höchste Gehalt in deinen drei jeweiligen Ausprägungen. Im Fall des "Best Case" also inkl. aller Zuschläge, die aber nicht zeitlich unbefristet bezahlt werden. Außerdem gibt es manche Zuschläge (Miete) nicht einmal in allen Bundesländern. Meiner Meinung nach müsstest du ein durchschnittliches Gehalt über die Erwerbszeit nutzen oder einen festen Betrachtungszeitraum wählen (z.B. 10 Jahre nach dem Abi, 20 Jahre nach dem Abi, ...). Denn somit erhältst du eine faire Vergleichsbasis und nimmst nicht den Zeitraum mit dem höchstmöglichen Gehalt.

Überspitzt kannst du sonst auch den IGM Angestellten im Best Case nehmen, wenn es zwei große Gewinnbeteiligungen in Höhe von 15.000 EUR im Jahr gibt und als Vergleich heranziehen. Die Zahlen sind für dieses Jahr zwar nicht falsch, aber auch keine sinnvolle Basis für den Vergleich.

Wenn ich grob überschlage und einen Durchschnitt ansetze, dann komme ich in deinem "Best Case" auf ca. 95-100k Brutto Äquivalent. Das würde auch meiner persönlichen Wahrnehmung entsprechend, dass ein Lehrer im absoluten Best Case mit Kinderzuschlag 100k Äquivalent erreichen kann.

WiWi Gast schrieb am 05.07.2023:

An alle die behaupten, der verbeamtete Lehrer sei weit weg von 100k. Die Gehälter sind doch frei zugänglich unter oeffentlicher-dienst.info. Wie kann man sich da so uneinig sein. Als Durchschnittsperson ist ca. 40 Jahre wohl okay, dagegen dürfte wohl keiner Einwände haben.

Ich fang mal an:
Worst case:
Single, Ambitionslos, daher A13, wohnt im Dorf, daher kein Mietzuschuss, Gruppe 9 (aufgrund des Alters), Stk1: Netto 4.050 -300 PKV = 3.750
Äquivalentes Brutto: 75.000 euro

Best case: Verheiratet, drei Kinder, "Premiumstadt" -> Mitzuschussstufe 7, Ambitionen vorhanden A14 (eigentlich müsste man hier A15 ansetzen aber egal), Gruppe 9, STK 3:
Netto 6.400 euro - 250 PKV = 6.150
Äquivalentes Brutto: 110.000 euro

Für mich ein durchschnittlicher Lehrer:
Verheiratet, zwei Kinder, B-Stadt-> Mietzuschuss 4, Ambitionslos-> A13, STK 3:
Netto 5.300-250= 5.050 euro
Äquivalentes Brutto: 90.000 euro

Das sind die harten Fakten. In den Zahlen ist kein Pensionsvorteil, keine Beihilfe für die PKV, keine Unkündbarkeit, kein Kreditvorteil, kein Berufsunfähigkeitsvorteil, keine 12 Wochen Schulferien oder ähnliches wie die kurze Erdienbarkeit der vollen Pension von 37 Dienstjahren enthalten. Die volle Erdienbarkeit in Höhe von 37 Jahren hört sich unwichtig an, aber ermöglicht gerade allen Teilzeitmüttern/Vätern (die gibt es nämlich auch in unserer Gesellschaft), das hinten raus die Pension nicht gekürzt wird.

Egal wie unwesentlich ich einzelne Punkte bewerte, einige Punkte kann man nicht unberücksichtigt lassen. Im Schnitt sollte die Summation der genannten Punkte mind. 10k brutto Delta gegen den Durchschnitts IGMler entsprechen. Wenn ich die freie Akademiker Welt gegen den Lehrer antreten lasse, wo teils keine bis lächerliche bAV geboten wird, Teilzeit zudem die gesetzliche Rente drückt, sollten selbst IGMler einsehen, das die 10k entsprechend schnell auf 20k steigen. Tun wir aber nicht, 10k brutto wird angesetzt.

Das heißt:
Worst case: 85k
Best case: 120k
Durchschnitt: 100k

Ich kann es jetzt leider drehen und wenden wie ich will, von weit entfernt von 100k sehe ich beim besten Willen nicht. Ich sehe auch nicht, dass selbst der Worst Case, selbst ohne Berücksichtigung aller Vorteile, also mit 75k katastrophal verdient. Immerhin noch über dem Durchschnittsgehalt von Akademikern.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Das Argument der Unkündbarkeit teile ich, aber viele andere Punkte hast du in gleicher bzw. zumindest ähnlicher Form auch bei den IGM Konzernen mit Betriebsrat.

Ein Anspruch auf Teilzeit hast du bei IGM auch (egal ob einfacher Sachbearbeiter oder Führungskraft), Entgeltfortzahlung bieten tatsächliche auch einige IGM Betriebe über die 6 Wochen hinaus an (wie weit verbreitet das ist, weiß ich nicht) und die Möglichkeiten für eine Kündigung bei "Dienst nach Vorschrift" sind durch den Betriebsrat auch gleich null.

Was natürlich zutreffend ist, ist die Tatsache, dass im Fall großer struktureller Veränderungen und betriebsbedingter Kündigungen, der IGM Angestellt arbeitslos werden kann. Aber genau sind wir an meinem Punkt bzw. meiner Kritik zu deinem Beitrag. Natürlich kannst du nun eine Nettoprämie dafür als Absicherung einrechnen, aber gleichwohl müsstest du dann auch die von dir genannten Vorteile einbeziehen. Ich kann nicht nur für ein mögliches Risiko Abschläge in meiner Rechnung vornehmen und auf der anderen Seite (finanzielle) Vorteile komplett ignorieren.

WiWi Gast schrieb am 05.07.2023:

Das ein IGM-Tarifangestellter viele Vorteile im Vergleich zu einem Lehrer haben kann (z.B. Homeoffice, Dienstwagen, "goldener Handschlag" usw.) steht außer Frage.
In meiner Argumentation ging es rein um das Risiko eines "großen" finanziellen Einschnittes im Laufe des gesamten Lebens für einen durchschnittlichen IGM-Tarifangestellten im Vergleich zu einem verbeamteten Lehrer. Und das ist halt für einen verbeamteten Lehrer (siehe aufgezählte Beispiele) deutlich geringer.
Aus diesem Grund ist der Beitrag nicht sinnfrei.

Im Gegenteil: Dieses finanzielle Ausfallrisiko müssten eigentlich in den Vergleichsrechnungen noch bewertet werden, indem man die Annahme trifft, dass sich sowohl der durchschnittliche verbeamtete Lehrer als auch der durchschnittliche IGM-Tarifangestellte dagegen versichern.

Da der IGM-Tarifangestellte deutlich mehr Risiken hat und die Fallhöhe deutlich höher ist als beim verbeamteten Lehrer, müsste der IGM-Tarifangestellte eine deutliche höhere Risikoprämie bezahlen als die verbeamtete Lehrkraft, die zu Lasten des Nettogehaltes gehen würde. Natürlich könnte man jetzt noch argumentieren, dass Versicherungen teilweise ja als Werbungskosten bzw. Sonderausgaben von der Steuer absetzbar sind, aber jedoch halt nur teilweise.

WiWi Gast schrieb am 04.07.2023:

Dafür vernachlässigt deine Betrachtung eben alle Vorteile des IGM Arbeitnehmers.

Daher ist dein Beitrag für mich leider eher sinnfrei. Sorry, wenn ich das so direkt sagen muss

WiWi Gast schrieb am 04.07.2023:

Wenn hier der Durchschnittslehrer mit dem Durchschnitts-IGM-Tarifangestellten verglichen wird und die Gehaltsentwicklung inkl. Rente/Pension in 20, 30 oder 40 Jahren verglichen wird (das durchschnittliche Lebensalter steigt tendenziell), ist völlig unklar wer am Ende tatstächlich finanziell die Nase vorn hat. Wer weiß denn überhaupt, ob unser Land so in 20, 30, 40 Jahren noch besteht.

Aber setzen wir Letzteres jetzt mal voraus.
Der durchschnittliche Beamte hat über sein gesamtes Leben im Vergleich zum IGM-Tarifangestellten deutlich geringere Risiken eines "großen" Einschnittes, weil er

  1. Nicht arbeitslos werden kann (außer er stellt sich selber blöd an!), jede konjunkturelle oder strukurelle Veränderung auf dem Arbeitsmarkt betrifft ihn nicht.
  2. Bei Berufs- bzw. Diensunfähigkeit deutlich mehr bekommt als ein Angestellter
  3. Er selbst wenn er nur "Dienst nach Vorschrift macht" nicht kündbar ist.
  4. Er auch selbst nach mehr als 6 Wochen Krankheit am Stück seinen vollen Sold bekommt
  5. Er bei Bedarf (insbesondere falls Kinder oder Pflege von Angehörigen im Spiel ist) auf Teilzeit gehen kann und jederzeit wieder auf eine volle Stelle zurück gehen kann.
  6. Die i.d.R. im Vergleich zum Angestellten höhere Pension wirkt um so stärker, je höher das Durchschnittsalter ist.

Was ich damit meine ist, dass dem verbeamteten Lehrer droht im schlimmsten Fall eine Pensionskürzung im Alter. Die Risiken eines durchschnittlichen IGM-Tarifangestellten sind im Laufe seines Lebens deutlich größer.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 05.07.2023:

WiWi Gast schrieb am 04.07.2023:

Rein aus Neugier, wie würdest du begründen, dass der Lehrerberuf so unattraktiv ist bzw. es sogar punktuell einen Lehrermangel gibt?

Wir befinden uns als Gesellschaft derzeit in absoluter Dekadenz und frei nach Maslow ist "Selbstbestimmung, Glück und Erfüllung" die letzte erstrebenswerte Stufe. Alle weiteren Bedürfnisse werden im Zweifel selbst durch den Staat in Gänze erfüllt.

Wenn ich nun auf potenzielle Berufe schiele... Das Beamtentum gilt als das absolute Gegenteil von Selbstbestimmung. Da muss ich noch nicht einmal auf die heutige Jugend, die Helikopter-Eltern, das soziale Ansehen oder ähnliches schauen, sondern nur auf den Beruf an sich.

Kommt darauf an, ob die Selbstverwirklichung IM oder AUSSERHALB des Jobs stattfinden soll. Beamtentum in Teilzeit und viel Homeoffice ist meiner Meinung nach ideal für Selbstverwirklichung in der Freizeit. Ansonsten lieber klassische Karriere in der Privatwirtschaft als Entscheidungsträger höherer Stufe, wenn das für einen Selbstverwirklichung bedeutet.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Aber die positiven (möglichen) Aspekte des IGM-Tarifangestellten im Vergleich zum verbeamteten Lehrrer wurden ja in den vielen Berechnungen hier alle berücksichtigt (z.B. BAV, mehr netto, was dann angelegt wird usw.).

Die im Vergleich zum Lehrer höhere Risikoprämie dagegen fehlt in sämtlichen Berechnungen.
Die Vergleiche gehen in sämtlichen Berechnungen davon aus, man arbeitet bis zur Rente/Pension ununterbrochen und dann erhät man bis zum Tod Rente/Pension.

WiWi Gast schrieb am 05.07.2023:

Das Argument der Unkündbarkeit teile ich, aber viele andere Punkte hast du in gleicher bzw. zumindest ähnlicher Form auch bei den IGM Konzernen mit Betriebsrat.

Ein Anspruch auf Teilzeit hast du bei IGM auch (egal ob einfacher Sachbearbeiter oder Führungskraft), Entgeltfortzahlung bieten tatsächliche auch einige IGM Betriebe über die 6 Wochen hinaus an (wie weit verbreitet das ist, weiß ich nicht) und die Möglichkeiten für eine Kündigung bei "Dienst nach Vorschrift" sind durch den Betriebsrat auch gleich null.

Was natürlich zutreffend ist, ist die Tatsache, dass im Fall großer struktureller Veränderungen und betriebsbedingter Kündigungen, der IGM Angestellt arbeitslos werden kann. Aber genau sind wir an meinem Punkt bzw. meiner Kritik zu deinem Beitrag. Natürlich kannst du nun eine Nettoprämie dafür als Absicherung einrechnen, aber gleichwohl müsstest du dann auch die von dir genannten Vorteile einbeziehen. Ich kann nicht nur für ein mögliches Risiko Abschläge in meiner Rechnung vornehmen und auf der anderen Seite (finanzielle) Vorteile komplett ignorieren.

WiWi Gast schrieb am 05.07.2023:

Das ein IGM-Tarifangestellter viele Vorteile im Vergleich zu einem Lehrer haben kann (z.B. Homeoffice, Dienstwagen, "goldener Handschlag" usw.) steht außer Frage.
In meiner Argumentation ging es rein um das Risiko eines "großen" finanziellen Einschnittes im Laufe des gesamten Lebens für einen durchschnittlichen IGM-Tarifangestellten im Vergleich zu einem verbeamteten Lehrer. Und das ist halt für einen verbeamteten Lehrer (siehe aufgezählte Beispiele) deutlich geringer.
Aus diesem Grund ist der Beitrag nicht sinnfrei.

Im Gegenteil: Dieses finanzielle Ausfallrisiko müssten eigentlich in den Vergleichsrechnungen noch bewertet werden, indem man die Annahme trifft, dass sich sowohl der durchschnittliche verbeamtete Lehrer als auch der durchschnittliche IGM-Tarifangestellte dagegen versichern.

Da der IGM-Tarifangestellte deutlich mehr Risiken hat und die Fallhöhe deutlich höher ist als beim verbeamteten Lehrer, müsste der IGM-Tarifangestellte eine deutliche höhere Risikoprämie bezahlen als die verbeamtete Lehrkraft, die zu Lasten des Nettogehaltes gehen würde. Natürlich könnte man jetzt noch argumentieren, dass Versicherungen teilweise ja als Werbungskosten bzw. Sonderausgaben von der Steuer absetzbar sind, aber jedoch halt nur teilweise.

WiWi Gast schrieb am 04.07.2023:

Dafür vernachlässigt deine Betrachtung eben alle Vorteile des IGM Arbeitnehmers.

Daher ist dein Beitrag für mich leider eher sinnfrei. Sorry, wenn ich das so direkt sagen muss

WiWi Gast schrieb am 04.07.2023:

Wenn hier der Durchschnittslehrer mit dem Durchschnitts-IGM-Tarifangestellten verglichen wird und die Gehaltsentwicklung inkl. Rente/Pension in 20, 30 oder 40 Jahren verglichen wird (das durchschnittliche Lebensalter steigt tendenziell), ist völlig unklar wer am Ende tatstächlich finanziell die Nase vorn hat. Wer weiß denn überhaupt, ob unser Land so in 20, 30, 40 Jahren noch besteht.

Aber setzen wir Letzteres jetzt mal voraus.
Der durchschnittliche Beamte hat über sein gesamtes Leben im Vergleich zum IGM-Tarifangestellten deutlich geringere Risiken eines "großen" Einschnittes, weil er

  1. Nicht arbeitslos werden kann (außer er stellt sich selber blöd an!), jede konjunkturelle oder strukurelle Veränderung auf dem Arbeitsmarkt betrifft ihn nicht.
  2. Bei Berufs- bzw. Diensunfähigkeit deutlich mehr bekommt als ein Angestellter
  3. Er selbst wenn er nur "Dienst nach Vorschrift macht" nicht kündbar ist.
  4. Er auch selbst nach mehr als 6 Wochen Krankheit am Stück seinen vollen Sold bekommt
  5. Er bei Bedarf (insbesondere falls Kinder oder Pflege von Angehörigen im Spiel ist) auf Teilzeit gehen kann und jederzeit wieder auf eine volle Stelle zurück gehen kann.
  6. Die i.d.R. im Vergleich zum Angestellten höhere Pension wirkt um so stärker, je höher das Durchschnittsalter ist.

Was ich damit meine ist, dass dem verbeamteten Lehrer droht im schlimmsten Fall eine Pensionskürzung im Alter. Die Risiken eines durchschnittlichen IGM-Tarifangestellten sind im Laufe seines Lebens deutlich größer.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Eben nicht! Jeder IGM Vergleich wird zum "echten" Gehalt gemacht und nicht auf ein künstliches Äquivalent mit weiteren eingerechneten Benefits gemacht.

WiWi Gast schrieb am 05.07.2023:

Aber die positiven (möglichen) Aspekte des IGM-Tarifangestellten im Vergleich zum verbeamteten Lehrrer wurden ja in den vielen Berechnungen hier alle berücksichtigt (z.B. BAV, mehr netto, was dann angelegt wird usw.).

Die im Vergleich zum Lehrer höhere Risikoprämie dagegen fehlt in sämtlichen Berechnungen.
Die Vergleiche gehen in sämtlichen Berechnungen davon aus, man arbeitet bis zur Rente/Pension ununterbrochen und dann erhät man bis zum Tod Rente/Pension.

WiWi Gast schrieb am 05.07.2023:

Das Argument der Unkündbarkeit teile ich, aber viele andere Punkte hast du in gleicher bzw. zumindest ähnlicher Form auch bei den IGM Konzernen mit Betriebsrat.

Ein Anspruch auf Teilzeit hast du bei IGM auch (egal ob einfacher Sachbearbeiter oder Führungskraft), Entgeltfortzahlung bieten tatsächliche auch einige IGM Betriebe über die 6 Wochen hinaus an (wie weit verbreitet das ist, weiß ich nicht) und die Möglichkeiten für eine Kündigung bei "Dienst nach Vorschrift" sind durch den Betriebsrat auch gleich null.

Was natürlich zutreffend ist, ist die Tatsache, dass im Fall großer struktureller Veränderungen und betriebsbedingter Kündigungen, der IGM Angestellt arbeitslos werden kann. Aber genau sind wir an meinem Punkt bzw. meiner Kritik zu deinem Beitrag. Natürlich kannst du nun eine Nettoprämie dafür als Absicherung einrechnen, aber gleichwohl müsstest du dann auch die von dir genannten Vorteile einbeziehen. Ich kann nicht nur für ein mögliches Risiko Abschläge in meiner Rechnung vornehmen und auf der anderen Seite (finanzielle) Vorteile komplett ignorieren.

WiWi Gast schrieb am 05.07.2023:

Das ein IGM-Tarifangestellter viele Vorteile im Vergleich zu einem Lehrer haben kann (z.B. Homeoffice, Dienstwagen, "goldener Handschlag" usw.) steht außer Frage.
In meiner Argumentation ging es rein um das Risiko eines "großen" finanziellen Einschnittes im Laufe des gesamten Lebens für einen durchschnittlichen IGM-Tarifangestellten im Vergleich zu einem verbeamteten Lehrer. Und das ist halt für einen verbeamteten Lehrer (siehe aufgezählte Beispiele) deutlich geringer.
Aus diesem Grund ist der Beitrag nicht sinnfrei.

Im Gegenteil: Dieses finanzielle Ausfallrisiko müssten eigentlich in den Vergleichsrechnungen noch bewertet werden, indem man die Annahme trifft, dass sich sowohl der durchschnittliche verbeamtete Lehrer als auch der durchschnittliche IGM-Tarifangestellte dagegen versichern.

Da der IGM-Tarifangestellte deutlich mehr Risiken hat und die Fallhöhe deutlich höher ist als beim verbeamteten Lehrer, müsste der IGM-Tarifangestellte eine deutliche höhere Risikoprämie bezahlen als die verbeamtete Lehrkraft, die zu Lasten des Nettogehaltes gehen würde. Natürlich könnte man jetzt noch argumentieren, dass Versicherungen teilweise ja als Werbungskosten bzw. Sonderausgaben von der Steuer absetzbar sind, aber jedoch halt nur teilweise.

WiWi Gast schrieb am 04.07.2023:

Dafür vernachlässigt deine Betrachtung eben alle Vorteile des IGM Arbeitnehmers.

Daher ist dein Beitrag für mich leider eher sinnfrei. Sorry, wenn ich das so direkt sagen muss

WiWi Gast schrieb am 04.07.2023:

Wenn hier der Durchschnittslehrer mit dem Durchschnitts-IGM-Tarifangestellten verglichen wird und die Gehaltsentwicklung inkl. Rente/Pension in 20, 30 oder 40 Jahren verglichen wird (das durchschnittliche Lebensalter steigt tendenziell), ist völlig unklar wer am Ende tatstächlich finanziell die Nase vorn hat. Wer weiß denn überhaupt, ob unser Land so in 20, 30, 40 Jahren noch besteht.

Aber setzen wir Letzteres jetzt mal voraus.
Der durchschnittliche Beamte hat über sein gesamtes Leben im Vergleich zum IGM-Tarifangestellten deutlich geringere Risiken eines "großen" Einschnittes, weil er

  1. Nicht arbeitslos werden kann (außer er stellt sich selber blöd an!), jede konjunkturelle oder strukurelle Veränderung auf dem Arbeitsmarkt betrifft ihn nicht.
  2. Bei Berufs- bzw. Diensunfähigkeit deutlich mehr bekommt als ein Angestellter
  3. Er selbst wenn er nur "Dienst nach Vorschrift macht" nicht kündbar ist.
  4. Er auch selbst nach mehr als 6 Wochen Krankheit am Stück seinen vollen Sold bekommt
  5. Er bei Bedarf (insbesondere falls Kinder oder Pflege von Angehörigen im Spiel ist) auf Teilzeit gehen kann und jederzeit wieder auf eine volle Stelle zurück gehen kann.
  6. Die i.d.R. im Vergleich zum Angestellten höhere Pension wirkt um so stärker, je höher das Durchschnittsalter ist.

Was ich damit meine ist, dass dem verbeamteten Lehrer droht im schlimmsten Fall eine Pensionskürzung im Alter. Die Risiken eines durchschnittlichen IGM-Tarifangestellten sind im Laufe seines Lebens deutlich größer.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 05.07.2023:

Deine Annahmen teile ich, aber der Vergleich ist für mich nicht wirklich passend. Oben wurde von jemanden behauptet, dass 100k ein sinnvolles Äquivalent für einen Lehrer zum Einstieg sind. Da sind wir uns glaube ich alle einig, dass das nicht so ist.

Allerdings vergleichst du jetzt gerade das maximal höchste Gehalt in deinen drei jeweiligen Ausprägungen. Im Fall des "Best Case" also inkl. aller Zuschläge, die aber nicht zeitlich unbefristet bezahlt werden. Außerdem gibt es manche Zuschläge (Miete) nicht einmal in allen Bundesländern. Meiner Meinung nach müsstest du ein durchschnittliches Gehalt über die Erwerbszeit nutzen oder einen festen Betrachtungszeitraum wählen (z.B. 10 Jahre nach dem Abi, 20 Jahre nach dem Abi, ...). Denn somit erhältst du eine faire Vergleichsbasis und nimmst nicht den Zeitraum mit dem höchstmöglichen Gehalt.

Überspitzt kannst du sonst auch den IGM Angestellten im Best Case nehmen, wenn es zwei große Gewinnbeteiligungen in Höhe von 15.000 EUR im Jahr gibt und als Vergleich heranziehen. Die Zahlen sind für dieses Jahr zwar nicht falsch, aber auch keine sinnvolle Basis für den Vergleich.

Wenn ich grob überschlage und einen Durchschnitt ansetze, dann komme ich in deinem "Best Case" auf ca. 95-100k Brutto Äquivalent. Das würde auch meiner persönlichen Wahrnehmung entsprechend, dass ein Lehrer im absoluten Best Case mit Kinderzuschlag 100k Äquivalent erreichen kann.

WiWi Gast schrieb am 05.07.2023:

An alle die behaupten, der verbeamtete Lehrer sei weit weg von 100k. Die Gehälter sind doch frei zugänglich unter oeffentlicher-dienst.info. Wie kann man sich da so uneinig sein. Als Durchschnittsperson ist ca. 40 Jahre wohl okay, dagegen dürfte wohl keiner Einwände haben.

Ich fang mal an:
Worst case:
Single, Ambitionslos, daher A13, wohnt im Dorf, daher kein Mietzuschuss, Gruppe 9 (aufgrund des Alters), Stk1: Netto 4.050 -300 PKV = 3.750
Äquivalentes Brutto: 75.000 euro

Best case: Verheiratet, drei Kinder, "Premiumstadt" -> Mitzuschussstufe 7, Ambitionen vorhanden A14 (eigentlich müsste man hier A15 ansetzen aber egal), Gruppe 9, STK 3:
Netto 6.400 euro - 250 PKV = 6.150
Äquivalentes Brutto: 110.000 euro

Für mich ein durchschnittlicher Lehrer:
Verheiratet, zwei Kinder, B-Stadt-> Mietzuschuss 4, Ambitionslos-> A13, STK 3:
Netto 5.300-250= 5.050 euro
Äquivalentes Brutto: 90.000 euro

Das sind die harten Fakten. In den Zahlen ist kein Pensionsvorteil, keine Beihilfe für die PKV, keine Unkündbarkeit, kein Kreditvorteil, kein Berufsunfähigkeitsvorteil, keine 12 Wochen Schulferien oder ähnliches wie die kurze Erdienbarkeit der vollen Pension von 37 Dienstjahren enthalten. Die volle Erdienbarkeit in Höhe von 37 Jahren hört sich unwichtig an, aber ermöglicht gerade allen Teilzeitmüttern/Vätern (die gibt es nämlich auch in unserer Gesellschaft), das hinten raus die Pension nicht gekürzt wird.

Egal wie unwesentlich ich einzelne Punkte bewerte, einige Punkte kann man nicht unberücksichtigt lassen. Im Schnitt sollte die Summation der genannten Punkte mind. 10k brutto Delta gegen den Durchschnitts IGMler entsprechen. Wenn ich die freie Akademiker Welt gegen den Lehrer antreten lasse, wo teils keine bis lächerliche bAV geboten wird, Teilzeit zudem die gesetzliche Rente drückt, sollten selbst IGMler einsehen, das die 10k entsprechend schnell auf 20k steigen. Tun wir aber nicht, 10k brutto wird angesetzt.

Das heißt:
Worst case: 85k
Best case: 120k
Durchschnitt: 100k

Ich kann es jetzt leider drehen und wenden wie ich will, von weit entfernt von 100k sehe ich beim besten Willen nicht. Ich sehe auch nicht, dass selbst der Worst Case, selbst ohne Berücksichtigung aller Vorteile, also mit 75k katastrophal verdient. Immerhin noch über dem Durchschnittsgehalt von Akademikern.

Also keiner behauptet hier -hoffentlich-, dass ein Lehrer mit 100k einsteigt. Das wäre natürlich Quatsch, habe ich hier aber auch nicht gelesen. Deinen Punkt, dass ich das Maximum angesetzte habe, teile ich nur bedingt. Das der Mietzuschuss nicht für alle Bundesländer gilt ist mir neu, glaube dir aber. Ich hatte die Rechnung für meinen individuellen Fall damals aufgestellt und da kam ich auf ein Delta über 10k, nur so am Rande (u.a.liegt das daran, dass meine bAV eingefroren wurde bzw. es keine Inflationsanpassungen mehr geben wird. Die x Euro, die mir zugesagt wurden, werden bei meinem Renteneintritt keine wesentliche Kaufkraft mehr haben).
Nun zu deinem Einwand Maximum:
Du hast Recht, dass der Kinderzuschlag nicht ewig geht, aber realistisch sind das größer 20 Jahre. Familienzuschlag hingegen bleibt übrigens ewig, selbst die Witwe/Witwer bekommt diesen noch. Nach diesen 20 Jahren solltest du aber zum einen auf der höchsten Stufe sein und zum anderen auch einen Gruppensprung erlebt haben. Mein Eindruck aus der Praxis war da eindeutig, jeder der A14 wollte, bekommt das auf kurz oder lang auch. Müsste man statistisch allerdings prüfen, in welcher Gruppe sich der 60 Jährige durchschnittlich befindet. Hier muss man aufpassen, weil bis letztes Jahr ein Grundschullehrer noch mit A12 eingestiegen ist (mittlerweile startet jeder mit A13).
In Zahlen, unser Durchschnittskandidat:
Alter 60, A14, verheiratet, Mietstufe 4, STK3, Stufe 12:
Ca. 5000 Euro (PKV bereits abgezogen), ergibt
Ca. 90k brutto.
Inkl. 10k "für die Vorteile" = brutto 100k.

Im Grunde hast du sogar Recht, 100k ist annähernd das Maximum. Aber im Durchschnitt stimmt trotzdem die 100k. Man kann es eventuell so ausdrücken:
Ein Lehrer steigt mit relativ hohem Einstiegsgehalt ein und geht dann relativ schnell auf die 100k sofern er Kinder bekommt. Diese 100k erhält er dann bis zur Pension inflationsgeschützt, es sind also keine realen Steigerungen mehr drin.

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Findet ihr nicht auch diese Diskussion völlig sinnlos und nicht zielführend? Allein vom Wesen her sind Lehrer ganz andere Typ Menschen als BWLer (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel). Wenn ich in meinen Freundeskreis gucke, sind da 3 Lehrer, was allesamt gemeinsam haben: Keiner hat Bock auf richtig Karriere, keiner macht sich was aus Geld / Luxus, alle sind an möglichst viel Freizeit interessiert, alle machen in ihrer Freizeit Ehrenamt mit Kindern (Jugendtrainer). Die sind super happy mit ihrem Job als Lehrer und gehen darin voll auf.

Wenn ich an meinen BWLer Kreis denke, sehe ich da folgende Gemeinsamkeiten: Interesse für Aktien & Investments, Luxus ist ein Thema (Autos, Uhren, Klamotten, Urlaube...), alle sind ambitioniert und leistungsbereit für Karriere. Keiner von denen würde auch nur ein Jahr als Lehrer überleben.

Wie soll man diese unterschiedlichen Menschen denn sinnvoll vergleichen? Alle meine BWLer Freunde liegen mit unter 30 bei 80k+ (exklusive BAV und co.) und bei allen wird es langfristig auf über 100k gehen und ich bin relativ sicher, dass 120k für alle drin sind. Für mich und meine Freunde (=Peergroup) ist finanziell gesehen Lehrer also nicht so attraktiv, aber meine BWLer Freunde sind eben auch der Schlag Mensch die viel Geld verdienen wollen und auch müssen, weil sie sich für luxuriöse und teure Dinge interessieren. Entsprechend wurde sich bereits im Studium angestrengt und wird sich auch heute angestrengt.

Das soll nicht heißen, dass Lehrer nicht ambitioniert sind. Aber als ambitionierter BWLer ist es schon relativ einfach möglich, in Jobs zu kommen die finanziell gesehen bessere Möglichkeiten bieten. Natürlich hat man 6 Wochen weniger Ferien, aber das ist eben für diese Leute nicht so wichtig, ebenso wenig die Chance, eventuell mal gekündigt zu werden. In meinen Augen ist diese Diskussion daher müßig. Ich weiß nicht wie viele IGM Mitarbeiter es Deutschlandweit gibt, aber sicher ist es 7-stellig, verteilt über zig Unternehmen. Dazu kommen noch IGBCE, angelehnte Tarifverträge usw. Wie soll man da einen vernünftigen Vergleich ziehen zu Lehrern, die alle beim Land beschäftigt sind? Funktioniert m.E. nur über individuelle Vergleiche und die sind eben sehr unterschiedlich.

3 Beispiele:

Cousin, BWL, kein Interesse an Karriere o.ä., nach Bachelor für 40k eingestiegen, jetzt mit 28 und 5 Jahren BE bei 52k. Macht parallel sein Master und wird dann auf 60k springen. Keine Aktien, keine BAV.

Kumpel, BWL, 27, kommt aus reichem Haus und will Lebensstandard halten, ist 2nd Year Associate im IB und verdient nach eigener Aussage 200-250k je nach Bonus.

Ich, BWL, 28, Konzerntrainee gemacht, bin relativ ehrgeizig aber nicht extrem, nach Trainee AT geworden im Entwicklungspfad, liege jetzt bei 80k fix, dazu kommen 8k Bonus, 4k BAV und 2k Aktien.

Man sieht also: Es gibt Leute die verdienen auch nach 5 Jahren BE nicht mehr als Lehrer zum Einstieg bzw. sind deutlich dahinter; es gibt Leute wie mich, die zum Einstieg weniger, jetzt aber schon deutlich mehr verdienen; und es gibt Leute wie meinen IB Kumpel, der zum Einstieg schon deutlich mehr und jetzt fast das Dreifache eines Lehrers verdient. Daher kann man hier pauschal sowieso nichts sagen, finde ich jedenfalls.

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 04.07.2023:

Man muss schon sehr differenzieren, was man alles einrechnet in die Gleichung. Folgendes Beispiel von mir selbst (33, AT'ler im IGBCE):

Grundgehalt: 116.000€
Mobilitätszuschuss (letztlich einfach Bruttogehalt): 9.000€

Macht im Endeffekt 10.416€ Brutto jeden Monat.

Hinzu kommt: 23.200€ (20% vom Grundgehalt) an Bonus, 7.000€ BAV und ca. 5.000€ in Aktien

Der Bonus ist nicht garantiert, auf die BAV hat man keinen Zugriff bis zur Rente und die Aktien muss ich 10 Jahre halten oder ich muss die Firma verlassen. Gebe ich mein Gehalt jetzt mit 125.000€ + 23.000€ an? Oder nur mit 125.000€? Oder rechne ich auch noch die 12.000€ BAV + Aktien rein und mache 160.000€ draus? Das sind schon teilweise erhebliche Unterschiede, auf höheren Leveln noch deutlich mehr, weil der Bonus prozentual ansteigt, die BAV größer wird und die Aktienpakete ebenfalls. Daher finde ich es fraglich, wenn Lehrer in meinem Alter ihre Pension als 1.000€ Nettoäquivalent aufs Gehalt draufrechnen, obwohl diese Pension noch 34 Jahre (länger als man selbst auf der Erde ist!) in der Zukunft liegt.

Natürlich rechnet man Bonus, Aktienpakete und bAV mit rein. Da gibt es auch garnichts zu diskutieren. Das dies in einem WiWi Forum regelmäßig angezweifelt wird ist schon hart. Das Netto äquivalent eines Lehrers bezieht auf den Vergleich zu einem Durchschnittls-IGMler. Noch idealer ist es, einen individuellen Vergleich zu machen, da kann dann von irgend ein Wert zwischen 0 bis 20k jährlich rauskommen. Ist das wirklich so schwer zu verstehen? Gegenüber jemanden, der jährlich 12k bAV erhält, ist es doch offensichtlich, dass ich keine 10k extra für die Pension des Lehrers ansetzen kann... Nur ist 12k bAV weit vom Standard entfernt. Auch das Argument, meine Pension ist in 34 Jahren. Geh doch morgen mal in deine Accounting Abteilung und frag nach, ob die für deine bAV Pensionsrückstellungen bilden. Die Antwort ist JAAAA. Den kannst du gerne erklären, dass das doch Quatsch ist bei der langen Laufzeit.

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Im Wesentlichen geht es in der Diskussion doch um Folgendes:
Der (durchschnitlliche) IGM-Tarifangestellte sieht auf den ersten Blick i.d.R. finanziell immer besser dargestellt aus als der verbeamtete Lehrer (z.B. höheres Brutto, Boni etc.)

Erst auf den zweiten Blick fällt auf, dass der (durchschnitllich) verbeamtete Lehrer finanziell
genauso gut dasteht wie der IGM-Tarifangestellte (keine Abzüge der RV, und AV, i.d.R., höhere Pensionsansprüche sowie geringere Risiken, die ein Angestellter versichern müsste).

Komischerweise kapiert dieses Phänomen bei einem Vergleich selbstständig vs. angestellt jeder. Würde bspw. ein Selbständiger am Ende eines Monats 5.001 € "rausbekommen" und ein Angestellter 5.000 € und man würde die Frage stellen, mit wem würdet ihr tauschen wollen?
Ich behaupte, dass dann vermutlich die Mehrheit sich für den Angestellten entscheiden würden, einfach aufgrund der viel größeren Sicherheit. Kinderlose, risikoaffine Personen, die daran glauben zukünftig mehr Geld verdienen zu können würden sich dagegen für die Selbsständigkeit entscheiden.

WiWi Gast schrieb am 05.07.2023:

Findet ihr nicht auch diese Diskussion völlig sinnlos und nicht zielführend? Allein vom Wesen her sind Lehrer ganz andere Typ Menschen als BWLer (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel). Wenn ich in meinen Freundeskreis gucke, sind da 3 Lehrer, was allesamt gemeinsam haben: Keiner hat Bock auf richtig Karriere, keiner macht sich was aus Geld / Luxus, alle sind an möglichst viel Freizeit interessiert, alle machen in ihrer Freizeit Ehrenamt mit Kindern (Jugendtrainer). Die sind super happy mit ihrem Job als Lehrer und gehen darin voll auf.

Wenn ich an meinen BWLer Kreis denke, sehe ich da folgende Gemeinsamkeiten: Interesse für Aktien & Investments, Luxus ist ein Thema (Autos, Uhren, Klamotten, Urlaube...), alle sind ambitioniert und leistungsbereit für Karriere. Keiner von denen würde auch nur ein Jahr als Lehrer überleben.

Wie soll man diese unterschiedlichen Menschen denn sinnvoll vergleichen? Alle meine BWLer Freunde liegen mit unter 30 bei 80k+ (exklusive BAV und co.) und bei allen wird es langfristig auf über 100k gehen und ich bin relativ sicher, dass 120k für alle drin sind. Für mich und meine Freunde (=Peergroup) ist finanziell gesehen Lehrer also nicht so attraktiv, aber meine BWLer Freunde sind eben auch der Schlag Mensch die viel Geld verdienen wollen und auch müssen, weil sie sich für luxuriöse und teure Dinge interessieren. Entsprechend wurde sich bereits im Studium angestrengt und wird sich auch heute angestrengt.

Das soll nicht heißen, dass Lehrer nicht ambitioniert sind. Aber als ambitionierter BWLer ist es schon relativ einfach möglich, in Jobs zu kommen die finanziell gesehen bessere Möglichkeiten bieten. Natürlich hat man 6 Wochen weniger Ferien, aber das ist eben für diese Leute nicht so wichtig, ebenso wenig die Chance, eventuell mal gekündigt zu werden. In meinen Augen ist diese Diskussion daher müßig. Ich weiß nicht wie viele IGM Mitarbeiter es Deutschlandweit gibt, aber sicher ist es 7-stellig, verteilt über zig Unternehmen. Dazu kommen noch IGBCE, angelehnte Tarifverträge usw. Wie soll man da einen vernünftigen Vergleich ziehen zu Lehrern, die alle beim Land beschäftigt sind? Funktioniert m.E. nur über individuelle Vergleiche und die sind eben sehr unterschiedlich.

3 Beispiele:

Cousin, BWL, kein Interesse an Karriere o.ä., nach Bachelor für 40k eingestiegen, jetzt mit 28 und 5 Jahren BE bei 52k. Macht parallel sein Master und wird dann auf 60k springen. Keine Aktien, keine BAV.

Kumpel, BWL, 27, kommt aus reichem Haus und will Lebensstandard halten, ist 2nd Year Associate im IB und verdient nach eigener Aussage 200-250k je nach Bonus.

Ich, BWL, 28, Konzerntrainee gemacht, bin relativ ehrgeizig aber nicht extrem, nach Trainee AT geworden im Entwicklungspfad, liege jetzt bei 80k fix, dazu kommen 8k Bonus, 4k BAV und 2k Aktien.

Man sieht also: Es gibt Leute die verdienen auch nach 5 Jahren BE nicht mehr als Lehrer zum Einstieg bzw. sind deutlich dahinter; es gibt Leute wie mich, die zum Einstieg weniger, jetzt aber schon deutlich mehr verdienen; und es gibt Leute wie meinen IB Kumpel, der zum Einstieg schon deutlich mehr und jetzt fast das Dreifache eines Lehrers verdient. Daher kann man hier pauschal sowieso nichts sagen, finde ich jedenfalls.

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 05.07.2023:

Findet ihr nicht auch diese Diskussion völlig sinnlos und nicht zielführend? Allein vom Wesen her sind Lehrer ganz andere Typ Menschen als BWLer (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel). Wenn ich in meinen Freundeskreis gucke, sind da 3 Lehrer, was allesamt gemeinsam haben: Keiner hat Bock auf richtig Karriere, keiner macht sich was aus Geld / Luxus, alle sind an möglichst viel Freizeit interessiert, alle machen in ihrer Freizeit Ehrenamt mit Kindern (Jugendtrainer). Die sind super happy mit ihrem Job als Lehrer und gehen darin voll auf.

Wenn ich an meinen BWLer Kreis denke, sehe ich da folgende Gemeinsamkeiten: Interesse für Aktien & Investments, Luxus ist ein Thema (Autos, Uhren, Klamotten, Urlaube...), alle sind ambitioniert und leistungsbereit für Karriere. Keiner von denen würde auch nur ein Jahr als Lehrer überleben.

Wie soll man diese unterschiedlichen Menschen denn sinnvoll vergleichen? Alle meine BWLer Freunde liegen mit unter 30 bei 80k+ (exklusive BAV und co.) und bei allen wird es langfristig auf über 100k gehen und ich bin relativ sicher, dass 120k für alle drin sind. Für mich und meine Freunde (=Peergroup) ist finanziell gesehen Lehrer also nicht so attraktiv, aber meine BWLer Freunde sind eben auch der Schlag Mensch die viel Geld verdienen wollen und auch müssen, weil sie sich für luxuriöse und teure Dinge interessieren. Entsprechend wurde sich bereits im Studium angestrengt und wird sich auch heute angestrengt.

Das soll nicht heißen, dass Lehrer nicht ambitioniert sind. Aber als ambitionierter BWLer ist es schon relativ einfach möglich, in Jobs zu kommen die finanziell gesehen bessere Möglichkeiten bieten. Natürlich hat man 6 Wochen weniger Ferien, aber das ist eben für diese Leute nicht so wichtig, ebenso wenig die Chance, eventuell mal gekündigt zu werden. In meinen Augen ist diese Diskussion daher müßig. Ich weiß nicht wie viele IGM Mitarbeiter es Deutschlandweit gibt, aber sicher ist es 7-stellig, verteilt über zig Unternehmen. Dazu kommen noch IGBCE, angelehnte Tarifverträge usw. Wie soll man da einen vernünftigen Vergleich ziehen zu Lehrern, die alle beim Land beschäftigt sind? Funktioniert m.E. nur über individuelle Vergleiche und die sind eben sehr unterschiedlich.

3 Beispiele:

Cousin, BWL, kein Interesse an Karriere o.ä., nach Bachelor für 40k eingestiegen, jetzt mit 28 und 5 Jahren BE bei 52k. Macht parallel sein Master und wird dann auf 60k springen. Keine Aktien, keine BAV.

Kumpel, BWL, 27, kommt aus reichem Haus und will Lebensstandard halten, ist 2nd Year Associate im IB und verdient nach eigener Aussage 200-250k je nach Bonus.

Ich, BWL, 28, Konzerntrainee gemacht, bin relativ ehrgeizig aber nicht extrem, nach Trainee AT geworden im Entwicklungspfad, liege jetzt bei 80k fix, dazu kommen 8k Bonus, 4k BAV und 2k Aktien.

Man sieht also: Es gibt Leute die verdienen auch nach 5 Jahren BE nicht mehr als Lehrer zum Einstieg bzw. sind deutlich dahinter; es gibt Leute wie mich, die zum Einstieg weniger, jetzt aber schon deutlich mehr verdienen; und es gibt Leute wie meinen IB Kumpel, der zum Einstieg schon deutlich mehr und jetzt fast das Dreifache eines Lehrers verdient. Daher kann man hier pauschal sowieso nichts sagen, finde ich jedenfalls.

Du verdienst netto nicht mehr als ein Lehrer. Das ist der springende Punkt. Rechnen wir beim Lehrer BAV + Sonderprämien auch dazu? Dein IBler ist ein Ausreißer, wieviel gibt es von der Sorte? Außerdem macht der das kein leben lang.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Deswegen werden ja auch die Nettogehälter verglichen und offenbar nur Beamte / Lehrer versuchen ein theoretisches Brutto Äquivalent zu errechnen. Ich vermute, dass man damit nach Außen ein höheres Gehalt "verkaufen will".

  • Fakt ist, dass ein IGM Einsteiger früher in den Job geht (maximal 5 Jahre mit BSC und MSC; oftmals reichen aber auch nur 3 Jahre Bachelor)
  • Zum Einstieg ist man bei den IGM Firmen mit 40h bei grob 3.000 EUR pro Monat + Einmalzahlungen aufs Jahr gerechnet (als Einsteiger mit Bachelor, der Master ist eher im Bereich 3.500 EUR + Einmalzahlungen)
  • In den Jahren der längeren Ausbildung (Lehrer = 5 Jahre + 2 Ref), hat der Lehrer bereits einen nicht unerheblichen finanziellen Rückstand (kumuliert betrachtet)
  • Das erstmalige Einstiegsgehalt ist i.d.R. höher als beim IGM Angestellten mit ca. 3.400-3.500 EUR nach PKV. Dieses wird aber auch deutlich später zum ersten Mal verdient
  • der IGM Angestellte mit Bachelor sollte bis zum Einstieg des Lehrers aber auch mindestens eine EG-Stufe nach oben gekommen sein. Damit besteht in etwa Parität beim monatlichen Gehalt, mit dem Unterschied dass der IGM Angestellte bereits einige Jahre zuvor verdient hat
  • Die weitere Entwicklung ist jetzt schwierig zu prognostizieren (da abhängig von zig Faktoren), aber Fakt ist, dass der Lehrer erstmal einige Jahre deutlich besser verdienen müsste, um das entgangene Gehalt aufzuholen. Ob das jemand klappt, ist fraglich

Deinen Vergleich mit der Selbstständigkeit teile ich nicht, da das Risikoprofil bei einem IGM Angestellten und bei einem Beamten nicht derart unterschiedlich ist. Natürlich hat der Beamte eine noch höhere Sicherheit, aber keineswegs ist das Delta zum IGM Angestellten so signifikant, wie bei deinem Vergleich

WiWi Gast schrieb am 06.07.2023:

Im Wesentlichen geht es in der Diskussion doch um Folgendes:
Der (durchschnitlliche) IGM-Tarifangestellte sieht auf den ersten Blick i.d.R. finanziell immer besser dargestellt aus als der verbeamtete Lehrer (z.B. höheres Brutto, Boni etc.)

Erst auf den zweiten Blick fällt auf, dass der (durchschnitllich) verbeamtete Lehrer finanziell
genauso gut dasteht wie der IGM-Tarifangestellte (keine Abzüge der RV, und AV, i.d.R., höhere Pensionsansprüche sowie geringere Risiken, die ein Angestellter versichern müsste).

Komischerweise kapiert dieses Phänomen bei einem Vergleich selbstständig vs. angestellt jeder. Würde bspw. ein Selbständiger am Ende eines Monats 5.001 € "rausbekommen" und ein Angestellter 5.000 € und man würde die Frage stellen, mit wem würdet ihr tauschen wollen?
Ich behaupte, dass dann vermutlich die Mehrheit sich für den Angestellten entscheiden würden, einfach aufgrund der viel größeren Sicherheit. Kinderlose, risikoaffine Personen, die daran glauben zukünftig mehr Geld verdienen zu können würden sich dagegen für die Selbsständigkeit entscheiden.

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 03.07.2023:

Seiteneinsteiger:
Da stimmt mal wieder relativ wenig. Grundschule hat besondere Forderungen für den Einstieg, da kommst du als BWLer garnicht rein. Für weiterführende Schulen benötigst du ZWEI Fächer, sonst gibt es keine Verbeamtung. Wirtschaft als Fach gibt es in der Regel nicht, in NRW eigentlich nur an Berufskollegen. Als BWLer ist ein Seiteneinstieg daher unmöglich, sofern du verbeamtet werden möchtest. Ich könnte jetzt auch einiges über den Lehrermangel erzählen, hab ich aber keine Lust zu. Kurz: Nicht jede Fächerkombination und auch nicht jede Schulform hat Lehrermangel.
Mit Mathe und Physik als Fächerkombination hatte ich aber tatsächlich schon eine grosse Auswahl an Schulen. Bevor hier alle denken, dass ist mal eben Vertrag unterschreiben und dann ist man A13 Beamter, weit entfernt. Wer es näher wissen will, kann beispielweise die OBAS Broschüre lesen.

Auch Seiteneinsteiger hier ;)
In Ba Wü ist der Seiteneinstieg mit BWL /VWL möglich! Es müssen wie du geschrieben hast, zwei Fächer ableitbar sein aus dem Studium. In meinem Fall WiWi. Da ich als eine Vertiefungsrichtung noch Info hatte, habe ich das als zweites Fach. Ein Kommilitone ist aber auch mit Bwl VWL ins Ref und dann den Schuldienst gekommen. Berufliche Schule Ba Wü. Ob das mit einem reinen BWL Studium und dann vielleicht noch an der Fh sei einfach ist, muss jeder selbst herausfinden.

Zum Thema Gehalt:
A13 Nettoäquivalent liegt bei mir (Stkl1, Kinderlos, Ende 30) bei knapp 70k. Pensionsansprüche habe ich zwar, die sind aber in der reellen Höhe für mich erstmal unsicher, deswegen finde ich es schwer, die jetzt belastbar zu beziffern.(Bin sicher, dass ich nicht mehr dasselbe Niveau bekommen werde, wie die heutigen Pensionäre). Verheiratet und Kinder haut vor allem ab dem dritten Kind finanziell definitiv rein! Aber ich hatte das Gespräch auch erst mit einem Freund. Der war der Meinung, dass jeder Lehrer 4500 Netto verdient, weil sein Bruder das auch bekommt (A13, verheiratet, 2Kinder). Als wir dann sein SingleNetto 3.900€ pro Monat auf verheiratet/entsprechende Steuerklasse, Kindergeld usw gerechnet haben, kam er auf einmal auf knapp über 5.000€ Netto. Man muss eben immer die exakt selbe Konstellation vergleichen. Zudem gefühlt 30 bis 40% höhere Kosten für den Urlaub(Nur Hauptsaison) als Lehrer Das haut zumindest für mich -der gerne reist - auch rein.

Der Job ist fair aber nicht Top bezahlt. Für den Geisteswissenschaftler gehört er sicher zu den am besten bezahlten Berufen!!! Für einen WiWi, Ing ist er halt lediglich überdurchschnittlich bezahlt.

Trotzdem findet sich im Moment fast keiner bzw viel zu wenige, die diesen Weg gehen! Irgendwas schreckt die Menschen wohl trotz Pension, "Nachmittags frei" usw von dem Job ab. Das Gehalt alleine ist dann wohl doch nicht das, nach was die Mehrheit ihren Job bewertet.

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Thema Kinderzuschlag: 20 Jahre ist ein guter Proxy aus meiner Sicht. Bei einem Erwerbsleben, welches in der Regel ca. 40 Jahre dauert, ist das von dir genannte Gehalt damit auch nur in 50% der Zeit valide. Genau das ist mein Punkt und dieser geht in deiner Rechnung im "Best Case" komplett unter. Damit liegt auch der Best Case definitiv im Mittel nicht mehr über 100k.

Thema Kinderzuschlag vs. Best Case Höhe: Hier kann ich dir leider gar nicht folgen. In deinem ersten Beispiel zum Best Case rechnest du ebenfalls mit der bereits höheren Stufe und dem Kinderzuschlag und sagst, dass jetzt selbst ohne den sehr lukrativen Kinderzuschlag das gleiche Ergebnis durch die höhere Stufe gegeben sein soll. Das erschließt sich mir leider nicht

Thema BAV: Darf ich fragen, was für einen BAV Vertrag du hast? Klingt für mich nach "defined benefit" (also eine garantierte Höhe einer absoluten BAV Rente im Alter)? Das ist aktuell eigentlich nicht mehr Standard. Mittlerweile nutzen fast alle Konzerne einen "defined contribution" Ansatz mit jährlichen Kapitalzufluss. Folglich steht immer der Kapitalstock, welcher vom AG gebildet wurde, für den AN zur Verfügung. Darauf wird eine Mindestverzinsung garantiert. Dein Modell klingt für mich sehr sehr komisch. Mein "BAV Worst Case" wäre, dass mein AG mir den gesamten Kapitalstock jetzt auszahlen würde. Dieses müsste ich dann voll versteuern und könnte über das Geld verfügen.

WiWi Gast schrieb am 05.07.2023:

WiWi Gast schrieb am 05.07.2023:

Deine Annahmen teile ich, aber der Vergleich ist für mich nicht wirklich passend. Oben wurde von jemanden behauptet, dass 100k ein sinnvolles Äquivalent für einen Lehrer zum Einstieg sind. Da sind wir uns glaube ich alle einig, dass das nicht so ist.

Allerdings vergleichst du jetzt gerade das maximal höchste Gehalt in deinen drei jeweiligen Ausprägungen. Im Fall des "Best Case" also inkl. aller Zuschläge, die aber nicht zeitlich unbefristet bezahlt werden. Außerdem gibt es manche Zuschläge (Miete) nicht einmal in allen Bundesländern. Meiner Meinung nach müsstest du ein durchschnittliches Gehalt über die Erwerbszeit nutzen oder einen festen Betrachtungszeitraum wählen (z.B. 10 Jahre nach dem Abi, 20 Jahre nach dem Abi, ...). Denn somit erhältst du eine faire Vergleichsbasis und nimmst nicht den Zeitraum mit dem höchstmöglichen Gehalt.

Überspitzt kannst du sonst auch den IGM Angestellten im Best Case nehmen, wenn es zwei große Gewinnbeteiligungen in Höhe von 15.000 EUR im Jahr gibt und als Vergleich heranziehen. Die Zahlen sind für dieses Jahr zwar nicht falsch, aber auch keine sinnvolle Basis für den Vergleich.

Wenn ich grob überschlage und einen Durchschnitt ansetze, dann komme ich in deinem "Best Case" auf ca. 95-100k Brutto Äquivalent. Das würde auch meiner persönlichen Wahrnehmung entsprechend, dass ein Lehrer im absoluten Best Case mit Kinderzuschlag 100k Äquivalent erreichen kann.

WiWi Gast schrieb am 05.07.2023:

An alle die behaupten, der verbeamtete Lehrer sei weit weg von 100k. Die Gehälter sind doch frei zugänglich unter oeffentlicher-dienst.info. Wie kann man sich da so uneinig sein. Als Durchschnittsperson ist ca. 40 Jahre wohl okay, dagegen dürfte wohl keiner Einwände haben.

Ich fang mal an:
Worst case:
Single, Ambitionslos, daher A13, wohnt im Dorf, daher kein Mietzuschuss, Gruppe 9 (aufgrund des Alters), Stk1: Netto 4.050 -300 PKV = 3.750
Äquivalentes Brutto: 75.000 euro

Best case: Verheiratet, drei Kinder, "Premiumstadt" -> Mitzuschussstufe 7, Ambitionen vorhanden A14 (eigentlich müsste man hier A15 ansetzen aber egal), Gruppe 9, STK 3:
Netto 6.400 euro - 250 PKV = 6.150
Äquivalentes Brutto: 110.000 euro

Für mich ein durchschnittlicher Lehrer:
Verheiratet, zwei Kinder, B-Stadt-> Mietzuschuss 4, Ambitionslos-> A13, STK 3:
Netto 5.300-250= 5.050 euro
Äquivalentes Brutto: 90.000 euro

Das sind die harten Fakten. In den Zahlen ist kein Pensionsvorteil, keine Beihilfe für die PKV, keine Unkündbarkeit, kein Kreditvorteil, kein Berufsunfähigkeitsvorteil, keine 12 Wochen Schulferien oder ähnliches wie die kurze Erdienbarkeit der vollen Pension von 37 Dienstjahren enthalten. Die volle Erdienbarkeit in Höhe von 37 Jahren hört sich unwichtig an, aber ermöglicht gerade allen Teilzeitmüttern/Vätern (die gibt es nämlich auch in unserer Gesellschaft), das hinten raus die Pension nicht gekürzt wird.

Egal wie unwesentlich ich einzelne Punkte bewerte, einige Punkte kann man nicht unberücksichtigt lassen. Im Schnitt sollte die Summation der genannten Punkte mind. 10k brutto Delta gegen den Durchschnitts IGMler entsprechen. Wenn ich die freie Akademiker Welt gegen den Lehrer antreten lasse, wo teils keine bis lächerliche bAV geboten wird, Teilzeit zudem die gesetzliche Rente drückt, sollten selbst IGMler einsehen, das die 10k entsprechend schnell auf 20k steigen. Tun wir aber nicht, 10k brutto wird angesetzt.

Das heißt:
Worst case: 85k
Best case: 120k
Durchschnitt: 100k

Ich kann es jetzt leider drehen und wenden wie ich will, von weit entfernt von 100k sehe ich beim besten Willen nicht. Ich sehe auch nicht, dass selbst der Worst Case, selbst ohne Berücksichtigung aller Vorteile, also mit 75k katastrophal verdient. Immerhin noch über dem Durchschnittsgehalt von Akademikern.

Also keiner behauptet hier -hoffentlich-, dass ein Lehrer mit 100k einsteigt. Das wäre natürlich Quatsch, habe ich hier aber auch nicht gelesen. Deinen Punkt, dass ich das Maximum angesetzte habe, teile ich nur bedingt. Das der Mietzuschuss nicht für alle Bundesländer gilt ist mir neu, glaube dir aber. Ich hatte die Rechnung für meinen individuellen Fall damals aufgestellt und da kam ich auf ein Delta über 10k, nur so am Rande (u.a.liegt das daran, dass meine bAV eingefroren wurde bzw. es keine Inflationsanpassungen mehr geben wird. Die x Euro, die mir zugesagt wurden, werden bei meinem Renteneintritt keine wesentliche Kaufkraft mehr haben).
Nun zu deinem Einwand Maximum:
Du hast Recht, dass der Kinderzuschlag nicht ewig geht, aber realistisch sind das größer 20 Jahre. Familienzuschlag hingegen bleibt übrigens ewig, selbst die Witwe/Witwer bekommt diesen noch. Nach diesen 20 Jahren solltest du aber zum einen auf der höchsten Stufe sein und zum anderen auch einen Gruppensprung erlebt haben. Mein Eindruck aus der Praxis war da eindeutig, jeder der A14 wollte, bekommt das auf kurz oder lang auch. Müsste man statistisch allerdings prüfen, in welcher Gruppe sich der 60 Jährige durchschnittlich befindet. Hier muss man aufpassen, weil bis letztes Jahr ein Grundschullehrer noch mit A12 eingestiegen ist (mittlerweile startet jeder mit A13).
In Zahlen, unser Durchschnittskandidat:
Alter 60, A14, verheiratet, Mietstufe 4, STK3, Stufe 12:
Ca. 5000 Euro (PKV bereits abgezogen), ergibt
Ca. 90k brutto.
Inkl. 10k "für die Vorteile" = brutto 100k.

Im Grunde hast du sogar Recht, 100k ist annähernd das Maximum. Aber im Durchschnitt stimmt trotzdem die 100k. Man kann es eventuell so ausdrücken:
Ein Lehrer steigt mit relativ hohem Einstiegsgehalt ein und geht dann relativ schnell auf die 100k sofern er Kinder bekommt. Diese 100k erhält er dann bis zur Pension inflationsgeschützt, es sind also keine realen Steigerungen mehr drin.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Was für mich beim Kinderzuschlag oft vergessen wird, dass ein nicht unerheblicher davon bereits für die für Kind nötige PKV benötigt wird.

Dass dann aufs Netto aufzuschlagen ist zwar erstmal richtig, aber andererseits steigen auch die PKV kosten. Das „nach PKV“ netto steigt daher nicht um den Kinderzuschlag

WiWi Gast schrieb am 06.07.2023:

Thema Kinderzuschlag: 20 Jahre ist ein guter Proxy aus meiner Sicht. Bei einem Erwerbsleben, welches in der Regel ca. 40 Jahre dauert, ist das von dir genannte Gehalt damit auch nur in 50% der Zeit valide. Genau das ist mein Punkt und dieser geht in deiner Rechnung im "Best Case" komplett unter. Damit liegt auch der Best Case definitiv im Mittel nicht mehr über 100k.

Thema Kinderzuschlag vs. Best Case Höhe: Hier kann ich dir leider gar nicht folgen. In deinem ersten Beispiel zum Best Case rechnest du ebenfalls mit der bereits höheren Stufe und dem Kinderzuschlag und sagst, dass jetzt selbst ohne den sehr lukrativen Kinderzuschlag das gleiche Ergebnis durch die höhere Stufe gegeben sein soll. Das erschließt sich mir leider nicht

Thema BAV: Darf ich fragen, was für einen BAV Vertrag du hast? Klingt für mich nach "defined benefit" (also eine garantierte Höhe einer absoluten BAV Rente im Alter)? Das ist aktuell eigentlich nicht mehr Standard. Mittlerweile nutzen fast alle Konzerne einen "defined contribution" Ansatz mit jährlichen Kapitalzufluss. Folglich steht immer der Kapitalstock, welcher vom AG gebildet wurde, für den AN zur Verfügung. Darauf wird eine Mindestverzinsung garantiert. Dein Modell klingt für mich sehr sehr komisch. Mein "BAV Worst Case" wäre, dass mein AG mir den gesamten Kapitalstock jetzt auszahlen würde. Dieses müsste ich dann voll versteuern und könnte über das Geld verfügen.

WiWi Gast schrieb am 05.07.2023:

WiWi Gast schrieb am 05.07.2023:

Deine Annahmen teile ich, aber der Vergleich ist für mich nicht wirklich passend. Oben wurde von jemanden behauptet, dass 100k ein sinnvolles Äquivalent für einen Lehrer zum Einstieg sind. Da sind wir uns glaube ich alle einig, dass das nicht so ist.

Allerdings vergleichst du jetzt gerade das maximal höchste Gehalt in deinen drei jeweiligen Ausprägungen. Im Fall des "Best Case" also inkl. aller Zuschläge, die aber nicht zeitlich unbefristet bezahlt werden. Außerdem gibt es manche Zuschläge (Miete) nicht einmal in allen Bundesländern. Meiner Meinung nach müsstest du ein durchschnittliches Gehalt über die Erwerbszeit nutzen oder einen festen Betrachtungszeitraum wählen (z.B. 10 Jahre nach dem Abi, 20 Jahre nach dem Abi, ...). Denn somit erhältst du eine faire Vergleichsbasis und nimmst nicht den Zeitraum mit dem höchstmöglichen Gehalt.

Überspitzt kannst du sonst auch den IGM Angestellten im Best Case nehmen, wenn es zwei große Gewinnbeteiligungen in Höhe von 15.000 EUR im Jahr gibt und als Vergleich heranziehen. Die Zahlen sind für dieses Jahr zwar nicht falsch, aber auch keine sinnvolle Basis für den Vergleich.

Wenn ich grob überschlage und einen Durchschnitt ansetze, dann komme ich in deinem "Best Case" auf ca. 95-100k Brutto Äquivalent. Das würde auch meiner persönlichen Wahrnehmung entsprechend, dass ein Lehrer im absoluten Best Case mit Kinderzuschlag 100k Äquivalent erreichen kann.

WiWi Gast schrieb am 05.07.2023:

An alle die behaupten, der verbeamtete Lehrer sei weit weg von 100k. Die Gehälter sind doch frei zugänglich unter oeffentlicher-dienst.info. Wie kann man sich da so uneinig sein. Als Durchschnittsperson ist ca. 40 Jahre wohl okay, dagegen dürfte wohl keiner Einwände haben.

Ich fang mal an:
Worst case:
Single, Ambitionslos, daher A13, wohnt im Dorf, daher kein Mietzuschuss, Gruppe 9 (aufgrund des Alters), Stk1: Netto 4.050 -300 PKV = 3.750
Äquivalentes Brutto: 75.000 euro

Best case: Verheiratet, drei Kinder, "Premiumstadt" -> Mitzuschussstufe 7, Ambitionen vorhanden A14 (eigentlich müsste man hier A15 ansetzen aber egal), Gruppe 9, STK 3:
Netto 6.400 euro - 250 PKV = 6.150
Äquivalentes Brutto: 110.000 euro

Für mich ein durchschnittlicher Lehrer:
Verheiratet, zwei Kinder, B-Stadt-> Mietzuschuss 4, Ambitionslos-> A13, STK 3:
Netto 5.300-250= 5.050 euro
Äquivalentes Brutto: 90.000 euro

Das sind die harten Fakten. In den Zahlen ist kein Pensionsvorteil, keine Beihilfe für die PKV, keine Unkündbarkeit, kein Kreditvorteil, kein Berufsunfähigkeitsvorteil, keine 12 Wochen Schulferien oder ähnliches wie die kurze Erdienbarkeit der vollen Pension von 37 Dienstjahren enthalten. Die volle Erdienbarkeit in Höhe von 37 Jahren hört sich unwichtig an, aber ermöglicht gerade allen Teilzeitmüttern/Vätern (die gibt es nämlich auch in unserer Gesellschaft), das hinten raus die Pension nicht gekürzt wird.

Egal wie unwesentlich ich einzelne Punkte bewerte, einige Punkte kann man nicht unberücksichtigt lassen. Im Schnitt sollte die Summation der genannten Punkte mind. 10k brutto Delta gegen den Durchschnitts IGMler entsprechen. Wenn ich die freie Akademiker Welt gegen den Lehrer antreten lasse, wo teils keine bis lächerliche bAV geboten wird, Teilzeit zudem die gesetzliche Rente drückt, sollten selbst IGMler einsehen, das die 10k entsprechend schnell auf 20k steigen. Tun wir aber nicht, 10k brutto wird angesetzt.

Das heißt:
Worst case: 85k
Best case: 120k
Durchschnitt: 100k

Ich kann es jetzt leider drehen und wenden wie ich will, von weit entfernt von 100k sehe ich beim besten Willen nicht. Ich sehe auch nicht, dass selbst der Worst Case, selbst ohne Berücksichtigung aller Vorteile, also mit 75k katastrophal verdient. Immerhin noch über dem Durchschnittsgehalt von Akademikern.

Also keiner behauptet hier -hoffentlich-, dass ein Lehrer mit 100k einsteigt. Das wäre natürlich Quatsch, habe ich hier aber auch nicht gelesen. Deinen Punkt, dass ich das Maximum angesetzte habe, teile ich nur bedingt. Das der Mietzuschuss nicht für alle Bundesländer gilt ist mir neu, glaube dir aber. Ich hatte die Rechnung für meinen individuellen Fall damals aufgestellt und da kam ich auf ein Delta über 10k, nur so am Rande (u.a.liegt das daran, dass meine bAV eingefroren wurde bzw. es keine Inflationsanpassungen mehr geben wird. Die x Euro, die mir zugesagt wurden, werden bei meinem Renteneintritt keine wesentliche Kaufkraft mehr haben).
Nun zu deinem Einwand Maximum:
Du hast Recht, dass der Kinderzuschlag nicht ewig geht, aber realistisch sind das größer 20 Jahre. Familienzuschlag hingegen bleibt übrigens ewig, selbst die Witwe/Witwer bekommt diesen noch. Nach diesen 20 Jahren solltest du aber zum einen auf der höchsten Stufe sein und zum anderen auch einen Gruppensprung erlebt haben. Mein Eindruck aus der Praxis war da eindeutig, jeder der A14 wollte, bekommt das auf kurz oder lang auch. Müsste man statistisch allerdings prüfen, in welcher Gruppe sich der 60 Jährige durchschnittlich befindet. Hier muss man aufpassen, weil bis letztes Jahr ein Grundschullehrer noch mit A12 eingestiegen ist (mittlerweile startet jeder mit A13).
In Zahlen, unser Durchschnittskandidat:
Alter 60, A14, verheiratet, Mietstufe 4, STK3, Stufe 12:
Ca. 5000 Euro (PKV bereits abgezogen), ergibt
Ca. 90k brutto.
Inkl. 10k "für die Vorteile" = brutto 100k.

Im Grunde hast du sogar Recht, 100k ist annähernd das Maximum. Aber im Durchschnitt stimmt trotzdem die 100k. Man kann es eventuell so ausdrücken:
Ein Lehrer steigt mit relativ hohem Einstiegsgehalt ein und geht dann relativ schnell auf die 100k sofern er Kinder bekommt. Diese 100k erhält er dann bis zur Pension inflationsgeschützt, es sind also keine realen Steigerungen mehr drin.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Der Kinderzuschlag ist in den meisten Bundesländern knapp über 100 Euro und dient im Wesentlichen zum Bezahlen der privaten PKV für das Kind. Im Gegensatz zur GKV kostet ja jedes Kind extra. In Niedersachsen sind es z.B. 128 Euro brutto, entsprechend ca. 70 Euro nach Grenzsteuersatz. Dürfte gerade für die PKV reichen. Mag sein, dass es in einem der 16 Bundesländer anders ist (Bayern). Das ist jetzt genauso sinnvoll, immer nur das beste Bundesland für Lehrer als Vergleich herzunehmen wie die ewige Diskussion über Immobilienpreise in München. Ich wohne nicht in Bayern, würde dort nie hinziehen und dementsprechend interessiert mich der Sonderfall Bayern nicht. In meinem BL (nicht Niedersachsen) sind es knapp über 100 Euro brutto pro Kind und dient der PKV für das Kind. Mehr nicht.

Ich finde auch die komplette Diskussion sinnfrei. Es sind komplett unterschiedliche Jobs. Ich bin heute wie fast jeden Tag im HO, schreibe diese Nachricht gerade aus dem HO und spätestens 15:15 wird der Laptop zugeklappt und dann geht es ab in den Biergarten. Dann ist auch wirklich Arbeitsende. Lehrer fängt ja 19-21 erst so richtig an plus regelmäßig Sonntag. Man ist nie fertig, es ist immer etwas zu tun, 100% Pendelei plus Extra-Arbeit im HO und immer 100% im Mittelpunkt während des gesamten Arbeitstages. Ich bin in der 2. Tarifstufe von oben. Lehrer müsste man Minimum mit der höchsten Stufe vergleichen, weil das Stresslevel mindestens Projektleiterebene ist (kein simpler Sachbearbeiter-Job im HO wie bei mir).

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 06.07.2023:

Der Kinderzuschlag ist in den meisten Bundesländern knapp über 100 Euro und dient im Wesentlichen zum Bezahlen der privaten PKV für das Kind. Im Gegensatz zur GKV kostet ja jedes Kind extra. In Niedersachsen sind es z.B. 128 Euro brutto, entsprechend ca. 70 Euro nach Grenzsteuersatz. Dürfte gerade für die PKV reichen. Mag sein, dass es in einem der 16 Bundesländer anders ist (Bayern). Das ist jetzt genauso sinnvoll, immer nur das beste Bundesland für Lehrer als Vergleich herzunehmen wie die ewige Diskussion über Immobilienpreise in München. Ich wohne nicht in Bayern, würde dort nie hinziehen und dementsprechend interessiert mich der Sonderfall Bayern nicht. In meinem BL (nicht Niedersachsen) sind es knapp über 100 Euro brutto pro Kind und dient der PKV für das Kind. Mehr nicht.

Ich finde auch die komplette Diskussion sinnfrei. Es sind komplett unterschiedliche Jobs. Ich bin heute wie fast jeden Tag im HO, schreibe diese Nachricht gerade aus dem HO und spätestens 15:15 wird der Laptop zugeklappt und dann geht es ab in den Biergarten. Dann ist auch wirklich Arbeitsende. Lehrer fängt ja 19-21 erst so richtig an plus regelmäßig Sonntag. Man ist nie fertig, es ist immer etwas zu tun, 100% Pendelei plus Extra-Arbeit im HO und immer 100% im Mittelpunkt während des gesamten Arbeitstages. Ich bin in der 2. Tarifstufe von oben. Lehrer müsste man Minimum mit der höchsten Stufe vergleichen, weil das Stresslevel mindestens Projektleiterebene ist (kein simpler Sachbearbeiter-Job im HO wie bei mir).

Naja Grundschullehrer sind mittlerweile auch A13 und die sind schon vor 15h im Biergarten. Der Stress ist da überschaubar. Lehrer vs Tarifmitarbeiter IGM. Zählt man die UN ohne Tarif dazu, dann wäre der Unterschied deutlicher.

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 06.07.2023:

Der Kinderzuschlag ist in den meisten Bundesländern knapp über 100 Euro und dient im Wesentlichen zum Bezahlen der privaten PKV für das Kind. Im Gegensatz zur GKV kostet ja jedes Kind extra. In Niedersachsen sind es z.B. 128 Euro brutto, entsprechend ca. 70 Euro nach Grenzsteuersatz. Dürfte gerade für die PKV reichen. Mag sein, dass es in einem der 16 Bundesländer anders ist (Bayern). Das ist jetzt genauso sinnvoll, immer nur das beste Bundesland für Lehrer als Vergleich herzunehmen wie die ewige Diskussion über Immobilienpreise in München. Ich wohne nicht in Bayern, würde dort nie hinziehen und dementsprechend interessiert mich der Sonderfall Bayern nicht. In meinem BL (nicht Niedersachsen) sind es knapp über 100 Euro brutto pro Kind und dient der PKV für das Kind. Mehr nicht.

Ich finde auch die komplette Diskussion sinnfrei. Es sind komplett unterschiedliche Jobs. Ich bin heute wie fast jeden Tag im HO, schreibe diese Nachricht gerade aus dem HO und spätestens 15:15 wird der Laptop zugeklappt und dann geht es ab in den Biergarten. Dann ist auch wirklich Arbeitsende. Lehrer fängt ja 19-21 erst so richtig an plus regelmäßig Sonntag. Man ist nie fertig, es ist immer etwas zu tun, 100% Pendelei plus Extra-Arbeit im HO und immer 100% im Mittelpunkt während des gesamten Arbeitstages. Ich bin in der 2. Tarifstufe von oben. Lehrer müsste man Minimum mit der höchsten Stufe vergleichen, weil das Stresslevel mindestens Projektleiterebene ist (kein simpler Sachbearbeiter-Job im HO wie bei mir).

Der Lehrer darf seine Kinder also kostenlos privatversichern, der Angestellte verliert echtes Nettogehalt. Das sind, je nach Gehalt, schon gut über 10% des Nettos bei >2 Kindern.

Und nein, da der Lehrer absolute Jobsicherheit hat, müsste er all das nicht tun. Es würde reichen, sich erst im Unterricht Gedanken drüber zu machen, was man macht, und während Arbeitsphasen oder Filmen Klausuren zu korrigieren. Die Quelle ist einer meiner ehemaligen Schullehrer, mit dem ich befreundit bin (nur 6 Jahre älter als ich).

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

WiWi Gast schrieb am 06.07.2023:

Thema Kinderzuschlag: 20 Jahre ist ein guter Proxy aus meiner Sicht. Bei einem Erwerbsleben, welches in der Regel ca. 40 Jahre dauert, ist das von dir genannte Gehalt damit auch nur in 50% der Zeit valide. Genau das ist mein Punkt und dieser geht in deiner Rechnung im "Best Case" komplett unter. Damit liegt auch der Best Case definitiv im Mittel nicht mehr über 100k.

Thema Kinderzuschlag vs. Best Case Höhe: Hier kann ich dir leider gar nicht folgen. In deinem ersten Beispiel zum Best Case rechnest du ebenfalls mit der bereits höheren Stufe und dem Kinderzuschlag und sagst, dass jetzt selbst ohne den sehr lukrativen Kinderzuschlag das gleiche Ergebnis durch die höhere Stufe gegeben sein soll. Das erschließt sich mir leider nicht

Thema BAV: Darf ich fragen, was für einen BAV Vertrag du hast? Klingt für mich nach "defined benefit" (also eine garantierte Höhe einer absoluten BAV Rente im Alter)? Das ist aktuell eigentlich nicht mehr Standard. Mittlerweile nutzen fast alle Konzerne einen "defined contribution" Ansatz mit jährlichen Kapitalzufluss. Folglich steht immer der Kapitalstock, welcher vom AG gebildet wurde, für den AN zur Verfügung. Darauf wird eine Mindestverzinsung garantiert. Dein Modell klingt für mich sehr sehr komisch. Mein "BAV Worst Case" wäre, dass mein AG mir den gesamten Kapitalstock jetzt auszahlen würde. Dieses müsste ich dann voll versteuern und könnte über das Geld verfügen.

Deine Annahmen teile ich, aber der Vergleich ist für mich nicht wirklich passend. Oben wurde von jemanden behauptet, dass 100k ein sinnvolles Äquivalent für einen Lehrer zum Einstieg sind. Da sind wir uns glaube ich alle einig, dass das nicht so ist.

Allerdings vergleichst du jetzt gerade das maximal höchste Gehalt in deinen drei jeweiligen Ausprägungen. Im Fall des "Best Case" also inkl. aller Zuschläge, die aber nicht zeitlich unbefristet bezahlt werden. Außerdem gibt es manche Zuschläge (Miete) nicht einmal in allen Bundesländern. Meiner Meinung nach müsstest du ein durchschnittliches Gehalt über die Erwerbszeit nutzen oder einen festen Betrachtungszeitraum wählen (z.B. 10 Jahre nach dem Abi, 20 Jahre nach dem Abi, ...). Denn somit erhältst du eine faire Vergleichsbasis und nimmst nicht den Zeitraum mit dem höchstmöglichen Gehalt.

Überspitzt kannst du sonst auch den IGM Angestellten im Best Case nehmen, wenn es zwei große Gewinnbeteiligungen in Höhe von 15.000 EUR im Jahr gibt und als Vergleich heranziehen. Die Zahlen sind für dieses Jahr zwar nicht falsch, aber auch keine sinnvolle Basis für den Vergleich.

Wenn ich grob überschlage und einen Durchschnitt ansetze, dann komme ich in deinem "Best Case" auf ca. 95-100k Brutto Äquivalent. Das würde auch meiner persönlichen Wahrnehmung entsprechend, dass ein Lehrer im absoluten Best Case mit Kinderzuschlag 100k Äquivalent erreichen kann.

WiWi Gast schrieb am 05.07.2023:

An alle die behaupten, der verbeamtete Lehrer sei weit weg von 100k. Die Gehälter sind doch frei zugänglich unter oeffentlicher-dienst.info. Wie kann man sich da so uneinig sein. Als Durchschnittsperson ist ca. 40 Jahre wohl okay, dagegen dürfte wohl keiner Einwände haben.

Ich fang mal an:
Worst case:
Single, Ambitionslos, daher A13, wohnt im Dorf, daher kein Mietzuschuss, Gruppe 9 (aufgrund des Alters), Stk1: Netto 4.050 -300 PKV = 3.750
Äquivalentes Brutto: 75.000 euro

Best case: Verheiratet, drei Kinder, "Premiumstadt" -> Mitzuschussstufe 7, Ambitionen vorhanden A14 (eigentlich müsste man hier A15 ansetzen aber egal), Gruppe 9, STK 3:
Netto 6.400 euro - 250 PKV = 6.150
Äquivalentes Brutto: 110.000 euro

Für mich ein durchschnittlicher Lehrer:

Also keiner behauptet hier -hoffentlich-, dass ein Lehrer mit 100k einsteigt. Das wäre natürlich Quatsch, habe ich hier aber auch nicht gelesen. Deinen Punkt, dass ich das Maximum angesetzte habe, teile ich nur bedingt. Das der Mietzuschuss nicht für alle Bundesländer gilt ist mir neu, glaube dir aber. Ich hatte die Rechnung für meinen individuellen Fall damals aufgestellt und da kam ich auf ein Delta über 10k, nur so am Rande (u.a.liegt das daran, dass meine bAV eingefroren wurde bzw. es keine Inflationsanpassungen mehr geben wird. Die x Euro, die mir zugesagt wurden, werden bei meinem Renteneintritt keine wesentliche Kaufkraft mehr haben).
Nun zu deinem Einwand Maximum:
Du hast Recht, dass der Kinderzuschlag nicht ewig geht, aber realistisch sind das größer 20 Jahre. Familienzuschlag hingegen bleibt übrigens ewig, selbst die Witwe/Witwer bekommt diesen noch. Nach diesen 20 Jahren solltest du aber zum einen auf der höchsten Stufe sein und zum anderen auch einen Gruppensprung erlebt haben. Mein Eindruck aus der Praxis war da eindeutig, jeder der A14 wollte, bekommt das auf kurz oder lang auch. Müsste man statistisch allerdings prüfen, in welcher Gruppe sich der 60 Jährige durchschnittlich befindet. Hier muss man aufpassen, weil bis letztes Jahr ein Grundschullehrer noch mit A12 eingestiegen ist (mittlerweile startet jeder mit A13).
In Zahlen, unser Durchschnittskandidat:
Alter 60, A14, verheiratet, Mietstufe 4, STK3, Stufe 12:
Ca. 5000 Euro (PKV bereits abgezogen), ergibt
Ca. 90k brutto.
Inkl. 10k "für die Vorteile" = brutto 100k.

Im Grunde hast du sogar Recht, 100k ist annähernd das Maximum. Aber im Durchschnitt stimmt trotzdem die 100k. Man kann es eventuell so ausdrücken:
Ein Lehrer steigt mit relativ hohem Einstiegsgehalt ein und geht dann relativ schnell auf die 100k sofern er Kinder bekommt. Diese 100k erhält er dann bis zur Pension inflationsgeschützt, es sind also keine realen Steigerungen mehr drin.

Zu deinen Fragen:
Die erste Frage versteh ich schon nicht;) vielleicht wird es durch Beispiele des durchschnitts Lehrer klarer. Man muss hier etwas mit Inflation aufpassen, an einigen Stellen kann man es weglassen, an anderen Stellen macht es aber wieder Sinn zu berücksichtigen. Hier die Beispiele des angenommenen Durchschnittslehrers:

Verlauf in etwa, mit 35 zwei Kinder, ab 55 (wenn die Kinder studieren, ist es eher 60) keine Kinder mehr auf der payroll. Mit 50 Sprung auf A14 (meiner Erfahrung nach geht das früher, wenn man es wirklich will).
Nehmen wir alles Stand heute, damit umgehen wir die Inflationsproblematik.

Einstieg, keine Kinder, nicht verheiratet, Stufe 5, Miete 4: ca. 3.400 netto (PKV abgezogen)= brutto 65k
35 jährige, 2 Kinder, Stufe 8: netto 5k, brutto ca. 90k
50 jähriger, Sprung auf A14, Stufe 10: ca. 100k brutto
60 jähriger, a14, keine Kinder mehr, dafür aber höchste Stufe: 5000 netto, also wieder 90k
(Bitte mich nicht auf den Euro festnageln, ich hab das jetzt grob aus dem Kopf gemacht, sollte aber plus Minus 5k wohl stimmen)

Rechne ich überall 10k drauf:
Einstieg: 75k brutto
35 Jahre: 100k brutto
50 Jahre: 110k brutto
60 Jahre: 100k brutto

Mit Inflation sieht das eher so aus: Der Einsteiger heute wird -sofern die Staffelsätze wie in der Vergangenheit angepasst werden- in 35 Jahren bei ca. 100k x 1.02^35 brutto mit 60 Jahren liegen. So kam ich vereinfacht auf die etwa 100k inflationsgeschützt im Schnitt. In meinem speziellen Fall sind die 10k zu niedrig angesetzt, für IGMler eventuell passender. Beantwortet das deine Frage?

Zu meiner bAV: Ich habe einen dc plan, der jährliche Beitrag vom Unternehmen ist aber eine feste Größe, also kein Prozentsatz vom Gehalt. Fiktives Beispiel: 1000 Euro pro Jahr, dazu gibt es eine Transformationstabelle, woraus dann eine mtl. Rente von 10 Euro pro Monat herauskommt. Die 1000 Euro sowie die Transformationstabelle sind eingefroren, d.h. beides wird nicht mehr verändert. Wie das andere Unternehmen handhaben bringt mir leider relativ wenig. In dem fiktiven Beispiel ergibt das dann nach 30 Dienstjahren eine Rente von 300 Euro mtl, nur leider sind die 300 Euro nach 30 Jahren nicht mehr viel wert (Inflation). Hintergrund dieses "einfrieren" war, dass die Pensionsrückstellungen aus Sicht des Unternehmens überhand genommen hat. Juristisch besteht in diesem Fall kein Zwang die festen Beiträge oder die Transformationstabelle anzupassen.

antworten
WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Zur ersten Frage: das ist doch genau mein Argument, welches du jetzt bestätigt hast. Dein zunächst berechnetes Best Case Szenario tritt nur für einen sehr eingeschränkten Zeitraum rein bzw. ist korrekt. Und da ich ohne deine „fiktiven“ 10k rechne, komme ich genau zu meiner Aussage, dass man im Mittel selbst im Best Case Szenario mit allen Zuschlägen die 100k nicht erreicht

BAV: Okay, das tut mir natürlich leid. Das ist wirklich eine sehr schlechte Ausgestaltung der BAV zu Lasten der Arbeitnehmer. Und zumindest bei den IGM unternehmen, die ich kenne, wird das nicht so ausgestaltet. Meist wird ein fester Prozentsatz vom Jahresgehalt durch den AG geleistet und dazu eine Garantieverzinsung die sich in normalen Jahren oberhalb der Inflation befindet. Damit hat man allein schon über die Anpassung des Jahresgehälter einen Inflationsschutz. On-Top die Verzinsung

Bei unseren Leuten im Tarif sind es zum Beispiel 4% vom Jahresgehalt. AT dann direkt deutlich mehr. Bei den vorherigen AGs waren es im Tarif einmal 3% und im anderen Fall je Tarifstufe zwischen 2-4%

WiWi Gast schrieb am 06.07.2023:

WiWi Gast schrieb am 06.07.2023:

Thema Kinderzuschlag: 20 Jahre ist ein guter Proxy aus meiner Sicht. Bei einem Erwerbsleben, welches in der Regel ca. 40 Jahre dauert, ist das von dir genannte Gehalt damit auch nur in 50% der Zeit valide. Genau das ist mein Punkt und dieser geht in deiner Rechnung im "Best Case" komplett unter. Damit liegt auch der Best Case definitiv im Mittel nicht mehr über 100k.

Thema Kinderzuschlag vs. Best Case Höhe: Hier kann ich dir leider gar nicht folgen. In deinem ersten Beispiel zum Best Case rechnest du ebenfalls mit der bereits höheren Stufe und dem Kinderzuschlag und sagst, dass jetzt selbst ohne den sehr lukrativen Kinderzuschlag das gleiche Ergebnis durch die höhere Stufe gegeben sein soll. Das erschließt sich mir leider nicht

Thema BAV: Darf ich fragen, was für einen BAV Vertrag du hast? Klingt für mich nach "defined benefit" (also eine garantierte Höhe einer absoluten BAV Rente im Alter)? Das ist aktuell eigentlich nicht mehr Standard. Mittlerweile nutzen fast alle Konzerne einen "defined contribution" Ansatz mit jährlichen Kapitalzufluss. Folglich steht immer der Kapitalstock, welcher vom AG gebildet wurde, für den AN zur Verfügung. Darauf wird eine Mindestverzinsung garantiert. Dein Modell klingt für mich sehr sehr komisch. Mein "BAV Worst Case" wäre, dass mein AG mir den gesamten Kapitalstock jetzt auszahlen würde. Dieses müsste ich dann voll versteuern und könnte über das Geld verfügen.

Deine Annahmen teile ich, aber der Vergleich ist für mich nicht wirklich passend. Oben wurde von jemanden behauptet, dass 100k ein sinnvolles Äquivalent für einen Lehrer zum Einstieg sind. Da sind wir uns glaube ich alle einig, dass das nicht so ist.

Allerdings vergleichst du jetzt gerade das maximal höchste Gehalt in deinen drei jeweiligen Ausprägungen. Im Fall des "Best Case" also inkl. aller Zuschläge, die aber nicht zeitlich unbefristet bezahlt werden. Außerdem gibt es manche Zuschläge (Miete) nicht einmal in allen Bundesländern. Meiner Meinung nach müsstest du ein durchschnittliches Gehalt über die Erwerbszeit nutzen oder einen festen Betrachtungszeitraum wählen (z.B. 10 Jahre nach dem Abi, 20 Jahre nach dem Abi, ...). Denn somit erhältst du eine faire Vergleichsbasis und nimmst nicht den Zeitraum mit dem höchstmöglichen Gehalt.

Überspitzt kannst du sonst auch den IGM Angestellten im Best Case nehmen, wenn es zwei große Gewinnbeteiligungen in Höhe von 15.000 EUR im Jahr gibt und als Vergleich heranziehen. Die Zahlen sind für dieses Jahr zwar nicht falsch, aber auch keine sinnvolle Basis für den Vergleich.

Wenn ich grob überschlage und einen Durchschnitt ansetze, dann komme ich in deinem "Best Case" auf ca. 95-100k Brutto Äquivalent. Das würde auch meiner persönlichen Wahrnehmung entsprechend, dass ein Lehrer im absoluten Best Case mit Kinderzuschlag 100k Äquivalent erreichen kann.

WiWi Gast schrieb am 05.07.2023:

An alle die behaupten, der verbeamtete Lehrer sei weit weg von 100k. Die Gehälter sind doch frei zugänglich unter oeffentlicher-dienst.info. Wie kann man sich da so uneinig sein. Als Durchschnittsperson ist ca. 40 Jahre wohl okay, dagegen dürfte wohl keiner Einwände haben.

Ich fang mal an:
Worst case:
Single, Ambitionslos, daher A13, wohnt im Dorf, daher kein Mietzuschuss, Gruppe 9 (aufgrund des Alters), Stk1: Netto 4.050 -300 PKV = 3.750
Äquivalentes Brutto: 75.000 euro

Best case: Verheiratet, drei Kinder, "Premiumstadt" -> Mitzuschussstufe 7, Ambitionen vorhanden A14 (eigentlich müsste man hier A15 ansetzen aber egal), Gruppe 9, STK 3:
Netto 6.400 euro - 250 PKV = 6.150
Äquivalentes Brutto: 110.000 euro

Für mich ein durchschnittlicher Lehrer:

Also keiner behauptet hier -hoffentlich-, dass ein Lehrer mit 100k einsteigt. Das wäre natürlich Quatsch, habe ich hier aber auch nicht gelesen. Deinen Punkt, dass ich das Maximum angesetzte habe, teile ich nur bedingt. Das der Mietzuschuss nicht für alle Bundesländer gilt ist mir neu, glaube dir aber. Ich hatte die Rechnung für meinen individuellen Fall damals aufgestellt und da kam ich auf ein Delta über 10k, nur so am Rande (u.a.liegt das daran, dass meine bAV eingefroren wurde bzw. es keine Inflationsanpassungen mehr geben wird. Die x Euro, die mir zugesagt wurden, werden bei meinem Renteneintritt keine wesentliche Kaufkraft mehr haben).
Nun zu deinem Einwand Maximum:
Du hast Recht, dass der Kinderzuschlag nicht ewig geht, aber realistisch sind das größer 20 Jahre. Familienzuschlag hingegen bleibt übrigens ewig, selbst die Witwe/Witwer bekommt diesen noch. Nach diesen 20 Jahren solltest du aber zum einen auf der höchsten Stufe sein und zum anderen auch einen Gruppensprung erlebt haben. Mein Eindruck aus der Praxis war da eindeutig, jeder der A14 wollte, bekommt das auf kurz oder lang auch. Müsste man statistisch allerdings prüfen, in welcher Gruppe sich der 60 Jährige durchschnittlich befindet. Hier muss man aufpassen, weil bis letztes Jahr ein Grundschullehrer noch mit A12 eingestiegen ist (mittlerweile startet jeder mit A13).
In Zahlen, unser Durchschnittskandidat:
Alter 60, A14, verheiratet, Mietstufe 4, STK3, Stufe 12:
Ca. 5000 Euro (PKV bereits abgezogen), ergibt
Ca. 90k brutto.
Inkl. 10k "für die Vorteile" = brutto 100k.

Im Grunde hast du sogar Recht, 100k ist annähernd das Maximum. Aber im Durchschnitt stimmt trotzdem die 100k. Man kann es eventuell so ausdrücken:
Ein Lehrer steigt mit relativ hohem Einstiegsgehalt ein und geht dann relativ schnell auf die 100k sofern er Kinder bekommt. Diese 100k erhält er dann bis zur Pension inflationsgeschützt, es sind also keine realen Steigerungen mehr drin.

Zu deinen Fragen:
Die erste Frage versteh ich schon nicht;) vielleicht wird es durch Beispiele des durchschnitts Lehrer klarer. Man muss hier etwas mit Inflation aufpassen, an einigen Stellen kann man es weglassen, an anderen Stellen macht es aber wieder Sinn zu berücksichtigen. Hier die Beispiele des angenommenen Durchschnittslehrers:

Verlauf in etwa, mit 35 zwei Kinder, ab 55 (wenn die Kinder studieren, ist es eher 60) keine Kinder mehr auf der payroll. Mit 50 Sprung auf A14 (meiner Erfahrung nach geht das früher, wenn man es wirklich will).
Nehmen wir alles Stand heute, damit umgehen wir die Inflationsproblematik.

Einstieg, keine Kinder, nicht verheiratet, Stufe 5, Miete 4: ca. 3.400 netto (PKV abgezogen)= brutto 65k
35 jährige, 2 Kinder, Stufe 8: netto 5k, brutto ca. 90k
50 jähriger, Sprung auf A14, Stufe 10: ca. 100k brutto
60 jähriger, a14, keine Kinder mehr, dafür aber höchste Stufe: 5000 netto, also wieder 90k
(Bitte mich nicht auf den Euro festnageln, ich hab das jetzt grob aus dem Kopf gemacht, sollte aber plus Minus 5k wohl stimmen)

Rechne ich überall 10k drauf:
Einstieg: 75k brutto
35 Jahre: 100k brutto
50 Jahre: 110k brutto
60 Jahre: 100k brutto

Mit Inflation sieht das eher so aus: Der Einsteiger heute wird -sofern die Staffelsätze wie in der Vergangenheit angepasst werden- in 35 Jahren bei ca. 100k x 1.02^35 brutto mit 60 Jahren liegen. So kam ich vereinfacht auf die etwa 100k inflationsgeschützt im Schnitt. In meinem speziellen Fall sind die 10k zu niedrig angesetzt, für IGMler eventuell passender. Beantwortet das deine Frage?

Zu meiner bAV: Ich habe einen dc plan, der jährliche Beitrag vom Unternehmen ist aber eine feste Größe, also kein Prozentsatz vom Gehalt. Fiktives Beispiel: 1000 Euro pro Jahr, dazu gibt es eine Transformationstabelle, woraus dann eine mtl. Rente von 10 Euro pro Monat herauskommt. Die 1000 Euro sowie die Transformationstabelle sind eingefroren, d.h. beides wird nicht mehr verändert. Wie das andere Unternehmen handhaben bringt mir leider relativ wenig. In dem fiktiven Beispiel ergibt das dann nach 30 Dienstjahren eine Rente von 300 Euro mtl, nur leider sind die 300 Euro nach 30 Jahren nicht mehr viel wert (Inflation). Hintergrund dieses "einfrieren" war, dass die Pensionsrückstellungen aus Sicht des Unternehmens überhand genommen hat. Juristisch besteht in diesem Fall kein Zwang die festen Beiträge oder die Transformationstabelle anzupassen.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Du schreibst ein IGM-Tarifangestellter hat viel früher ein höhres Einkommen. Dafür erhält der Lehrer nach seinem Arbeitsleben i.d.R. eine höhere Pension.

Nochmal meine eigentliche Kernaussage:
In den ganzen Berechnungen bei den Vergleichen IGM vs. Lehrer schneidet der IGM-Tarifangestellte finanziell nur auf den ersten Blick besser ab. Bei verbeamteten Lehrern gibt es viele finanzielle Aspekte, die erst sichtbar werden, wenn man sich genauer darüber beschäftigt.
Da hier ja immer die Rede ist von einem durschnittlichen IGM-Tarifangestellten und einem durchschnittlichen Lehrer, denke ich, dass die beiden tatsächlich finanziell (je nachdem wie man die ganzen zukünftigen finanziellen Aspekte realistisch bewertet) relativ nah beianander liegen.
Oder kurz: Erster Blick finanziell: durchschn. IGM-Tarifangestellter > durchschn. Lehrer, zweiter Blick finanziell: durchschn. IGM-Tarifangestellter = durchschn. Lehrer.

WiWi Gast schrieb am 06.07.2023:

Deswegen werden ja auch die Nettogehälter verglichen und offenbar nur Beamte / Lehrer versuchen ein theoretisches Brutto Äquivalent zu errechnen. Ich vermute, dass man damit nach Außen ein höheres Gehalt "verkaufen will".

  • Fakt ist, dass ein IGM Einsteiger früher in den Job geht (maximal 5 Jahre mit BSC und MSC; oftmals reichen aber auch nur 3 Jahre Bachelor)
  • Zum Einstieg ist man bei den IGM Firmen mit 40h bei grob 3.000 EUR pro Monat + Einmalzahlungen aufs Jahr gerechnet (als Einsteiger mit Bachelor, der Master ist eher im Bereich 3.500 EUR + Einmalzahlungen)
  • In den Jahren der längeren Ausbildung (Lehrer = 5 Jahre + 2 Ref), hat der Lehrer bereits einen nicht unerheblichen finanziellen Rückstand (kumuliert betrachtet)
  • Das erstmalige Einstiegsgehalt ist i.d.R. höher als beim IGM Angestellten mit ca. 3.400-3.500 EUR nach PKV. Dieses wird aber auch deutlich später zum ersten Mal verdient
  • der IGM Angestellte mit Bachelor sollte bis zum Einstieg des Lehrers aber auch mindestens eine EG-Stufe nach oben gekommen sein. Damit besteht in etwa Parität beim monatlichen Gehalt, mit dem Unterschied dass der IGM Angestellte bereits einige Jahre zuvor verdient hat
  • Die weitere Entwicklung ist jetzt schwierig zu prognostizieren (da abhängig von zig Faktoren), aber Fakt ist, dass der Lehrer erstmal einige Jahre deutlich besser verdienen müsste, um das entgangene Gehalt aufzuholen. Ob das jemand klappt, ist fraglich

Deinen Vergleich mit der Selbstständigkeit teile ich nicht, da das Risikoprofil bei einem IGM Angestellten und bei einem Beamten nicht derart unterschiedlich ist. Natürlich hat der Beamte eine noch höhere Sicherheit, aber keineswegs ist das Delta zum IGM Angestellten so signifikant, wie bei deinem Vergleich

WiWi Gast schrieb am 06.07.2023:

Im Wesentlichen geht es in der Diskussion doch um Folgendes:
Der (durchschnitlliche) IGM-Tarifangestellte sieht auf den ersten Blick i.d.R. finanziell immer besser dargestellt aus als der verbeamtete Lehrer (z.B. höheres Brutto, Boni etc.)

Erst auf den zweiten Blick fällt auf, dass der (durchschnitllich) verbeamtete Lehrer finanziell
genauso gut dasteht wie der IGM-Tarifangestellte (keine Abzüge der RV, und AV, i.d.R., höhere Pensionsansprüche sowie geringere Risiken, die ein Angestellter versichern müsste).

Komischerweise kapiert dieses Phänomen bei einem Vergleich selbstständig vs. angestellt jeder. Würde bspw. ein Selbständiger am Ende eines Monats 5.001 € "rausbekommen" und ein Angestellter 5.000 € und man würde die Frage stellen, mit wem würdet ihr tauschen wollen?
Ich behaupte, dass dann vermutlich die Mehrheit sich für den Angestellten entscheiden würden, einfach aufgrund der viel größeren Sicherheit. Kinderlose, risikoaffine Personen, die daran glauben zukünftig mehr Geld verdienen zu können würden sich dagegen für die Selbsständigkeit entscheiden.

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Der Lehrer darf nicht, sondern "muss" das Kind privat versichern und bekommt deshalb einen finanziellen Ausgleich. Nichtsdestotrotz macht es dann wenig Sinn, diesen "Zuschlag" aufs netto zu rechnen, wenn dieser tatsächlich gar nicht zur freien Verfügung steht, sondern für die PKV verwendet werden muss.

Wie kommst du darauf, dass ein Angestellter mehr als 10% vom Netto aufbringen müsste? Sofern der Höchstsatz für die KV Beteiligung des Arbeitgebers nicht erreicht ist (was bei fast niemanden Mitte 30 in der PKV der Fall sein dürfte), dann beteiligt sich der AG zu 50% an den PKV Kosten des Kindes. Dann sprechen wir maximal von einer Nettobelastung von ca. 100 EUR für einen Angestellten pro Kind. Das sollten hoffentlich auch bei 2 Kindern keine 10% sein

WiWi Gast schrieb am 06.07.2023:

Der Kinderzuschlag ist in den meisten Bundesländern knapp über 100 Euro und dient im Wesentlichen zum Bezahlen der privaten PKV für das Kind. Im Gegensatz zur GKV kostet ja jedes Kind extra. In Niedersachsen sind es z.B. 128 Euro brutto, entsprechend ca. 70 Euro nach Grenzsteuersatz. Dürfte gerade für die PKV reichen. Mag sein, dass es in einem der 16 Bundesländer anders ist (Bayern). Das ist jetzt genauso sinnvoll, immer nur das beste Bundesland für Lehrer als Vergleich herzunehmen wie die ewige Diskussion über Immobilienpreise in München. Ich wohne nicht in Bayern, würde dort nie hinziehen und dementsprechend interessiert mich der Sonderfall Bayern nicht. In meinem BL (nicht Niedersachsen) sind es knapp über 100 Euro brutto pro Kind und dient der PKV für das Kind. Mehr nicht.

Ich finde auch die komplette Diskussion sinnfrei. Es sind komplett unterschiedliche Jobs. Ich bin heute wie fast jeden Tag im HO, schreibe diese Nachricht gerade aus dem HO und spätestens 15:15 wird der Laptop zugeklappt und dann geht es ab in den Biergarten. Dann ist auch wirklich Arbeitsende. Lehrer fängt ja 19-21 erst so richtig an plus regelmäßig Sonntag. Man ist nie fertig, es ist immer etwas zu tun, 100% Pendelei plus Extra-Arbeit im HO und immer 100% im Mittelpunkt während des gesamten Arbeitstages. Ich bin in der 2. Tarifstufe von oben. Lehrer müsste man Minimum mit der höchsten Stufe vergleichen, weil das Stresslevel mindestens Projektleiterebene ist (kein simpler Sachbearbeiter-Job im HO wie bei mir).

Der Lehrer darf seine Kinder also kostenlos privatversichern, der Angestellte verliert echtes Nettogehalt. Das sind, je nach Gehalt, schon gut über 10% des Nettos bei >2 Kindern.

Und nein, da der Lehrer absolute Jobsicherheit hat, müsste er all das nicht tun. Es würde reichen, sich erst im Unterricht Gedanken drüber zu machen, was man macht, und während Arbeitsphasen oder Filmen Klausuren zu korrigieren. Die Quelle ist einer meiner ehemaligen Schullehrer, mit dem ich befreundit bin (nur 6 Jahre älter als ich).

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WiWi Gast

Lehrer vs IGM

Hast du denn irgendwelche Zahlen / Quellen für deine Behauptung? Dass Beamte "Stand heute" eine bessere Absicherung haben im Alter als jemand, der nur eine gesetzliche Rente bekommt ist klar. Ob es so bleibt, ist ein anderes Thema bzw. eine andere Diskussion. Darauf will ich hier aber nicht eingehen, da mich primär mein Erwerbseinkommen interessiert.

Aber deine Aussage "nur auf den ersten Blick" verstehe ich nicht. Die Gehälter sind doch super transparent auf beiden Seiten. Ich denke es besteht keine Diskussion, dass jemand im Konzern mit Bachelor früher einsteigt und dann auch über die Erwerbszeit kumulativ über dem Lehrer liegen wird, sofern dieser keine Familie gründet und von Zuschlägen profitiert. Das kumulierte Gehalt mag sich über die Lebenszeit ausgleichen, wenn man alle möglichen Zuschläge zugunsten des Lehrers einrechnet. Aber pauschal mit Anfang 30 mit 2 Kindern zu rechnen und dann zu sagen: "Lehrer verdienen mehr als 5k netto" finde ich einfach falsch.

Ich stimme aber insofern zu, dass der beste Vergleich auf individueller Basis erfolgen sollte. Manche IGM Angestellte haben in der Tat höhere Betriebsrenten als manch Beamter und wieder andere (wie der Poster oben mit der eingefrorenen BAV) stehen trotz IGM nicht besonders gut da.

WiWi Gast schrieb am 07.07.2023:

Du schreibst ein IGM-Tarifangestellter hat viel früher ein höhres Einkommen. Dafür erhält der Lehrer nach seinem Arbeitsleben i.d.R. eine höhere Pension.

Nochmal meine eigentliche Kernaussage:
In den ganzen Berechnungen bei den Vergleichen IGM vs. Lehrer schneidet der IGM-Tarifangestellte finanziell nur auf den ersten Blick besser ab. Bei verbeamteten Lehrern gibt es viele finanzielle Aspekte, die erst sichtbar werden, wenn man sich genauer darüber beschäftigt.
Da hier ja immer die Rede ist von einem durschnittlichen IGM-Tarifangestellten und einem durchschnittlichen Lehrer, denke ich, dass die beiden tatsächlich finanziell (je nachdem wie man die ganzen zukünftigen finanziellen Aspekte realistisch bewertet) relativ nah beianander liegen.
Oder kurz: Erster Blick finanziell: durchschn. IGM-Tarifangestellter > durchschn. Lehrer, zweiter Blick finanziell: durchschn. IGM-Tarifangestellter = durchschn. Lehrer.

WiWi Gast schrieb am 06.07.2023:

Deswegen werden ja auch die Nettogehälter verglichen und offenbar nur Beamte / Lehrer versuchen ein theoretisches Brutto Äquivalent zu errechnen. Ich vermute, dass man damit nach Außen ein höheres Gehalt "verkaufen will".

  • Fakt ist, dass ein IGM Einsteiger früher in den Job geht (maximal 5 Jahre mit BSC und MSC; oftmals reichen aber auch nur 3 Jahre Bachelor)
  • Zum Einstieg ist man bei den IGM Firmen mit 40h bei grob 3.000 EUR pro Monat + Einmalzahlungen aufs Jahr gerechnet (als Einsteiger mit Bachelor, der Master ist eher im Bereich 3.500 EUR + Einmalzahlungen)
  • In den Jahren der längeren Ausbildung (Lehrer = 5 Jahre + 2 Ref), hat der Lehrer bereits einen nicht unerheblichen finanziellen Rückstand (kumuliert betrachtet)
  • Das erstmalige Einstiegsgehalt ist i.d.R. höher als beim IGM Angestellten mit ca. 3.400-3.500 EUR nach PKV. Dieses wird aber auch deutlich später zum ersten Mal verdient
  • der IGM Angestellte mit Bachelor sollte bis zum Einstieg des Lehrers aber auch mindestens eine EG-Stufe nach oben gekommen sein. Damit besteht in etwa Parität beim monatlichen Gehalt, mit dem Unterschied dass der IGM Angestellte bereits einige Jahre zuvor verdient hat
  • Die weitere Entwicklung ist jetzt schwierig zu prognostizieren (da abhängig von zig Faktoren), aber Fakt ist, dass der Lehrer erstmal einige Jahre deutlich besser verdienen müsste, um das entgangene Gehalt aufzuholen. Ob das jemand klappt, ist fraglich

Deinen Vergleich mit der Selbstständigkeit teile ich nicht, da das Risikoprofil bei einem IGM Angestellten und bei einem Beamten nicht derart unterschiedlich ist. Natürlich hat der Beamte eine noch höhere Sicherheit, aber keineswegs ist das Delta zum IGM Angestellten so signifikant, wie bei deinem Vergleich

WiWi Gast schrieb am 06.07.2023:

Im Wesentlichen geht es in der Diskussion doch um Folgendes:
Der (durchschnitlliche) IGM-Tarifangestellte sieht auf den ersten Blick i.d.R. finanziell immer besser dargestellt aus als der verbeamtete Lehrer (z.B. höheres Brutto, Boni etc.)

Erst auf den zweiten Blick fällt auf, dass der (durchschnitllich) verbeamtete Lehrer finanziell
genauso gut dasteht wie der IGM-Tarifangestellte (keine Abzüge der RV, und AV, i.d.R., höhere Pensionsansprüche sowie geringere Risiken, die ein Angestellter versichern müsste).

Komischerweise kapiert dieses Phänomen bei einem Vergleich selbstständig vs. angestellt jeder. Würde bspw. ein Selbständiger am Ende eines Monats 5.001 € "rausbekommen" und ein Angestellter 5.000 € und man würde die Frage stellen, mit wem würdet ihr tauschen wollen?
Ich behaupte, dass dann vermutlich die Mehrheit sich für den Angestellten entscheiden würden, einfach aufgrund der viel größeren Sicherheit. Kinderlose, risikoaffine Personen, die daran glauben zukünftig mehr Geld verdienen zu können würden sich dagegen für die Selbsständigkeit entscheiden.

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