WiWi Gast schrieb am 23.02.2021:
Hey,
mir ist klar dass man studieren sollte weil einem ein Fach gefällt aber rein finanziell, was denkt ihr, wobei verdient man am meisten:
Medizin (aufgrund des Themas natürlich vorallem Radiologie und Labormedizin)
Oder habt ihr noch was?
Mir ist bewusst dass die Top 1% immer enorme Summen einnehmen und der Durchschnitt relativ klar ist, aber ich möchte fragen, wie es mit jmd. aussieht der durchaus high performt, (bspw. 1,1 Abi) aber nicht sein ganzes Leben auf seine Karriere ausrichtet. Was meint ihr? Ich würde denken dass Labormedizin sehr weit vorne sind.
Person A kann sehr gut analytisch denken und ist eine Führungskraft. Diese Person macht bei Big4, IGM usw. Karriere und kommt auf 150k All-In nach 7-10 Jahren. Am Medizinstudium wäre Person A gescheitert, da dort sehr viel Fleiß und Arbeit am Patienten gefordert sind.
Person B ist extrem fleißig, kann sehr viel lernen und schätzt die Arbeit mit Patienten. Diese Person macht Karriere in der Klinik und ist nach 10 Jahren Oberarzt mit 110k All-In und nach 20 Jahren eigene Praxis mit einem Reingewinn von 200k. Hätte Sie BWL studiert, dann hätte sie gute Noten gehabt, wäre aber auf einer Einstiegsstelle IGM mit 70-90k nach 10 Jahren hängen geblieben.
Es gibt keinen allgemeinen "High Performer". Der durchschnittliche Informatiker mit 80k Gehalt und einigen Jahren Berufserfahrung wäre vielleicht als BWLer gescheitert und anders herum. Es gibt "High Performer" im Bereich Mitarbeiterführung, im Bereich Projektmanagement, im Bereich Softwareentwicklung, im Bereich Jura usw. - du solltest herausfinden, in welchem Bereich dein Skillset liegt, dort wirst du vermutlich auch das höchste Gehalt für dich persönlich finden (sofern es im Bereich MINT, Wiwi, Medizin, Jura liegt - wenn deine Skills in Kunstgeschichte und Germanistik liegen - naja, dann wirst du halt Lehrer).
Ich sag mal so, wenn ich an meine Abiturstufe zurückdenke. Die 1,0-Abiturientin ist in den Bereich Psychologie gegangen. Die hätte nie die analytische und strukturierte Denkweise für Softwareentwickler, Controller usw. gehabt - konnte aber hervorragend auswendig lernen. Ein anderer Abiturient war näher an der 3 als an der 2 und ist heute erfolgreicher Senior Softwareentwickler bei einem IGM-Konzern. Gehalt natürlich weit mehr als im Bereich Psychologie.
P.S. - wie kommt man eigentlich darauf, Zahnmedizin zu studieren? Das habe ich mich schon immer gefragt. Wer sagt mit 18 Jahren, mein Berufswunsch ist es, 8 Stunden täglich in den Gebissen von fremden Menschen herumzustochern? Für mich wäre das einer der schlimmsten Jobs, die es gibt.
antworten